Die Bondformel ist doch in jedem Bond Film gut erkennbar, auch in denen dies ich etwas weiter von ihr entfernen. Tatsächlich ist in DN schon der Großteil davon enthalten.
Und so manches Drehbuch macht auch den Eindruck daß die Macher sie sehr bewußt in die Filme integrieren. Sie ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, und eine gewisse Flexibilität in ihrer Handhabung ist nötig damit die Filme nicht erstarren, aber sie ist grundsätzlich bestimmt durch eine bestimmte Erzählhaltung und durch eine regelmäßig wiederkehrende Anzahl von leicht variierten Plot Points und Charakteren.
Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"
- FreddyKruemel2
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Ich muss Maibaum und Hille da zustimmen. Eine gewisse Bondformel ist schon in den ganzen Filmen erkennbar, das kann man wohl nicht leugnen. Manche Filme stützen sich da zu viel drauf, manche sind da eher freier. Mir geht es darum, dass man eine Ausgewogenheit in die Filme einbringt und diese nicht wirken, als würden sie Dinge wiederkäuen, die man schon so oft gesehen hat.
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Bin ja von der Bondformel ueberzeugt! Und auch von den 2 Filmtypen, die Hille kritisch sieht. Ueberschneidet sich das Thema meiner Meinung nach. Am WE habe ich wohl'n bisschen Zeit.
Dann duerft Ihr mir Eure Bondformel Bestandteile nennen und ich sammele sie und bringe eine Struktur rein. Und dann wird gematrixed
.
Dann duerft Ihr mir Eure Bondformel Bestandteile nennen und ich sammele sie und bringe eine Struktur rein. Und dann wird gematrixed

TOFANA IOAM
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Hört sich gut an Revoked
Ich freu mich auf hitzige Diskussionen 


- Casino Hille
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James Bond 007 - Ein Quantum Trost
Ein schockiertes Raunen ging 2008 durch die Fankreise der britischen Filmlegende 007, als dessen neuestes Leinwandabenteuer "Ein Quantum Trost" das Licht der Kinoprojektoren erblickte. Nur zwei Jahre zuvor hatten die Produzenten Michael G. Wilson, Barbara Broccoli sowie Regisseur Martin Campbell und Neu-Bond Daniel Craig mit "Casino Royale", der als Neustart des langlebigen Franchises fungierte, alles richtig gemacht und Kritiker wie Zuschauer gleichermaßen überzeugt. Eigentlich doch beste Voraussetzungen für Marc Forster, der die Aufgabe hatte, die erste direkte Fortsetzung innerhalb der Bond-Reihe umzusetzen. Doch die Rechnung ging nicht auf: Die Fans gaben sich entrüstet, die Kritiker lachten hämisch.
Nicht ganz zu unrecht: Traditionalisten werden mit "Ein Quantum Trost" deftige Probleme bekommen und auch Neueinsteiger dürften nach "Casino Royale" einen völlig anderen Film erwartet haben. Denn ja, Forster setzt den Trend Campbells, die angestaubten und abgenutzten Klischees und Spielregeln der Reihe in polierter Form neu zu arrangieren nicht nur fort, sondern bricht das eskapistische Filmuniversum um eine weitere Schicht Richtung Realität auf und nimmt selbst der stets spektakulären Action ihre Gigantomanie. Der Filmeinstieg ist eine belebende, animalische, wilde und in irrsinnig schneller Schnittfolge Autoverfolgungsjagd, die nicht nur ohne Gadgets, sondern auch gänzlich ohne Humor und Lockerheit auskommt. Auch in den folgenden 25 Minuten scheint Forster diese "neue Welt" wie einen Stempel auf den Film drücken zu wollen: Ohne große Exposition werden in der ersten halben Stunde vier (!) große Verfolgungsjagden durch nur lose verknüpfte Dialogfetzen verbunden auf den Zuschauer eingeschlagen (wie auch im Rest des Filmes Locations und Action sehr schnell aufeinander folgen), die einen krassen Gegenentwurf zu Campbells legendärer Madagascar-Parcour-Jagd darstellen. Während in "Casino Royale" die hervorragende Stuntarbeit ausführlich filmisch gewürdigt wurde (etwa durch weite Totalen und ruhige Kameraführung), erzeugen Handkamera-Bewegungen und millisekundenlange Schnittorgien einen reizüberflutenden Sog, der einen mitten ins Geschehen zieht und nicht selten dabei offenlässt, welches Geschehen eigentlich von Statten geht. Eine gewisse Überforderung ist hier gewollt, die Bilderflut spiegelt den Charakter des neuen Bonds wieder, der nach "Casino Royale" ein anderer ist als jemals zuvor.
