Zuletzt gesehener Film

Für die Filmkenner: In unserem Cinema könnt ihr über den neuesten Blockbuster im Kino, alten Klassikern, neuen Kultfilmen bis hin zu euren Lieblingsserien uvm. diskutieren! Alles aus der TV/Kinowelt, das nicht ins Bondforum passt, bitte hier herein!
Benutzeravatar
Maibaum
Agent
Beiträge: 11775
Registriert: 21. Dezember 2008 10:58

Das sind sie auch nicht mehr.
Wenn sie heute so ins Kino kämen wie sie damals waren würden sie kein Aufsehen mehr erregen, allenfalls noch eine interessierte Minderheit ansprechen. Das diese Sachen nicht mehr, oder nur noch teilweise zeitgemäß sind, ändert aber nur wenig an ihren Qualitäten. Außer wenn sie total veraltet sind, was natürlich auch passieren kann.

Was das Publikum betrifft, da muß ich dir widersprechen. Ich glaube nicht das es signifikant anspruchsloser als früher ist. Ich vermag da wenig Unterschiede zu erkennen zu früher.
Benutzeravatar
AnatolGogol
Agent
Beiträge: 7671
Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore

Maibaum hat geschrieben:Das sind sie auch nicht mehr.
Wenn sie heute so ins Kino kämen wie sie damals waren würden sie kein Aufsehen mehr erregen, allenfalls noch eine interessierte Minderheit ansprechen. Das diese Sachen nicht mehr, oder nur noch teilweise zeitgemäß sind, ändert aber nur wenig an ihren Qualitäten. Außer wenn sie total veraltet sind, was natürlich auch passieren kann.

Was das Publikum betrifft, da muß ich dir widersprechen. Ich glaube nicht das es signifikant anspruchsloser als früher ist. Ich vermag da wenig Unterschiede zu erkennen zu früher.
Das sehe ich anders. Viele der Filme der genannten Regisseure sind ja gerade zeitlos was ihre Wirkung anbelangt. Dass das heutige Mainstreampublikum andere Sehgewohnheiten hat ist wieder eine andere Sache und bedeutet doch eigentlich eher das Gegenteil, nämlich dass gerade die aktuellen Outputs nicht zeitlos sind, sondern gerade der aktuellen Mode entsprechen und vermutlich bereits in 10 Jahren wieder veraltet wirken. Würden also Filme wie Lohn der Angst oder Vertigo heute kein Aufsehen mehr erregen, woran sollte das liegen wenn nicht am deutlich anspruchsloseren Publikumsgeschmack? Die objektive Qualität dieser Filme ist heute nicht geringer als sie zu ihrer Enstehungszeit war. Man könnte diese Filme heutzutage auch nicht besser drehen.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Benutzeravatar
Maibaum
Agent
Beiträge: 11775
Registriert: 21. Dezember 2008 10:58

Lohn der Angst konnte man schon damals besser drehen. ;)
Benutzeravatar
AnatolGogol
Agent
Beiträge: 7671
Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore

Maibaum hat geschrieben:Lohn der Angst konnte man schon damals besser drehen. ;)
Vielleicht anders, wie Friedkin 25 Jahre später ja eindrucksvoll bewiesen hat. Aber gerade hier finde ich das Original, unabhängig von der Qualität, wesentlich zeitloser als den Mitt-70er-Jahre-state-of-the-Art-Output. :wink:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Benutzeravatar
Maibaum
Agent
Beiträge: 11775
Registriert: 21. Dezember 2008 10:58

Ich war von Lohn der Angst immer etwa enttäuscht. Ebenso von Die Teuflischen.

