Wenn ich die Entscheidung Cruise / Craig haben würde, würde ich klar vor Cruise votieren.

Ihn auf seine Angehörigkeit zur Scientology zu reduzieren, ist sehr oberflächlich gedacht und hat rein gar nichts mit dem filmischen Werk von Cruise zu tun.

Tom Cruise ist einfach eine Rampensau und hängt sich für jeden Film extrem ins Zeug. Egal ob es seine Bondversion Ethan Hunt mit den krassen Stunts aus Mission Impossible 1-5 oder tolle Charaktere aus z.B. Filmen wie Collateral, Eine Frage der Ehre, Last Samurai, Edge of Tomorrow sind.

Craig kann neben seinen Bond-Auftritten eigentlich nur mit seinen Rollen in Verblendung und Layer Cake ordentlich punkten. Vielleicht auch noch Flashbacks of a Fool, aber der große schauspielerische Wurf eines Daniel Craig ist er noch in gewisser Art und Weise schuldig geblieben - und James Bond zu spielen, reicht eben nicht aus.

So ist es. Und auch schauspielerisch ist er, wie du richtig sagst, begnadet und erwiesen einer der besten, während Craig so einen Beweis bislang noch schuldig bleibt - wenngleich ich seine angebliche beste Leistung "Layer Cake" noch nicht gesehen habe, aber selbst dann würde ihm die Konstanz eines Cruise fehlen.

Cruise ist doch kein begnadeter Schauspieler. Er ist einer der limitiertesten was die bekannteren angeht. In der Regel grinst er sich doch nur durch seine Rollen. Es gibt keinen halbwegs gelungenen Cruise Film in dem ich nicht lieber irgend einen anderen gesehen hätte, fast schon egal wen. Andererseits hat er auch noch keinen Film verdorben.

Er ist sicherlich etwas besser als Chuck Norris oder Stallone.

HCN007 hat geschrieben:
Ihn auf seine Angehörigkeit zur Scientology zu reduzieren, ist sehr oberflächlich gedacht und hat rein gar nichts mit dem filmischen Werk von Cruise zu tun.

In fachlicher Sicht hat hier auch niemand diese Verbindung hergestellt, aber auf die persönliche Meinung kann das natürlich schon einen Einfluss haben. Genauso ist es, wenn jemand Craig nicht mag, weil ihm sein Gesicht nicht gefällt.

Cruise war wirklich gut in Scorseses Color of Money und Kubricks Eyes Wide Shut. Seine angeblich beste Leistung in Stones Born on the 4th of July muss ich noch sehen.

Maibaum hat geschrieben:Cruise ist doch kein begnadeter Schauspieler. Er ist einer der limitiertesten was die bekannteren angeht. In der Regel grinst er sich doch nur durch seine Rollen. Es gibt keinen halbwegs gelungenen Cruise Film in dem ich nicht lieber irgend einen anderen gesehen hätte, fast schon egal wen.

So sehe ich das auch. Cruise hatte natürlich den Vorteil in sehr vielen guten Filmen mitwirken zu können, in denen auch der schlechteste Schauspieler gut ausgesehen hätte.

Samedi hat geschrieben:In fachlicher Sicht hat hier auch niemand diese Verbindung hergestellt, aber auf die persönliche Meinung kann das natürlich schon einen Einfluss haben.

Habe ich nie so richtig verstanden. Die Privatperson Tom Cruise finde ich auch hochgradig unsympathisch, wie eben auch die Privatperson Pep Guardiola, um einen Fußball Vergleich zu ziehen (obwohl die Privatperson Bezeichnung hier eigentlich in Anführungszeichen gehört, weil es ja nur das ist, was uns als "Privatperson" verkauft wird medial und von den Protagonisten selbst), aber das beeinflusst doch in keinster Art und Weise meine Meinung über sein schauspielerisches Können. Das kann man doch trennen und sollte man im Übrigen auch, weil es unterschiedliche Paar Schuhe sind, die keine bis wenig Berührungspunkte haben.

