Casino Hille hat geschrieben: ↑4. Januar 2022 18:08
Die runde Sache beinhaltet fünf Filme, in denen Bond in den Teilen 1 und 2 ein junger Rookie und in Teil 3 ein abgehalftertes, altes Wrack ist. Ich bin da bei Moonraker: Rund ist das nicht und ich finde das Ende von NTTD ziemlich unwürdig für Craigs Bond. Erst recht, warum es "konsequent" sein soll, verstehe ich nicht. Bislang hat das meines Erachtens noch niemand wirklich nachvollziehbar erklärt.
Maibaum hat geschrieben: ↑4. Januar 2022 18:45
Also rund ist die Craig Ära nun wirklich nicht, nicht mal hübsch quadratisch.
Ich finde es eher konfus, bisweilen lachhaft wie das nach CR und QoS weiter geführt wurde.
ja, ich sehe das sehr ähnlich - und das ist für mich wohl auch das Hauptproblem, das ich mit NTTD habe. Auch wenn das weniger mit der Handlung von NTTD oder dem vieldiskutierten Ende selbst zu tun hat (das, was mich daran stört, haben wir hier eh schon zigmal besprochen - man hat es sich halt sehr einfach gemacht oder halt machen müssen, weil man paradoxerweise nicht mehr Zeit hatte um den Kinostart zu halten und der Drehplan fixiert war, es konnte damals noch keiner wissen, dass der 3x verschoben wird).
Die gesamte Craig-Ära wirkt alles andere als konsequent erzählt. Das ist bei Einzelfilmen nicht so tragisch, aber wenn man zusammenhängende Geschichten erzählen möchte, dann funktioniert das halt nur sehr schlecht, wenn man die Zusammenhänge erst im Nachhinein einzufügen versucht (das machen andere Reihen einfach viel besser, sorry).
Selbstverständlich achtet man dann noch mehr auf gewisse Details, wenn man hier einen Kreis schließen möchte (durch Bonds Tod!), wie die Verantwortlichen ja auch selbst betonen. Und ja, auch der Anspruch ist gestiegen.
CR und QOS passen noch gut zusammen, obwohl die Filme sehr unterschiedlich sind, erzählen sie eine gemeinsame Geschichte - die mit QOS eigentlich abgeschlossen war, zumindest was Bonds Werdegang und seine Emotionen zu Vesper betraf. SF ist dann als völlig eigenständiger Film angelegt worden bei dem man doch wieder viele "klassische" Elemente & Charaktere einführt, aber Bond plötzlich schon zu alt für alles sein soll (ein Thema, das sie schon in den 80ern bringen wollten). Nur damit er dann am Schluss doch wieder an den "richtigen" James Bond erinnert. Ja, tolles Ende am Dach und bei M... Mit SP holt man dann Blofeld zurück - OK, wieso nicht, noch dazu durch einen großartigen Schauspieler, aber halt nicht auf diese Weise - und dass man diesen Fleming-Charakter dann einfach so aus dem Fenster wirft in NTTD, ist eigentlich schon ziemlich abstrus. Und damit Craig seinen großen Abschied bekommt lässt man Bond - der nie oder nur ganz selten (am Ende von QOS? in SP?) der "echte" James Bond ist - halt auch noch sterben, in dem mit Müh und Not versucht wird, ihn in eine aussichtslose Lage zu bringen und er sich selbst opfert für seine Familie. Wobei man die Liebe zwischen Bond und Maddy in SP nur mit sehr viel Fantasie erahnen kann...
Auch für mich fühlt sich das Ganze nach wie vor nicht "rund" an, das liegt nicht nur an seinem Tod. Dadurch wird es nur noch mehr sichtbar, welches Potential man teilweise einfach nicht genutzt hat. Craigs gelungene Bond-Verkörperung hätte für mich mehr verdient gehabt, vor allem nach den ersten 2 tollen Filmen.
Dadurch, dass man sehr inkonsequent war und sich nach QOS nie so richtig entscheiden konnte, was man eigentlich erzählen wollte, war man zumindest darin bis zum Ende sehr konsequent
Jetzt werden Daniel & Co. gleich aufschreien: Aber der Erfolg war ja da usw. - ja, eh, es heißt auch nicht, dass alles schlecht war. Es wäre halt sehr einfach noch viel besser gegangen.
Ich bleib' dabei: bitte holt neue Schreiberlinge!