Verfasst: 8. November 2004 10:34
Habt ihr in letzter Zeit mitbekommen, wie oft es Anspielungen auf Bond in den Werbungen im Radio und im Fernsehen gibt - einfach unglaublich, zumindest bei uns in Österreich. Es hat sich eine eigene Marke "Bond" entwickelt, mit der man sich verspricht, für bestimmte Produkte damit werben zu können. Es sind vor allem Produkte, denen man einen Hauch Exklusivität zufügen will, aber auch solche, die elegant, sportlich und solide sind. Wenn man also von einer Marke "Bond" sprechen kann, dann hat sich diese zum größten Teil aber auch dadurch entwickelt, dass James Bond in über 40 Jahren Agentenleben immer schon beste Marken und Labels verwendet hat. Seine Charaktereigenschaft wie Mut, Eleganz, gutes Benehmen, guter Geschmack gepaart mit dem Stil der Filme, der Auswahl der Gadgets, die er verwendet, und dem ganzen Umfeld kreieren die Marke "Bond". Wirbt man nun für ein Produkt und stellt in dieser Werbung eine Verbindung zu Bond her, so assoziiert ein jeder dieses Produkt mit der Figur James Bond und seinem an sich perfektem Leben.
Aber nun zum Thema:
Dass Bondfilme heute z.T. ein Negativbeispiel für Product-Placement sind, ist jedem hinlänglich bekannt. Schuld daran sind aber nicht nur die heutigen Produzenten, das alles begann schon viel früher, nämlich schon zu Flemings Zeiten. Ja, Ian Fleming hat schon damit begonnen, in seinen Bücher ganz ausführlich über die Getränke, die Bond zu sich nimmt, über seine Autos und andere Vorlieben Auskunft zu geben. Immer hat er dabei Marken genannt, es war ihm wichtig, dass Bond einen guten Geschmack besitzt und immer nur das beste wählt und zu sich nimmt.
Die nächste Entwicklungsstufe war dann in DR. NO zu sehen. Nun wurden die ganzen Marken, die Bond verwendet, zum ersten Mal auf Celloluid gebannt. Der Stil von Dr. NO ist einzigartig und passt perfekt zu diesem "Immer nur das Beste vom Besten". Dabei müssen wir uns vor Augen führen, dass es zu diesen Zeiten den Begriff "Product Placement" noch nicht gegeben hat. Nein, es war vielmehr ein Wunsch von Bondregisseur Terrence Young, Bond mit diversen exklusiven Gadgets und anderen Dingen auszustatten, um sein ohnehin elegantes Image im ersten Film durch teure Marken zu unterstreichen und aufzuwerten. Somit kassierten die Broccolis auch nie und nimmer Summen wie heute, nur weil Bond Dom Perignon trinkt. Moet e Chandon hat übrigens nie einen Cent dafür gezahlt, dass Bond Dom Perignon schlürft, das hat man einfach aus den Romanen übernommen.
Der nächste Schritt war dann in Goldfinger zu erkennen. Jetzt kann man davon sprechen, dass das Product Placement wirklich Einzug gefunden hat. Bond fährt Aston Martin, im Gegenzug stellt die Firma einige Wagen zur Verfügung. Bond trinkt wie immer Dom Perignon und schon in der Pre-Title sieht er ganz auffällig auf seine Rolexuhr (auch Rolex zahlte nie einen einzigen Cent). Co-Producer Harry Saltzmann hatte zu Drehbeginn schon einen Vertrag abgeschlossen, in dem Bond im Flugzeug nach Baltimore einen Gillette Rasierer verwenden sollte. Regisseur Guy Hamiliton war aber strikt dageben.
“The merchandising was strictly not my business […] I used to get a little bit angry, when Harry Saltzman used to come on the set. He had done a deal with Gillette and Bond should use the razor in the plane scene in Goldfinger. […] By the time we got to Diamonds are Forever it was very organised and I just asked Harry for a list of things, condoms down to zebras, and I’d just tick off what I could happily use.”
Die Entwicklung nam ihren Lauf und schon bald hatte man sich, ohne, dass es einem auffiel (!!!), daran gewohnt, dass Bond bestimmte Marken verwendet. Es war eine Werbung, die einem nicht auffiel, aber im Unterbewusstsein eine große Wirkung hatte. Man assoziierte zum Beispiel Dom Perignon Champagner mit dem abenteuerischem und elegantem Leben Bonds, welches eigentlich utopisch war. Kaufte man eine solche Flasche, so konnte man zumindest dasselbe trinken wie der heroische Spion im Kalten Krieg.
Besonders auffällig war meiner Meinung nach Moonraker, was Product Placement betrifft. Man findet jede Menge neue Marken, so Marlboro, 7-up, British Airways, etc. und eine Szene ist schon fast peinlich, ich meine diejenige, in der Bond auf Pferden als Cowboy unterwegs ist und im Hintergrund die so bekannte Marlboro-Musik gespielt wird. An diesem Punkt ist man zum ersten Mal wirklich auffällig zu weit gegangen, denn nun war die Werbung wichtiger als die Handlung. Seien wir doch mal ehrlich, diese Szene hat überhaupt nichts mit dem klassischen James Bond zu tun und hätte eigentlich ersatzlos gestrichen werden können.
In den 80er Jahren ging die Entwicklung von Product Placement nach dem Höhepunkt in Moonraker wieder einen Schritt zurück, um rechtzeitig Mitte der 90er Jahre ein absolutes Revival zu feiern. Die Brosnan Filme markieren eindeutig den Höhepunkt. Nun ist die Werbung zum Teil sehr auffällig, es ist nicht mehr dieses subtile Product Placement, welches es Ende der 60er und Anfang der 70er gegeben hat und welches sogar seinen eigenen Reiz und(!) eine bestimmte Wirkung auf den Film selbst gehabt hat. Denn im richtigen Maße kann und konnte Product Placement den Film sogar unterstützen, das gewollte Image von Bond unterstreichen.
