Re: Der Fast & Furious Thread

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danielcc hat geschrieben:Ärsche auf Sitzen misst aber in erster Linie nur, dass ein marketing funktioniert hat.
Vielleicht am ersten Wochenende.
Aber wenn ein Film einen richtig guten Multiplikator hat, dann hat das nichts mehr mit dem Marketing zu tun. "Monsieur Claude", der in der 20. Woche immer noch in den Top 10 der Kinocharts war, hat nicht jede Woche erneut eine große Marketingkampagne spendiert bekommen. Das haben die positiv überraschten Zuschauer selbst eingeleitet, indem sie ihre Freunde und Familie beim zweiten und dritten Besuch mitgeschleppt haben etc.

Was misst denn "Dollars in der Kasse"?

Aber wir driften ab.
Hier ging es nur darum, dass "Furious 7" nicht der am fünftmeistbesuchte Film aller Zeiten ist.

Re: Der Fast & Furious Thread

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Gibt es irgenwo eine Gegenüberstellung von Besucheranzahl und Einnahmen?

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Fast zwar am fünft meisten Einnahmen gebracht, aber noch deutlich weniger Zuschauer als andere Filme gehabt.

Für mich sind das Dinge die eigentlich grösstenteils Hand in Hand gehen.
"Was machen wir mit dem Geld, Patron?" - "Waschen."

Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Der Fast & Furious Thread

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Dalton007 hat geschrieben:Gibt es irgenwo eine Gegenüberstellung von Besucheranzahl und Einnahmen?

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Fast zwar am fünft meisten Einnahmen gebracht, aber noch deutlich weniger Zuschauer als andere Filme gehabt.

Für mich sind das Dinge die eigentlich grösstenteils Hand in Hand gehen.
Wie kann sowas Hand in Hand gehen?

Wenn 100 Leute 1965 $1 Eintritt bezahlen, dann spielt der Film $100 ein.
Wenn 50 Leute 2015 $8 Eintritt bezahlen, dann spielt der Film $400 ein.

Der erste Film hatte doppelt soviele Zuschauer wie der zweite, aber der zweite hat viermal soviel Geld eingespielt.
"Thunderball" hat 1965 (als ein Kinoticket in den USA wie gesagt ca. $1 kostete) weltweit über $100 Mio eingespielt. NUR! Heute, wo ein Kinoticket deutlich über $8 kostet, hätte der Film weltweit über $1 Milliarde eingespielt mit derselben Anzahl an Zuschauern.

Die 10 erfolgreichsten Filme in Deutschland (nach Umsatz):

1. Titanic (€126 Mio)
2. Avatar (€115 Mio)
3. Das Dschungelbuch (€99 Mio)
4. Der Herr der Ringe 1 (€83 Mio)
5. Harry Potter 1 (€77 Mio)
6. Herr der Ringe 2 (€75 Mio)
7. Herr der Ringe 3 (€72 Mio)
8. Der Hobbit 1 (€69 Mio)
9. Skyfall (€66 Mio)
10. Der Schuh des Manitu (€65 Mio)

Quelle: http://www.insidekino.de/DJahr/DAlltime100bo.htm

Die 10 erfolgreichsten Filme in Deutschland (nach Besucherzahlen seit 1968):

1. Das Dschungelbuch (27,4 Mio)
2. Titanic (18,8 Mio)
3. Spiel mir das Lied vom Tod (13,0 Mio)
4. Harry Potter 1 (12,6 Mio)
5. Vier Fäuste für ein Halleluja (12,3 Mio)
6. Der Herr der Ringe 1 (11,9 Mio)
7. Der König der Löwen (11,9 Mio)
8. Der Schuh des Manitu (11,7 Mio)
9. Avatar (11,3 Mio)
10. Aristocats (11,3 Mio)

Quelle: http://www.insidekino.de/DJahr/DAlltime100.htm

Hier die Listen für die USA:

nach Umsatz: http://www.insidekino.de/USAJahr/USAAllTime100.htm
nach Besuchern: http://www.insidekino.de/USAJahr/USAAll ... lation.htm

Re: Der Fast & Furious Thread

202
danielcc hat geschrieben:wir sind mal wieder thematisch im Box Office thread...
Kannst Du gerne verschieben ...

