Wie findet ihr DAD?

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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

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AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Serra war vielleicht Teil des Konzeptes, die Filme möglichst breit europäisch aufzustellen. Britischer Darsteller, Italienische Anzüge, Deutsche Autos...

das glaube ich auch, aber es muss sich doch vor seiner Verpflichtung mal jemand seine vorherigen Arbeiten angehört haben (die ja wahrlich nicht schlecht sind, aber eben nicht unbedingt dem entsprechen, was man sich so gemeinhin als klassischen Bond-Score vorstellt)...

Möglicherweise war er ja Campbells Wunschkandidat und die Produzenten waren von Anfang an nicht wirklich von Serra überzeugt. Ist aber nur eine Vermutung.
aber grad die Kombination Campbell/Serra geht gar nicht, schließlich hat Campbell bewusst einen etwas altmodischen Film inszeniert, mit viel Klasse und Eleganz. Da geht Serras Score gar nicht. Vielleicht hätte der bei DAD gepasst...
aber das die Auswahl der Komponisten nicht immer nachvollziehbar ist, zeigt die Wahl von Kamen in LTK. John Glen meint auf der DVD, man habe ihn gewählt weil man geglaubt hat, er könne Barrys Stil am besten fortführen... welch Irrtum...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung " Die another Day "

137
danielcc hat geschrieben:aber grad die Kombination Campbell/Serra geht gar nicht, schließlich hat Campbell bewusst einen etwas altmodischen Film inszeniert, mit viel Klasse und Eleganz. Da geht Serras Score gar nicht. Vielleicht hätte der bei DAD gepasst...
aber das die Auswahl der Komponisten nicht immer nachvollziehbar ist, zeigt die Wahl von Kamen in LTK. John Glen meint auf der DVD, man habe ihn gewählt weil man geglaubt hat, er könne Barrys Stil am besten fortführen... welch Irrtum...
Na ja, du weisst ja: im nachhinein wird immer viel behauptet und erzählt. Ich denke, die Wahl Kamens war wohl hauptsächlich dadurch motiviert, dass er genau für die Filme (Lethal Weapon, Die Hard) den Soundtrack geliefert hat, die damals massiv im Bondschen Terrain gewildert haben. Was lag also näher, eine der Erfolgskomponenten dieser Filme in die Serie zu holen. Vielleicht sollten wir mal nen eigen Thread über die Bond-Komponisten eröffnen, das Thema bietet wirklich jede Menge Diskussionsstoff.
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

138
Ich mach es wohl so wie chief am Anfang des Threads und schreibe statt eines ausführlichen Textes nur eine + / - Liste.

Positive Aspekte des Films
* Der Anfang ist ganz vielversprechend. Neben einer grossartigen Action-Verfolgungsjagd entwickelt sich die Story auch ganz gut: Bond steckt machtlos im Gefängnis während ihn alle für ihre Zwecke benutzen.
* Die Location-Dreierkombination Korea-Kuba-Island ist gut gewählt.
* Der Fechtkampf gehört sicherlich zu den besten Brosnan-Szenen (zumindest für mich). Das ist noch richtige realistische "Selfmade-Action".
* Rosamund Pike ist einfach nur... :P :shock: :shock: Schmaaacht! :shock:

Negative Aspekte des Films
* Eindeutig zu viel übertriebene Action, vor allem gegen Ende des Films.
* billige Spezialeffekte
* die Gadgets sind zwar in der Theorie noch einigermassen realistisch, aber in ihrer Zahl wurde eindeutig übertrieben.
* Die zig tausend Anspielungen auf frühere Filme wirken ziemlich krampfhaft eingefügt.
* Die Virtual-Reality-Trainingssimulation... eehm.. aber BITTE?! :?
* Wenn man noch nie einen Bond-Film gesehen hat und im TV zufällig auf DAD stösst, kurz vor der Laserszene, dann glaubt man es handele sich um einen futuristischen Sci-Fi-Film.
* Halle Berry und ihre ganze Figur lässt sich bestenfalls drehen und rauchen.