Die Thrillerelemente sind enttäuschend. Gerade im Vergleich zu Hitchcock.
Benutzeravatar
AnatolGogol
Agent
Beiträge: 7671
Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore

Maibaum hat geschrieben:Ich war von Lohn der Angst immer etwa enttäuscht.
Gefiel dir Friedkins Remake besser?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Benutzeravatar
Maibaum
Agent
Beiträge: 11775
Registriert: 21. Dezember 2008 10:58

Das ist schon ewig her, und da war ich sehr enttäuscht, da ich Friedkin damals noch für einen interessanten Regisseur hielt.

Aber ich habe ein paar gute Sachen über die viel längere Uncut Version gelesen, diese aber bislang noch sehen können.

Clouzots Film, wie auch Les diaboliques, war interessanter in der Beschreibung des Umfeldes in dem die Protagonisten leben, während dann auf der Thriller Ebene die filme mir zu oberflächlich waren. Das Ende von Les diaboliques ist schockierend dämlich und zerstört fast den ganzen Film, während Lohn der Angst nur versäumt das einzulösen was er verspricht.
Benutzeravatar
AnatolGogol
Agent
Beiträge: 7671
Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore

Die Diabolischen fand ich ganz ok ohne dass es mich aber jetzt wirklich vom Hocker gehauen hätte. Lohn der Angst hat bei mir auch erst einen zweiten Durchlauf benötigt bis er mir dann wirklich gut gefallen hat. Ich mag vor allem, dass sich der Film in der ersten Hälfte viel Zeit nimmt um die ausweglose Situation der Charaktere zu beschreiben. Dadurch wird das selbstmörderische Risiko dass die Protagonisten im zweiten Teil des Filmes auf sich nehmen auch erst wirklich verständlich. Ich mag auch Friedkins Version, vor allem weil er bei dem gleichen Thema die Schwerpunkte ziemlich anders gewählt hat. Bei ihm ist alles noch dreckiger, noch verkommener, noch auswegloser. Ich kenne allerdings auch nur die deutsche 90-Minuten-Fassung und leider bislang noch nicht die US-2-Stundenversion. Vor allem die viel längeren Backflash-Szenen, die in der US-Fassung als Prolog dienen, würden mich schon sehr interessieren. Allerdings finde ich es auch in der „Actionfassung“ bemerkenswert, mit wie wenig Informationen auch hier jedem Charakter die notwendige Tiefe gegeben wird. Und die Actionszenen sind in der 77er Version eh nicht mehr von dieser Welt, allein die Szene auf der Hängebrücke ist besser als die meisten heutigen Actionfilme in Summe. Für mich steht Sorcerer auf einer Stufe mit Exorzist und Leben und Sterben in LA, an Brennpunkt Brooklyn kommt er natürlich nicht ganz ran. Friedkin mag sich nicht als das Wunderkind entpuppt haben als das er Anfang der 70er gefeiert wurde, aber wie ich finde hat er hat trotz allem eine ganz beachtliche Anzahl an interessanten Filmen rausgebracht.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Benutzeravatar
MX87
Agent
Beiträge: 2649
Registriert: 10. April 2008 23:00
Wohnort: SPECTRE Headquarter

True Lies
Spektakuläre Agentenkomödie, die einiges an Charme bietet. Die Seitenhiebe auf Bond sind köstlich. Warum dreht Cameron sowas nicht mehr? :wink:

8/10



Die 3 Tage des Condors
Ein herrlicher 70er Jahre Thriller. Robert Redford verköpert den innerlich zerissenen Helden perfekt und Faye Dunaway bezaubert. Max von Sydow spielt einen wunderbar unbequemen Charakter, doch das sieht man erst gegen Ende des Films.
Ein Klassiker.

