Wie findet ihr YOLT?

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Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Casino Hille hat geschrieben:Ich finde es immer relativ frech, einem professionellen Schauspieler wie Sean Connery vorzuwerfen, man würde ihm seine (damals vielleicht durchaus existierende) Lustlosigkeit im Film ansehen. Entschuldigt, der Mann ist ein Profi und hat da auch nicht mit Idioten zusammengearbeitet, dass ist mir dann etwas zu einfach.
Danke! 100% Zustimmung.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: You only live twice

137
Ihm seine vermutete Lustlosigkeit anzusehen ist aber das Recht eines jeden Zuschauers. Ihm automatisch Professionalität zu unterstellen ist eine ebenso schwer beweisbare Behauptung. Als Zuschauer kann ich ja immer nur versuchen das zu beschreiben was ich auf der Leinwand sehe, und wenn ich in Bezug auf YOLT an das denke was Connery selber so gesagt hat, und es mit dem vergleiche was ich auf der Leinwand sehe, dann fällt es mir leicht da Lustlosigkeit zu "entdecken". Zumal es auch vortrefflich zu dem, nach meiner Meinung, lustlos abgedrehten Film passt. Der sich im übrigen einen Dreck um Japan schert, und nur gerade soviel davon zeigt wie für die routinierte Geschichte und für die bondübliche Touristenperspektive notwendig. Der Roman dagegen beschäftigt sich tatsächlich für Flemings Verhältnisse sehr viel mit Japan und seiner Kultur. Und auch Blofelds Wirken in YOLT ist sehr mit den kulturellen Unterschieden zwischen Ost und West verbunden. Davon bleibt im Film, der ja der erste ist der von seiner Vorlage nur noch einzelne Motive übernimmt, so gut wie nichts mehr übrig.

YOLT ist jedenfalls Flemings ungewöhnlichster Roman (abgesehen von TSWLM), während der Film auf unvorteilhafte Art sehr formelhaft ist.

Re: Filmbesprechung: You only live twice

138
Der Film mag lustlos abgedreht wirken, aber schon interessant dabei ist die Diskrepanz zwischen dieser Wirkung und andererseits dem wohl größten betriebenen Aufwand (jenseits von MR) hierfür.

Und diese Diskrepanz ist unter anderem auch dadurch begründet, dass der Mensch im Mittelpunkt (Bond/Connery) hier etwas untergeht. Ob Connery das mit mehr Lust hätte korrigieren können, weiß ich nicht. Aber es gibt schon einen großen Unterschied von GF (eindeutig stehen hier die beiden handelnden Figuren im Mittelpunkt) und YOLT (von einem "Höhepunkt" und Bang zum nächsten). TB ist irgendwie dazwischen nur das dort Connery noch gut zur Geltung kommt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: You only live twice

139
satre70 hat geschrieben:Zum dritten Report habe ich mir YOLT ausgesucht, weil er sehr gut als Zwischending zwischen TB und MR passt...

1) Gemeinsamkeiten zu TB und MR
Die Atmosphäre wird genauso wie bei TB perfekt eingefangen. Sind es dort die Bahamas, ist es hier Japan.
Und ähnlich wie MR gibt es Actionszenen in schneller Schrittfolge (der gesamte Mittelteil ist eine einzige Aktionszene), ohne dabei die Perfektion zu MR zu erreichen (gerade die Raketenszenen sind im Vergleich zu MR ein Witz)...

2) Connery als Bond
Ähnlich wie in TB ist er sehr cool; nun allerdings nicht mehr ganz so fit...
Was ich bei TB über Connery geschrieben habe, gilt auch hier. Connerys Unlust passt ironischerweise perfekt zum Sarkasmus, Kälte und Arroganz von Bond (vielleicht betrieb Connery ja method acting bei TB und YOLT :-) ).

3) Frauen
Asiatinnen sind nicht mein Fall, aber die erste japanische Agentin ist schon sehr hübsch und sexy, wohingegen seine Ehefrau (!) einen Sexappeal wie ein Sack Reis hat...
Karin Dor ist eine bildhübsche Frau, allerdings mit schwarzem Haar...
Das Rot soll sie erotisch machen, aber dadurch wird der Vergleich zu Fiona (aus dem Vorgänger-Bond TB) leider unvermeidbar und da ist sie leider zweite Siegerin (aber natürlich trotzdem noch sexy, klar)...

4) Action
Sehr schöne Actionszenen sind vorhanden, so dass man nicht meckern kann, aber im Vergleich zu MR doch leider recht unspektakulär (ich denke an die Autoverfolgungsjagd in Tokio zB)...
Aber es gibt genügend Schauwerte; hier liegt kein Problem des Films...