Der Film ist als Wochenendunterhaltung mit Anspruchsfaktor im Minusbereich zwar ganz geeignet, das "Back to the Roots" 2006 war aber nötig.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung " Die another Day "

139
Also....vieleicht wurde schon drüber geredet und ich habs überlesen! Hab mir heut morgen mal wieder die special Edition (2 DVD`s) von DAD reingezogen und dabei ist mir etwas aufgefallen. Bei Graves Presentation von Icarus sieht man kurz eine weibliche Person zwischen Bond und Jinx stehen! Ich meine da lächelt kurz Vesper (Eva Green) aus CR in die Kamera! Kann das sein? Oder bin ich schon morgens um halb 11 betrunken? :)

Re: Filmbesprechung " Die another Day "

140
Heute abend läuft DAD mal wieder in der Glotze was mich dazu veranlasst noch mal ein paar Gedanken darüber zu verlieren, warum aus dem Film das allgemein anerkannte Desaster wurde und welche Auswirkungen es aus heutiger Sicht auf die Serie hatte.

Die Meinungen sind sich ja weitestgehend einig darüber, das die erste Hälfte von DAD eigentlich durchaus im grünen Bereich ist während die zweite Hälfte einen in dieser Form in der Serie einmaligen Absturz hinlegt. Also warum dieser enorme Kontrast? Der Hauptpunkt, und das wurde in diesem Thread ja oftmals angeführt, ist sicherlich die Überfrachtung der zweiten Filmhälfte mit Actionszenen. Im Gegensatz dazu wirkt selbst der in dieser Hinsicht ebenfalls sehr vollgepackte TND bei weitem nicht so überladen. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass die Actionszenen an sich trotz ihres hohen Grades an Komplexität und Virtuosität nicht funktionieren und den Film trotz ihres hohen Tempos und des rasanten Schnittes dadurch enorm verlangsamen. Der Showdown im Flugzeug ist sicherlich die größte „Gurkenszene“ aller Bondfilme, das konstruierte „Doppelduell“ ermüdet bereits nach wenigen Augenblicken, die Balgerei der beiden Grazien erinnert weit mehr an eine Pausenhofkeilerei zwischen zwei 13jährigen als an einen Fight auf Leben und Tod. Auch gelingt es Stephens zu keinem Zeitpunkt seinem Charakter etwas Tiefe zu geben oder Leben einzuhauchen wie es beispielsweise Carlyle im Vorgänger so eindrucksvoll demonstriert hat. Die Fehlbesetzung von Berry und der viel zu hohe Zotenanteil des Films leisten ihr übriges. Allerdings sind alle diese Punkte im Vergleich zur Action-Überfrachtung nur Marginalien, ähnlich gravierend empfinde ich eigentlich nur die Wahl der Location Island, die (ganz im Gegensatz zB zu der Cubas bzw von Cadiz im gleichen Film) so überhaupt kein Flair und exotische Stimmung aufkommen lässt.

Ok, der Film ist in Summe schwach – soweit waren wir ja auch schon vorher in diesem Thread. Aber wie wirkte sich der Film auf den Fortgang der Serie aus? An der Kinokasse lief er ja bekanntlich wie geschnitten Brot, daher lag es ja nahe im gleichen Stil weiterzumachen. Wie wir wissen kam es dazu ja nicht. Old Pierce verlor seine Lizenz gegen den deutlich jüngeren und vitaleren Craig. Hierbei wäre es interessant zu wissen, ob das tatsächlich nur aufgrund Brosnans Gagentaktierens geschah oder ob man von Seiten der Produzenten diesen Vorwand nur zu gern benutzte, um den alternden Star gegen einen auf längere Sicht vermarktbaren Newcomer auszutauschen. In der aktuellen TV Spielfilm steht drin, Brosnan hätte für DAD 16,5 Millionen Dollar Gage bekommen. Keine Ahnung ob das stimmt, aber wenn dem so war und Brosnan da sogar noch eine Schippe drauf haben wollte beim Nachfolger, dann ist die Reaktion der Produzenten nachvollziehbar. DAD war teuer, sogar sehr teuer. Diesen enormen Aufwand, der eine ähnliche Spitzenstellung innerhalb seiner Epoche wie seinerzeit MR einnimmt, wollten Wilson und Broccoli im Nachfolger kein weiteres mal stemmen. So zumindest die offizielle Verlautbarungen. Dass es aber vielleicht doch eher die mehr als zwiespältigen Reaktionen des Publikums auf den Film als die explodierenden Kostenstrukturen waren, die die Produzenten zum Umdenken brachten ist zumindest nicht völlig abwegig.

