Ich halte Mann auch für einen guten Regisseur, der sich seinen eigenen unterkühlt-sytlishen Stil geschaffen hat und diesem in seinen Werken über die Jahrzehnte auch immer mehr oder weniger treu geblieben ist. Trotzdem ist er kein Regisseur, dessen Werke mich jetzt wirklich völlig von den Socken gehauen hätten. Am ehesten gelang das noch Heat, den ich irgendwo bei knappen 9 Punkten ansiedeln würde – was ja durchaus eine sehr starke Einstufung ist, aber eben auch in meinen Augen eindeutig die Speerspitze von Manns cineastischen Bemühungen darstellt. Das ist zwar zugegebenermaßen Klagen auf recht hohem Niveau, aber mit einer handvoll guter und auch ein paar schwächerer Filme wird man halt nicht zu einem meiner Lieblingsfilmemacher. Vermutlich ist mir sein Stil einfach auch zu unterkühlt und distanziert. Und vermutlich mag ich genau deshalb auch seine Serie Miami Vice fast noch am meisten innerhalb seines Werkes, da diese zwar auch stilisiert und stylish bis zum geht nicht mehr ist, aber eben trotz ihres oft fast schon sterilen Looks mit ihrer eher in warmen Farbtönen gehaltenen Optik dann doch nicht ganz so unterkühlt wirkt wie beispielsweise der in der gleichen Zeit entstandene Manhunter. Die filmische Umsetzung von Miami Vice habe ich bislang bewusst immer vermieden, Public Enemies war dann leider auch sehr sehr schlapp und langweilig. Bei Manhunter bin ich ganz bei GPs Einschätzung, ich fand Ratners Version auch die bedeutend bessere, wenngleich sicherlich auch weit konventioneller.
Thief 6 / 10
Manhunter 5 / 10
Der letzte Mohikaner 8 / 10
Heat 9 / 10
Insider 7 / 10
Ali 7,5 / 10
Collateral 8 / 10
Public Enemies 5 / 10
Der Michael Mann Thread
- AnatolGogol
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Ich habe erst gedacht mit der Gegenüberstellung stoße ich eine riesige Diskussion an.Casino Hille hat geschrieben:Afflecks "The Town" ist tatsächlich ein guter Vergleich, wenn ich ihn aber sogar im Vergleich zu "Heat" beinahe als überlegen empfinde. Wenn dir der Film wirklich so gut gefallen hat, kannst du dich ohne Bedenken an "Heat" wagen.
Aber es ist tatsächlich ein guter Vergleich.
Es gibt sogar einige parallelen.
Auf meiner DVD von "The Town" steht übrigens: Der beste Thriller seit Heat!
The Town sehe ich auch bei 9/10, bisher Afflecks bester Film.
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Heute zum ersten mal nach fast 15 Jahren wieder gesehen: Insider
Ein faszinierender Film voll mit den typischen Mannschen Stilmitteln. Mann seziert sein Thema sehr genau und gewissenhaft, nimmt sich viel Zeit für seine Figuren und dennoch bleibt er - auch wieder sehr typisch für ihn - in seiner Zeichnung sehr distanziert. Der Film zieht sich dann doch etwas, eine halbe Stunde weniger wäre vielleicht hier nicht verkehrt gewesen. Dennoch, gut inszeniert und hervorragend gespielt vor allem von Pacino und Crowe, von ersterem würde man sich solche Rollen/Filme mal wieder wünschen, nach Insider kam von Pacino an relevantem eigentlich nur noch Stones Any Given Sunday - 15 Jahre ohne echtes filmisches Lebenszeichen, was für ein Trauerspiel!
Insider bekommt 7,5 Punkte, immerhin einen halben mehr als bislang.
Ein faszinierender Film voll mit den typischen Mannschen Stilmitteln. Mann seziert sein Thema sehr genau und gewissenhaft, nimmt sich viel Zeit für seine Figuren und dennoch bleibt er - auch wieder sehr typisch für ihn - in seiner Zeichnung sehr distanziert. Der Film zieht sich dann doch etwas, eine halbe Stunde weniger wäre vielleicht hier nicht verkehrt gewesen. Dennoch, gut inszeniert und hervorragend gespielt vor allem von Pacino und Crowe, von ersterem würde man sich solche Rollen/Filme mal wieder wünschen, nach Insider kam von Pacino an relevantem eigentlich nur noch Stones Any Given Sunday - 15 Jahre ohne echtes filmisches Lebenszeichen, was für ein Trauerspiel!