10/10

Bandidas
Wieso? Weils Luc Besson produziert hat... doch ist der Film der größte Murks der unter seiner Verantwortung auf Zelluloid gebannt wurde. Es kommt nur selten vor, dass ich einen Film mittendrin abschalte. Hier war es der Fall. Nichtmal trashig ist der Streifen, einfach nur sehr schlecht.
Keine Wertung da vorher abgeschaltet...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young
Benutzeravatar
danielcc
00-Agent
Beiträge: 21436
Registriert: 21. September 2007 10:15
Lieblings-Bondfilm?: DN, CR, GF, GE, TSWLM, LALD, SF
Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery

Krieg der Götter, Tarsem Singh, 2011

Selten genug kommt es vor, dass ich einen Film sehen kann, ohne irgendetwas darüber zu wissen. So war es bei Krieg der Götter. Den Film kann man optisch und storymäßig irgendwo zwischen 300, Kampf der Titanen und etwas Troja einordnen.

Mir viel es etwas schwer, in den Rhythmus des Films rein zu kommen. Am Anfang plätschert das Ganze doch sehr vor sich hin. Die später gelegentlich einsetzenden Kampfszenen sind brutal, gut gefilmt und optisch extrem beeindruckend umgesetzt, doch sie sind auch sehr kurz. Wer hier ein minutenlanges Metzeln à la 300 erwartet wird enttäuscht obwohl die optische Umsetzung der kurzen Szenen sogar noch raffinierter ist. Wer Tarsem Singhs Arbeit zB aus The Cell kennt, kann sich vorstellen zu was er visuell in der Lage ist.

Leider kann die visuelle Pracht nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story sehr flach ist. Wieder ein mal wird die griechische Mythologie aufs Übelste vergewaltigt, ohne in der Umsetzung den typischen "Suchen-Finden" Charakter der Originale beizubehaltne. Streckenweise weiß man in diesem Film gar nicht, wer jetzt welches Ziel verfolgt. Alles wirkt ein wenig halbherzig und Dramaturgie gibt es praktisch gar nicht. Umso tragischer, wenn man sieht, dass Mickey Rourke als Bösewicht wirklich sein Bestes gibt. Rourke spielt mit fortschreitendem Alter solche Rollen in einer eigenen Liga. Ihm geenüber bleibt Henry Cavill leider ziemlich blass (und wer ihn als möglichen Bond vorschlägt, hat wirklich nichts verstanden von den Anforderungen an diese Rolle).

Was wiriklich in Erinnerung bleibt sind die fulminanten Momente,wenn die Götter ins Kampfgeschehen eingreifen. Leider machen diese Szenen inhaltlich dann aber auch den gesamten Film für überflüssig aber nun gut
"It's been a long time - and finally, here we are"
Benutzeravatar
Casino Hille
'Q Branch' - MODERATOR
Beiträge: 27662
Registriert: 19. November 2009 22:13
Lieblings-Bondfilm?: OP, TB, FRWL, TSWLM
Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
Contact:

Ich bin ja begeistert wie detailverliebt Tim und Struppi ist! (Haddock fällt vom Schiff, Mütze schwimmt aufm Wasser, er taucht unter der Mütze auf und hat sie wieder auf, die vielen witzigen Details in Bagghar, B.A (A-Team) sitzt bei der Oper der "Mailänder Nachtigall" im Publikum, ein Edelstein der aussieht wie Struppi auf der Einhorn...)

Einfach fantastisch und in der Tradition der Comics... :)
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.
Benutzeravatar
vodkamartini
Agent
Beiträge: 12066
Registriert: 8. Dezember 2005 14:17
Lieblings-Bondfilm?: Octopussy
Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
Wohnort: Bayern
Contact:

Im Kino: In time

Nach Gattaca, The Truman Show und Lord of War Andrew Niccols (Autor und Regisseur) vierte interessante Verknüpfung von Unterhaltungskino und brisanten aktuellen Themen. Diesmal geht es um die Finanzkrise und den Wahn der ewigen Jugend.

http://www.ofdb.de/review/216673,478024,In-Time
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Benutzeravatar
vodkamartini
Agent
Beiträge: 12066
Registriert: 8. Dezember 2005 14:17
Lieblings-Bondfilm?: Octopussy
Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
Wohnort: Bayern
Contact:

