Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"

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photographer
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... mal ein Blick nur auf den Antagonisten des Films


Das Lebensmotto dieses main villian: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“


Auric Goldfinger (re)präsentierte bei seiner Premiere im September 1964 einen neuen Typ Menschheitsverbrecher auf der großen Leinwand. Schien die Figur sich anfangs als Wirtschaftskrimineller zu gerieren, so zeigte sich doch im Verlauf des Films, dass der Millionär am Ende jemand war, der weniger Interesse daran hatte, einen ordinären Diebstahl zu begehen, sondern sich vielmehr als jemand verstand, der sich an der Genialität seiner eigenen verbrecherischen Ideen delektierte und berauschte. Mit modernsten technischen Errungenschaften trieb er ein wahnwitziges Unternehmen voran, wobei seine Screen Persona die Personifizierung kapitalistischer Gier, aber zugleich auch als deren Zerstörer in Teilen war, da als Nebeneffekt einer erfolgreichen Umsetzung seines Plans mit dem Namen „Grand Slam“ die „westliche zivilisierte“ Welt in ein wirtschaftliches Chaos gestürzt würde. Dabei würde die Atombombe, als ureigene Erfindung US-amerikanischen, militärischen Schöpfertums und schlimmster personifizierter Alptraum einer ultimativen Massenvernichtungswaffe Goldfingers Hauptinstrumentarium sein mit dem er versuchen würde seinen menschenverachtenden, werttechnischen Geldvermehrungsplan als verdeckte, militärisch angelegte Operation in die Tat umsetzen. Schon der Namenscode für seine Schurken-Operation deutete auf einen militärischen Vorgang hin. So stand der Ausdruck „Grand Slam“ (unter anderem) für eine über zehn Tonnen schwere Fliegerbombe der britischen Streitkräfte, die ab Ende 1944 verstärkt zum Einsatz kam.
Mit Rotchina als Bündnispartner Goldfingers, das sowohl militärisches Personal als auch das entscheidende Equipment in Form einer Atombombe stellte, arrangierten sich zwei Parteien, die jeder ihren Vorteil in dieser kriegsverdeckten Aktion sahen. Während für Goldfinger bei erfolgreicher Ausführung seines Plans sich der Wert seines materiellen Goldreichtums verzehnfachen würde, hätte die Volksrepublik China den aus ihren Sicht wichtigsten kapitalistischen Hauptfeind wirtschaftlich mit der atomaren Vernichtung von Fort Knox in die Knie zwingen können.

Mit dem 64er Franchisebeitrag innerhalb der offiziellen Filmreihe veränderte sich auch der Status der Heldenfigur, die den neuen Hauptverbrecher zu bekämpfen hatte, in mehrfacher Hinsicht. Der Geheimagent, der Goldfingers Plan zum Scheitern bringen sollte, wurde mit seinem dritten Einsatz zum Jetset-Playboy, der es mit den Reichen dieser Welt nun aufnehmen und sich in deren Kreisen nun auch gesellschaftlich bei seinen Sondermissionen behaupten können musste. Neben Bonds Fertigkeiten im Golfspiel, welches zu Beginn der Sechziger noch als vorwiegend elitärer und teurer Zeitvertreib galt, erhielt 007 mit dem Aston Martin DB 5 auch einen entsprechend luxuriösen, auffälligen Sportwagen, dessen Besonderheit darin bestand ein verstecktes Areal an Geheimwaffen aufzuweisen. Während Bonds Dienstwagen förmlich das Sonder-Image einer neuen Leinwandikone reflektierte stand demgegenüber Goldfingers Rolls Royce Phantom III als eine weitere Metapher betrügerischen Hangs zur Vermehrung von Reichtum, da das Luxusfahrzeug als weiterer hohler getarnter Goldbarren auf Rädern angesehen werden kann, der den verbrecherischen Einfallsreichtum seines Herrn eines weiteres Mal aufzeigte – ähnlich wie der Knochen als Werkzeug in Stanley Kubricks „2001: A Space Odyssey“ der von einer Mordwaffe sich zu einem Raumschiff verwandelte.
So will der im Titelsong mit König Midas Verglichene, der schon auf Grund seiner tautologischen Namensgebung „Auric (vom lateinischen Aurum, welches übersetzt Gold bedeutet) Goldfinger“ sinnbildlich alles, was er - als Unternehmer- anfasst, zu „seinem Gold“ machen. Da erschien der Mord an der Verräterin Jill Masterson nur als kurze Randepisode in seinem beruflichen Alltag, deren Vergoldung zu seiner Visitenkarte wurde und deren filmischer Tod über die Leinwand hinaus zur Versinnbildlichung von Goldfingers neuartigem, verbrecherischen Handeln stand.