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Ich bin ein großer Fan von Michael Mann. Seine Großstadtthriller gehören für mich im entsprechenden Genre (Action-Thriller) zur absoluten Spitze. Seine Bildsprache ist phänomenal und prägte schon in den 1980er Jahren die damalige Kult-Serie Miami Vice, die in vilerlei Hinsicht ein Trendsetter war. Damals habe ich sie geliebt, heute - wie das so häufig bei Jugend-Erinnerungen bzw. Schwärmereien ist - finde ich sie nicht mehr ganz so aufregend.
Filmografie:
1986: Blutmond (Manhunter) 6/10
1992: Der letzte Mohikaner 9/10 (mit Abstand beste Cooper-Verfilmung, die ich kenne)
1995: Heat (moderner Klassiker) 10/10
1999: Insider 9/10
2001: Ali 5/10 (das ist nicht sein Genre, Bioipics wirken aber oft sehr epiosodenhaft)
2004: Collateral 8,5/10
2006: Miami Vice 9,5/10 (dünne Story, ich weiß; schaue ich trotzdem jedes Jahr 1-2 Mal; audiovisuell ein Genuss)
2009: Public Enemies 7,5/10 (ist auch mir letztlich zu unterkühlt und eben wieder ein Biopic)
Filmografie:
1986: Blutmond (Manhunter) 6/10
1992: Der letzte Mohikaner 9/10 (mit Abstand beste Cooper-Verfilmung, die ich kenne)
1995: Heat (moderner Klassiker) 10/10
1999: Insider 9/10
2001: Ali 5/10 (das ist nicht sein Genre, Bioipics wirken aber oft sehr epiosodenhaft)
2004: Collateral 8,5/10
2006: Miami Vice 9,5/10 (dünne Story, ich weiß; schaue ich trotzdem jedes Jahr 1-2 Mal; audiovisuell ein Genuss)
2009: Public Enemies 7,5/10 (ist auch mir letztlich zu unterkühlt und eben wieder ein Biopic)
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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- danielcc
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Ali fand ich damals durchaus interessant weil es einfach eine interessante Karriere ist und ich Will Smith sehr gut in der Rolle fand. Man ertappt sich immer wieder dabei, dass man wirklich denkt, da gestikuliere der echte Ali.
Habe den Film aber noch mal im TV gesehen und da überwog dann das dröge Episodenhafte - was wie du schon sagst, tatsächlich oft ein Problem von Biopics ist.
Public Enemies fand ich im Kino damals richtig langweilig und eine extrem unschöne Video-Optik. Der Film erzählt so wirr beliebige Episoden eines Lebens ohne der Hauptfigur mal wirklich nahe zu kommen. Total verquaster Film - hab mich die ganze Zeit gefragt: Was will Mann da eigentlich erzählen und warum?
Collateral habe ich nicht im Kino gesehen aber jedes Mal wenn er im TV läuft, bleibe ich dabei hängen. Einfach packend inszeniert, atmosphärisch super dicht und mit einem Tom Cruise - wie man ihn so eigentlich in keiner Rolle sonst sieht.
Habe den Film aber noch mal im TV gesehen und da überwog dann das dröge Episodenhafte - was wie du schon sagst, tatsächlich oft ein Problem von Biopics ist.
Public Enemies fand ich im Kino damals richtig langweilig und eine extrem unschöne Video-Optik. Der Film erzählt so wirr beliebige Episoden eines Lebens ohne der Hauptfigur mal wirklich nahe zu kommen. Total verquaster Film - hab mich die ganze Zeit gefragt: Was will Mann da eigentlich erzählen und warum?
Collateral habe ich nicht im Kino gesehen aber jedes Mal wenn er im TV läuft, bleibe ich dabei hängen. Einfach packend inszeniert, atmosphärisch super dicht und mit einem Tom Cruise - wie man ihn so eigentlich in keiner Rolle sonst sieht.
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Endlich mal wieder was von Michael Mann, "Blackhat" Trailer:
Als Fan ist für mich der Film ein Muss, ich hoffe dass er mir wieder besser gefällt als seine letzten beiden Filme ("Miami Vice" und "Public Enemies").