"Ein Quantum Trost" zeigt Craigs 007 als von Rache und niederen Gelüsten getriebenen Mann, dessen Snobismus und Arroganz nur ein Schutzpanzer für seinen tiefen inneren Schmerz ist, der den berühmten James Bond der alten Legenden Sean Connery oder Roger Moore wie eine Maske auf- und absetzt. Craig, so größtenteils zur mimischer Einseitigkeit verdammt, gibt physisch eine bis ins Mark gehende und teils erschreckend brutale und gewisslose Performance, dennoch bleibt sein Innenleben irgendwo hinter seinen Aktionen erkennbar, die Sympathie bricht nicht ab. Anders als in John Glens 1989er ähnlicher Figureninterpretation "Lizenz zum Töten" mit Timothy Dalton entscheided sich Forster konsequent, die gewalttätigen Auswüchse der Bond-Figur nicht nur durch dessen Vendetta selbst zu rechtfertigen, sondern deutet an, dass sie viel tiefer in dessen Charakter verankert sind. Gleichwohl gibt es in Forsters Film Humor, doch auch dieser ist stets zynisch oder sarkastisch, Oneliner findet man hier keiner. Bond ist ein abtrünniger Agent, von den eigenen Leuten (besonders der wieder einmal grandios aufspielenden Judi Dench als Chefin M) gejagt, bei ehemaligen Freunden kaum mehr geschätzt (zu den Rückkehrern aus dem Vorgänger zählen etwa Giancarlo Gianni oder Jeffrey Wright), vom Schurken Dominic Greene (trotz starker Inszenierung zu blass gespielt von Mathieu Amalric) verhöhnt, auch ein Schäferstündchen mit der starken Bondine Olga Kurylenko bleibt aus. Auch sie spielt eine tief verletzte und rachlüsterne Person, die keinen Bond benötigt, um von ihm von ihren selbstzerstörerischen Plänen bekehrt zu werden.
Der kürzeste Bond-Film bis dato bei einer Laufzeit von nahezu 106 Minuten hetzt unaufhörlich durch das Geschehen und nutzt Ruhepausen von Action und Gewalt nur selten, um eine starke Handlung zu erzählen. Eher treffen zahlreiche Nebenhandlungen und Motive aufeinander, wie der angedeutete Märthyrer-Aspekt in Bonds Handlungen, die Korrupierung der Geheimdienste, die Abhängigkeit der westlichen Großnationen vom Öl, die politischen Legitimierungen einer Lizenz zum Töten, wie Bond sie mit sich führt und so weiter... Von Schwarz und Weiß komplett abgelassen, scheint "Ein Quantum Trost" als erster Bond vollständig in Grautöne getunkt, erkennt die Welt der Geheimdienste als komplex und verräterisch und muss für diesen Prozess der Erleuchtung wie der Protagonist ein Stückweit seine (bzw. die Franchise-)Seele aufgeben, um an Ende einen sanften Ausblick auf eine Rückkehr zur Naivität alter Tage geben zu können. Die famos dreckige Actioninszenierung und die allgemein auffallende Ästhetisierung von Bewegungen und Stillständen tun da ihr übriges, sodass man "Ein Quantum Trost" neben "Der Morgen stirbt nie" von Roger Spottiswoode als eines der Actionhighlights der Reihe markieren kann. Für die Traditionalisten sicherlich ein schwacher Trost - wäre da nicht David Arnold, der mit seinem bislang stärksten Score eine einmalige Verschmelzung von Retro-Motiven und moderner Filmmusik präsentiert sowie das oft an Ken Adams Bauten erinnernde Set-Design, welches optisch an die Opulenz früherer Bondfilme erinnert. Einen Vorwurf müssen sich die Autoren Paul Haggis, Neal Purvis und Robert Wade dennoch gefallen lassen: Gerade der Hauptplot fällt erschreckend schwach aus. Der Motivation des Schurken hängt in der Luft, das (zu) obligatorische Bedrohungsszenario kommt viel zu spät und im letzten Drittel werden die vorher als komplex gezeigten Realitätsparallelen ein Stück zu sehr vereinfacht und massentauglich aufgelöst, sodass man fast in Versuchung kommt, sich eine noch verknapptere Version des eh schon kurzen Filmes zu wünschen.