Also solche Statistiken und Vergleich aus dem letzten Jahrtausend sind mit Vorsicht zu genießen.
Insidekino schreibt: "Die US-Besucherzahlen stellen nicht die tatsächlichen Besucherzahlen dar, sondern sind anhand der durchschnittlichen US-Ticketpreise des jeweiligen Jahres errechnet."
Also ob jetzt "Vom Winde verweht" von 1939 wirklich der erfolgreichste Film aller Zeiten in den USA ist ... Ein Vergleich sollte nicht auf Schätzungen beruhen, sondern auf nachvollziehbaren Kriterien wie verkaufter Tickets und damit erzielten Umsätzen unter Berücksichtigung der Inflation (aber auch da wird es schon schwierig und ungenau). Beim Umsatz kommen dann noch die Zuschläge für Überlängen und 3D hinzu ...
Also ich traue diesen Statistiken über einen Zeitraum von 80 Jahren oder mehr nicht über den Weg. Selbst bei den Bonds aus den 60ern gibt es keine verlässlichen Zahlen. Habe immer das Gefühl, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Der Fast & Furious Thread

203
DonRedhorse hat geschrieben:Also solche Statistiken und Vergleich aus dem letzten Jahrtausend sind mit Vorsicht zu genießen.
Insidekino schreibt: "Die US-Besucherzahlen stellen nicht die tatsächlichen Besucherzahlen dar, sondern sind anhand der durchschnittlichen US-Ticketpreise des jeweiligen Jahres errechnet."
Also ob jetzt "Vom Winde verweht" von 1939 wirklich der erfolgreichste Film aller Zeiten in den USA ist ...
Es geht hier nicht um ein paar Dollar Unterschied oder um ein paar Millionen Dollar Unterschied.

Da die Verleiher in den USA nicht die tatsächlichen Besucherzahlen melden, können diese nur "errechnet" werden. Natürlich hatte "Vom Winde verweht" nicht genau die Anzahl an Besuchern, die hier errechnet wurden. Aber die tatsächliche Zahl wird sich in diesem Bereich bewegen. Und da der Film einen Mega-Abstand zum zweitplatzierten hat, ist er garantiert der meistbesuchte Film der US-Kinogeschichte. Selbst wenn die errechneten Zahlen um 25% falsch liegen sollten, was garantiert nicht der Fall ist.

Re: Der Fast & Furious Thread

204
DonRedhorse hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:wir sind mal wieder thematisch im Box Office thread...
Kannst Du gerne verschieben ...

Also solche Statistiken und Vergleich aus dem letzten Jahrtausend sind mit Vorsicht zu genießen.
Insidekino schreibt: "Die US-Besucherzahlen stellen nicht die tatsächlichen Besucherzahlen dar, sondern sind anhand der durchschnittlichen US-Ticketpreise des jeweiligen Jahres errechnet."
Also ob jetzt "Vom Winde verweht" von 1939 wirklich der erfolgreichste Film aller Zeiten in den USA ist ....
Bei dem Vorsprung bestehen da wenig Zweifel. Das inflationsbereinigte BO ist ja auch von einem anderen Planeten.

Erst 1965 hat mit The Sound of Music in den USA ein Film nicht inflationsbereinigt mehr Geld eingespielt, wurde dann aber durch eine Breitwand Wiederaufführung von GwtW wieder überholt. Dann kam Der Pate, dann Der Hexenmist, dann Der weiße Hai, dann Star Bores.