Sein geplantes Meisterwerk – die atomare Verschmelzung der Goldreserven von Fort Knox als Kunstwerk eines nie gesehenen Verbrechens würde quasi als bitterböse Form der Ironie aufzeigen wie aus existentem Reichtum einer Volkswirtschaft der teuerste Abfall für die damals reichste Nation der Welt geworden wäre - in Form radioaktiver Entwertung. So hat Goldfingers Wahn auf seine Weise Methode und mit der phantastischen Interpretation durch den sächsischen Mimen Gert Fröbe entstand einer der besten Filmbösewichte der Leinwand. Gerade Fröbes Spiel mit den kleinen menschlichen Macken macht seine Performance zum perfekten Antagonisten innerhalb der James Bond-Reihe und mit Harold Sakata als sein Butler und mörderisches, ausführendes Faktotum wurde gegenüber dem Filmhelden die optimale Verbindung von geistiger und körperlicher Überlegenheit geschaffen, die innerhalb des Franchises ihres Gleichen sucht. Während der zweiten Hälfte des Films befand sich der Held als Dauergefangener in der Hand seines übermächtigen Gegners und James Bond schaffte es schließlich nur mit Sexappeal und Raffinesse seine(n) Gegenspieler zur Strecke zu bringen was neben den glaubwürdigen Darstellern in dieser Phantasiewelt für Erwachsene auch einem großartigen Drehbuch geschuldet war.

Nicht von ungefähr führt Auric Goldfinger auch fast rund fünfzig Jahre nach seiner Premiere auf der Leinwand immer noch die Liste der besten Hauptschurken innerhalb der Filmreihe an und hält so seinen angestammten Goldmedaillenplatz an. So behauptet sich zu guter letzt Johann Wolfgang von Goethes bekannter Spruch aus dem Faust „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“, der sinnbildlich für Goldfingers Treiben in diesem Ausnahmefilm der Reihe steht.



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AnatolGogol
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Anzumerken wäre vielleicht noch, dass während die Bondproduzenten tunlichst bemüht waren die Sowjets in ihren Filmen im Gegensatz zu Flemings Romanen nicht als direkte Antagonisten zur Hauptfigur James Bond bzw. dessen Arbeitgeber England zu benutzen hatten sie mit Maos Rotchina offensichtlich weit weniger Probleme. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass die USA - das Heimatland von Bondproduzent Broccoli - ihren letzten kriegerischen Konflikt mit eben Rotchina im Koreakonflikt auszufechten hatten und das Verhältnis zum Mao-Regime in der ersten Hälfte der 60er nach wie vor aufs Äusserste angespannt war. Ähnliches galt zwar für das US-amerikanisch/sowjetische Verhältnis, doch bleibt festzuhalten dass dieser Konflikt trotz aller Schärfe u.a während der Kuba-Krise letztlich doch noch ein kalter blieb ohne direkte militärische Konfrontation. In wie weit die freimütigere Dämonisierung von Rotchina in GF auch damit zusammenhing, dass der asiatische Kulturkreis dem europäisch/nordamerikanischen dann doch deutlich fremder war als der russisch/sowjetische darüber könnte man ebenfalls trefflich spekulieren. Die Sowjets hingegen traten erst 1981 in FYEO als Drahtzieher eines Komplott-Plots innerhalb eines Bondfilms in Erscheinung - wenn es auch geschickt innerhalb der Handlung weitgehend verborgen blieb und ihr Strohmann, der griechische Reeder Kristatos dem Publikum als Oberschurke verkauft wurde.
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danielcc
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Sind die meisten Angestellten von GF nicht Koreaner? Aber das nur nebenbei
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MX87
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Habe Online eine Beschreibung zu einer geschnittenen Szene gefunden, die mir bisher unbekannt war. Angeblich war diese zeitweise sogar auf Youtube.

