AnatolGogol hat geschrieben:Agent 009 hat geschrieben:Die Action des Films ist zu jedem Zeitpunkt spaßig und gut inszeniert. Das Ganze mag im Vergleich zu heutigen Actionfilmen sicherlich total abstinken, sieht aber trotzdem sehr ordentlich aus, für einen 77er Film.

Das erstaunt mich, vor allem auch der Seitenhieb, dass Actionfilme aus den 70ern gegen aktuelle Produktionen abstinken. Sehe ich komplett anders, hängt aber vielleicht auch mit unterschiedlichen Sehgewohnheiten zusammen, ich sehe halt sehr viele Actionfilme aus den 70ern und 80ern und ziehe diese idR denen aus den letzten zwei Jahrzehnten vor.
Argh, ich meinte das gar nicht so.

Abstinken war das falsche Wort. Heute hast du größere Budgets und nutzt das halt auch. Als Bsp. im Film wäre die Verfolgung vom Polizeiwagen eines, das du heute so nicht mehr siehst, was auch nicht so perfekt aussieht. Sie schießen drauf, das Auto fährt noch 5-10 Meter und biegt dann auf die Rampe oder Baustelle ab um zu crashen. Fand ich etwas offensichtlich und 'langsam' inszeniert. Da hätte vielleicht mehr Tempo in der Szene selbst besser funktioniert. Total abstinken tut er nicht, er wirkt nur teilweise 'alt'.
AnatolGogol hat geschrieben:Agent 009 hat geschrieben:Dennoch komme ich nicht drumherum den Film zu kritisieren. Fieldings Soundtrack zum Film hat mir nicht sonderlich gefallen und oftmals wirkte die Musik für mich etwas deplatziert und nicht gut eingesetzt.

Ich liebe eigentlich alles von Fielding, da ist The Gauntlet keine Ausnahme, und halte ihn für einen der fünf besten Filmkomponisten aller Zeiten. Er hat halt einen sehr eigenen Stil und der unterscheidet sich sehr deutlich von denen seiner Kollegen, am ehesten kann man mit ihm vielleicht noch Lalo Schifrin vergleichen. Sein jazziger Gauntlet-Score passt wie ich finde wie die Faust aufs Auge und gibt dem Film dieses herrlich relaxte 70er-Feeling.
Der DH3 Soundtrack als Bsp. gefiel mir doch ne ganze Ecke mehr. Hier fand ich diese Bindung zwischen Film und Soundtrack nicht so recht.
Agent 009 hat geschrieben:Auch schlichen sich einige Längen ein, die den Film meines Erachtens nach ausgebremst haben, was sehr schade ist. Er fühlte sich trotz seiner nur 105 Minuten manchmal echt zäh an
Ui, das ist schon hart. Ich finde ihn eigentlich vom Unterhaltungswert einen der besten Eastwoods. Der Film ist doch eigentlich permanent in Bewegung und es passiert andauernd etwas, findest du ihn tatsächlich teilweise langatmig?[/quote] Ich weiß was du meinst, das mag sicherlich auch zutreffen aber irgendwie gab es oft Momente wo ich da saß und dachte: "Und jetzt?". Klar, jede Szene in der sich Eastwood & Locke streiten ist ein Genuss, ebenso wie die Action die immer unterhaltsam ist aber manchmal, ich weiß auch nicht, zog sich das etwas. Am Ende hätte ich z.B auch damit gerechnet das er mit vollem Tempo zum Gericht rast, aber nein, er tuckert so langsam da hin. Hatte ich nicht erwartet.
Agent 009 hat geschrieben:Es gibt knackige One-Liner und tolle Szenen die nur Eastwood so cool rüberbringen kann, wie als Bsp. das 'Aufmischen' einer ganzen Rockerbande. Großartig gespielt, herrlich cool und lässig.
Einer meiner Lieblings-Eastwood-Sprüche stammt genau aus dieser Szene "He, du angefressener Bart!"

[/quote]Ja, der war klasse. Allgemein fand ich die ganze Szene echt klasse. Das Wiedersehen war auch recht unangenehm aber Clint konnte sich ja dann losreißen und Ärsche treten.
Vielleicht habe ich den Film auch nur auf dem falschen Fuß erwischt, ich weiß es nicht. Ich habe durch diese Diskussion aber irgendwie Lust bekommen ihn noch einmal zu sehen. Mal schauen.
Dirty Harry 1-3 gingen mir da deutlich mehr rein. Die Action dort gefiel mir deutlich mehr.