Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"
- Casino Hille
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Stimme Eric zu. Entweder es gefällt oder es gefällt nicht. Ob es nun einen tieferen Sinn hat oder nicht ist unerheblich, denn dadurch wird man es nicht plötzlich mögen. Filme muss man fühlen, nicht verstehen.
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Naja, die Interpretation davon ist ja ziemlich simpel. Q dröselt das Bild ja auch gleich selbst auf. Dass das abgeschleppte Schiff ein Bild für Bond selbst in SF ist, sollte eigentlich schnell klar sein.Maibaum hat geschrieben:Genauso wie das Bild Im Museum in SF vor dem Craig sitzt, da lässt sich garantiert etwas finden für den der sucht, also ich meine jetzt auch etwas was wirklich Sinn macht, nicht etwas total konstruiertes.
Das ist ein, zwei Mal der Fall, aber nicht konsequent. Dafür ist das Rennen ja auch viel zu schnell vorbei. In der Tosca-Szene wird das dagegen (vor allem auch emotional) konsequent durchgezogen.Nico hat geschrieben:Also was die Siena-Verfolgung angeht, würde ich Nami doch mal widersprechen wollen. Ich sehe da schon viele Parallelen zwischen dem Pferderennen und der Verfolung unter der Erde. Stürzt einer von den beiden, stürzt auch ein Reiter mit Pferd, etc.
Ja. Denn sonst sollte man es einfach weglassen. Eine Parallelmontage hat nur einen Sinn, wenn sie irgendeine Relevanz hat. Und wenn sie zur Verdeutlich der eigentlichen Handlung dient, hat sie das.GoldenProjectile hat geschrieben:Das Pferderennen muss ja auch nicht zwingend Handlungsrelevanz haben. Entweder mag man es, oder nicht, aber muss man da wirklich eine Bedeutung darin suchen?
Wenn sie keine Relevanz hat, dann sollte man auch bei der Handlung bleiben.
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Dann hat sie halt eine ästhetische Relevanz. Finde ich nicht, dass da irgendwelche inhaltlichen Metaphern hermüssen.
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- dernamenlose
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Ich würde mal sagen, dass ein Bondfilm keine ästhetische Relevanz nötig hat. Aber auch die sehe ich da nicht gegeben. Zumindest wenn man es so inkonsequent macht.
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Welche Szene aus Tosca läuft denn da eigentlich? Hab ich grad nicht mehr in Erinnerung.
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- Casino Hille
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Filme sind Gott sei Dank längst nicht so akademisch und kalkuliert, wie du das in diesem Satz gerne hättest, sondern Kunst und die darf und soll gar nicht zwingend totale Relevanz bedeuten.dernamenlose hat geschrieben:Wenn sie keine Relevanz hat, dann sollte man auch bei der Handlung bleiben.
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Nami schließt ja nicht aus, dass die Handlung auch "kunstvoll" erzählt werden kann. Die "" daher, da sowieso alles Erzählte in irgendeine Kunstform gebettet sein muss.
Warum immer wieder zu diesem Pferderennen geschnitten wird, erschließt sich mir nicht. Klar kann man dann sagen, "ist halt Kunst". Dann soll sie das auch ruhig bleiben.
Warum immer wieder zu diesem Pferderennen geschnitten wird, erschließt sich mir nicht. Klar kann man dann sagen, "ist halt Kunst". Dann soll sie das auch ruhig bleiben.
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Genau, und die meisten anderen hier machen sich das Filmleben sinnlos schwer.GoldenProjectile hat geschrieben:Dann hat sie halt eine ästhetische Relevanz. Finde ich nicht, dass da irgendwelche inhaltlichen Metaphern hermüssen.
- Casino Hille
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Das muss sich auch nicht erschließen, jedenfalls nicht rational. Das muss sich emotional richtig für dich anfühlen. Wenn es das nicht tut, ist das aber genauso okay.Thunderball1965 hat geschrieben:Warum immer wieder zu diesem Pferderennen geschnitten wird, erschließt sich mir nicht.
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Nur ist mir das viel zu willkürlich. Da muss schon ein nachvollziehbarer Gedanke dahinter stecken, sonst kann ich damit nichts anfangen.
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- GoldenProjectile
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Da das primäre Gesprächsthema des Forums auch nach fast zehn Jahren noch immer dasselbe ist und Maibaum mir bereits seit einer Weile in den Ohren liegt habe ich vorhin die Müdigkeit nach zwei Almodóvar-Filmen und einem Nachtspaziergang beiseite geschoben und QoS rotieren lassen. Nachdem ich ihn nun schon etwas länger nicht mehr vollständig gesehen habe war ich gar nicht mal so überrascht, dass er mir diesmal deutlich besser gefallen hat als früher. Nicht jedes Detail löst Begeisterungsstürme aus; ich bin nun mal kein Freund der weiblichen M- und der Mathis-Figur, auch ausserhalb von QoS nicht. Davon abgesehen dass die zwei praktisch gar nichts mit den vertrauten Vorbildern gemeinsam haben sind mir beide immer wieder zu sehr auf prätentiöses verbales Drama ausgelegt, dass die Filme der Craig-Ära meiner Meinung nach nicht nötig haben, um ihre neue Herangehensweise zu unterstreichen. Ich habe das glaube ich nie direkt gesagt (und die Mitglieder des Dench-Fanclubs werden mir an die Gurgel wollen), aber ich finde die weibliche M besonders bei Craig ziemlich uninteressant und unpassend mit ihren stetigen persönlichen Problemchen und ihrer andauernden Phrasendrescherei über Vertrauen und Misstrauen Bond gegenüber.
