Wie findet ihr LTK?

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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

197
Casino Hille hat geschrieben:
SirHillary hat geschrieben: Habe nur beschrieben, warum meiner Meinung nach die Methode des 'Säens von Misstrauen' entstanden ist.
Ja, das ist der inhaltliche Grund, aber die Intention dahinter stammt doch von der Regie und das ist eben deswegen schon eine Besonderheit.
Ok, wenn man es aus der Perspektive der Regie sieht, dann stimme ich dir zu.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

198
Gestern habe ich mir mal wieder LTK angesehen. Für mich einer der schwächsten Bondfilme - trotz zweier sehr interessanter Bondgirls und einem glänzenden Q.

Keine Frage, die Story ist vom Prinzip her gut, der Film ist relativ bodenständig und Franz Sanchez wird herausragend verkörpert. Dennoch gefällt mir persönlich der Film nicht besonders gut. Warum? Natürlich ist so etwas immer persönliche Empfindungssache. Dennoch beinhaltet LTK einige Aspekte, die mir persönlich nicht sehr zusagen:

- Zum einen ist mir der Film ein Stückchen zu hart, wobei sich darüber ja schreiten lässt (@CasinoHille), wie wir in AVTAK ja ausführlich diskutiert haben.
- Zum Zweiten stellt sich bei mir nicht so ein richtiges Bondfeeling ein. LTK ist ein guter Agententhriller, aber ist er auch "bondig"?
- Außerdem zieht sich der Film insgesamt. Ich persönlich finde ihn sehr langatmig, was nicht zwingend am mangelnden Szenenwechsel, sondern vielmehr an einer relaitv faden Umsetzung der Story liegt.
- Und zu guter Letzt spielt Timothy Dalton hier einen trotzigen und humorlosen Bond, der gegenüber Q trotzig und abweisend reagiert und seine Frauen stetig genervt anraunzt und sie teilweise sogar als naiv hinstellt.

Aber das alles können andere ganz anders wahrnehmen, es ist meine ganz persönliche Wahrnehmung beim Ansehen des Filmes.
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

202
Es ist in der Tat ein etwas sperriger Bondfilm, den nicht jeder mag. Ich habe mich mittlerweile an ihn gewöhnt, wie an einen etwas nervigen Freund, der einmal im Jahr auftaucht: Für zwei Stunden ists ganz nett, dann reichts aber auch.
Der Film hat von allen Bondfilmen inflationsbereinigt am schlechtesten abgeschnitten. Es gab damals starke Blockbuster-Konkurrenz in dem Sommer, z.B. Indiana Jones III, Lethal Weapon II, Batman. Gegen diese drei Filme wirkte Bond (wie gesagt: damals) einfach ziemlich altbacken mittlerweile. Die Action fand ich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mittelmäßig. Der Hauptdarsteller kam nicht gut an. Der Film war erstmals erst ab 16 freigegeben. Seit Ende der Siebziger waren die Einnahmen bei jedem Bondfilm kontinuierlich gesunken. Dieser Film war dann der kommerzielle Tiefpunkt - ein Verlustgeschäft war es allerdings noch lange nicht.
Mir gefällt dieser Film allerdings besser als sein Vorgänger TLD (der einzige Bondfilm, den ich tatsächlich wirklich nicht mag). Ich finde ihn spannender, geradliniger und endgültig von diversen Moore-Albernheiten befreit. Er wirkt im Kontext der Bondhistorie auf mich wie eine Art Betaversion von CR. Aber eben nur das. Man hat teilweise auf einen Billiglook gesetzt, irgendeine fiktive Bananenrepublik ersonnen (San Monique in LALD fand ich glaubwürdiger), einen komplett unlockeren Darsteller verpflichtet und zudem Story ersonnen, die im Rahmen des Bond-Universums unglaubwürdig ist: James Bond pfeift auf alle seine Ideale, Dienst und Vaterland, weil ein Berufskollege schwer verletzt wurde? Naja. Ich finde auch, für einen mit allen Wassern gewaschenen, völlig skrupellosen Drogenmilliardär traut Sanchez ihm zu schnell und recherchiert zu wenig.
Insgesamt ein für mich missglückter (und vielleicht auch zu früher) Versuch, die Bond-Reihe auf neue Füße zu stellen.
"Schnickschnack! Tabasco!"

LTK

205
UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:James Bond pfeift auf alle seine Ideale, Dienst und Vaterland, weil ein Berufskollege schwer verletzt wurde? Naja.
Für mich leider ebenfalls ein großer Kritikpunkt an dem Film, der Aufhänger ist nicht stark genug und bei einem solchen Patrioten, wie James Bond es nun mal ist, will es auch überhaupt nicht ins System passen, dass er wegen eines Kollegen auf persönlichen Rachefeldzug geht. Zwar verhielt sich 007 unter anderem in FYEO schon einmal recht ähnlich und rächt einen gefallenen Kameraden, aber derartig konsequenzlos war Bond vorher und hinterher nie wieder. Immerhin versuchte man, ihn durch Q ein wenig MI6 Luft schnuppern zu lassen, was diese Schwäche nicht ganz so drastisch ausfallen lässt, wie es jetzt klingen mag.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

206
LTK war, von der Story her, schon nicht mein Fall. Ein persönlicher Rachefeldzug, auch wenn sich dahinter eine "echte" Story verbirgt, finde ich bei einem Bond-Film unpassen, das paßt eher zu Chuck Norris. Aber das ist meine Meinung. Einzelne Szenen sind nicht schlecht, und auch Benicio del Toro und Robert Davi glänzen in ihren Rollen. Alles in allem ist es ein guter 80er Jahre Actionfilm. Ich sehe ihn mir seltener an, was aber an meiner Einstellung zu Timothy Dalton als Bond-Darsteller liegt.
Mut zur Lücke! (auch wenns die eigenen Zähne sind)

Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

207
Ich finde es schön, da der Film etwas heraussticht. Er ist halt nicht XYZ-Auftrag und fertig. Versteht das nicht als Kritik an den anderen Filmen aber gerade die Dalton-Filme stechen da doch etwas heraus aus dem ganzen. Inszenierung ist top, Timothy verdammt gut und wie Dirk schon sagte sind del Toro und Davi ebenfalls spitze. Ich finde den Film einfach klasse. Und QOS ist ja ebenfalls ein Rachefeldzug.

Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

208
Vor allem war der Storyansatz damals noch richtig frisch und neuartig (die typischen Bond-Elemente sind in LTK aber alle vorhanden, nur wird hier das gesamte Szenario geschickt variiert und aufgefrischt). Dafür ist mir das in den letzten Jahren etwas zu viel geworden. In alle Filmen von DAD bis SF (!) operiert Bond teilweise unabhängig vom MI6 auf eigene Faust...
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung " Licence to kill"

210
GoldenProjectile hat geschrieben:Vor allem war der Storyansatz damals noch richtig frisch und neuartig.
Das stimmt. Wahrscheinlich beziehe ich bei meiner Einschätzung der Filme meine Abneigung gegenüber Timothy Dalton als Bond zu sehr mit ein. Ich werde mir die Filme demnächst mal "neutral" und unvoreingenommen von Dalton ansehen, und gegebenenfalls neu beurteilen.
GoldenProjectile hat geschrieben:In alle Filmen von DAD bis SF (!) operiert Bond teilweise unabhängig vom MI6 auf eigene Faust...
Das stimmt auffallend. Wobei er ja immer irgendwie vom MI6 zumindest die Genehmugung erhält, was dem Ganzen den Anschein eines Auftrages verleiht.
Mut zur Lücke! (auch wenns die eigenen Zähne sind)