Oops, stimmt, The Ghostwriter ist allerdings der einzige Polanski den ich nicht kenne, und der ist dann erst mal davon ausgenommen.
Aber Frantic (6/10) ist zwar ein netter Film, aber gegenüber Chinatown, na ja, da liegen schon Welten zwischen.
Da ist auch ansonsten kein Film mehr der für mich über 6/10 rauskommt.
Polanski hat 5 großartige Filme in den 60gern gemacht, danach lies es schon nach. Was? und seine Macbeth Verfilmung waren bereits weniger interessant.
Chinatown war der erste Stoff den er sich nicht selbst ausgesucht hat, der aber ohne ihn wahrscheinlich auch nur halb so gut geworden wäre. Das tolle pessimistische Ende stammt von ihm, das Originaldrehbuch hatte nur ein mattes Happy End zu bieten.
Zuletzt gesehener Film
Nein, enttäuschend.
Nicht einmal die tolle Besetzung kann überzeugen.
Das ist ein Theaterstück, und genauso sieht es aus.
Da lief kürzlich ein TV Film der auch von 2 Paaren handelt die eine Nacht in einem Haus verbringen das verkauft werden soll. und wo dann auch so einiges zwischenmenschlich eskaliert.
Das war viel besser gespielt (Iris Berben, Axel Milberg, Peter Simonischek, Nina Kunzendorf) und auch besser inszeniert. Und das war richtig spannend, während Carnage nur mittelmäßiges Betroffenheitstheater bietet.
Da hatte ich deutlich mehr erwartet.
Nicht einmal die tolle Besetzung kann überzeugen.
Das ist ein Theaterstück, und genauso sieht es aus.
Da lief kürzlich ein TV Film der auch von 2 Paaren handelt die eine Nacht in einem Haus verbringen das verkauft werden soll. und wo dann auch so einiges zwischenmenschlich eskaliert.
Das war viel besser gespielt (Iris Berben, Axel Milberg, Peter Simonischek, Nina Kunzendorf) und auch besser inszeniert. Und das war richtig spannend, während Carnage nur mittelmäßiges Betroffenheitstheater bietet.
Da hatte ich deutlich mehr erwartet.
- AnatolGogol
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Ich persönlich empfand Chinatown nie wirklich als Höhepunkt von Polanskis Schaffen. Keine Frage, der Film ist gut und grandios gespielt – aber so wirklich ist der Funke bei dem Film nie auf mich übergesprungen. Ich finde auch nicht, dass sein Schaffen der letzten 25 Jahre wirklich schwächer geworden ist. Gerade Bitter Moon, Death & the Maiden und Der Pianist sind absolut herausragende Filme geworden, seine restlichen Filme (Piraten mal aussen vor gelassen) sind immer noch mindestens absolut sehenswert.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Das sind alles Filme die ich nur so geschaut habe ohne jemals groß Spaß dabei zu haben. Piraten war da keinesfalls schlechter, nur irgendwie plötzlich zu Ende an einem Punkt wo ich erwartete das der Film jetzt erst richtig loslegt.
Die 9 Pforten (oder waren es nur 3?) war zumindest eine richtige Enttäuschung. Bitter Moon müsste ich noch mal schauen, hat mich damals aber nicht überzeugt.
Chinatown ist halt grandios gefilmt.
Visuell sehr ungewöhnlich, alles leicht in den Raum hinein verzerrt, was einfach grandios aussieht, und dann die konsequent durchgehaltene Erzählperspektive ( Daniel müsste das lieben, der "ermittelt" die ganze Zeit und man weiß nie mehr als er
), die Zeit die Polanski sich nimmt für scheinbar nebensächliches, die faszinierenden Schauspieler (mit einem unglaublichen John Huston) bis in Kleinstrollen hinein, und viele, viele geistreiche Dialoge. Chinatown gibt mir das Gefühl das jede einzelne Einstellung genau so perfekt ist wie sie ist, das Polanski hier immer das maximale herausgeholt hat ohne je prätentiös zu werden.
Es ist hauptsächlich die visuelle Gestaltung die Chinatown so faszinierend macht.
Ich denke das toppt auch Polanskis Klassiker aus den 60gern.
Weiß du Chinatown ist so einer von diesen Filmen, und es gibt da glücklicherweise etliche von, das geht mir beim Anschauen durch und durch, da kribbelt es ganz direkt in meinem Körper, da läuft es mir kalt den Rücken herunter beim Anschauen. Das ist ganz direktes physisch erlebbares unmittelbares Genießen. Und das ist das was halt ich in der Kunst suche, und was ich in Filmen und Musik auch finde, auch in Comics, aber niemals in Gemälden oder in Lyrik, und auch nicht wirklich in Romanen.
Und um mal zu Bond zurückzukommen.
Tatsächlich geht es mir bei QOS meist so ähnlich, nicht in dieser Konsequenz, aber der Großteil des Filmes scheint mir extrem inspiriert zu sein bis hinein in beiläufige Details.