Ansonsten ist der Film bemerkenswert konsequent in seiner erzählerischen Kompaktheit und die dramaturgische Rechnung geht ziemlich gut auf. Auch wenn die Geschichte nicht die enorme Spannung und Vielschichtigkeit von LTK hat, ist sie durch die - besonders für einen Bondfilm untypische - Herangehensweise und die Art wie die serientypischen narrativen Strukturen variiert werden, interessant.
Kommen wir zum absoluten Lieblings(un)wort des Forums, der Wackelkamera. Mir ist aufgefallen dass die Hälfte aller hier je geschriebenen Beiträge anscheinend ins Nichts führen, denn die vieldiskutierte Wackelkamera gibt es gar nicht. Die Actionszenen haben natürlich eine überdurchschnittlich hohe Schnittfrequenz und dazwischen ist die Kamera selten absolut statisch, macht gerne auch schnelle Schwenks, die aber räumlich begrenzt sind und fast immer in eine klare Richtung führen. Von "wackeln" im Sinne des Wortes kann da einfach nicht die Rede sein, und ich glaube nicht dass Forster in mehr als ein paar vereinzelten Einstellungen tatsächlich eine Handkamera benutzt hat. Ansonsten sind die Actionszenen natürlich gegenüber vielen anderen Bondfilmen gewöhnungsbedürftig und auch nicht alle gleich gut - Die Kletterei auf dem Baugerüst und vor allem die Gesamte Perlas de las Dunas (oder wie die Bude heisst) Sequenz sind nach der heutigen Sichtung für mich die Höhepunkte, aber auch generell entwickeln die Actionszenen durch das hohe Schnitttempo und die Präzision der unterschiedlichen Kamerawinkel eine durchgängige Dynamik.
Ansonsten ist der Film bemerkenswert konsequent in seiner erzählerischen Kompaktheit und die dramaturgische Rechnung geht ziemlich gut auf. Auch wenn die Geschichte nicht die enorme Spannung und Vielschichtigkeit von LTK hat, ist sie durch die - besonders für einen Bondfilm untypische - Herangehensweise und die Art wie die serientypischen narrativen Strukturen variiert werden, interessant.
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- Henrik
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Wer ist denn das Vorbild von Mathis?
Aber warum muss die Szene dann als Parallelmontage gezeigt werden? Man kann ja gerne ein Paar Eindrücke von den Drehorten zeigen, die nicht im Zusammenhang mit der Handlung stehen, aber doch nicht in wichtige Szenen eingeschoben.GoldenProjectile hat geschrieben:Dann hat sie halt eine ästhetische Relevanz. Finde ich nicht, dass da irgendwelche inhaltlichen Metaphern hermüssen.
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Na der René Mathis aus Flemings Romanen.Henrik hat geschrieben:Wer ist denn das Vorbild von Mathis?
Aber warum muss die Szene dann als Parallelmontage gezeigt werden? Man kann ja gerne ein Paar Eindrücke von den Drehorten zeigen, die nicht im Zusammenhang mit der Handlung stehen, aber doch nicht in wichtige Szenen eingeschoben.GoldenProjectile hat geschrieben:Dann hat sie halt eine ästhetische Relevanz. Finde ich nicht, dass da irgendwelche inhaltlichen Metaphern hermüssen.
Und die Parallelmontage sieht halt gut aus, sie bereichert die Verfolgung visuell. Ausserdem kämpfen die sich ja auch durch die Zuschauermenge, wenn Forster das Pferderennen erst ab dem Zeitpunkt gezeigt hätte an dem die beiden aus der Kanalisation klettern hätte das die Dynamik der Szene unnötig unterbrochen.
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Henrik hat geschrieben: Aber warum muss die Szene dann als Parallelmontage gezeigt werden? Man kann ja gerne ein Paar Eindrücke von den Drehorten zeigen, die nicht im Zusammenhang mit der Handlung stehen, aber doch nicht in wichtige Szenen eingeschoben.
Ja, man kann, aber man kann es eben auch so machen wie es hier gemacht wurde. Einfach weil es so wie es ist cool ist.
Das was du vorschlägst ist doch wieder etwas langweilig, oder?
- Casino Hille
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Das ist auch völlig in Ordnung. Ist immer das Risiko von Kunst, dass sie eben nicht jeden erreichen können wird. Forsters Film soll aber auch nicht jedem gefallen können, dafür ist er zu persönlich und eigenwillig. Goldi beschreibt den Film eigentlich sogar sehr gut, auch wenn ich ihm in fast allen Details nicht zustimmen würde. Und das Pferderennen hat natürlich einen Sinn, denn die rennen da, die verfolgen sich gegenseitig, genau wie Bond und Mitchell das auch machen. Viel mehr Sinn braucht es da schon gar nicht und viel mehr ist da auch nicht rauszuholen. Ist in Tosca übrigens nicht groß anders.dernamenlose hat geschrieben:Nur ist mir das viel zu willkürlich. Da muss schon ein nachvollziehbarer Gedanke dahinter stecken, sonst kann ich damit nichts anfangen.
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