Re: Fatih Akin und seine Filme

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vodkamartini hat geschrieben: Nirgends, ist ok. Die "unterschwellige" - eigentlich ist sie deutlich :) - Kritik meint nur, dass es beim Thema Terror eben keine deutschen Filme gibt, die andere Verursacher in den Mittelpunkt stellen. Jedenfalls keine ambitionierten Kinofilme, die mir belkannt wären. Da traut sich wohl keiner, wohingegen man bei einem Film über die NSU nicht sonderlich viel Mut braucht.
Leider war. Das was ich von diesem Film gelesen und gehört habe erinnerst stark an eine öffentlich-rechtliche Produktion, moralisch und pädagogisch korrekt mit streng definierten Seiten von bösen Deutschen und überguten Moslems.
Ich hielt Akin nie für einen guten Regisseur, schon damals als er mit seinem Gegen die Wand hochgepuscht wurde fing ich das weniger als Mittelmäßig. Diesen Film werde ich mir wahrscheinlich garnicht erst anschauen, bin wälerisch geworden. Und, dass ausgerechnet in den Zeiten wo ganz Europa vom Islamischen Terror geplagt wird so ein Thema thematisiert wird - scheint mir echter Zynismus und Spott zu sein.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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vodkamartini hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Verstehe die unterschwellige Kritik nicht. Der Film ist inspiriert von den NSU Morden. Wo ist das Problem?
Nirgends, ist ok. Die "unterschwellige" - eigentlich ist sie deutlich :) - Kritik meint nur, dass es beim Thema Terror eben keine deutschen Filme gibt, die andere Verursacher in den Mittelpunkt stellen. Jedenfalls keine ambitionierten Kinofilme, die mir belkannt wären. Da traut sich wohl keiner, wohingegen man bei einem Film über die NSU nicht sonderlich viel Mut braucht.[/quote


Es ist aber gar kein Film über die NSU direkt, so weit ich das bisher gelesen habe. Und Akin vorzuwerfen mutlos zu sein ist schon etwas seltsam.

Und Filme über den RAF Terrorismus (mit sehr, sehr verschiedenen Ansätzen) gab es doch zuhauf in den letzten Jahren. Im Dutzend würde ich sagen.
Jedenfalls daß Filme über linke Gewalt ein Problem sind, das sehe ich überhaupt nicht so.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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robocop hat geschrieben: Leider war. Das was ich von diesem Film gelesen und gehört habe erinnerst stark an eine öffentlich-rechtliche Produktion, moralisch und pädagogisch korrekt mit streng definierten Seiten von bösen Deutschen und überguten Moslems.
Ich hielt Akin nie für einen guten Regisseur, schon damals als er mit seinem Gegen die Wand hochgepuscht wurde fing ich das weniger als Mittelmäßig. Diesen Film werde ich mir wahrscheinlich garnicht erst anschauen, bin wälerisch geworden. Und, dass ausgerechnet in den Zeiten wo ganz Europa vom Islamischen Terror geplagt wird so ein Thema thematisiert wird - scheint mir echter Zynismus und Spott zu sein.
Was ist denn das für ein Unsinn?

Filme über den Islamismus gibt es doch ebenfalls zuhauf. Und selbst wenn nicht, darf man sich dann nicht mit der NSU beschäftigen? Das ist immerhin ein sehr komplexes Thema das bislang nicht wirklich aufgearbeitet wurde, bzw wo noch sehr vieles im Dunkeln liegt.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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Maibaum hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Verstehe die unterschwellige Kritik nicht. Der Film ist inspiriert von den NSU Morden. Wo ist das Problem?
Nirgends, ist ok. Die "unterschwellige" - eigentlich ist sie deutlich :) - Kritik meint nur, dass es beim Thema Terror eben keine deutschen Filme gibt, die andere Verursacher in den Mittelpunkt stellen. Jedenfalls keine ambitionierten Kinofilme, die mir belkannt wären. Da traut sich wohl keiner, wohingegen man bei einem Film über die NSU nicht sonderlich viel Mut braucht.[/quote


Es ist aber gar kein Film über die NSU direkt, so weit ich das bisher gelesen habe. Und Akin vorzuwerfen mutlos zu sein ist schon etwas seltsam.

Und Filme über den RAF Terrorismus (mit sehr, sehr verschiedenen Ansätzen) gab es doch zuhauf in den letzten Jahren. Im Dutzend würde ich sagen.
Jedenfalls daß Filme über linke Gewalt ein Problem sind, das sehe ich überhaupt nicht so.
Über linke Gewalt nicht. RAF ist aber inzwischen auch ein historisches Thema und polarisiert heute so gut wie gar nicht mehr. Würde den Islamismus aber definitiv nicht unter "links" einordnen. Und da gibt es wenig ambitionierte Filme, die dort eine klare Haltung vertreten. Häufig ist da der Westen selbst schuld, oder man versucht es den Islmaisten in die Schuhe zu schieben.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Fatih Akin und seine Filme

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vodkamartini hat geschrieben:Würde den Islamismus aber definitiv nicht unter "links" einordnen. Und da gibt es wenig ambitionierte Filme, die dort eine klare Haltung vertreten. Häufig ist da der Westen selbst schuld, oder man versucht es den Islmaisten in die Schuhe zu schieben.
Wie müsste denn dann ein solcher Film aussehen?