Re: Der Fast & Furious Thread

207
DonRedhorse hat geschrieben:Okay, trotzdem finde ich die Vorstellung irreal, dass mehr als die Hälfte alle Menschen in den USA den Film gesehen haben.
"Gone with the Wind" ist ein Film, in den die Leute auch 5 mal reingegangen sind.
Und diese Zahl in den USA kommt ja auch durch diverse Wiederaufführungen zustande. Selbst im Jahr 2002 wurde er nochmal neu in die Kinos gebracht. Und davor ca. alle 15 Jahre einmal groß. Die Massen stammen also nicht alle nur von der Erstaufführung 1939.

Außerdem war das Kino in den späten 30ern, frühen 40ern auch ein übliches Ausgehziel. Zudem gab es vor den Filmen die Wochenschau. Es sind generell mehr Leute ins Kino gegangen, als nach dem Krieg, als das Fernsehen seinen Siegeszug startete.

Von daher sind solche Zuschauermassen, wie GWTW sie ins Kino gelockt hat, nach dem Krieg gar nicht mehr möglich gewesen.

In Deutschland hat "Vom Winde verweht", der hier natürlich erst nach dem Krieg gestartet wurde, laut insidekino-Mark G.'s Recherchen 13,3 Millionen Zuschauer gehabt:

http://www.insidekino.de/DJahr/DPRE1973.htm
DonRedhorse hat geschrieben:Das wäre so, also würden in Deutschland 60 Millionen den neuen Bond anschauen.
Es war immerhin so, dass fast 30 Millionen West-Deutsche "Das Dschungelbuch" im Kino gesehen haben. Ohne die DDR. Das heisst, es war auch fast die Hälfte der westdeutschen Bevölkerung im Kino.

Und es gibt deutsche Heimatfilme aus den 40ern und 50ern, die angeblich auch um die 30 Millionen Kinobesucher gehabt haben sollen. Da gibt es noch keine genauen Zahlen. Aber Mark G. von insidekino.de ist fast jede Woche in sämtlichen Kino- und Stadtarchiven Deutschlands unterwegs, um alle möglichen Infos zu Kino-Besucherzahlen von früher zusammenzutragen. Dann wird er auch irgendwann seine Liste, die momentan 1968 beginnt, weiter ausbauen und frühere Jahre mit einbeziehen.

Re: Der Fast & Furious Thread

208
Invincible1958 hat geschrieben: "Gone with the Wind" ist ein Film, in den die Leute auch 5 mal reingegangen sind.
Und diese Zahl in den USA kommt ja auch durch diverse Wiederaufführungen zustande. Selbst im Jahr 2002 wurde er nochmal neu in die Kinos gebracht. Und davor ca. alle 15 Jahre einmal groß. Die Massen stammen also nicht alle nur von der Erstaufführung 1939.
Deswegen finde ich solche Statistiken fragwürdig, auch wenn die Zahlen faktisch richtig sind. Es ist einfach "unfair" einen Film von 1939 mit einem Film von 2010 zu vergleichen, weil die Umstände und Voraussetzungen 1939 einfach ganz andere waren, wie Du ja auch schreibst (Kino als Event, keine Konkurrenz durch TV, Internet, etc. und ständige Wiederaufführungen). Klar kann man solch eine Statistik machen (bester Film alle Zeiten nach Zuschauerzahlen), aber ich finde es besser, Filme im gleichen Umfeld zu vergleichen, meinetwegen innerhalb eines Jahrzehntes.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Der Fast & Furious Thread

209
DonRedhorse hat geschrieben:Aber ich finde es besser, Filme im gleichen Umfeld zu vergleichen, meinetwegen innerhalb eines Jahrzehntes.
Man braucht sie auch gar nicht vergleichen. :-)

Damals gab es andere äußere Umstände.
Und die haben sich immer weiter geändert. Stimmt.

Man betrachte aber z.B. den weltweiten Markt.
Ein Film wie "Furious 7" läuft in China, in Russland etc.

