Puh... abstimmen ist nicht.

Dafür halte ich die Auswahlliste nicht unbedingt für aussagekräftig genug. Denn es werden hier doch nur Einzelaspekte aufgegriffen, über deren Sinnhaftigkeit sich zudem auch streiten ließe.
Dennoch herzlichen Dank an Samedi, dass er sich damit auseinander setzt.

Achso: Die Forensoftware php gibt leider keine Mehrfachabstimmungen her...
Ich versuche nun, euch meine Ansicht darzulegen.
Bond setzt sich nicht aus einzelnen Aspekten zusammen, die allesamt im Film verarbeitet werden müssen. Es ist vielmehr eine Komposition von unterschiedlichen Dingen, die in ihrem Zusammenspiel die typisch "bondige" Atmosphäre erschaffen.
Selbstverständlich ist es wichtig, dass wir es im Film mit jemandem zu tun haben, der James Bond heißt. Sonst wäre das Konstrukt ja hinfällig.

Lasst mich jedoch Mr. Big aus LALD zitieren: "Namen sind was für Grabsteine!"
Der Name selbst hat also im Grunde keine Bedeutung.
Nehmen wir uns einen anderen Film vor, meinetwegen "Batman". Nennen wir den Protagonisten dort nun nicht mehr "Batman", sondern "James Bond", trägt die Figur den geforderten Namen, aber der Film wird nicht zu einem Bond-Film.
Also kann dieser "gewöhnliche und nichtssagende Name", wie Fleming es einst nannte, nicht der Hauptgrund sein.
Vielmehr geht es um Exklusivität, dominierende Maskulinität, snobistische Arroganz und comic-artige Selbstironie.
Lasst mich noch kurz auf diese vier Aspekte eingehen.
1) Exklusivität:
Das bezieht sich meiner Meinung nach auf alle Aspekte des Films... Kleidung, Autos, Drehorte, Frauen (Ja... die Bondgirls sind doch keine 08/15-Mädels, oder?), usw.
2) dominierende Maskulinität:
Dieser Aspekt bezieht sich in erster Linie auf den Charakter James Bond.
Bond wahrt emotionale Distanz zu seinen Mitmenschen. Zudem zeichnet er sich im Wesentlichen durch Selbstbeherrschung und überlegene Härte aus. Das ist aber nicht mit einem "Macho-Gehabe" zu verwechseln!
3) snobistische Arroganz:
Das ist die herablassende Art, die sich durch alle Filme zieht.
Kaum etwas ist von Bedeutung. Geld, Wertgegenstände, Beziehungen, Leben - all dies wird von oben herab beschrieben. Und alles dient dem einen Zweck: Dem Kampf gegen "das Böse".
[Anmerkung: Lediglich die kleine Rolle des Q ruft immer wieder zum besonnenen Umgang mit Wertgegenständen auf.]
4) comic-artige Selbstironie:
Die Filmchen nehmen sich durch karrikierte Charaktere selbst auf die Schulter. Sie nehmen sich nicht ernst, sondern wollen unterhalten.
Der Gegenspieler ist übermächtig, Bond fast unverletzlich, die Bond-Girls jeweils farblos und nicht nuancenreich, die Handlanger haben alle eine besondere Eigenschaft.
Diese vier Elemente bestimmen in ihrem Zusammenspiel das "bondige" Gefühl, das einen beim Schauen eines Bond-Films beschleicht. Und die immer wieder variierende Kombination dieser Elemente ergeben diese Vielzahl von eigenständigen Filmen.
Ich bestreite nicht, dass andere Filme ebenfalls solche Elemente aufweisen... aber dennoch nie alle vier in starker Ausprägung.
Und genau das ist es, was Bond "formelhaft" und dennoch einzigartig macht.
[Anmerkung: Meiner Meinung nach fallen folgende Filme stark bis sehr stark aus der Reihe: OHMSS, LTK, CR und QOS.]
Und nun bin ich auf eure Kommentare gespannt.