Von Mann würde ich übrigens auch gerne mal einen "Mission: Impossible" -Film sehen. Ich denke, mit seinem Stil könnte er zu dieser abwechslungsreich inszenierten Serie durchaus passen, und es wäre sicher interessant. Was denkt ihr dazu?
Als Fan ist für mich der Film ein Muss, ich hoffe dass er mir wieder besser gefällt als seine letzten beiden Filme ("Miami Vice" und "Public Enemies").
Von Mann würde ich übrigens auch gerne mal einen "Mission: Impossible" -Film sehen. Ich denke, mit seinem Stil könnte er zu dieser abwechslungsreich inszenierten Serie durchaus passen, und es wäre sicher interessant. Was denkt ihr dazu?
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Michael Mann ist einer der wenigen Regisseure von denen ich mir ohne wenn und aber jeden Film ansehe. Seine optische Herangehensweise ist schlichtweg grandios. Und von plattem Teenager-Bockbusterkino ist er auch meilenweit entfernt.
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"Blackhat" werde ich auf jeden Fall im Kino anschauen.
Habe letztens erst wieder Heat und Collateral gesehen. Wirklich 2 großartige Thriller.
Diese Atmosphäre die Michael Mann dort schafft ist wirklich grandios.
Das gleiche gilt übrigens auch für Miami Vice.
Ich hoffe Blackhat geht in die selbe Richtung.
Habe letztens erst wieder Heat und Collateral gesehen. Wirklich 2 großartige Thriller.
Diese Atmosphäre die Michael Mann dort schafft ist wirklich grandios.
Das gleiche gilt übrigens auch für Miami Vice.
Ich hoffe Blackhat geht in die selbe Richtung.
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Erste Reviews zu Blackhat:
Wird ihn jemand im Kino sichten?Filmstarts: 3,5/5
"Dieser Film könnte mehr für die Verbesserung der amerikanisch-chinesischen Beziehungen leisten als US-Präsident Obama in seiner gesamten Amtszeit, auch wenn Michael Manns visuell brillanter Cyber-Thriller optisch weit mehr zu bieten hat als inhaltlich."
The Hollywood Reporter: 3,5/5
"Die Story erweist sich als weniger erinnernswert als man hoffen würde, aber Manns flüssige Inszenierung und die Chemie zwischen Chris Hemsworth und Tang Wei bilden ein Gegengewicht zu den gewöhnlicheren und nicht immer interessanten Handlungselementen."
Slant Magazine: 4,5/5
"Michael Manns Kamera verbirgt elegant die Abstände zwischen Körpern und Objekten ohne dabei die räumliche Kohärenz zu opfern."
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Habe den Trailer vor Exodus im Kino gesehen. Hemsworth erscheint mir schon jetzt fürchertlich fehlbesetzt. Warum doch gleich muss der Hacker von einem muskelbepackten Schönling gespielt werden? Bitte nicht antworten, rhetorische Frage. Auch sonst sah das ganze etwas belanglos aus: schon wieder eine globale Hackergeschichte? Hatten wir das nicht jetzt irgendwie selbst in den größten Filmfranchises schon mehrmals (Bond, Die Hard, The Dark Knight etc.)?
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Die Story wirkt tatsächlich wenig innovativ oder gar originell. Aber Michael Mann kann eben - zum Unterschied von Scott
- auch aus einem banalen Drehbuch und einem nicht gerade perfekt gewählten Cast ein grandioses Kinoerlebnis machen und eine ganz eigene Atmosphäre kreieren (siehe "Miami Vice"). Mann ist für mich im Kino absolute Pflicht.

Zuletzt geändert von vodkamartini am 14. Januar 2015 21:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Hier übrigens der Trailer, den ich meinte.
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Da bahnt sich in den USA ein ganz übler Flop für Mann an. Schade, denn das US-Publikum hat bei Mainstream-Filmen ein erheblich feineres Gespür als der Rest der Wrelt (siehe die vergelichsweise schwächeren Ergebisse dewr Hobbit-Ödnisse, Exodus oder auch der letzte Transformers). Kurz: Schmiert ein auf ein breiteres Publikum asgerichteter Film dort ab, dann ist der auch nicht gut. Habe das scshon sehr oft erlebt.
http://www.insidekino.de/USAProg/USAProg15JAN16Fr.htm
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http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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