Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"
- Thunderball1965
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Ja, die meisten Filme, in denen aktuelle Fragen "behandelt" werden, bieten politische Auslegungsmöglichkeiten in beide Richtungen an. Eine "echte" politische Positionierung ist tatsächlich selten zu erkennen.
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- dernamenlose
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danielcc hat geschrieben:Es gibt Unmengen von wackelkamera in QOS. Hör auf so einen Blödsinn zu erzählen oder guck dir den Film mal richtig an.
Die Verfolgung in Sienna ist ein Extrembeispiel aber auch die Action bei der Oper.
Ach, speziell in der ersten Szene wird so schnell geschnitten, dass die Kamera gar keine Zeit zum wackeln hatMaibaum hat geschrieben:Ich habe da nicht viel entdeckt als ich mal drauf geachtet habe. Glaube nicht daß das Unmengen sind. In der ersten Szene war glaube ich gar keine Wackelkamera. Wobei ich das ja ohnehin ok finde.

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Meine Mutter hatte Schwierigkeiten zu folgen, mein Vater, der normalerweise gerne bei Filmabenden einnickt, vor allem dann wenn er nicht mitkommt, erstaunlicherweise nicht.
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Und in meinen Augen macht ein Film dann schon einen Fehler. Wenn ein Mensch mit einem halbwegs normalen AUfmerksamkeitsvermögen nicht in der Lage ist einer Szne (nicht der grundsätzlichen Handlung) nicht zu folgen, dann ist da etwas ganz offensichtlich falsch. Stilmittel hin oder her, es muss erkennbar bleiben, schließlich schaue ich einen Film, weil ich etwas sehen will.
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Ok, das stimmt natürlich. Beam ist das scharze Schaf und wird zum Schluss durch Leiter ersetzt. Allerdings gibt es auch jene Szene im Hotel, in der M sagt:"Ich pfeiffe auf die CIA und ihre gefälschten Beweise, er ist mein Agent, blablabla...". Darauf folgt das Treffen mit Felix in der Bar, wo Bond ein paar sarkastische Sprüche über die CIA, Kokain und Korruption reißt.Casino Hille hat geschrieben:Nein, wird sie nicht. Diese Thematik wird einzig und allein auf Beam konzentriert, aber es wird nie der amerikanische Geheimdienst an sich als Instanz in Frage gestellt. QOS mag in Teilen eine unserer Realität nähere Welt etablieren als andere Bonds, aber er ist dennoch noch ganz klar als Bondfilm erkennbar und dementsprechend gibt es keine echte politische Positionierung. Wenn die CIA korrupt ist, dann natürlich nur ein Mitglied der Kette, nämlich Beam, nicht die CIA an sich. Die sind in solchen Filmen nämlich die Guten, wie Felix dann ja auch beweisen darf.craigistheman hat geschrieben:Auch die CIA, die in anderen Bondfilmen stets als der große amerikanische Bruder gezeichnet wurde, wird als äußerst fragwürdige Organisation dargestellt
Aber im Grunde genommen hast du Recht. Bond ist nicht das richtige Format um tatsächliche Kritik an Geheimdiensten zu äußern. Ich hätte in meinem Post präzisieren sollen, dass sie sich doch stark auf Beams Machenschaften bezieht. Trotzdem geht Quantum of Solace hier weiter als manch anderer Bondfilm (man denke an dieser Stelle an Jack Wade aus der Brosnan-Ära).
Zuletzt geändert von craigistheman am 26. Februar 2017 03:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Wie gesagt, weder mein Vater, noch meine Schwester, noch meine Freundin, noch meine Freunde hatten Schwierigkeiten zu folgen. Ich denke das ist stark von den Sehgewohnheiten des/der Einzelnen abhängig. Ich bin mit rasant geschnittenem Actionkino aufgewachsen und habe kein Problem mit (EDIT) "dynamischer" Montage-Arbeit. Das mag zwar für mich gelten, aber ich kann durchaus verstehen, wenn es andere ZuschauerInnen irritiert.dernamenlose hat geschrieben:Und in meinen Augen macht ein Film dann schon einen Fehler. Wenn ein Mensch mit einem halbwegs normalen AUfmerksamkeitsvermögen nicht in der Lage ist einer Szne (nicht der grundsätzlichen Handlung) nicht zu folgen, dann ist da etwas ganz offensichtlich falsch. Stilmittel hin oder her, es muss erkennbar bleiben, schließlich schaue ich einen Film, weil ich etwas sehen will.
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Ich sage ja auch nicht, dass dir der Film wegen dem schnellen Schnitt nicht gefallen darf. Im Gegenteil, es freut mich, dass einige sich trotzdem oder sogar auch deswegen, an dem Film erfreuen können.
Ich meine aber, dass ein Film schlichtweg etwas falsch macht, wenn es an den Sehgewohnheiten des Zuschauers abhängt, ob er das gezeigte überhaupt erkennen kann (Sehschwächen mal ausgenommen). Es geht hier ja nicht nur ums gefallen oder nicht gefallen, ich mag extrem schnelle Schnitte generell nicht, weil man naturgemäß weniger erkennen kann, als bei lange ungeschnittenen Sequenzen. Aber so lange man dem Geschehen noch problemlos folgen kann, kann ich dem Film hier keinen Fehler unterstellen, sondern lediglich eine Stilmittel, das mir eben nicht gefällt. Wenn man das Geschehen aber nicht mehr ganz erkennen kann und gar nicht versteht wie viele Verfolger da überhaupt sind, dann ist da ganz offensichtlich etwas falsch. Auch wenn die Szene manchen Zuschauern keine Probleme bereitet.
Ich meine aber, dass ein Film schlichtweg etwas falsch macht, wenn es an den Sehgewohnheiten des Zuschauers abhängt, ob er das gezeigte überhaupt erkennen kann (Sehschwächen mal ausgenommen). Es geht hier ja nicht nur ums gefallen oder nicht gefallen, ich mag extrem schnelle Schnitte generell nicht, weil man naturgemäß weniger erkennen kann, als bei lange ungeschnittenen Sequenzen. Aber so lange man dem Geschehen noch problemlos folgen kann, kann ich dem Film hier keinen Fehler unterstellen, sondern lediglich eine Stilmittel, das mir eben nicht gefällt. Wenn man das Geschehen aber nicht mehr ganz erkennen kann und gar nicht versteht wie viele Verfolger da überhaupt sind, dann ist da ganz offensichtlich etwas falsch. Auch wenn die Szene manchen Zuschauern keine Probleme bereitet.
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QoS scheint das "Heaven's Gate" der Reihe zu sein. Einen allgemeinen Konsenz scheint es irgendwie nicht zu geben. Marc Forster wollte mit seiner Arthaus-Erfahrung Bond so präsentieren, wie wir ihn zuvor nie gesehen haben. Bereits Martin Campbell beklagte sich über Forsters Fehlinterpretation des neuen Kurses. Ich persönlich denke, dass Forster stilistisch alles anders machen wollte, ohne die Quintessenz der Bondformel zu vergewaltigen. Ob ihm das gelungen ist, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Ich freue mich sehr darüber, dass der Film nach wie vor so polarisiert. Denn so gerät er, selbst wenn er von vielen verachtet wird, nicht in Vergessenheit.
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Naja, verachten tun ihn glaube ich die wenigsten. Zumindest unter den Fans. Bei mir steht er ja auch bei 7/10, was keineswegs schlecht ist.
Die Bondformel vergewaltigt hat Forster sicherlich nicht, die Bondformel bezieht sich ja auch in erster Linie auf das grobe Konstrukt und weniger auf einen Inszenierungsstil.
Und auch da sind einige Ideen ja durchaus gut. Auch die Idee, die hinter dem schnellen Schnitt steckt würde ich nicht grundsätzlich als falsch bezeichnen, nur ihre Ausprägung ist es halt.
Die Bondformel vergewaltigt hat Forster sicherlich nicht, die Bondformel bezieht sich ja auch in erster Linie auf das grobe Konstrukt und weniger auf einen Inszenierungsstil.
Und auch da sind einige Ideen ja durchaus gut. Auch die Idee, die hinter dem schnellen Schnitt steckt würde ich nicht grundsätzlich als falsch bezeichnen, nur ihre Ausprägung ist es halt.
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Nur wenn er jedem möglichst gefallen will oder die Möglichkeit dazu bieten will. QOS mag durch seine Montagen das Risiko eingegangen sein, auch einmal Zuschauer zu verlieren, aber das ist bei ambitionierteren Filmen mit ambitionierten Stilen immer der Fall. Auch ein Sergio Leone oder ein Stanley Kubrick haben bei ihren Filmen oft riskiert, ihr Publikum oder Teile des Publikums unterwegs zu verlieren. Und das ist auch völlig in Ordnung. Denn genauso wenig wie jeder Zuschauer die emotionale Faszination von 2001 begreifen kann, kann eben auch nicht jeder Zuschauer der Action in QOS folgen. Finanziell mag das ein Fehler sein, aus künstlerischer Sicht hingegen überhaupt nicht.dernamenlose hat geschrieben:Und in meinen Augen macht ein Film dann schon einen Fehler
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Beide sind künstlerisch gelungen, auch wenn ich QOS für den bessen Film halte. Aber unabhängig von den persönlichen Präferenzen sollte man das schon anerkennen.Samedi hat geschrieben:Ich finde SF auch künstlerisch um einiges gelungener als QOS.
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Was sollte man anerkennen?DonRedhorse hat geschrieben:Aber unabhängig von den persönlichen Präferenzen sollte man das schon anerkennen.
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Hab ich mich so unklar ausgedrückt?Samedi hat geschrieben:Was sollte man anerkennen?DonRedhorse hat geschrieben:Aber unabhängig von den persönlichen Präferenzen sollte man das schon anerkennen.