Fazit: Marc Forsters Spionage-Actioncocktail ist ein lebendiger und unerbitterlicher cineastischer Rausch mit Minimalhandlung, der vor Explosionen, waghalsigen Aktionen und stilisierter Gewalt nur so überläuft und dennoch eine wahnsinnige Anzahl an aktuellen Anspielung mit nicht selten mutigen kontroversen Themen geschickt mit der Berserker-Handlung verknüpft. Dramaturgisch am Ende nicht mehr allzu astrein, glückt so ein tempobetonter Actionreißer allererster Güte, der wie eine Pistolenkugel an einem vorbeirast. Fraglich bleibt, ob man hier die Konventionen der Reihe (insbesondere den Humor) nicht vielleicht etwas zu arg vernachlässigt hat.
8/10
Ein schockiertes Raunen ging 2008 durch die Fankreise der britischen Filmlegende 007, als dessen neuestes Leinwandabenteuer "Ein Quantum Trost" das Licht der Kinoprojektoren erblickte. Nur zwei Jahre zuvor hatten die Produzenten Michael G. Wilson, Barbara Broccoli sowie Regisseur Martin Campbell und Neu-Bond Daniel Craig mit "Casino Royale", der als Neustart des langlebigen Franchises fungierte, alles richtig gemacht und Kritiker wie Zuschauer gleichermaßen überzeugt. Eigentlich doch beste Voraussetzungen für Marc Forster, der die Aufgabe hatte, die erste direkte Fortsetzung innerhalb der Bond-Reihe umzusetzen. Doch die Rechnung ging nicht auf: Die Fans gaben sich entrüstet, die Kritiker lachten hämisch.
Nicht ganz zu unrecht: Traditionalisten werden mit "Ein Quantum Trost" deftige Probleme bekommen und auch Neueinsteiger dürften nach "Casino Royale" einen völlig anderen Film erwartet haben. Denn ja, Forster setzt den Trend Campbells, die angestaubten und abgenutzten Klischees und Spielregeln der Reihe in polierter Form neu zu arrangieren nicht nur fort, sondern bricht das eskapistische Filmuniversum um eine weitere Schicht Richtung Realität auf und nimmt selbst der stets spektakulären Action ihre Gigantomanie. Der Filmeinstieg ist eine belebende, animalische, wilde und in irrsinnig schneller Schnittfolge Autoverfolgungsjagd, die nicht nur ohne Gadgets, sondern auch gänzlich ohne Humor und Lockerheit auskommt. Auch in den folgenden 25 Minuten scheint Forster diese "neue Welt" wie einen Stempel auf den Film drücken zu wollen: Ohne große Exposition werden in der ersten halben Stunde vier (!) große Verfolgungsjagden durch nur lose verknüpfte Dialogfetzen verbunden auf den Zuschauer eingeschlagen (wie auch im Rest des Filmes Locations und Action sehr schnell aufeinander folgen), die einen krassen Gegenentwurf zu Campbells legendärer Madagascar-Parcour-Jagd darstellen. Während in "Casino Royale" die hervorragende Stuntarbeit ausführlich filmisch gewürdigt wurde (etwa durch weite Totalen und ruhige Kameraführung), erzeugen Handkamera-Bewegungen und millisekundenlange Schnittorgien einen reizüberflutenden Sog, der einen mitten ins Geschehen zieht und nicht selten dabei offenlässt, welches Geschehen eigentlich von Statten geht. Eine gewisse Überforderung ist hier gewollt, die Bilderflut spiegelt den Charakter des neuen Bonds wieder, der nach "Casino Royale" ein anderer ist als jemals zuvor.
"Ein Quantum Trost" zeigt Craigs 007 als von Rache und niederen Gelüsten getriebenen Mann, dessen Snobismus und Arroganz nur ein Schutzpanzer für seinen tiefen inneren Schmerz ist, der den berühmten James Bond der alten Legenden Sean Connery oder Roger Moore wie eine Maske auf- und absetzt. Craig, so größtenteils zur mimischer Einseitigkeit verdammt, gibt physisch eine bis ins Mark gehende und teils erschreckend brutale und gewisslose Performance, dennoch bleibt sein Innenleben irgendwo hinter seinen Aktionen erkennbar, die Sympathie bricht nicht ab. Anders als in John Glens 1989er ähnlicher Figureninterpretation "Lizenz zum Töten" mit Timothy Dalton entscheided sich Forster konsequent, die gewalttätigen Auswüchse der Bond-Figur nicht nur durch dessen Vendetta selbst zu rechtfertigen, sondern deutet an, dass sie viel tiefer in dessen Charakter verankert sind. Gleichwohl gibt es in Forsters Film Humor, doch auch dieser ist stets zynisch oder sarkastisch, Oneliner findet man hier keiner. Bond ist ein abtrünniger Agent, von den eigenen Leuten (besonders der wieder einmal grandios aufspielenden Judi Dench als Chefin M) gejagt, bei ehemaligen Freunden kaum mehr geschätzt (zu den Rückkehrern aus dem Vorgänger zählen etwa Giancarlo Gianni oder Jeffrey Wright), vom Schurken Dominic Greene (trotz starker Inszenierung zu blass gespielt von Mathieu Amalric) verhöhnt, auch ein Schäferstündchen mit der starken Bondine Olga Kurylenko bleibt aus. Auch sie spielt eine tief verletzte und rachlüsterne Person, die keinen Bond benötigt, um von ihm von ihren selbstzerstörerischen Plänen bekehrt zu werden.