5) Dialoge
Zum Teil superb (Connery - Dor, Bond - Tanaka): "Alles für England" oder "Es ist doch nichts passiert, Bond-San? Nichts Wesentliches!"
Das ist die Stärke von YOLT...

6) Stilmittel
Vom künstlerischen Wert her ist YOLT TSWLM und MR überlegen. Er setzt bildsprachlich tolle Kontraste, zb Bond steigt aus dem Meer und schaut in die ruhige, wunderschöne, japanische Landschaft - Schnitt - wilde Farbexplosionen durch unzählige Werbetafeln in Tokio.
Oder wie Bond fast aussichtslos auf Hans zugeht, obwohl er weiß, dass er keine Chance hat (die Kamera lässt Connery wie einen Zwerg erscheinen).
Auch die Kulturkontraste England/Westen vs Japan/Asien werden bildsprachlich hervorragend behandelt.

7) Blofeld
Es ist ein Jammer! DEEEEEEEEEEEER Bösewicht der Bondreihe, gar der Filmgeschichte, hat nur beschissene Interpretationen und höchstens durchschnittliche Schauspielleistungen erhalten.
Mein Gott, das ärgert mich so sehr, da Blofeld die mit Abstand die wichtigste Figur im Bond Universum ist (sein alter ego) und dann das...
Mein Gott, ein guter Schauspieler und Blofeld wäre DER Filmbösewicht!!!

Fazit:
YOLT hat viele Fehler, aber als Zwischending von meinen Lieblingsbonds liebe ich ihn auch!!!


Also ich kann die Kritik nicht nachvollziehen!
Ich fasse zusammen, YOLT ist nicht schlecht, Connery mach ihn durch seine Lustlosigkeit kaputt!

Das ist Quatsch (in meinen Augen zumindest)!

Bond ist ein Killer und mir gefällt Connerys "Distanz" in TB und hier gerade sehr gut!

Das ist nämlich das, was ich Brosnan so sehr vorwerfe: Die Freude am Killen!
(gerade deshalb fand ich das erste Viertel in DAD sehr gut und ich dachte, ich müsse ihm Abbitte leisten und ab jetzt wäre er MEIN Bond)

Auch verstehe ich nicht, dass Japan nicht gut geschildert wurde...
Genau wie TB (Bahamas) lebt YOLT von der Atmosphäre!
Japan ist sehr gut eingefangen (gerade im ersten Drittel)...

Klar, der Roman ist einfülsamer und detaillierter, aber wenn dieser 1 zu 1 übertragen worden wäre, hätte es einen Aufschrei gegeben (ich sage nur Todesgarten + Erwürgen von Blofeld)...

Nee, TB und YOLT sind für mich die besten Connery-Bonds!
(natürlich nur knapp vor FRWL und GF)
Die Hölle? Das sind die Anderen! (Satre)
Widerlich! Einfach widerlich! (Bond in Goldfinger)

Re: Filmbesprechung: You only live twice

140
Der Roman war für einen Action orientierten Bond im Jahre 67 sicherlich fast komplett unbrauchbar. Da habe ich jetzt kein Problem mit. Die für mich im Film sichtbare Lustlosigkeit an der Rolle von seitens Connery ist auch kein wirkliches Problem, aber helfen tut es sicher auch nicht. Das Japan wie bei Bond üblich nur als fotogener Hintergrund stattfindet, auch das ist absolut ok, allerdings gibt mir Japan in YOLT weniger als andere Schauplätze in anderen Bonds.

YOLT ist deswegen für mich einer der schwächsten Bonds weil er, obwohl er trotz der hier weiterentwickelten Bondformel vieles zum ersten mal zeigt was erst später als typisch Bond empfunden wurde, so wirkt als hätte man nur eine Reihe ausgelaugter Motive mit routinierter Gleichgültigkeit aneinandergereiht. Die Handlung ist schwach entwickelt, und die Inszenierung wirkt schlaff. Der Bond Spaß ist hier nicht so vorhanden wie in anderen Filmes der Serie.

Und um dann noch mal auf die anderen Gilbert Bonds zurück zu kommen, die ja gewisse Ähnlichkeiten zu YOLT aufweisen. TSWLM macht als Gegensatz dazu fast alles richtig, und MR ist in der Hinsicht noch schwächer als YOLT, der absolute Tiefpunkt der Serie für mich.

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Maibaum hat geschrieben:Der Roman war für einen Action orientierten Bond im Jahre 67 sicherlich fast komplett unbrauchbar. Da habe ich jetzt kein Problem mit. Die für mich im Film sichtbare Lustlosigkeit an der Rolle von seitens Connery ist auch kein wirkliches Problem, aber helfen tut es sicher auch nicht. Das Japan wie bei Bond üblich nur als fotogener Hintergrund stattfindet, auch das ist absolut ok, allerdings gibt mir Japan in YOLT weniger als andere Schauplätze in anderen Bonds.

