Get Out (Jordan Peele, 2017)
Der Film wird zwar meist unter dem Horror-Genre geführt, für mich ist er aber eher unter "Psychothriller" einzuordnen. Ich stelle meinen Kommentar trotzdem mal hier rein. Auf jeden Fall endlich wieder mal ein Beispiel, wie man auch mit wenig Budget grossartige Unterhaltung bieten kann. Jordan Peele, eigentlich vor allem als Comedian bekannt, liefert einen atmosphärisch dichten und spannenden Film ab. Obwohl die Geschichte grösstenteils nur in und um einem Anwesen angesiedelt ist, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Besonders hervorzuheben sind die schauspielerischen Leistungen sämtlicher Darsteller und die eher altmodische, aber effektive Inszenierung. Einzig der Schluss wirkt ein wenig überhastet, den positiven Gesamteindruck kann dies aber nur bedingt trüben. Hier haben wir womöglich einen ersten Kandidaten für den besten Film 2017.
8.5/10
Der Horrorfilm Megathread
- Starlight
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Alpträume hatte ich wegen eines Filmes noch nie, schließlich ist es ja "nur" ein Film.BlofeldsKatze hat geschrieben:Und wenn man dann auch noch Albträume davon bekommt - so wie ich - reizt einen an dem Genre gar nichts mehr.Casino Hille hat geschrieben:Bin ich ganz bei dir. Gibt für mich nichts oberflächlicheres im Medium, als jemanden zu erschrecken. Und sehe auch wenig bis gar keinen Reiz darin, mich freiwillig solchen Schocks auszusetzen.Funksoulbrother hat geschrieben:Horror ist echt nicht mein Genre

Das ein unangenehmes Gruseln eine zeitlang bleibt ist nicht auszuschließen.
Ich mochte Horrorfilme früher sehr, denn sie waren für mich eben anders als die "normalen" Filme und ich liebte den Nervenkitzel beim schauen. Doch je älter ich werde, umso weniger mag ich mir noch Horrorfilme ansehen. Vielleicht liegt es an der Qualität der heutigen Filme und/oder auch an mir. Sehr gerne sehe ich mir "Shaun of the dead an", der nicht so albern ist wie die Scary Movie Filme, sondern eher auch eine Hommage an Zombie Filme darstellt, Gruselmomente enthält, aber bei dem ich gleichzeitig auch immer wieder Tränen lachen kann.

Richtig, die Atmosphäre eines Horrorfilmes und wie er erzählt wird, sind sehr wichtig und nicht das Erschrecken an sich, was ja nur ein Bestandteil in solchen Filmen ist, praktisch eine Zugabe, die mal funktioniert oder eben auch nicht, aber die sicher keinen Film wesentlich ausmacht.GoldenProjectile hat geschrieben:Mich reizt das Genre sehr, aber es ist schwierig sich die guten rauszupicken. Es geht ja auch nicht ums erschrecken sondern um eine tiefere Faszination durch Atmosphäre und Erzähltechnik.
Maibaums 40er-Jahre-Favoriten möchte ich gerne mal sehen.
"Cabin in the woods" kann ich empfehlen. Ist einer der besten Horrorfilme in jüngster Zeit. Welche Horrorfilme kennst du denn schon und/oder welche gefallen dir?
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Der ist in der Tat absolut großartig (9/10), aber, Eric, in vielen Teilen ein Meta-Horrorfilm, kein reinrassiges Genre. Falls du eher das suchst, wird es in meinen Augen in jüngerer Zeit wirklich extrem rar.Starlight hat geschrieben:"Cabin in the woods" kann ich empfehlen. Ist einer der besten Horrorfilme in jüngster Zeit.
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Ja, der hat mit auch sehr gut gefallen und ich bin kein großer Horror-Fan. Und er sit sehr Meta, das finde ich auch.
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Spongane Empfehlungen der letzten Jahre:GoldenProjectile hat geschrieben:Mich reizt das Genre sehr, aber es ist schwierig sich die guten rauszupicken. Es geht ja auch nicht ums erschrecken sondern um eine tiefere Faszination durch Atmosphäre und Erzähltechnik.
You´re next: http://www.ofdb.de/review/216073,593672,You're-Next
Warte, bis es dunkel wird: http://www.ofdb.de/review/256041,681696 ... unkel-wird
Don´t breathe: http://www.ofdb.de/review/286624,711206,Don't-Breathe
Deadly Home, It follows
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Ja, der hat mir sehr gut gefallen, hab damals verpasst ein Review zu schreiben und müsste ihn erst mal wieder sehen.
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Horror ist vermutlich noch vor dem Western mein Genre mit dem grössten Nachholbedarf. Ich liebe vor allem die üblichen Verdächtigen, also Psycho, The Shining und auch Alien würde ich dazuzählen.Starlight hat geschrieben:Welche Horrorfilme kennst du denn schon und/oder welche gefallen dir?
Aktuell im Kino ist gerade Get Out (den Martin oben rezensiert hat) empfehlenswert, wobei man sich bei dem über die Horrordefinition streiten kann.
Als einer der klassischen Horrorpäbste gilt ja Wes Craven, von dem kenne ich fast nichts aber sein Nightmare on Elm Street hat mich nicht von den Socken gehauen. Die Sequels liegen aber alle hier noch rum, werde denen irgendwann eine Chance geben.
