Re: Die Filme von Denis Villeneuve
Verfasst: 9. September 2020 18:24
Hier der lange erwartete Dune-Trailer:
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Ich helfe nach der eigenen Zweitsichtung pünktlich zwei Jahre zu spät gerne auf die Sprünge.AnatolGogol hat geschrieben: 28. April 2019 09:09 Ich habe gestern zum zweiten mal Prisoners gesehen und könnte von den Villeneuve-Fans mal etwas Hilfe gebrauchen. Kann mir jemand folgende inhaltliche Passagen etwas genauer darlegen? Ich setze mal vorsorglich Spoiler:Würde mich freuen, wenn mir hier jemand auf die Sprünge helfen könnte.Spoiler
1.) Bei der Leiche, die Gyllenhaal im Keller des Priesters findet handelt es sich ja offenbar um den Ehemann von Melissa Leo. Aber wie ist denn die Verbindung zwischen dem Priester und der Leiche? Hat der Priester ihn getötet und wenn ja warum? Warum kam er überhaupt zum Priester und hat ihm von seinem "Krieg mit Gott" erzählt? Der Priester wird ja als aktenkundiger Päderast eingeführt, aber in wie weit hat das etwas mit der Leiche zu tun, der ja ganz andere Absichten mit den entführten Kindern hat?
2.) Was genau hatten die Entführer mit den Kindern vor? Leo sagt, es waren unzählige, die sie im Laufe der Jahre entführt haben. Das Motiv wird erläutert, aber warum haben sie die Kinder so vergleichsweise lange am Leben gelassen? Ich gehe mal davon aus, dass sie die Kinder nach einer gewissen Zeit mittels Giftspritze getötet haben (wie Leo es am Ende mit Jackmans Tochter vorhat), aber warum sie erst noch Tagelang am Leben lassen und somit zusätzliche Riskien eingehen?
3.) Warum haben die Entführer Paul Dano als erstes entführtes Kind am Leben gelassen? Als "Quasi-Ersatz" für ihren toten Sohn? Oder weil er geistig zurückgeblieben war und damit leichter manipulierbar als "gefügiges Werkzeug"?![]()
Absolut, und in der Hinsicht hat er gestern auch wieder auf voller Linie überzeugt. Dano ist auch saustark.AnatolGogol hat geschrieben: 16. April 2021 14:09 da der Film (zumindest für mich) in erster Linie über Stimmung, Thematik und Darstellung besticht denn durch hieb- und stichfeste dramaturgische Substanz.
Hehe, schöne Titel.AnatolGogol hat geschrieben: 16. April 2021 14:09 A propos Villeneuve: hab gestern Lynchs Dune mal wieder geschaut und bin jetzt schon wirklich gespannt, was der gute Denis da draus machen wird. Zum Lynch-Film gäbe es auch jede Menge zu sagen, der Film hat ja Lücken, da würden der Dirnen-Ben, der arabische Larry und das amerikanische Märchen zusammen locker durchpassen. Schade, dass wir da wohl nie auch nur ansatzweise Lynchs Vision zu sehen bekommen.![]()
Das kann ich verstehen, wobei ich bei Lynch eigentlich nicht davon ausgehe, dass er sich auch bei einem anderen Dune-Verlauf vom Mainstream-Kino hätte vereinnahmen lassen. Allerdings hat er ja eigentlich sogar noch 2 Sequels drehen wollen, vielleicht also doch...GoldenProjectile hat geschrieben: 16. April 2021 14:39 Kann ich nachvollziehen, aber selber trauere ich dem Film eigentlich nicht besonders nach. Nicht auch zuletzt weil sein Scheitern wohl mitverantwortlich dafür war, Lynch wieder kleinere, dafür umso persönlichere Filme drehen zu lassen, während z.B. eben gerade Villeneuve oder auch Nolan durch ihren Erfolg wohl nie wieder aus dem Blockbuster-Format rauskommen werden, obwohl es gerade bei denen interessant wäre auch mal wieder einen viel kleineren oder ganz anderen Film zu sehen.
Da befürchte ich schon dass wäre Dune 84 abgegangen wie ein Zäpfchen hätten wir nicht Blue Velvet 86 in dieser Form gekriegt. Und vorausgesetzt Lynch dreht in den 80ern weitere erfolgreiche Dune-Filme hätte es wohl Ende 80er und Anfang 90er auch nicht Twin Peaks und Wild at Heart in dieser Form gegeben. Und ich kann ohne Twin Peaks und Wild at Heart in dieser Form nicht leben.AnatolGogol hat geschrieben: 16. April 2021 15:07 Das kann ich verstehen, wobei ich bei Lynch eigentlich nicht davon ausgehe, dass er sich auch bei einem anderen Dune-Verlauf vom Mainstream-Kino hätte vereinnahmen lassen. Allerdings hat er ja eigentlich sogar noch 2 Sequels drehen wollen, vielleicht also doch...
Ich persönlich trauere Dune 84 schon nach, weil da so viel fantastische Elemente drinstecken, was aber durchgängig überschattet wird von der turbulenten Entstehungsgeschichte und den daraus resultierenden Kürzungen, Umschnitten und Erklär-Bär-Passagen aus dem Off. Allein schon um die grandiose Besetzung tut es mir leid.
Incendies nachgeholt und der ist genau so gut wie Prisoners und Sicario, eher noch besser, und ebenfalls recht anders. Die grossartig komplexe Geschichte um ein Familienschicksal in einem kriegsgeplagten Nahostland wird versiert und spannend erzählt in Bildern und Szenen, die hängenbleiben. Vermutlich ist das neu sogar mein liebster Film von Herrn Stadtneu.
Das macht wiederum mich traurig... Habe ich bisher nur bei einem einzigen Film gemacht, Leones America.Revoked hat geschrieben: 19. April 2021 00:26 Prisoners habe ich über die letzten drei Abende verteilt auch gesehen. Leider nicht am Stück, das Problem hab ich ja häufiger...
Seit wann kennt denn keiner Zodiac?vodkamartini hat geschrieben: 19. April 2021 16:53 Prisoners ist ein intensiver, starker Film, aber keiner, den ich wiederholt sichten möchte. Finde übrigens auch den oben erwähnten Zodiac besser, obwohl den kaum einer zu kennen scheint. Arrival ist ein wenig verquast und hat man ihn ein Mal gesehen nicht aufregend, oder interessant (weder visuell noch thematisch) genug für weitere Sichtungen. Ganz anders Sicario. Das ist ein beinharter Thriller mit starken Protagonisten, einer fiebrigen Stimmung. Er erfindet das Genre bestimmt nicht neu, aber den habe ich schon mehrfach gesehen, schlicht weil er mich immer wieder packt. Den Kampf gegen den Drogensumpf an der US-Grenze finde ich auch deutlich leichter verdaulich als das Thema Kindesentführung, auch wenn das für den ein oder anderen komisch klingen mag.
Und ja, den reloaded Blade Runner mochte ich ebenfalls, da stehe ich dazu.![]()
Ich meinte natürlich außerhalb dieses erlesenen Forums.