In den Brosnan Filmen überrspannt man den Bogen. Product Placement wird jetzt deswegen betrieben, um zu Geld zu kommen und so den Film und die teuren Stunts finanzieren zu können. Eigentlich bräuchten wir beides nicht, so bin ich gespannt, ob sich Bond auch in dieser Hinsicht in Bond21 "back to the roots" bewegen wird.
KNOX
Aber nun zum Thema:
Dass Bondfilme heute z.T. ein Negativbeispiel für Product-Placement sind, ist jedem hinlänglich bekannt. Schuld daran sind aber nicht nur die heutigen Produzenten, das alles begann schon viel früher, nämlich schon zu Flemings Zeiten. Ja, Ian Fleming hat schon damit begonnen, in seinen Bücher ganz ausführlich über die Getränke, die Bond zu sich nimmt, über seine Autos und andere Vorlieben Auskunft zu geben. Immer hat er dabei Marken genannt, es war ihm wichtig, dass Bond einen guten Geschmack besitzt und immer nur das beste wählt und zu sich nimmt.
Die nächste Entwicklungsstufe war dann in DR. NO zu sehen. Nun wurden die ganzen Marken, die Bond verwendet, zum ersten Mal auf Celloluid gebannt. Der Stil von Dr. NO ist einzigartig und passt perfekt zu diesem "Immer nur das Beste vom Besten". Dabei müssen wir uns vor Augen führen, dass es zu diesen Zeiten den Begriff "Product Placement" noch nicht gegeben hat. Nein, es war vielmehr ein Wunsch von Bondregisseur Terrence Young, Bond mit diversen exklusiven Gadgets und anderen Dingen auszustatten, um sein ohnehin elegantes Image im ersten Film durch teure Marken zu unterstreichen und aufzuwerten. Somit kassierten die Broccolis auch nie und nimmer Summen wie heute, nur weil Bond Dom Perignon trinkt. Moet e Chandon hat übrigens nie einen Cent dafür gezahlt, dass Bond Dom Perignon schlürft, das hat man einfach aus den Romanen übernommen.
Der nächste Schritt war dann in Goldfinger zu erkennen. Jetzt kann man davon sprechen, dass das Product Placement wirklich Einzug gefunden hat. Bond fährt Aston Martin, im Gegenzug stellt die Firma einige Wagen zur Verfügung. Bond trinkt wie immer Dom Perignon und schon in der Pre-Title sieht er ganz auffällig auf seine Rolexuhr (auch Rolex zahlte nie einen einzigen Cent). Co-Producer Harry Saltzmann hatte zu Drehbeginn schon einen Vertrag abgeschlossen, in dem Bond im Flugzeug nach Baltimore einen Gillette Rasierer verwenden sollte. Regisseur Guy Hamiliton war aber strikt dageben.
“The merchandising was strictly not my business […] I used to get a little bit angry, when Harry Saltzman used to come on the set. He had done a deal with Gillette and Bond should use the razor in the plane scene in Goldfinger. […] By the time we got to Diamonds are Forever it was very organised and I just asked Harry for a list of things, condoms down to zebras, and I’d just tick off what I could happily use.”
Die Entwicklung nam ihren Lauf und schon bald hatte man sich, ohne, dass es einem auffiel (!!!), daran gewohnt, dass Bond bestimmte Marken verwendet. Es war eine Werbung, die einem nicht auffiel, aber im Unterbewusstsein eine große Wirkung hatte. Man assoziierte zum Beispiel Dom Perignon Champagner mit dem abenteuerischem und elegantem Leben Bonds, welches eigentlich utopisch war. Kaufte man eine solche Flasche, so konnte man zumindest dasselbe trinken wie der heroische Spion im Kalten Krieg.
Besonders auffällig war meiner Meinung nach Moonraker, was Product Placement betrifft. Man findet jede Menge neue Marken, so Marlboro, 7-up, British Airways, etc. und eine Szene ist schon fast peinlich, ich meine diejenige, in der Bond auf Pferden als Cowboy unterwegs ist und im Hintergrund die so bekannte Marlboro-Musik gespielt wird. An diesem Punkt ist man zum ersten Mal wirklich auffällig zu weit gegangen, denn nun war die Werbung wichtiger als die Handlung. Seien wir doch mal ehrlich, diese Szene hat überhaupt nichts mit dem klassischen James Bond zu tun und hätte eigentlich ersatzlos gestrichen werden können.
In den 80er Jahren ging die Entwicklung von Product Placement nach dem Höhepunkt in Moonraker wieder einen Schritt zurück, um rechtzeitig Mitte der 90er Jahre ein absolutes Revival zu feiern. Die Brosnan Filme markieren eindeutig den Höhepunkt. Nun ist die Werbung zum Teil sehr auffällig, es ist nicht mehr dieses subtile Product Placement, welches es Ende der 60er und Anfang der 70er gegeben hat und welches sogar seinen eigenen Reiz und(!) eine bestimmte Wirkung auf den Film selbst gehabt hat. Denn im richtigen Maße kann und konnte Product Placement den Film sogar unterstützen, das gewollte Image von Bond unterstreichen.
In den Brosnan Filmen überrspannt man den Bogen. Product Placement wird jetzt deswegen betrieben, um zu Geld zu kommen und so den Film und die teuren Stunts finanzieren zu können. Eigentlich bräuchten wir beides nicht, so bin ich gespannt, ob sich Bond auch in dieser Hinsicht in Bond21 "back to the roots" bewegen wird.
KNOX