Der kürzeste Bond-Film bis dato bei einer Laufzeit von nahezu 106 Minuten hetzt unaufhörlich durch das Geschehen und nutzt Ruhepausen von Action und Gewalt nur selten, um eine starke Handlung zu erzählen. Eher treffen zahlreiche Nebenhandlungen und Motive aufeinander, wie der angedeutete Märthyrer-Aspekt in Bonds Handlungen, die Korrupierung der Geheimdienste, die Abhängigkeit der westlichen Großnationen vom Öl, die politischen Legitimierungen einer Lizenz zum Töten, wie Bond sie mit sich führt und so weiter... Von Schwarz und Weiß komplett abgelassen, scheint "Ein Quantum Trost" als erster Bond vollständig in Grautöne getunkt, erkennt die Welt der Geheimdienste als komplex und verräterisch und muss für diesen Prozess der Erleuchtung wie der Protagonist ein Stückweit seine (bzw. die Franchise-)Seele aufgeben, um an Ende einen sanften Ausblick auf eine Rückkehr zur Naivität alter Tage geben zu können. Die famos dreckige Actioninszenierung und die allgemein auffallende Ästhetisierung von Bewegungen und Stillständen tun da ihr übriges, sodass man "Ein Quantum Trost" neben "Der Morgen stirbt nie" von Roger Spottiswoode als eines der Actionhighlights der Reihe markieren kann. Für die Traditionalisten sicherlich ein schwacher Trost - wäre da nicht David Arnold, der mit seinem bislang stärksten Score eine einmalige Verschmelzung von Retro-Motiven und moderner Filmmusik präsentiert sowie das oft an Ken Adams Bauten erinnernde Set-Design, welches optisch an die Opulenz früherer Bondfilme erinnert. Einen Vorwurf müssen sich die Autoren Paul Haggis, Neal Purvis und Robert Wade dennoch gefallen lassen: Gerade der Hauptplot fällt erschreckend schwach aus. Der Motivation des Schurken hängt in der Luft, das (zu) obligatorische Bedrohungsszenario kommt viel zu spät und im letzten Drittel werden die vorher als komplex gezeigten Realitätsparallelen ein Stück zu sehr vereinfacht und massentauglich aufgelöst, sodass man fast in Versuchung kommt, sich eine noch verknapptere Version des eh schon kurzen Filmes zu wünschen.
Fazit: Marc Forsters Spionage-Actioncocktail ist ein lebendiger und unerbitterlicher cineastischer Rausch mit Minimalhandlung, der vor Explosionen, waghalsigen Aktionen und stilisierter Gewalt nur so überläuft und dennoch eine wahnsinnige Anzahl an aktuellen Anspielung mit nicht selten mutigen kontroversen Themen geschickt mit der Berserker-Handlung verknüpft. Dramaturgisch am Ende nicht mehr allzu astrein, glückt so ein tempobetonter Actionreißer allererster Güte, der wie eine Pistolenkugel an einem vorbeirast. Fraglich bleibt, ob man hier die Konventionen der Reihe (insbesondere den Humor) nicht vielleicht etwas zu arg vernachlässigt hat.
8/10
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- FreddyKruemel2
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Wo fällt denn für die die Dramaturgie gegen Ende ab? QoS schließt doch mit einer supertop Szene ab, die den Film perfekt abrundet.Casino Hille hat geschrieben:Dramaturgisch am Ende nicht mehr allzu astrein, glückt so ein tempobetonter Actionreißer allererster Güte, der wie eine Pistolenkugel an einem vorbeirast. Fraglich bleibt, ob man hier die Konventionen der Reihe (insbesondere den Humor) nicht vielleicht etwas zu arg vernachlässigt hat.
Ich bin nicht der Meinung, dass man hier Humor vernachlässigt hat, er funktioniert eben etwas anders als der Haudrauf "Humor" bei Brosnan.