Der enorme Erfolg der Bournefilme sowie der relaunchten Batmanfilme mit ihrer ultra-realistischen Optik und ihren auf den Boden der Tatsachen zurückgeholten und vermenschlichten Helden war dann wohl der Schlüsselfaktor, der die Produzenten das altbekannte Vorhaben „back to the roots“ durchziehen liess. Orientierung an den gerade gängigen Kinoformaten wie auch eine (zumindest teilweise) Back-to-the-roots-Ausrichtung gab es in der Vergangenheit ja bereits häufiger, aber nie in dieser Konsequenz und Radikalität. Natürlich gab es Eastern-, Blaxploitation oder SciFi-Elemente in den Filme als Reaktion auf die jeweils aktuellen Kinotrends, aber der große Rahmen blieb ja jeweils unverändert und austauschbar. Gleiches gilt für die Back-to-Roots-Ausrichtung, ein Film wie beispielsweise TLD steht ja trotz Daltons härterer Rollenauslegung und den realistischeren Storyelementen immer noch ganz in der Tradition der vorangegangenen Moorefilme. Dieser Schritt mit CR etwas weitgehend neues (zumindest innerhalb der Serie) zu wagen und auch die Einflüsse von aktuell populären Filmen verstärkter mitaufzunehmen kam meiner Meinung nur durch die Reaktionen um DAD zustande. Mit Brosnan wäre diese Art Film sicherlich nicht entstanden (unabhängig davon ob sie mit ihm überhaupt möglich gewesen wäre). Wäre DAD nicht das überbordende Spektakel, dieses sowohl was den Aufwand als auch die filmischen Elementen anbelangt völlig außer Rand und Band geratene „Monstrosität“ gewesen sondern nur ein weiterer Vertreter der Brosnan-Ära a la GE oder TND geworden wäre der Schritt hin zu den Neuerungen von CR nicht möglich gewesen.

Offen bleiben einige Fragen:

war der einschneidende Wechsel nach DAD gut bzw erfolgreich?
Mit Blick auf die Einspielergebnisse von CR und QOS kann man zu keinem anderen Schluß kommen als: selbstverständlich! Zu gleichem Urteil kommt man bei Betrachtung der qualitativen Stärken von CR gerade im Vergleich zum direkten Vorgänger. Die doch recht unterschiedlich empfundenen Qualitäten von CR und QOS lassen jedoch zumindest den Schluß zu, dass weder ein Craig noch die Relaunch-Variante an sich reine Selbstgänger sind. Es gibt eben kein 100% Erfolgsrezept.

Wie lange lässt sich diese „Relaunch-Masche“ erfolgreich betreiben?
Der langanhaltende Erfolg der Bondfilme ist einmalig. Keine andere Filmserie hatte auch nur annähernd über einen so langen Zeitraum einen so kontinuierlichen Erfolg. Besonders bemerkenswert ist dies ob der Tatsache, dass trotz aller Zeitgeist- und Hauptdarstellerbedingter Veränderungen die Filme im Kern immer gleich blieben. Kein Film war wirklich realistisch, kein Film wollte jemals wirklich ernst genommen werden. Anspruch verirrte sich eher zufällig in die Filme. Auch der Relaunch lief sehr erfolgreich, erfolgreicher sogar noch als die Vorgänger mit Brosnan. Ob das aber auch mittelfristig so ist bleibt abzuwarten. Meine persönliche Einschätzung ist, dass mit zunehmender Zeit der Wunsch des Publikums nach Bondfilmen „alter Prägung“ immer größer werden wird und wenn wir eines aus 50 Jahren EON-Productions gelernt haben, dann dass sich die Produzenten nie den Wünschen des Publikums verschlossen haben (womit wir wieder bei den zwiespältigen Reaktionen auf DAD wären).

