Welche Art Erotik/Sex in Basic Instinct passender gewesen wäre (in Anlehnung an deine Aussage, dass nur bei Türkische Früchte Verhoevens diesbezügliche Vorgehensweise passend wäre). Indirekt hast du das ja aber bereits beantwortet durch:Maibaum hat geschrieben:was war denn die spezifische Frage?
Demzufolge ist es dann wie bereits vermutet eher der gesamte Film als nur die Art der Erotik, die dir nicht zusagen.Maibaum hat geschrieben:Es geht nicht nur um die Gestaltung der Sex Szenen, sondern auch darum wie die Charaktere wirken, ob sie Ausstrahlung haben, oder so plastikmäßig wie Barbie Puppen wirken.
Ich bin mir nicht sicher, ob du hier jetzt noch von Basic Instinct oder schon wieder von Showgirls sprichst. Wenn dich ein Film als Ganzes langweilt können auch noch so stimmige Einzelszenen vermutlich den Spass nur leidlich erhöhen. Allerdings kann man darüber hinaus ja dennoch versuchen die Intention eines Filmemachers nachzuvollziehen. Ich kann nix mit 2001 anfangen, die Intention und die handwerkliche Leistung Kubricks sehe ich da allerdings sehr wohl, auch wenn seine Bemühungen bei mir nicht fruchten.Maibaum hat geschrieben:Und was für ein stimmiger Gesamtton? Den der nur Oberflächenreize, die nur zu großer Langeweile führen, umschließt?
Ich bezog mich bei meiner Ausführung auf Stimmigkeit im Gesamtkontext eines Films auf Basic Instinct (wobei das grundsätzlich aber auch für Showgirls gilt). Und wie gesagt finde ich durchaus, dass man die Absichten und handwerkliche Vorgehensweise eines Regisseurs schätzen kann auch wenn einem das eigentliche Werk nicht zusagt.Maibaum hat geschrieben:Wenn ich es immer so betrachten will, ist jeder für mich mißlungene Film auch irgendwie in sich stimmig. Nee, Showgirls ist ein Film der an sich selber scheitert, weil er dem was er zeigen will absolut nichts interessantes herausholt.
Ist aber in einem Film wie Basic Instinct eine rein akademische Aussage. Damit das funktionieren könnte müsste der gesamte Film anders konzipiert sein. Basic Instinct ist in vielen Dingen ein Spiegel der 80er/frühen90er mit ihrer schicken Oberflächlichkeit und ihrem unverhohlenen Egoismus. Verhoeven projiziert das durchgängig auf seinen Film, vor allem in Form seiner Figuren. Mit Ausnahme von Gus sind alle Protagonisten selbstsüchtige Egoisten äusserst fragwürdiger Moral. Die Art und Weise in der Verhoeven die Sexszenen inszeniert spiegelt das sehr genau wieder und dient neben ihren optischen Reizen, auf deren Wirkung beim Publikum Verhoeven fraglos spekuliert, vor allem dazu die Figuren als das zu entlarven, was sie sind. Vor allem die Quasi-Vergewaltigung von Beth durch Nick lässt die „Identifikationsfigur“ in einem sehr fragwürdigen Licht dastehen und steigert vor allem auch die Skepsis des Zuschauers gegenüber der psychischen Verfassung von Nick (wichtig hinsichtlich des Finals und der „Auflösung“). Da steckt schon eine ganze Menge mehr dahinter als nur spekulatives Kopulieren.Maibaum hat geschrieben:Und Erotik geht natürlich auch sehr gut ohne Nacktheit und ohne Sex Szenen.