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Antwort auf Anatol Gogols Kommentar zu TNDs "Verarschung"
Verfasst: 11. September 2011 16:30
von photographer
.
@AnatolGogol
Maybe German executive
Thomas Danneberg hadn't got the balls for that small part in
"Tomorrow never dies".
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Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 16:51
von AnatolGogol
Leider hatte derselbe Thomas Danneberg dann bei DAD aber scheinbar sämtliche Skrupel über Bord geworfen
Ohne dem guten zu nahe treten zu wollen (den ich als Sprecher eigentlich sehr schätze), aber seine Synchronisationen zu den Brosnan-Filmen gehören für mich leider zu den schwächsten der Reihe ("ich sollte mal wieder in die Kirche gehen"

)
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 18:03
von danielcc
AnatolGogol hat geschrieben:Leider hatte derselbe Thomas Danneberg dann bei DAD aber scheinbar sämtliche Skrupel über Bord geworfen
Ohne dem guten zu nahe treten zu wollen (den ich als Sprecher eigentlich sehr schätze), aber seine Synchronisationen zu den Brosnan-Filmen gehören für mich leider zu den schwächsten der Reihe ("ich sollte mal wieder in die Kirche gehen"

)
wo sich grad das original des letzten Spruchs problemlos hätte übersetzen lassen, oder?
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 19:40
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben:wo sich grad das original des letzten Spruchs problemlos hätte übersetzen lassen, oder?
Du meinst "der gong hat mich gerettet" oder sowas? Wäre allemal besser gewesen! Es fällt schon auf, dass viele der freieren Oneliner-Übersetzungen in den Danneberg-Synchros recht einfallslos geworden sind ("das war eine sehr zugkräftige Nummer"). Auch die Sprecherwahl halte ich in einigen Fällen nicht gerade für besonders glücklich. Das Paradebeispiel ist natürlich Mackensy auf Pryce, wobei das durchaus funktionieren hätte können wenn er ihn wie Tucci oder Caruso gesprochen hätte. So gibt Mackensys Interpretation (oder die Vorgabe durch Regisseur Danneberg?) aber die ganze Carverrolle der Lächerlichkeit preis (ähnlich wie ein paar Jahre später dann auf Oldman in Hannibal). Was wie ich finde auch völlig daneben ist ist die Besetzung von Langer auf Bean, klingt für mich zu sympathisch, zu gesittet und eigentlich auch um 15 Jahre zu alt. Kessler auf Carlyle halte ich auch nicht für ideal. In jedem Fall sind wie ich finde die Danneberg-Synchros qualitativ nicht mit den Berliner Synchros bis DAF und auch nicht mit den guten (aber zugegebenermaßen was die Sprecherbesetzung anbelangt sich permanent wiederholenden) Münchner Synchros bis LTK zu vergleichen.
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 19:46
von danielcc
wusste bisher gar nicht, dass Danneberg verantwortlich war. Jetzt wo du ein paar Beispiele genannt hast, fällt mir wirklich wieder auf, wie schlecht, unpassend und gestelzt einige der deutschen Sprüche zur Brosnan Zeit waren. Wieder ein Argument mehr für die OF.
"Saved by the bell" ist doch ein Spruch aus dem Boxen - also "vom Gong gerettet"
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 19:57
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben:wusste bisher gar nicht, dass Danneberg verantwortlich war. Jetzt wo du ein paar Beispiele genannt hast, fällt mir wirklich wieder auf, wie schlecht, unpassend und gestelzt einige der deutschen Sprüche zur Brosnan Zeit waren. Wieder ein Argument mehr für die OF.