Gibt es ein zurück zu den „alten“ Filme?
Ja, ich denke sogar dass dies mittelfristig unausweichlich sein wird. Ob dies allerdings mit Craig sein wird glaube ich weniger. Ich denke eher, dass die Relaunch-Variante mit Craig noch zwei, drei weitere Filme erfolgreich laufen wird und man sich danach im Rahmen eines Darstellerwechsels dann wieder an die alten Traditionen annähern wird. Und dies sehe ich persönlich als große Chance, da man dann sich quasi das Beste aus beiden Welten rausziehen kann und neue Kombinationen möglich werden.
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

141
Schaut man sich mal das Verhältnis aus Box Office und Budget der einzelnen Filme an, so war GE mit Abstand erfolgreicher als CR (und natürlich QOS). Nach dem sehr ordentlichen Ergebnis von CR lag dieses Verhältnis bei QOS schon wieder "nur noch" auf Niveau der BRosnan Filme oder darunter.

Ich schreibe das nur, um die absolut gesehen hohen Einspielergebnisse der Craig Filme in einen entsprechende Relation zu stellen. Auch CR war übrigens sehr teuer. Insbesondere wenn man weiß, dass Craig sicherlich deutlich "günstiger" war als Brosnan zuletzt. und warum QOS 3-4 mal so teuer war als GE, kann ich mir bis heut nicht erklären. Klar, Inflation, mehr Locations... aber schon erstaunlich wie günstig GE produziert worden ist.

Ach ja: schöner Beitrag, der über eine normale Kritik hinausgeht
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

142
danielcc hat geschrieben:Schaut man sich mal das Verhältnis aus Box Office und Budget der einzelnen Filme an, so war GE mit Abstand erfolgreicher als CR (und natürlich QOS). Nach dem sehr ordentlichen Ergebnis von CR lag dieses Verhältnis bei QOS schon wieder "nur noch" auf Niveau der BRosnan Filme oder darunter.

Ich schreibe das nur, um die absolut gesehen hohen Einspielergebnisse der Craig Filme in einen entsprechende Relation zu stellen. Auch CR war übrigens sehr teuer. Insbesondere wenn man weiß, dass Craig sicherlich deutlich "günstiger" war als Brosnan zuletzt. und warum QOS 3-4 mal so teuer war als GE, kann ich mir bis heut nicht erklären. Klar, Inflation, mehr Locations... aber schon erstaunlich wie günstig GE produziert worden ist.

Ach ja: schöner Beitrag, der über eine normale Kritik hinausgeht
Und nach wie vor wissen wir ja leider nicht wirklich, ob das Budget nicht sogar nur einen kleineren Anteil an den Gesamtkosten einnimmt. Daher hab ich auch bewusst den Erfolg der Craigfilme rein über das Boxoffice definiert. Ob die Filme oder von Brosnan unterm Strich wirklich rentabel waren, zumindest ohne Erlöse aus Weiterverwertung und Merchandising, bleibt leider Spekulation.

Die Tatsache, dass CR ebenfalls sehr teuer war (aber halt auch vier Jahre älter, was in Bezug auf die Budgetexplosionen der letzten Jahre ja fast schon eine andere Epoche ist) nährt ja sogar noch die Spekulation, dass man den hohen Kostenfaktor Brosnan bewusst raushaben wollte. Was wird Craig bei CR bekommen haben? Ich denke nicht, dass das mehr als 2 Millionen Dollar waren. Mit ca. 15 Mille mehr, die man nicht für die Gage des Hauptdarstellers verbraten muss lässt sich ja auch heute noch einiges anfangen. Wobei mir die 16,5 Millionen für Pierce in DAD auf den ersten Blick eigentlich zu hoch vorkamen. Ich hätte eigentlich, da es sich ja um eine europäische Produktion handelt, eher eine Gage unter 10 Millionen erwartet. Letztlich ist zwar ein Satz in TV-Spielfilm auch nicht unbedingt eine vertrauenswürdige Quelle, aber hier wird die Zahl auch genannt: http://doubleo7.webs.com/piercebrosnan.htm
Also eine klare Linie in Pierces Gagen: 4 – 8 – 12 – 16, da liegt der Verdacht nahe, dass er für seinen 5. Film dann 20 wollte.