Der Inhalt ist kurz erklärt: Während Goldfinger seinen Angriff auf Fort Knox plant, muss Felix Leiter die Bewohner der Gegend dazu überzeugen sich pünktlich tot zu stellen. Die Anwesenden durchlöchern in dem Meeting in der Stadthalle (?) die Verantwortlichen allerdings eher mit Fragen. Leiter meistert den Tumult und kann die Leute überzeugen "mitzuspeilen".

Im Grunde ist schon inhaltlich zu sehen wieso die Szene geschnitten wurde:
- Sie hätte Leiter zum beinahe größeren Helden als Bond gemacht.
- Sie hätte die Pointe des tot stellens schon vorab veraten. Im fertigen Film ist es ja eine "Überraschung"

Eine englischsprachige genauere Beschreibung der Szene:
http://goarticles.com/article/Goldfinge ... e/1465964/
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young
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Hannes007
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Teil drei meiner Chronologie:

Goldfinger

Nun denn, ran gehts an ein Schwergewicht der Serie. GF war der Film, mit dem ich gemeinsam mit AVTAK als erstes in Sachen Bond in Berührung kam. Mittlerweile habe ich GF sicher über 20 Mal gesehen; nichtsdestotrotz hoffe ich, dass mir eine neutrale, objektive Bewertung gelingt.

Die PTS finde ich schlicht und ergreifend absolut klasse - Musik inklusive. Wie Bond sich aus dem Taucheranzug schält und darunter das weisse Dinnerjackett zum Vorschein kommt - sehr stilvoll! Und bei den Worten "widerlich. Einfach widerlich." muss ich immer noch grinsen. Alleine diese Worte und Bonds Blick dazu drücken aus, was Connerys Bond ausmachen: Souveränität, etwas Arroganz und Überlegenheit. Eine meiner Lieblings-Pre Titles!

Shirley Bassey singt zum ersten Mal den Titelsong und das bombastisch gut. Allgemein möchte ich jetzt schon sagen, dass mir die gesamte Musik im ganzen Film sehr gut gefällt. Ich finde, dass in jeder Szene mit Musik dieselbige perfekt passt und den Geist hervoragend einfängt. Als Zuschauer fühle ich mich wirklich 'mitgenommen'.

Der berühmt-berüchtigte blaue Frotte-Einteiler in Miami ist ein Modefauxpas, den ich Bond aber verzeihe. Auf jeden Fall ist er in die Bondgeschichte eingegangen. Ebenfalls in Miami hören wir die Vorstellung: "Bond. James Bond." Nach diesen Worten folgt das Bondthema - besser und cooler gehts nicht! Jill Masterson ist eines der hübschesten Bondgirls aller Zeiten. Schade, dass sie nur kurz zu sehen ist.

Nachdem wir die mittlerweile zur Stammbesetzung gehörenden Mrs. Moneypenny und M wieder in einer amüsanten Szene gesehen haben, kommt für eine kurze Szene Colonel Smithers zum Zug. Dieses Gespräch zwischen ihm, Bond und M ist einfach erfrischend köstlich und ausserdem sehr stilvoll inklusive Zigarren, Cognac und den Smokings. Als nächstes hat Q zum ersten Mal eine grössere Szene - in seiner Abteilung/Labor. Ein Synchrofehler ist mir aufgefallen: Bond sagt zu Q "guten Morgen K". Ich finde es witzig!

Nachdem man mit Goldfinger den Bösewicht bereits ungewohnt früh im Film zu sehen bekommt, ist er in einer weiteren weltklasse Szene zu sehen - in der Golfpartie mit Bond. Hier gehen die Hakeleien zwischen den beiden weiter, nachdem Bond in Miami Goldfinger beim Kartenspiel bereits auffliegen hat lassen und sich der gerächt hat. Hawker als Caddie ist wie schon der Chauffeur in FRWL eine richtig gute Nebenrolle!