Samedi hat geschrieben:Cruise hatte natürlich den Vorteil in sehr vielen guten Filmen mitwirken zu können, in denen auch der schlechteste Schauspieler gut ausgesehen hätte.

Wohl eher das Gegenteil ist der Fall. Cruise hat sich viele durchaus schwierige Filme ausgesucht, die ihm viel abverlangt haben und in denen schlechte Schauspieler natürlich untergegangen wären. Keine Ahnung, wie man auf die Idee kommt, in einem Color of Money, The Firm oder Eyes Wide Shut hätten schlechte Schauspieler ordentlich gewirkt - imo ziemlich abwegig. Das sind schwierige Rollen, schwierige Filme und Cruise spielt das stets auf hohem Niveau, das muss man nicht kleinreden.

Casino Hille hat geschrieben:Die Privatperson Tom Cruise finde ich auch hochgradig unsympathisch, wie eben auch die Privatperson Pep Guardiola, um einen Fußball Vergleich zu ziehen (obwohl die Privatperson Bezeichnung hier eigentlich in Anführungszeichen gehört, weil es ja nur das ist, was uns als "Privatperson" verkauft wird medial und von den Protagonisten selbst), aber das beeinflusst doch in keinster Art und Weise meine Meinung über sein schauspielerisches Können. Das kann man doch trennen und sollte man im Übrigen auch, weil es unterschiedliche Paar Schuhe sind, die keine bis wenig Berührungspunkte haben.

Nichts anderes habe ich gesagt.

Casino Hille hat geschrieben:

Samedi hat geschrieben:Cruise hatte natürlich den Vorteil in sehr vielen guten Filmen mitwirken zu können, in denen auch der schlechteste Schauspieler gut ausgesehen hätte.

Wohl eher das Gegenteil ist der Fall. Cruise hat sich viele durchaus schwierige Filme ausgesucht, die ihm viel abverlangt haben und in denen schlechte Schauspieler natürlich untergegangen wären. Keine Ahnung, wie man auf die Idee kommt, in einem Color of Money, The Firm oder Eyes Wide Shut hätten schlechte Schauspieler ordentlich gewirkt - imo ziemlich abwegig. Das sind schwierige Rollen, schwierige Filme und Cruise spielt das stets auf hohem Niveau, das muss man nicht kleinreden.

Vor allem Eyes Wide Shut ist doch so ein Film, der von der Inszenierung her großartig ist, aber auch super ohne Cruise funktioniert hätte.

Cruise war grossartig in "Collateral".

Martin007 hat geschrieben:Cruise war grossartig in "Collateral".

Auch der Film wäre mit einem anderen Schauspieler besser gewesen. Jim Caviezel oder James Purefoy zum Beispiel.

Fast jeder Film hätte auch mit anderen Schauspielern funktioniert, und ja, Eyes Wide Shut funktioniert in erster Linie über Kubricks visionäre Inszenierung so wunderbar, aber ich finde Cruise trotzdem richrig stark darin, eine wunderbare sensible Performance.

GoldenProjectile hat geschrieben:Fast jeder Film hätte auch mit anderen Schauspielern funktioniert.

Also die Craig-Bonds funktionieren vor allem durch Craig. Brosnan oder Moore hätte man sowas nicht abgenommen.

Quatsch, tausend andere Schauspieler hätten das genauso gut machen können.

Casino Hille hat geschrieben:Quatsch, tausend andere Schauspieler hätten das genauso gut machen können.

Zum Beispiel?

Hardy, Fassbender, Hiddleston, ...

Wie Hille schon sagte, da gibts genügend Beispiele.

Und nein, die genannten Alternativen zu "Collateral" hätten kaum eine Chance gegen die Leistung von Cruise. Einzig eine Version mit Martin Freeman und Billy Bob Thornton würde ich irgendwie gerne mal sehen.
Aber andererseits auch nicht, der Film ist top so wie er ist.