Der größte Kostenfaktor denke ich ist im Filmbusiness wie überall: Personalkosten. Man braucht sich ja nur mal die Abspänne der aktuellen Filme anschauen: die werden von Jahr zu Jahr länger und länger. Ohne es genau zu wissen: aber ich wage mal zu behaupten, dass der Ansatz heute auch ist möglichst wenig Zeit beim Dreh on Location zu verbringen. Solche Drehs wie zu Zeiten von YOLT, als das komplette Team monatelang vor Ort in Japan war gibt es heute wohl nicht mehr. Ginge auch schon allein deshalb nicht, weil viele Techniker ja auch an anderen Projekten beteiligt sind und sich daher nicht ewig nur für ein Projekt auf Abruf sein können. Also wie verkürzt man den Dreh und spart Zeit? Durch Arbeitsteilung und entsprechend mehr und spezialisierteres Personal. Was früher ein Kameramann und ein Assi machten dafür gibt’s dann heute ein ganzes Miniteam. Höherwertige Aufnahmetechnik ist sicherlich auch ein Kostenfaktor und erfordert auch wiederum mehr und spezialisierteres Personal. Die Schraube dreht sich halt immer weiter: je höherwertiger die technische Qualität sein soll (und die wird ja permanent verbessert), desto teurer wird das Ganze. Man kann sich natürlich berechtigterweise fragen, ob eine technische Qualität wie die zu Zeiten von LTK oder GE heute nicht ausreichend wäre. Wäre sie für den Großteil des Publikums vermutlich sogar, aber wer will als Großproduktion sich schon nachsagen lassen, dass man 15-20 Jahre hinter den gängigen Standards herhinkt.

Um noch einen anderen Aspekt ins Rennen zu schicken: ich denke CR wäre mit Brosnan auch ein sehr interessanter Film geworden. Ich stelle mir da so eine Mischung aus GE und TWINE vor, also deutlich anders als CR mit Craig aber eben auch wieder mehr „zurück auf der Erde“ als DAD. Das hätte vermutlich sehr gut funktioniert, wenn gleich natürlich ohne die Aura der „Neuerfindung“ und des neugewonnenen Tiefgangs.

OT: wirklich wenig los hier im Moment, oder?
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

143
Craigs Gehalt:
The Girl with the Dragon Tattoo (2011) $6,000,000
Dream House (2011) $5,000,000
Cowboys & Aliens (2011) $6,000,000
Quantum of Solace (2008) £ 4,500,000
Casino Royale (2006) £ 2,000,000

Das wären fast 4 Mio Dollar für CR, was ich nicht für abwegig halte, wenn selbst ein Ralf Möller für seine Rolle in Gladiator 1 Mio bekommen haben soll. Schließlich war Craig etabliert und hatte schon einige große Rollen.

Bei der Entwicklung kann man für Bond23 schon von 8-10 Mio ausgehen.
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

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danielcc hat geschrieben:Craigs Gehalt:
The Girl with the Dragon Tattoo (2011) $6,000,000
Dream House (2011) $5,000,000
Cowboys & Aliens (2011) $6,000,000
Quantum of Solace (2008) £ 4,500,000
Casino Royale (2006) £ 2,000,000

Das wären fast 4 Mio Dollar für CR, was ich nicht für abwegig halte, wenn selbst ein Ralf Möller für seine Rolle in Gladiator 1 Mio bekommen haben soll. Schließlich war Craig etabliert und hatte schon einige große Rollen.

Bei der Entwicklung kann man für Bond23 schon von 8-10 Mio ausgehen.
Also doch so viel, aber wie dem auch sei, gehen wir von 20 geforderten für Brosnan und 4 bezahlten für Craig aus dann bleibt immer noch eine stattliche Differenz.