Dann gehts ab in die Schweiz und die Aufnahmen, die Musik, ein schlafender Goldfinger und das Zwischenspiel mit Tilly Masterson sind absolut grossartig! Typisch Connery, wie er mit Tilly unmittelbar nach den Reifenplatzern schäkert, mir gefällt das! Als nächstes folgt Bonds Infiltrierung von Auric Enterprises in der Nacht, da zeigt Bond, dass er fürs spionieren ausgebildet wurde. Die Musik dazu schafft Spannung!

Was ich entdeckt zu haben glaube: Bond schiesst nach der, wie ich finde, tollen Autoverfolgungsjagd durch den Wald nicht mit seiner PPK. Der DB5 als Auto ist bei mir über jeden Zweifel erhaben; die eingebauten Gadgets dagegen werden sehr unglücklich eingesetzt, weil sie Bond nicht weiterbringen. Da werde ich das Gefühl nicht los, dass man die unbedingt zeigen MUSSTE. Alles schön und gut, nur nicht gut umgesetzt.

Was mir spätestens in der exzellenten Laserszene aufgefallen ist: Bond geht den ganzen Film unglaublich oft KO. Ebenfalls komisch finde ich, als Leiter zu M sagt, dass Bond mit einem Flieger von Goldfinger in die USA gereist ist, keiner auf die Idee kommt, dass 007 in Schwierigkeiten stecken könnte. Schliesslich drehen sich seine Ermittlungen um Goldfinger.

Die Locations allgemein sind nicht ganz so exotisch wie in DN, sie funktionieren aber und passen! Irritierend finde ich die Szene Goldfinger mit den Gangstern, die nur dazu dient um uns Zuschauern über den Plan zu informieren. Die Gangster wären so oder so gekillt worden. Dass Bond seinen Sender Mr.Solo zusteckt, finde ich ebenfalls etwas dubios, denn er kann das ja nicht geplant haben, gleich wiede gefangengenommen zu werden. Leider ist Bond überhaupt seit seiner Gefangennahme in der Schweiz sehr passiv, das finde ich nicht so prickelnd. Goldfingers Ende hat mich lange nicht begeistert, das hat sich inzwischen geändert.

Fazit: GF ist ein würdiger Bondfilm. Jeder Dialog Bond/Goldfinger ist ein richtiges Highlight; gespielt von zwei grossartigen Schauspielern - und der Film wird auch zu einem grossen Teil von den Beiden getragen, was ich aber nur verschwindend gering als störend empfinde. Goldfinger ist einer der besten Bösewichte aller Zeiten, der DB5 ein würdiges Bondauto. Jill Masterson als Bondgirl in Gold ist eine der denkwürdigsten Szenen. Die Rolle des Felix Leiter fand ich in DN besser. Connery ist endgültig in seiner Rolle angekommen und tritt souverän auf. Nach etwas Nachdenkzeit und Abwägung aller guten und weniger Guten Dinge vergebe ich:


8 / 10 Punkte.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)
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Casino Hille
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Tatsächlich ist die Szene mit den Mafiosis etwas kurios, aber ich finde, dass man das durchaus so erzählen darf, die viel zu ausführliche und nur durch Barrys Musik überhaupt in Erinnerung bleibende Autofahrt mit Mr. Soto ist da auch unter dramaturgischen Gesichtspunkten weitaus schlimmer. :)

Ansonsten eine sehr schöne Kritik, der ich absolut zustimmen würde, wenngleich ich auch etwas positiver bewerten würde (9/10 wäre durchaus drinne)
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danielcc
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Auch hier stimme ich wieder nahezu zu 100% zu.
Ich fand damals beim Marathon, wenn man mit DN anfängt und ein mal auf den Geschmack gekommen ist, dann tut man sich mit dem passiven Bond in GF und den späteren Fantasieabenteuern (TB YOLT, MR) etwas schwierig... Mal sehen wie es dir ergeht.