Was moderne Horrorpäbste betrifft würden wahrscheinlich viele James Wan nennen, aber auch hier dasselbe Problem, sein Conjuring hat mich nicht wirklich beeindruckt. Insidious möchte ich trotzdem noch sehen bevor ich ihn abschreibe.
Argento ist bisher ein voller Erfolg, kenne aber nur zwei seiner Filme.
Dann bin ich natürlich ein grosser Fan von David Lynch (und das nicht nur weil wir dieselbe Frisur haben), dessen Filme und Serien fast alle zumindest in einem weiteren Sinne dem Horrorgenre zugeordnet werden können oder zumindest eng damit verknüpft sind. Ich denke davon kommt meine Schwierigkeit, Horrofilme zu finden die ich - nach kurzer Vorabinfo - als meiner würdig einstufe: Ich bin von Lynchs intelligenter und ungewöhnlicher Herangehensweise an Horror-Elemente verwöhnt, und er legt die Messlatte für andere Filme sehr hoch.
Die erste Staffel von Logans Penny Dreadful war herausragend, da muss ich irgendwann unbedingt noch weiterschauen.
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Ich würde mal George A. Romeros Dawn of the Dead und Day of the Dead in den Raum werfen. Für mich die beiden besten Verteter der Horror-Genres (bin aber auch kein wirklicher Fan dieser filmischen Sparte), da gleichermaßen unterhaltsam, effektvoll und hintersinning. Wenns eher atmosphärisch sein soll unterstütze ich Mr. Cs Vorschlag, The Fog und Halloween sind schon tolle Filme.
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The Fog finde ich vergleichsweise öde, keine Ahnung warumn der bei Carpentewrs Finest immer wieder genannt wird. Da ist "Das Ding aus einer anderen Welt" von enem ganz anderen Kaliber. "Halloween" ist gut, ja. Bei Wes Craven würde ich mal "Scream 2" sichten, das ist ein super unterhaltsamer Meta-Knüller.
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Scream 2 finde ich wiederum sehr beliebig, vor allem die zweite Hälfte. Teil 1 war immerhin ganz nett und auch so etwas wie eine kleine Variation des Genres, ohne dass ich ihn allerdings wirklich richtig gut finden würde (so wie halt auch Nightmare 1). The Fog ist zusammen mit der Klapperschlange mein Lieblings-Carpenter, wunderbar atmosphärischer Grusel mit guten Darstellern/Figuren und sehr souveräner Inszenierung. The Thing gefiel mir früher nicht so richtig, hab mich mittlerweile aber ganz gut mit ihm arrangiert. Mehr als solider 10-kleine-Negerlein-Splatter ist das aber in meinem Buch dann auch nicht. Kein Vergleich zum artverwandten Alien 1 oder zu den besten Splatterorgien von Romero.
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Der mit Abstand beste Carpenter ist für mich Assault. Dann kommt lange nichts. Ich mag die Klapperschlange auch ganz gern, aber mal ehrlich, da ist die erste Hälfte deutlich besser. Ist Snake erst mal gelandet, wird es beliebiger u.v. gefälliger. The Fog plätschert so vor sich hin. The Thing ist ein Knaller, atmosphärisch dicht wie kaum ein anderer Carpenter. Spaß mach auch Vampires v.a. dank james Woods.
Scream 2 ist für mich klar der beste Teil der Reihe.
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Ich könnte ja mal eine Liste erstellen mit Horrorfilmen, die mich schon neugierig gemacht haben, und die Forengemeinde könnte anschliessend die Must-sees für mich rauspicken. Romeros Dawn of the Dead aber auch sein Night of the Living Dead (empfiehlst du den nicht? Und enden alle Romero-Filme auf "Dead"?) wären da sicher auch dabei.AnatolGogol hat geschrieben:Ich würde mal George A. Romeros Dawn of the Dead und Day of the Dead in den Raum werfen. Für mich die beiden besten Verteter der Horror-Genres (bin aber auch kein wirklicher Fan dieser filmischen Sparte), da gleichermaßen unterhaltsam, effektvoll und hintersinning. Wenns eher atmosphärisch sein soll unterstütze ich Mr. Cs Vorschlag, The Fog und Halloween sind schon tolle Filme.
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Dawn ist absolut grandios, wobei ich hier den Argento-Cut bevorzuge, obwohl auch Romeros Schnittfassung kaum weniger glorreich ist. Mittlerweile mag ich Day of the Dead aber fast noch lieber, da er einiges bewusst anders macht (und die sogar noch besseren Charaktere an Bord hat, z.B. Bub der intelligente Zombie, Captain Rhodes oder "Frankenstein" Dr. Logan)GoldenProjectile hat geschrieben:Romeros Dawn of the Dead (...) wären da sicher auch dabei.
Nein, würde ich von abraten. Kann den Klassikerstatus nur bedingt nachvollziehen. Fand ich bei Erstsichtung noch recht atmosphärisch, mit jeder weiteren Sichtung aber immer dröger und lahmender. Kein Vergleich zu Dawn und Day, sowohl stilistisch als auch handwerklich, vom Aufwand ganz zu schweigen.GoldenProjectile hat geschrieben: aber auch sein Night of the Living Dead (empfiehlst du den nicht?
nur seine ZombiefilmeGoldenProjectile hat geschrieben: Und enden alle Romero-Filme auf "Dead"?)
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