Im Kino: Mission:Impossible - Ghost Protocol

Konkurrenz für unseren Lieblingsspion aus einer Ecke, aus der zumindest ich es nicht mehr erwartet hätte. Pixar-Regisseur Brad Bird erweist sich als Volltreffer und liefert einen vergnüglichen, charmanten und perfekt getimten Actionspaß ab. Die Stärken der ersten drei Filme wurden übernommen, die Schwächen ausgemerzt und ein recht deutlicher Bond-Schleier drüber gelegt. Mission erfüllt!

http://www.ofdb.de/review/219516,479397 ... -Protokoll
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Benutzeravatar
danielcc
00-Agent
Beiträge: 21436
Registriert: 21. September 2007 10:15
Lieblings-Bondfilm?: DN, CR, GF, GE, TSWLM, LALD, SF
Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery

Ich muss mich jetzt wirklich mal ein bisserl beschweren über die aktuellen Action Blockbuster in letzter Zeit.

Mir ist jetzt bei mehreren Filmen inletzter Zeit aufgefallen, dass einigen Regisseuren oder auch Autoren irgendwie das Gefühl für Dramaturgie und Timing abhanden gekommen ist. Mir ist das vor allem bei folgenden Filmen aufgefallen:
- Krieg der Götter
- Captain Amerika
- Cowboys and Aliens
- Thor
- Prince of Persia

Jetzt habe ich auch auf blue ray erstmals X-Men First Class gesehen und auch da gibt es das gleiche Problem! Nette Szenen, nette Action, tolle Effekte. aber alles irgendwie so lieblos aneinander gereiht, dass man sich fragt ob der Regisseur/Drehbuchautor überhaupt wusste, welche Geschichte er erzählen wollte und vor allem WIE er diese Geschichte spannend erzählen wollte. Vielleicht ist es aber auch ein Fluch der Comicverfilmungen, dass zwar jeder einzelne der vielen Charakter tolle Fähigkeiten hat, es aber daher umso schwerer fällt, sich auf wenige Charaktere zu begrenzen und vor allem dann noch einen schlüssigen Showdown zu inszenieren.

Mir liegt es fern, das aktuelle Kino allgemein abzuwerten. Würde aber gerne wissen, ob jemand außer mir auch dieses Gefühl hat.
Um es vielleicht zu verdeutlichen: Vor 10-20 Jahren gab es Blockbuster, wo man genau wusste was man hatte. Keine filmischen Meisterwerke, aber solide Unterhaltung, mit guten Sprüchen, einem guten Spannungsbogen und einem würdigen Höhepunkt. Das Tempo stimmte, es wurde nie langweilig ohne dass ständig was in die Luft flog. Hinzu kamen wenige aber tolle Charaktere gespielt von charismatischen Typen. Man muss aber gar nicht so weit zurückschauen. Ich empfand zum Beispiel Die Hard 4 als Film dieser guten alten Schule. Aber vielen aktuellen Filmen fehlt einfach das Wesentliche: Der Unterhaltungswert. Trotz mehr Action, trotz mehr Effekten...
"It's been a long time - and finally, here we are"
Benutzeravatar
Casino Hille
'Q Branch' - MODERATOR
Beiträge: 27662
Registriert: 19. November 2009 22:13
Lieblings-Bondfilm?: OP, TB, FRWL, TSWLM
Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
Contact:

Zum Glück gab es in den letzten Jahren noch Perlen wie Nolans Filme (Batman Begins, Dark Knight, Inception), Casino Royale, der von dir erwähnte Die Hard 4, Iron Man, Sherlock Holmes...

Das Problem was du ansprichst, existiert zwar, aber ich denke das es das schon immer gab, nur daß man heute eben die guten Filme von früher kennt, die schlechten laufen ja nicht mehr... (Und in den neunzigern gab es viel schlechtes mit dem selben Problem (Bruckheimer, Sommers))
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.
Antworten