Die 9/10, lieber Hille, ist eine typische Kopf. vs Bauch Entscheidung. Viele bewerten GF einfach entgegen dem eigentlichen Empfinden höher, weil es eben GF ist...
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Casino Hille
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Gott sei dank muss die Bewertung eines Filmes eben nicht rational begründbar sein oder 100% korrekt davon abhängen, wie viele Schwächen und Stärken man zu entdeckt haben glaubt. :) GF hat einige Schwächen, eben jene Szenen rund um Mr. Soto und ein auch inhaltlich abfallendes letztes Drittel, ist aber dennoch auch in diesen Momenten noch sehr unterhaltsam und weiß durch andere Elemente diese Fehler zu kaschieren, während ein Film wie TB dies nicht gelingt.
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Gernot
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danielcc hat geschrieben:Die 9/10, lieber Hille, ist eine typische Kopf. vs Bauch Entscheidung. Viele bewerten GF einfach entgegen dem eigentlichen Empfinden höher, weil es eben GF ist...
das stimmt!!

ich habe dann immer fast ein schlechtes gewissen, wenn ich sage, dass GF gar nicht mein lieblingsbond ist oder es stellen bei GF gibt, die mir gar nicht so gefallen.... dabei ist es doch "der einzig wahre bond mit dem einzig wahren bonddarsteller!!!"....
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GoldenProjectile
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Zum Glück hat danielcc richtig erkannt, dass Hille den Film gar nicht soooo sehr mag und nur den nostalgischen Konventionen entsprechend bewertet hat. Sonst hätte ich Hille die 9/10 noch abgekauft...
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danielcc
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GoldenProjectile hat geschrieben:Zum Glück hat danielcc richtig erkannt, dass Hille den Film gar nicht soooo sehr mag und nur den nostalgischen Konventionen entsprechend bewertet hat. Sonst hätte ich Hille die 9/10 noch abgekauft...
haha. Aber es ist doch oft in der Tat so. Auch ich denke viel besser von GF als ich den Film empfinde, wenn ich ihn wirklich sehe.
Vieles was man den späteren Film (Brosnan/Craig) vorwirft, trifft auf GF auch zu. Bond ist extrem passiv, bekommt nichts gepeilt, versagt ständig, tut unüberlegtes, der Film hat wenig exotische Locations,...

Der Spaß an GF kommt für mich heute nahezu zu 100% aus den Dialogen Connery/Fröbe. Das macht wiederum so viel Spaß, dass ich den Film auch nach wie vor toll finde. Zudem hat er vieles eingeführt und zum Standard gemacht. Dies kann man zu Recht hoch anrechnen
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Casino Hille
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GoldenProjectile hat geschrieben:Zum Glück hat danielcc richtig erkannt, dass Hille den Film gar nicht soooo sehr mag und nur den nostalgischen Konventionen entsprechend bewertet hat. Sonst hätte ich Hille die 9/10 noch abgekauft...
Ach komm, jetzt enttäuscht du mich... ich bin erst seit 1995 Bond-Fan, welche nostalgischen Konventionen soll es da bitte geben? Bei GE lasse ich das Argument vielleicht gelten, aber bei GF... völlig überflüssig, zumal der für mich auch nicht "der ultimative Bond-Film war" und ich auch nie das Gefühl hatte, dass er als dieser wahrgenommen wird. Das ist dann wohl eher TB, der auch von der Presse stets als der Prototyp aller künftigen Bond-Filme gehandhabt wird.
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GoldenProjectile
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Casino Hille hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Zum Glück hat danielcc richtig erkannt, dass Hille den Film gar nicht soooo sehr mag und nur den nostalgischen Konventionen entsprechend bewertet hat. Sonst hätte ich Hille die 9/10 noch abgekauft...
Ach komm, jetzt enttäuscht du mich... ich bin erst seit 1995 Bond-Fan, welche nostalgischen Konventionen soll es da bitte geben? Bei GE lasse ich das Argument vielleicht gelten, aber bei GF... völlig überflüssig, zumal der für mich auch nicht "der ultimative Bond-Film war" und ich auch nie das Gefühl hatte, dass er als dieser wahrgenommen wird. Das ist dann wohl eher TB, der auch von der Presse stets als der Prototyp aller künftigen Bond-Filme gehandhabt wird.
Bitte genauer lesen. Daniel hat indirekt gesagt dass du GF aufgrund seines Status' als Klassiker und seiner Beliebtheit besser bewertet hast, als du ihn eigentlich findest. Und ich habe mich dann ein wenig darüber lustig gemacht, weil diese Behauptung nicht wirklich begründet ist.
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Casino Hille
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Achherrje... Gernot, in diesem Forum fehlt eindeutig ein Sarkasmusschild! :)
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Thunderball1965
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AnatolGogol hat geschrieben:der griechische Reeder Kristatos dem Publikum als Oberschurke verkauft wurde.
Colombo war doch der Bösewicht und nicht Kristatos?
danielcc hat geschrieben: Auch ich denke viel besser von GF als ich den Film empfinde, wenn ich ihn wirklich sehe.
Das war bei mir auch so. Hmm...