YOLT ist deswegen für mich einer der schwächsten Bonds weil er, obwohl er trotz der hier weiterentwickelten Bondformel vieles zum ersten mal zeigt was erst später als typisch Bond empfunden wurde, so wirkt als hätte man nur eine Reihe ausgelaugter Motive mit routinierter Gleichgültigkeit aneinandergereiht. Die Handlung ist schwach entwickelt, und die Inszenierung wirkt schlaff. Der Bond Spaß ist hier nicht so vorhanden wie in anderen Filmes der Serie.

Und um dann noch mal auf die anderen Gilbert Bonds zurück zu kommen, die ja gewisse Ähnlichkeiten zu YOLT aufweisen. TSWLM macht als Gegensatz dazu fast alles richtig, und MR ist in der Hinsicht noch schwächer als YOLT, der absolute Tiefpunkt der Serie für mich.

Da ich MR liebe, kommen wir nicht zusammen :cry:

Ist aber nicht schlimm :D
Die Hölle? Das sind die Anderen! (Satre)
Widerlich! Einfach widerlich! (Bond in Goldfinger)

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Maibaum hat geschrieben:Der Roman war für einen Action orientierten Bond im Jahre 67 sicherlich fast komplett unbrauchbar. Da habe ich jetzt kein Problem mit. Die für mich im Film sichtbare Lustlosigkeit an der Rolle von seitens Connery ist auch kein wirkliches Problem, aber helfen tut es sicher auch nicht. Das Japan wie bei Bond üblich nur als fotogener Hintergrund stattfindet, auch das ist absolut ok, allerdings gibt mir Japan in YOLT weniger als andere Schauplätze in anderen Bonds.

YOLT ist deswegen für mich einer der schwächsten Bonds weil er, obwohl er trotz der hier weiterentwickelten Bondformel vieles zum ersten mal zeigt was erst später als typisch Bond empfunden wurde, so wirkt als hätte man nur eine Reihe ausgelaugter Motive mit routinierter Gleichgültigkeit aneinandergereiht. Die Handlung ist schwach entwickelt, und die Inszenierung wirkt schlaff. Der Bond Spaß ist hier nicht so vorhanden wie in anderen Filmes der Serie.

Und um dann noch mal auf die anderen Gilbert Bonds zurück zu kommen, die ja gewisse Ähnlichkeiten zu YOLT aufweisen. TSWLM macht als Gegensatz dazu fast alles richtig, und MR ist in der Hinsicht noch schwächer als YOLT, der absolute Tiefpunkt der Serie für mich.

Sehr gut formuliert! So hätte ich es auch schreiben sollen. Bondfeeling, wie es bei mir von DN bis TB bisher in jedem Film mehrmals aufgekommen ist, habe ich in YOLT nur einmal: während der Titelsequenz. Nancy Sinatra's Song ist das Einzige, was bei mir nach der letzten Sichtung besser wegkommt als noch davor. Alles andere bleibt gleich, es wird nicht schlimmer bzw schlechter.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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satre70 hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Und sag mal Satre70, hast du jetzt eigentlich Sartre bewußt falsch geschrieben?
Oui :P
Interessant, und das ist weil ?
satre70 hat geschrieben:

Da ich MR liebe, kommen wir nicht zusammen :cry:

Ist aber nicht schlimm :D
Genau, Hauptsache der Spaß ist da, wenn auch nicht immer bei den selben Filmen.

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Maibaum hat geschrieben: YOLT ist deswegen für mich einer der schwächsten Bonds weil er, obwohl er trotz der hier weiterentwickelten Bondformel vieles zum ersten mal zeigt was erst später als typisch Bond empfunden wurde, so wirkt als hätte man nur eine Reihe ausgelaugter Motive mit routinierter Gleichgültigkeit aneinandergereiht. Die Handlung ist schwach entwickelt, und die Inszenierung wirkt schlaff. Der Bond Spaß ist hier nicht so vorhanden wie in anderen Filmes der Serie.

Und um dann noch mal auf die anderen Gilbert Bonds zurück zu kommen, die ja gewisse Ähnlichkeiten zu YOLT aufweisen. TSWLM macht als Gegensatz dazu fast alles richtig, und MR ist in der Hinsicht noch schwächer als YOLT, der absolute Tiefpunkt der Serie für mich.
Beängstigend, wie ich Maibaum in letzter Zeit zustimmen muss... Nur die Sache mit Connerys Lustlosigkeit unterschreibe ich nicht. Viel mehr ist das Drehbuch lustlos, kein guter Dialog mit Blofeld, reduzierte Oneliner... Das ist ein Witz im Vergleich zu TB !
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND