Maibaum hat geschrieben: Das findet sich in vielen Filmen, aber bei Showgirls stört es mich
Das darf es auch gern, für mich ist Showgirls auch kein guter Film. Dennoch wollte ich darauf hinweisen, dass es kein Widerspruch und auch keine Scheinheiligkeit sein muss sich der gleichen Methoden zu bedienen, die man (in Teilen) kritisiert.
Maibaum hat geschrieben:Wäre Boregirls nicht der ehrlichere Titel gewesen?
Nein, denn man kann Showgirls sicher viel vorwerfen aber eben nicht, dass er nicht
schaufreudig ist.
Maibaum hat geschrieben:Ja, vielleicht, ich bin mir nur nicht sicher ob das auch gewollt war. Aber einen Erotik Thriller möchte ich auch ganz gerne erotisch.
Wenn dir Film und Regisseur besser liegen würden hättest du vermutlich weniger Probleme das zu schlucken.

Bei einem anerkanntermaßen so intelligenten wie intellektuellen Menschen wie Verhoeven kann man schon davon ausgehen, dass er sich ein bisschen was bei seinen Filmen gedacht hat (abgesehen davon, dass es Unmengen dokumentierte Hintergrundinfos von ihm und anderen Machern zu seinen Filmen gibt).
Maibaum hat geschrieben:Nun, letztendlich gibt es ja viele unterschiedliche Vorstellungen davon was erotisch ist und was nicht. Und noch letzendlicher, erotisch ist was mich anmacht, und unerotisch ist was mich kalt, kälter, am kältesten lässt.
Elegant der spezifischen Frage ausgewichen. Deinen Aussagen entnehme ich zumindest, dass du die Art und Weise wie Verhoeven hier Sex/Erotik präsentiert nicht magst und daher als unpassend empfindest. Da sie jedoch ungeachtet persönlichen Geschmacks stimmig zum Gesamtkontext des Films ist (auch wenn du die Absicht dahinter anzweifelst ist es ja dennoch eine Tatsache, dass beides Ton in Ton ist) würde ich deine ursprüngliche Kritik, nämlich dass die Art und Weise der Darstellung hier unpassend wäre, eher als generelle Kritik am Tonfall des Films werten. Der Film wäre ja nicht besser dadurch, wenn alles gleich bleiben würde und man die Sexszenen nach deinem Gusto gestaltet hätte. Dann wäre vermutlich in deinen Augen ein Teil des Filmes besser, aber dafür hätte man zum einen den stimmigen Gesamtton geopfert und zum anderen wäre die charakterdefinierende Aussage dieser Szenen dahin. Wenn man in den Szenen hingegen eh nur eine sensationslüsterne Sex-Gaudi sieht, dann hast du vollkommen recht und man kann sie beliebig austauschen. Ganz so einfach sollte man es sich in Kenntnis von Person und Werk des guten Pauls dann aber doch nicht machen.