Ich würde eher sagen ein weiteres Argument dafür wie sehr gut die älteren Synchros waren

. Es ist ja auch nicht alles schlecht bei Danneberg, die Synchros sind trotz allem gute solide Arbeiten. Aber gerade weil wir ja zuvor von Synchronsternstunden sprachen finde ich den Kontrast schon sehr groß. Man kann zu den launigen Synchros bis einschl. DAF ja stehen wie man will, aber einfallslos waren sie sicherlich nicht. Hinzu kamen eigentlich immer grandiose Besetzungen (zB Borchert auf Blofeld in TB!). Die Münchner Synchros mag ich auch sehr gerne, wobei hier in den 80ern auch zunehmend schwächere Oneliner geboten wurden (OP!). Und die Dauerbesetzungen von einigen Sprechern (Weicker, Heller, Trümper, Sachtleben, Naumann) lassen einem manchmal natürlich schon etwas schmunzeln. Aber dafür hatte man halt auch immer erstklassige Leute mit an Bord.
danielcc hat geschrieben:"Saved by the bell" ist doch ein Spruch aus dem Boxen - also "vom Gong gerettet"
So hab ichs gemeint!
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 20:03
von Casino Hille
Ohne mich jetzt hier groß einmischen zu wollen, ich finde Beans und Carlyles Syncronstimmen durchaus gut gewählt. Auch Mackensy (einer der besten Sycronsprecher überhaupt) passt zu Carver besser als es hier immer gemacht wird. Auch wenn er freilich nicht an die Originalstimmer heranreicht. Als Gegenbeispiele gefällt mir Sanchez und Blofelds (YOLT) Syncro gar nicht
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 20:15
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben:Ohne mich jetzt hier groß einmischen zu wollen, ich finde Beans und Carlyles Syncronstimmen durchaus gut gewählt. Auch Mackensy (einer der besten Sycronsprecher überhaupt) passt zu Carver besser als es hier immer gemacht wird. Auch wenn er freilich nicht an die Originalstimmer heranreicht. Als Gegenbeispiele gefällt mir Sanchez und Blofelds (YOLT) Syncro gar nicht
Ich möchte auch gar nicht Mackensys Leistungen schmälern. Es ging mir auch nicht darum, dass er stimmlich nicht auf Pryce passen würde sondern um seine tatsächliche Performance. Er macht aus dem gestelzt und gewählt sprechenden Carver einen hyperventilierenden Freak und gestaltet so die Rolle komplett anders als im Original. Das sind dann schon gravierende Eingriffe in eine Figur und nicht mehr die übliche persönliche Note durch einen Synchronsprecher. Der chargierende Mackensy ist eine echte Zumutung, vor allem wenn man weiss wie Pryce die Rolle im Original spricht. Bedauerlich da es Mackensy wie du ja richtig sagst eigentlich viel besser kann. Das von mir genannte Beispiel Hannibal zeigt aber leider auch, dass es beim guten Lutz kein Einzelfall ist.
Der ultracoole und immer toughe Kessler auf den kleinen, eher feingeistigen Carlyle will für mich einfach nicht recht passen. Ich hätte hier lieber Guido Hoegel wie in vielen seiner frühen Filme gehört (zb Trainspotting).
Friedrichsen auf Davi finde ich kongenial. Auch wenn stimmlich etwas anders als Davi bringt er brillant die Kälte und Brutalität der Figur Sanchez durch seine kühle, nüchterne Interpretation rüber. Büttner auf Pleasence passt eigentlich ganz gut, da Pleasence ja auch ziemlich albern rüber kommt. Man stelle sich vor man hätte den aristokratischen Borchert wie in TB auf Blofeld besetzt, da hätte Schauspieler und Stimme ja überhaupt nicht gepasst.