In den 60ern war für Bond am "eisernen Vorhang" Schluss.
"Thunderball" hat seine inflationsbereinigte Milliarde nur in der westlichen Welt geholt, ohne die ganzen neuen Kinomärkte, die damals alle keine westlichen Filme gezeigt haben. Das potentielle Publikum ist heute viel größer - auch weil es jetzt über 7 Milliarden Menschen auf der Welt gibt.
Damals waren es nichtmal die Hälfte.

Hat also alles seine Vor- und Nachteile.

Filme innerhalb eines Jahrzehnts zu vergleichen, ist auch eine Methode, um den erfolgreichsten Film des Jahrzehnts zu ermitteln.
Aber auch hier kann man alles mögliche betrachten.

Allein innerhalb eines Jahres kann vieles Einfluss auf den "Erfolg" eines Filmes haben.

Man nehme z.B. 2012:

die vier erfolgreichsten Film in Deutschland nach Besucherzahlen:

1. Ziemlich beste Freunde - 9,1 Mio
2. Skyfall - 7,8 Mio
3. Ice Age 4 - 6,7 Mio
4. Der Hobbit 1 - 6,7 Mio

http://www.insidekino.de/DJahr/D2012.htm

Und hier die vier erfolgreichsten Filme in Deutschland nach Umsatz:

1. Der Hobbit 1 - €69 Mio
2. Skyfall - €66 Mio
3. Ziemlich beste Freunde - €64 Mio
4. Ice Age 4 - €52 Mio

http://www.insidekino.de/DJahr/DAlltime100bo.htm

Der Vorteil bei den deutschen Zahlen ist, dass beide Werte offiziell angegeben werden. Also weder die Besucherzahlen noch der Umsatz sind Schätzwerte, sondern korrekt.
Was zeigt uns das? Würde in Deutschland (wie in den USA und weltweit) auch nur das BoxOffice veröffentlicht werden, dann wäre "Ziemlich beste Freunde" nicht der mit Abstand erfolgreichste Film des Jahres 2012 gewesen, sondern "Der Hobbit". ZBF wäre nur auf Platz 3.
Der Film hatte aber fast 2,5 Mio Zuschauer mehr als "Der Hobbit".

Wie man sieht, haben aber Familienfilme/Komödien und Kinderfilme im Schnitt einen niedrigeren Eintrittspreis als Action/Abenteuer-Filme. Ist ja auch logisch. In "Ice Age 4" saßen viel mehr Zuschauer, die ermäßigten Eintritt gezahlt haben als im "Hobbit". Beide Filme haben fast genau gleich viele Zuschauer, "Der Hobbit" hat aber €17 Mio mehr eingespielt.

Und genauso ist es in den USA und weltweit.
Wenn in den USA also ein Familienfilm bzw. ein Film, in den auch viele Kinder/Schüler gehen ähnlich viel eingespielt hat wie ein Actionfilm - dann ist zu 100% sicher, dass der Kinderfilm von viel mehr Leuten gesehen wurde als der Actionfilm - selbst wenn letzterer mehrere Millionen mehr an Dollars eingespielt hat.

Die US-Listen würden also auch anders aussehen, wenn sie nach Besucherzahlen geordnet werden würden. Solche Dinge sollte man auch immer im Hinterkopf haben, wenn man sich solche Zahlen ansieht.

Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Sotrry, aber der Hobbit WAR der erfolgreichste Film des Jahres. Euro Zahlen = Erfolg. Das schreibe ich mal absichtlich provaktiv aber ich vermute mal, dem Studio und den Kinos ist es shit egal wie viele Leute da ins Kino dackeln, wenn sie am Ende mehr Geld in der Tesch haben. man kann ja auch ketzerisch so formulieren: Offensichtlich waren die Tickets für Beste Freunde SO günstig, dass deswegen viel mehr Leute reingegangen sind.

:-)
"It's been a long time - and finally, here we are"