Ist das eine verlässliche Info bezüglich Moeller und Gladiator? Ich möchte es eigentlich gar nicht glauben, aber ich muss zugeben es passt einfach zu gut ins Bild der ausufernden Filmbudgets. Wenn ein schauspielerisches wie charismatisches Leichtgewicht (zumindest auf der Leinwand) so viel Geld für eine solch kleine Rolle bekommt, die ja nun wirklich jeder mit der entsprechenden Physis spielen könnte, dann spricht das Bände. Und gerade Gladiator hatte ja eine ganze Riege an herausragenden Schauspielern an Bord, ich will nicht wissen mit wie wenig die dann abgespeist wurden. Oli Reed war zum damaligen Zeitpunkt seiner Karriere wohl mit der Begleichung seines Bardeckels zufrieden...obwohl dass womöglich teurer kam als Moellers Gage... :mrgreen:
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

145
Der gute Reed starb ja bei den Dreharbeiten...

Ich habe das mit Möller mehrmals gelesen und meine, er hätte es auch mal gesagt. Er war ja zu der Zeit halbwegs bekannt durch die Conan TV Serie. Auch vorstellbar, dass seine Rolle eigentlich größer sein sollte und dann gekürzt wurde
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

146
danielcc hat geschrieben:Der gute Reed starb ja bei den Dreharbeiten...
Du meinst dadurch wurde sein Deckel nicht ganz so hoch? War ja aber kurz vor Beendigung des Drehs auf Malta als er tot vom Barhocker fiel, also dürfte er da schon ein ordentliches Sümmchen zusammengsoffen haben.
danielcc hat geschrieben:Ich habe das mit Möller mehrmals gelesen und meine, er hätte es auch mal gesagt. Er war ja zu der Zeit halbwegs bekannt durch die Conan TV Serie. Auch vorstellbar, dass seine Rolle eigentlich größer sein sollte und dann gekürzt wurde
Kam Conan nicht erst nach Gladiator? Ich meine die Rolle hätte er erst durch seinen Auftritt in Gladiator bekommen. Abgesehen davon prahlt er ja bei jeder Gelegenheit von seinem guten Freund Arnold, ich denke dass da innerhalb der Filmbranche auch viel über Vitamin B läuft nach dem Motto: „schanz dem Ralf doch mal die Rolle zu“.

Vielleicht bin ich bezüglich des Gagenniveaus in Hollywood da auch etwas zu blauäugig, aber das Moeller-Beispiel lässt mich da doch zusammenzucken. Gladiator war ja seinerzeit ein Film von Unbekannten und Gescheiterten. Ridley Scott hatte in den 80ern mit White Squall und GI Jane ja erfolgreich an seinem eigenen Denkmal gerüttelt, Crowe war damals der breiten Masse noch so gut wie unbekannt, trotz LA Confidential. Reed und Harris hatten ihre große Zeit auch lange hinter sich, Reed bekam die Rolle ja nur aufgrund seiner Freundschaft mit Scott (fünf Jahre vorher war er aufgrund seines Suffs aus Renny Harlins Cutthroat Island rausgeflogen und wurde seitdem in der Industrie gemieden). Und dass selbst da, in einem Film von lauter Gescheiterten und Unbekannten dem man gemeinhin kaum Chancen an der Kinokasse zutraute, das Portemonnaie so locker sass, dass man für einen Gelegenheitsdarsteller wie Moeller mal ne Mille springen lassen konnte ist schon bemerkenswert. Ich überlege gerade, wie viele Rollen es in Gladiator gab die größer oder gleichgroß wie die von Moeller waren: Crowe, Phoenix, Nielsen, Harris, Reed, Hounsou, Jacoby. Wenn man will kann man auch noch Hemmings dazu nehmen. Da von denen keiner weniger Starstatus als Moeller hatte und ihre Rollen mindestens gleichgroß waren habenn die ja dann auch mindestens ne Mille verdient. Kein Wunder werden die Filme immer teurer!