- 00T
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Es geht glaube ich eher um den Hauptplot, den ich zwar an sich gerne mag, der gegen Ende, wenn es zum Showdown kommt, jedoch etwas unglücklich und vereinfacht vollendet wird. Die letzten Szenen in Russland sind dann wiederum gut gelungen, haben aber ja auch nichts mit dem eigentlichen Plot zu tun, sondern beenden eher den in CR angefangenen Nebenstrang, der sich leise durch die Story durchzieht, jedoch nicht zur Hauptstory des Filmes gehört.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
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- Casino Hille
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00T hat das sehr richtig erfasst. Im letzten Drittel macht es sich QOS für meinen Geschmack etwas zu einfach, das fängt besonders in der Bar mit Felix an. Das ist nicht unbedingt geglückt, wie hier die durchaus ambivalente Darstellung der westlichen Geheimdienste gezeigt wird und dann am Ende auf das Fehlverhalten von Einzeltätern (Beam als "böser" Agent und Felix als "guter" Gegenpart) runtergebrochen wird, so wie der Showdown die interessanten Märthyrer und Dualismus Ideen nicht allzu konsequent, sondern wie erwähnt eine Spur zu massentauglich zu einem Ende führt (hinzu kommt der misslungene Moment der Medrano-Tötung, bei dem imo einfach irgendetwas beim Dreh wohl nicht umgesetzt wurde und somit später fehlte - wenn nicht, ist der Moment einfach falsch getimet). Die letzte Szene in Russland ist als Ausgang geglückt und effizient, wenngleich der letzte Moment zwischen Bond und Camille ebenfalls durch den Kuss eine Spur zu eindeutig gewesen ist.
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Das ist doch perfekt so wie es ist.Casino Hille hat geschrieben:(hinzu kommt der misslungene Moment der Medrano-Tötung, bei dem imo einfach irgendetwas beim Dreh wohl nicht umgesetzt wurde und somit später fehlte - wenn nicht, ist der Moment einfach falsch getimet).
Die letzte Szene in Russland ist als Ausgang geglückt und effizient, wenngleich der letzte Moment zwischen Bond und Camille ebenfalls durch den Kuss eine Spur zu eindeutig gewesen ist.
Was ist daran zu eindeutig?
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Ne, beim Tod von Medrano passt für mich die ganze Stimmung nicht. Warum suggeriert Forster uns, dass der Schuss für Camille tödlich gewesen sein könnte, wenn wir doch gesehen haben, dass sie Medrano getötet hat. Das geht für mich daneben, da verstehe ich auch den Sinn nicht unbedingt dahinter.
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Tut er das suggerieren?Casino Hille hat geschrieben:Ne, beim Tod von Medrano passt für mich die ganze Stimmung nicht. Warum suggeriert Forster uns, dass der Schuss für Camille tödlich gewesen sein könnte, wenn wir doch gesehen haben, dass sie Medrano getötet hat. Das geht für mich daneben, da verstehe ich auch den Sinn nicht unbedingt dahinter.
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Und wie er das tut.
Ab 2:37 findest du die Antwort auf all deine Fragen.

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Mal abgesehen davon, dass ich keinen Haudrauf Humor bei Brosnan feststelle, ist bei QOS nicht der Humor per se, sondern der Spaß, die Lockerheit verloren gegangen. Klar, der Film ist richtig schön dark and gritty, aber vielleicht eben eine deutliche Spur zu sehr für einen Bond.FreddyKruemel2 hat geschrieben:Ich bin nicht der Meinung, dass man hier Humor vernachlässigt hat, er funktioniert eben etwas anders als der Haudrauf "Humor" bei Brosnan.
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Tut er nicht.
Camille tötet Medrano (was super inszeniert ist), und Greene suggeriert daß es Camille erwischt hat, aber nicht der Film. Denn Camille hat ja die Pistole.
Aber jetzt passiert entscheidendes. Bond entscheidet sich dafür wieder ein Mensch zu werden, er entscheidet sich für Camille, und lässt dafür ab von Greene. Und hilft ihr dann ihr Trauma zu überwinden. Medrano will die brennen lassen (das 2. Mal), aber Bond geht mit ihr durchs Feuer.
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Ne, das funktioniert nicht so ganz. Abgesehen davon, dass Forster den Moment nicht sonderlich gut auskostet (das müsste länger und von Craig viel intensiver gespielt kommen), wird hier durchaus ein Spannungsmomentum aufgebaut, ob Bond Camille noch retten wird oder nicht, was eben deshalb nicht sonderlich gut funktioniert, weil dies längst aufgelöst wurde. Da habe ich das Gefühl, dass ursprünglich etwas anderes geplant war und es dann am Ende weshalb auch immer so geschnitten werden musste.
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