Die 9 Pforten (oder waren es nur 3?) war zumindest eine richtige Enttäuschung. Bitter Moon müsste ich noch mal schauen, hat mich damals aber nicht überzeugt.
Chinatown ist halt grandios gefilmt.
Visuell sehr ungewöhnlich, alles leicht in den Raum hinein verzerrt, was einfach grandios aussieht, und dann die konsequent durchgehaltene Erzählperspektive ( Daniel müsste das lieben, der "ermittelt" die ganze Zeit und man weiß nie mehr als er
Es ist hauptsächlich die visuelle Gestaltung die Chinatown so faszinierend macht.
Ich denke das toppt auch Polanskis Klassiker aus den 60gern.
Weiß du Chinatown ist so einer von diesen Filmen, und es gibt da glücklicherweise etliche von, das geht mir beim Anschauen durch und durch, da kribbelt es ganz direkt in meinem Körper, da läuft es mir kalt den Rücken herunter beim Anschauen. Das ist ganz direktes physisch erlebbares unmittelbares Genießen. Und das ist das was halt ich in der Kunst suche, und was ich in Filmen und Musik auch finde, auch in Comics, aber niemals in Gemälden oder in Lyrik, und auch nicht wirklich in Romanen.
Und um mal zu Bond zurückzukommen.
Tatsächlich geht es mir bei QOS meist so ähnlich, nicht in dieser Konsequenz, aber der Großteil des Filmes scheint mir extrem inspiriert zu sein bis hinein in beiläufige Details.
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Ich konnte dir bis zu einem gewissen Grad durchaus Folgen (Chinatown ist ein Ausnahmefilm, keine Frage) - bis du in diesem Zusammenhang QOS erwähnt hast

http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Schön beschrieben, ich weiss genau was du meint. Und genau dieses Gefühl habe ich bei Chinatown nicht mal annähernd. Um ehrlich zu sein bei keinem von Polanskis Filmen und das obwohl er ohne Zweifel einer meiner fünf Lieblingsregisseure ist. Merkwürdig, fast alle Polanskifilme würde ich zwischen 8 und 9 Punkten einstufen, aber keinem die Höchstnote geben da für meinen persönlichen Geschmack da dann halt doch immer noch ein bisschen was zur „Ekstase“ fehlt. Bitter Moon war schon recht nah dran, es verblüfft mich immer wieder wie scheinbar mühelos Polanski die verschiedensten Genres in einem Film untergebracht hat und alles auch noch Hand und Fuß hat. Der Pianist hat auch außergewöhnliche Qualitäten und ist vermutlich der beste filmische Beitrag zum Thema Holocaust (Welten besser als Schindlers Liste). Chinatown ist mir persönlich trotz aller Klasse immer etwas zu sperrig gewesen und gerade in der zweiten Hälfte dann thematisch auch etwas zu uninteressant. Ich würde den Film bei 8 Punkten sehen, wobei der Film für mich durch die fabelhafte Besetzung deutlich gewinnt. Huston ist in der Tat ein Highlight, wie er Nicholson permanent mit Nichtachtung straft und es noch nicht einmal für nötig erachtet seinen Namen richtig auszusprechen („Mr Gittzzzzzz“), das macht schon echt Laune beim Zuschauen.Maibaum hat geschrieben: Weiß du Chinatown ist so einer von diesen Filmen, und es gibt da glücklicherweise etliche von, das geht mir beim Anschauen durch und durch, da kribbelt es ganz direkt in meinem Körper, da läuft es mir kalt den Rücken herunter beim Anschauen. Das ist ganz direktes physisch erlebbares unmittelbares Genießen. Und das ist das was halt ich in der Kunst suche, und was ich in Filmen und Musik auch finde, auch in Comics, aber niemals in Gemälden oder in Lyrik, und auch nicht wirklich in Romanen.
Ich mag die 9 Pforten eigentlich ganz gerne. Durch die etwas uninspirierte Auflösung verliert der Film etwas, aber in Sachen Atmosphäre und Spannung hat Polanski eigentlich alles richtig gemacht. Die Polanski-typisch hervorragenden schauspielerischen Leistungen tun ihr übriges (er kitzelt ja immer das Letzte aus seiner Besetzung raus). Der Film macht mir deutlich mehr Spass als der artverwandte Rosemarys Baby. Piraten war mir viel zu albern und seicht, allerhöchstens Mittelmaß (trotz eines tollen Matthaus).Maibaum hat geschrieben:Das sind alles Filme die ich nur so geschaut habe ohne jemals groß Spaß dabei zu haben. Piraten war da keinesfalls schlechter, nur irgendwie plötzlich zu Ende an einem Punkt wo ich erwartete das der Film jetzt erst richtig loslegt.
Die 9 Pforten (oder waren es nur 3?) war zumindest eine richtige Enttäuschung.
Ich wär auf alle Fälle dabeidanielcc hat geschrieben:Wie wärs mit nem Polanski Thread?