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 20:51
von Casino Hille
AnatolGogol hat geschrieben:Ich möchte auch gar nicht Mackensys Leistungen schmälern. Es ging mir auch nicht darum, dass er stimmlich nicht auf Pryce passen würde sondern um seine tatsächliche Performance. Er macht aus dem gestelzt und gewählt sprechenden Carver einen hyperventilierenden Freak und gestaltet so die Rolle komplett anders als im Original. Das sind dann schon gravierende Eingriffe in eine Figur und nicht mehr die übliche persönliche Note durch einen Synchronsprecher. Der chargierende Mackensy ist eine echte Zumutung, vor allem wenn man weiss wie Pryce die Rolle im Original spricht. Bedauerlich da es Mackensy wie du ja richtig sagst eigentlich viel besser kann. Das von mir genannte Beispiel Hannibal zeigt aber leider auch, dass es beim guten Lutz kein Einzelfall ist.
Natürlich ist es eine umgestaltung der Rolle aber diese funktioniert einfach wunderbar. Auch wenn Pryce die Rolle im Original anders vertont
AnatolGogol hat geschrieben:Der ultracoole und immer toughe Kessler auf den kleinen, eher feingeistigen Carlyle will für mich einfach nicht recht passen. Ich hätte hier lieber Guido Hoegel wie in vielen seiner frühen Filme gehört
Für mich hat er die emotionalen Momente gut rüber gebracht und wirkte ganz gut, ich finde auch das Carlyle im Englischen nicht wirklich anders klingt
AnatolGogol hat geschrieben:Friedrichsen auf Davi finde ich kongenial. Auch wenn stimmlich etwas anders als Davi bringt er brillant die Kälte und Brutalität der Figur Sanchez durch seine kühle, nüchterne Interpretation rüber.
Also, Davi klingt im Original gaaaaanz anders und viel brutaler, zynischer, kälter. Friedrichsen passt da gar nicht...
AnatolGogol hat geschrieben:Büttner auf Pleasence passt eigentlich ganz gut, da Pleasence ja auch ziemlich albern rüber kommt.
Naja, mir hätte der von dir vorgeschlagene Borchert besser gefallen
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 20:57
von danielcc
wollen wir mal nen neuen "James Bond Synchronisationen" thread aufmachen?
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 21:04
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:wollen wir mal nen neuen "James Bond Synchronisationen" thread aufmachen?
wenn du willst, keiner hält dich auf

Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 21:05
von danielcc
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 11. September 2011 21:53
von AnatolGogol
Gute Idee! Ich war mal so frei und hab unsere Diskussion dort weitergeführt.
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 14. Februar 2012 00:25
von MX87
Re: Filmbesprechung: Diamonds Are Forever 1971
Verfasst: 13. Oktober 2012 23:44
von HCN007
Gestern Abend in Vorbereitung auf Skyfall meine DVD von Diamantenfieber rausgekramt und den Film mit meinem Bruder angesehen.
Im Vergleich zu jedem anderen Bondfilm (mit Ausnahme von CR67) ist hier zweifelsohne der Tiefpunkt der Reihe angekommen. Vor allem, wenn wir bedenken, dass vorher mit OHMSS einer der besten Bonds rausgekommen ist, YOLT auch ein sehr gutes Bondabenteuer war und TB, GF und FRWL ohnehin nach dem Debüt DN auf konstantem TOP-Niveau waren.
Was ging, war auf jeden Fall die Thematik des Diamantenschmuggels, Las Vegas als Location und Bonds Härte in der PTS als Kontinuität nach Tracys Tod in OHMSS (bis auf den Teil mit der Blofeld-Klon-Jauchegrube)
Was nicht ging war der Rest. Die Handlung sollte klassisch und cool rüberkommen, war aber zu seicht, zu harmlos, zu belanglos und zu langweilig, um richtige Spannung aufkommen zu lassen. Teilweise waren Dialoge und One-Liner unglaublich bescheuert und der durch den Film gezogene Slapstick war so lustig, wie er fehl am Platz war. Bei Jill St. John hatte ich nicht das Gefühl, ein Bond-Girl zu sehen, das gleiche bei Charles Gray als Blofeld. Absolut blöde waren dann auch Wint / Kidd, denen ich die Henchmen-Position zu keinem Zeitpunkt abgenommen habe.
Bondwertung: 003/007