Letzten Mittwoch lief z.B. ein 3stündiger TV Film über einen der sich über den Islam bzw den Islamismus radikalisiert. Ich habe ihn jedoch nicht geschaut.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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robocop hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Jedenfalls daß Filme über linke Gewalt ein Problem sind, das sehe ich überhaupt nicht so.
Das sehe ich aber sehr wohl so 8)
Aha, und wo soll das Problem liegen?

Ich denke z.B. daß es kein Problem wäre einen Film über die Ausschreitungen in Hamburg beim G-20 Gipfel zu drehen.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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Maibaum hat geschrieben:
robocop hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Jedenfalls daß Filme über linke Gewalt ein Problem sind, das sehe ich überhaupt nicht so.
Das sehe ich aber sehr wohl so 8)
Aha, und wo soll das Problem liegen?

Ich denke z.B. daß es kein Problem wäre einen Film über die Ausschreitungen in Hamburg beim G-20 Gipfel zu drehen.
Denke ich auch. Da bin ich völlig deiner Meinung. Mir ging es um etwas anderes. Habe den Eindruck, dass mit dem islamitischen Terror - der bestimmt nicht links ist, eher im Gegenteil - immer sehr "vorsichtig" umgegangen wird. Nach dem Motto: nur keinem auf den Schlips treten. Da wird immer differenziert, psychologisch beleuchtet, hinterfragt und ein "gutes" Gegenbeispiel eingabut. Ich halte das alles prinzipiell - zumindest nicht reflexartig - für nicht nötig, denn auch da gibt es genügend Beispiele, wo es absolut nichts zu beschönigen, entschuldigen, verharmlosen etc. gibt.
Beim rechten Terror tut man sich da imo deutlich leichter, denn da muss man auch keinerlei kritisches Medienecho fürchten.

Ein gutes Beispiel ist imo der stargespickte Thriller "Unlocked", der hierzulande nur eine DVD-Premiere bekam.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Fatih Akin und seine Filme

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Casino Hille hat geschrieben:Nein, das wäre es auch nicht. Und der TV-Zweiteiler Brüder, über einen deutschen Studenten, der sich radikalisiert und für den IS daraufhin aktiv wird, gab es doch auch.
Das ist exakt das was ich meine. Als ob dies represantiv für die Mehrheit der IS-Terroristen stehen würde. So nach dem Motto: seht her, auch unsere eigene geistige Elite (zu der ich den Student jetzt mal rechne) ist nicht davor gefeit. Irgend was stimmt bei uns nicht, wenn es sogar solchen passiert, schwingt da mit. Klar gibt es diese Fälle.

Aber man könnte auch mal einen Film darüber machen, dass hier ein enorm rückschrittliches Gedankengut, eine nicht erfolgte Säkularisierung und ein leicht radikal auszulegendes Buch erheblcih zentraler sind. Das würde allerdings sofort einen medialen Entrüstungssturm entfachen.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Fatih Akin und seine Filme

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Das sehe ich anders.
Eine grundsätzliche Differenzierung ist gerade bei solchen Themen wichtig, denn das entspricht auch der Wirklichkeit. Und auch bei einem komplexeren Blick auf den Islam kommen die Themen die du ansprichst durchaus durch, ohne daß da primitive Vorurteile geschürt werden.


Und die Filme über die NSU differenzieren ja auch, da wird auch keine simple Schwarz-Weißmalerei betrieben.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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Jop, genau so ist es. Differenzierungen sind bei diesen Themen wichtig, und es gibt genügend Filme oder Serien, die dies auch zu leisten willig sind. Und Brüder war um einiges differenzierter als du es darstellst, Vodka, und deine Schlussfolgerung trifft weder den Zweiteiler selbst noch die Intention seiner Macher.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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Differenzieren tut man in der höheren Mathematik. Vodkamartini hat klar und deutlich seinen Standpunkt dargelegt (bereits mehrmals!), ich habe klar und deutlich meinen standpunkt dargelegt. Alle haben verstanden was gemeint ist, ihr habt verstanden was gemeint ist. Das jetzt alles bis zur belanglosigkeit zu zerreden nur um das lette Wort zu haben kann man natürlich machen - ist aber nicht schön. Wenn ihr politisch blut-rot seid und damit nicht klar kommt, dass Menschen euer infantiles Weltbild nicht teilen wollen - versucht damit zu leben. Respektiert eure Gesprächspartner und zerredet nicht alles bis zur unkenntlichkeit, besonders in Themen in denen schon alles gesagt wurde.

Re: Fatih Akin und seine Filme

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robocop hat geschrieben:Differenzieren tut man in der höheren Mathematik. Vodkamartini hat klar und deutlich seinen Standpunkt dargelegt (bereits mehrmals!), ich habe klar und deutlich meinen standpunkt dargelegt. Alle haben verstanden was gemeint ist, ihr habt verstanden was gemeint ist. Das jetzt alles bis zur belanglosigkeit zu zerreden nur um das lette Wort zu haben kann man natürlich machen - ist aber nicht schön. Wenn ihr politisch blut-rot seid und damit nicht klar kommt, dass Menschen euer infantiles Weltbild nicht teilen wollen - versucht damit zu leben. Respektiert eure Gesprächspartner und zerredet nicht alles bis zur unkenntlichkeit, besonders in Themen in denen schon alles gesagt wurde.
Du bist lustig ... ;)

Woher wissen wir daß es nicht eher dein Weltbild ist was etwas infantil ist?