Wieso Goldfinger? Goldfinger ging stellenweise ein Risiko ein, machte Ungewöhnliches. Das kann entweder als nostalgisch cool oder als naiv und somit trashig eingestuft werden.
Von der Regie her ist der Film schwächer als FRWL. Regiefehler:
1. Wieso fliegt das Seil im Prolog von irgendwo anders her, als Bond schießt. Wieso so spät nach dem Schuss?
2. Die Golfszene ist schlampig gemacht. Der Zuschauer darf sogar beobachten, wie Connery und Fröbe die Bälle verspringen und danach so getan wird, als sein der Schlag total weit gegengen. Fröbes Ball fliegt zB aus dem Bild, Connerys Schlag lässt den Ball einmal gerade so ins Off kullern... Tse!

"Riskante" Stellen:

Bond als Ente. Die Stelle ist irgendwie witzig. Als Bond danach im schicken Anzug aus der Taucherkleidung schlüpft, hat man eine coole, aber parodierungswürdige Szene.

Oddjob schaltet Bond aus - Übergoldete Frau. Ein Genuss, wie Jill in Slip übergoldet auf dem Bett liegt. Die Szene ist tragisch, bedrohlich, sexy... nur die synchro... "Mit Gold überzogen" (Covered with gold paint)..."Das passiert manchmal bei Tänzerinnen." Im Ernst? Wie heiß ist flüssiges Gold doch gleich? 1.064 °C? Arme Tänzerinnen, sag ich mal.

Oddjobs Hut. Heutzutage fast schon zu normal, aber dennoch nicht störend.
Oddjob vs Ball. Heutzutage fast schon zu normal, aber dennoch nicht störend. (zB Stamper hätte damit auch keine Probleme.)

Bond-Auto. Miese Szene, gerade weil die Wache Bond fahren lässt und dann noch so lahm ist, anstatt ihm mit seiner Pistole eine reinzuschießen, selber aus dem Dach geschossen zu werden.

Laser. Spannende, futuristische Szene mit einem der besten Dialoge.(Auch wenn ich Gert Fröbes Goldfinger gar nicht sooo supi finde, wie ihn immer alle loben)

Pussy Galore. Netter Name, nur ist sie deutlich älter als 007. Die Milfs passen doch eher in die späten Moore-Filme. Auch dass das Rumgemache mit Bond ihre Meinung ändert... Fiona sagt da ja was ganz nettes zu.
"My dear girl, don't flatter yourself. What I did this evening was for King and country. You don't think it gave me any pleasure, do you?"
"But of course, I forgot your ego, Mr. Bond. James Bond, who only has to make love to a women and she stars to hear heavenly choirs singing. She repents, then immediately returns to the side of right and virtue. But not this one. What a blow it must have been, you having a failure."
"Well, you can't win them all.."


Fort Knox Einbruch. Natürlich ist die Szene im Film gstellt, aber bessere Schauspielleistungen der Wachen und ein wenig Wartezeit nachdem der Flieger vorbei geflogen ist, wären angebracht.

Bomben-Entschärfung. :lol: Muss ich dazu wirklich was sagen?

Goldfingers Tod. Unpassend!
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND
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