Unabhängig davon, dass mir SF nicht gefällt, anerkenne ich den künstlerischen Wert.
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Das hör ich doch gern!DonRedhorse hat geschrieben: Unabhängig davon, dass mir SF nicht gefällt, anerkenne ich den künstlerischen Wert.

Den künstlerischen Wert von QOS erkenne ich ebenfalls an, nur liegt der für mich nicht am Schnitt.
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Beweisstück 1:
https://www.youtube.com/watch?v=89aTFgtsXX0
Sämtliche Szenen wenn die beiden durch die Tunnel laufen sind mit wackliger Handkamera eingefangen. Oder wenn die beiden durch die Menschenmenge rennen. Das ist alles eine rieisge Zumutung für normale Menschen die sowas auch noch auf einer 20 Meter großen Leinwand schauen
Tut mir mal alle einen gefallen und macht ein kleines Experiment wie ich grade. Schaltet den Ton aus und achtet nur auf die Bilder. Ich bin da einigermaßen fassungslos. Der Forster hat doch was übles geraucht
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Sämtliche Szenen wenn die beiden durch die Tunnel laufen sind mit wackliger Handkamera eingefangen. Oder wenn die beiden durch die Menschenmenge rennen. Das ist alles eine rieisge Zumutung für normale Menschen die sowas auch noch auf einer 20 Meter großen Leinwand schauen
Tut mir mal alle einen gefallen und macht ein kleines Experiment wie ich grade. Schaltet den Ton aus und achtet nur auf die Bilder. Ich bin da einigermaßen fassungslos. Der Forster hat doch was übles geraucht
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