Bei Moeller und Schauspielerei muss ich halt immer daran denken, wie er in Universal Soldier in das rohe Stück Fleisch reinbiss. Naja, immerhin auch ein denkwürdiger filmischer Moment...
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

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danielcc hat geschrieben:Conan war vor Gladiator...

kennst du die Seite bzgl. Filmfinanzierung? Da sind einige Beispiele unten-...

http://en.wikipedia.org/wiki/Film_budgeting
Nein, kannte ich bisher nicht. Das sind einige recht interessante Zahlen, zB dass bei Terminator 3 die gesamte Besetzung ohne Arnold nicht mal 4 Millionen Dollar gekostet hat. Unter diesem Aspekt verwundert die Millionengage von Moeller noch mehr. Andererseits zeigen die Beispiele auch deutlich, dass in Großproduktionen Hauptrollen auch fürstlich belohnt werden unabhängig von der Starpower des Darstellers (zB Robin Wright-Penn oder Alfred Molina), was wiederum die Million von Herrn Moeller, auch wenn dieser ja nur Nebendarsteller war, relativiert. Ich hätte auch nicht gedacht, dass die Soundtrack-Komponisten derart gut bezahlt werden (Elfman), verdient haben sie es meiner Meinung nach idR aber allemal. Die Bezahlung und Beteiligung der Produzenten ist mal wirklich fürstlich!
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

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Ich finde auch die Bezahlung der Regisseure und teilweise der Autoren krass, wenn man mal bedenkt, dass der Regisseur - abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, die wirklich eine klar erkennbare Handschrift haben UND nahezu Erfolgsgaranten sind - oft ziemlich beliebig für den Erfolg eines Films ist.

Die Wirkung des Soundtracks kann man dagegen gar nicht hoch genug einschätzen. Was wären James Bond, Star Wars oder Indiana Jones ohne ihre Soundtracks? oft weise die Arbeiten der Komponisten eine klarere Handschrift auf als die der Regisseure
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "

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danielcc hat geschrieben:Ich finde auch die Bezahlung der Regisseure und teilweise der Autoren krass, wenn man mal bedenkt, dass der Regisseur - abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, die wirklich eine klar erkennbare Handschrift haben UND nahezu Erfolgsgaranten sind - oft ziemlich beliebig für den Erfolg eines Films ist.

Die Wirkung des Soundtracks kann man dagegen gar nicht hoch genug einschätzen. Was wären James Bond, Star Wars oder Indiana Jones ohne ihre Soundtracks? oft weise die Arbeiten der Komponisten eine klarere Handschrift auf als die der Regisseure
Ich denke die Höhe der Bezahlung für Regisseure und Produzenten setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: zum einen ähnlich wie in großen Wirtschaftsunternehmen als Statussymbol. Der zweite und nicht zu unterschätzende Punkt: die beiden Jobs sind wohl die mit Abstand anstrengendsten und forderndsten einer Filmcrew. Das Making-Of von DAD (großartig wie ich die Kurve hin zum Topic bekomme, haha) zeigt das am Beispiel von Tamahori sehr gut. Der hat sich ja um wirklich alles selber gekümmert und an allem in irgendeiner Form mitgewirkt. Ein absolute Fulltime-Job von Pre- bis Postproduction, also über einen Zeitraum der 1 Jahr+ in Anspruch nimmt. Ich denke bei Produzenten verhält es sich ähnlich, der ganze Organisatorische Krimskrams und die Finanzierungs-/Budgetierungverhandlungen, man ist ja da praktisch Ansprechpartner für alle und für jedes noch so scheinbar belanglose Problem.

So gesehen sind die hohen Bezahlungen allein schon aufgrund des hohen persönlichen Aufwands gerechtfertigt. Was die Wirkung von Filmmusik angeht bin ich bei dir, allerdings finde ich gibt es auch nicht mehr herausragende Filmkomponisten mit einer wirklich eigenen prägnanten Handschrift als es Regisseure mit einer solchen gibt. Traurig ist auch, dass auf beiden Gebieten immer mehr wirkliche Größen aufhören oder wegsterben und nur sehr sehr wenige Nachwuchstalente in den letzten 20 Jahren mit einer eigenen Handschrift auf sich aufmerksam machen konnten. Die Zukunft gehört dem Durchschnitt!
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