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He he, da kommt natürlich sofort die Frage nach den anderen 4.AnatolGogol hat geschrieben:Schön beschrieben, ich weiss genau was du meint. Und genau dieses Gefühl habe ich bei Chinatown nicht mal annähernd. Um ehrlich zu sein bei keinem von Polanskis Filmen und das obwohl er ohne Zweifel einer meiner fünf Lieblingsregisseure ist.Maibaum hat geschrieben: Weiß du Chinatown ist so einer von diesen Filmen, und es gibt da glücklicherweise etliche von, das geht mir beim Anschauen durch und durch, da kribbelt es ganz direkt in meinem Körper, da läuft es mir kalt den Rücken herunter beim Anschauen. Das ist ganz direktes physisch erlebbares unmittelbares Genießen. Und das ist das was halt ich in der Kunst suche, und was ich in Filmen und Musik auch finde, auch in Comics, aber niemals in Gemälden oder in Lyrik, und auch nicht wirklich in Romanen.
Hotchcick?
Peckinpah?
Knifflig?
Kubrick?
Chinatown gefällt natürlich nicht jedem, manche wird er auch langweilen, aber was zählt ist das er eben auch zu betören vermag.
Wichtig ist dann ja auch nicht ob es Chinatown ist, sondern daß es irgendwelche Filme gibt die einen wirklich umschmeißen können
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Mit Hitch und Bloody Sam liegst du goldrichtig. Mit Kubrick konnte ich noch nie was anfangen. Spartacus, Shining und Wege zum Ruhm gefielen mir gut, Barry Landon hatte seine Momente – aber mit dem Rest kann man mich echt jagen. Ich finde da keinen Zugang. Nummer 4 ist dann Woody Allen, an dem ich neben seinem Humor vor allem sein konstant hohes Niveau seit über 40 Jahren schätze. Nummer 5 ist Paul Verhoeven, dessen Werk eigentlich mit ganz wenigen Ausnahmen zu 100% meinen persönlichen Geschmack trifft. Allen fünf gemein ist (wie zumindest ich finde) die qualitativ enorm hohe Konstanz innerhalb ihres Schaffens.Maibaum hat geschrieben: He he, da kommt natürlich sofort die Frage nach den anderen 4.
Hotchcick?
Peckinpah?
Knifflig?
Kubrick?
Absolut.Maibaum hat geschrieben: Chinatown gefällt natürlich nicht jedem, manche wird er auch langweilen, aber was zählt ist das er eben auch zu betören vermag.
Wichtig ist dann ja auch nicht ob es Chinatown ist, sondern daß es irgendwelche Filme gibt die einen wirklich umschmeißen können
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Meine Top10 bei Woody sieht so aus:Maibaum hat geschrieben:Ja Woody Allen, das ist irre wie er sich über so eine lange Zeit treu bleibt, und trotzdem immer wieder was verblüffendes macht.
Deine Top 5 Woody Filme? (dürfen auch 10 werden bei dem umfangreichen Gesamtwerk)
Der Stadtneurotiker
Manhattan
Broadway Danny Rose
Hannah und ihre Schwestern
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten
Geliebte Aphrodite
Schatten und Nebel
Stardust Memories
Purple Rose of Cairo
Wie sieht dein Woody-Ranking aus?
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Da habe ich mir auch gerade erst eine Box gekauft. 19 Filme von 71 bis 04 für 48 € von denen ich nur einen schon hatte.
Der Beste für mich Husbands & Wives
Danach ungeordnet:
Annie Hall
Manhattan
Hannah und ihre Schwestern
Crimes and Misdemeanors
Melinda & Melinda
Vicky Christina Barcelona
Zelig
Everyone Says I Love You
Match Point
Der Beste für mich Husbands & Wives
Danach ungeordnet:
Annie Hall
Manhattan
Hannah und ihre Schwestern
Crimes and Misdemeanors
Melinda & Melinda
Vicky Christina Barcelona
Zelig
Everyone Says I Love You
Match Point
Apropos Peckinpah, Anatol kennst du das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=QBIum7yJVY0
http://www.youtube.com/watch?v=M0_PWqpqo34&
Das ist Jeff, die beste Episode aus Peckinpahs 61ger Serie The Westerner.
25 min nur, und erstaunlich gut.
http://www.youtube.com/watch?v=QBIum7yJVY0
http://www.youtube.com/watch?v=M0_PWqpqo34&
Das ist Jeff, die beste Episode aus Peckinpahs 61ger Serie The Westerner.
25 min nur, und erstaunlich gut.
- AnatolGogol
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Danke für den Link! Ich hatte von The Westerner bislang noch nichts gesehen. Gefällt mir gut, das hat wirklich Klasse! Vieles erinnert schon an seine späteren Kinofilme. Warren Oates als versoffene Saloonleiche ist witzig. Und bei 11:42 des ersten Teils kann man als Bonus sogar das Intro der James Bond Theme hören.Maibaum hat geschrieben:Apropos Peckinpah, Anatol kennst du das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=QBIum7yJVY0
http://www.youtube.com/watch?v=M0_PWqpqo34&
Das ist Jeff, die beste Episode aus Peckinpahs 61ger Serie The Westerner.
25 min nur, und erstaunlich gut.
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