und zu dem Gedicht passt auch das Schiff im Museum.
Dieses Thema über Helden, und ob ihre ZEit vorbei ist, ob wir sie noch brauchen... einfach irrsinnig vielschichtig und dazu so wunderbar unkompliziert erzählt.

Kleines Detail:

Ich liebe Fiennes altmodische Kleidung im Film. In einer Szene steht er breitbeinig in seinem Büro, die Hände in den Hosentaschen, oben nur sein Hemd und mit den Hosenträgern. Herrlich, da habe ich schon gedacht: Was für ein großartige M!

danielcc hat geschrieben:und zu dem Gedicht passt auch das Schiff im Museum.
Dieses Thema über Helden, und ob ihre ZEit vorbei ist, ob wir sie noch brauchen... einfach irrsinnig vielschichtig und dazu so wunderbar unkompliziert erzählt.

Ja besonders schön auch vor dem Hintergrund, dass Bond in der Vergangenheit immer wieder totgesagt wurde. Der Film hat in sich wirklich viele Schichten und gibt subtil wunderbare Kommentare zu verschiedenen Themen ab:

- Fortschritt, wobei dies wunderbar differenziert dargestellt wird. allein Bond und Q. Einerseits ist Bond das alte Schlachtross und Q das neues, aber dennoch gehen sie im Filmverlauf Hand in Hand. Es wird gezeigt wie neues das alte nicht ersetzen muss, aber durchaus ergänzen kann. Beide haben voneinander was.

- Heldentum. Bond ist ein gebrochener Held. Dem "bloody Shot" geopfert und schon von der Kindheit auf traumatisiert. Dennoch hat sein Trauma ihn ungemein stark gemacht "...als er da raus kam, war er kein Kind mehr." In Schottland wird Bond als Mythos eigentlich nicht entmythifiziert, sondern eigentlich der Mythos noch weiter aufgeladen, was zum nächsten Part führt...

- Auferstehung. Wenn Bond sagt dass Auferstehung sein Hobby ist, dann ist nicht nur der missglückte Istanbul-Einsatz gemeint. Bond ist schon als Zwölfjähriger auferstanden in dem Moment in dem er aus dem Priesterloch in Skyfall herauskam. Er hat schon das schlimmste Überlebt, den Tod beider der wichtigsten Menschen in seinem Leben, als er noch ein Kind war. Danach noch der Verlust von Vesper. Wir sehen ja in QOS wie ihn das fast auffrisst. Was macht da noch eine Schusswunde inklusive Nahtoderfahrung? Bond als Charakter steht immer wieder auf, nicht nur in der Caig Ära: Am Ende des FRWL-Romans liegt er im Sterben (Vergiftung) und das Ende von OHMSS ist für den Charakter eine emotionale Apokalypse.
Betrachtet außerhalb des Filmkosmos ist Bonds Kommentar zu seinem Auferstehungshobby auch vielsagend: Wie oft wurde das Konzept Bond totgesagt, in der Hippie-Ara, nach dem Ende des Kalten Kriegs, beim Aufkommen von Bourne und Co... Bond kam immer wieder zurück. Die Figur ist größer als jeder Schauspieler oder nahezu jede Veränderung auf der Welt.

Sehr schön fand ich ja auch die Titelsequenz, die ja praktisch schildert wie Bond durch den Tod geht.

Total schön auch einige sehr klassische Einlagen, die wie aus einigen Bonds der 70ern wirken, so etwa am Anfang wenn Bond von einer riesigen Figur "geangelt" wird oder zwischendurch der Kopf der Frau die die Pistole in die Kamera hält

Du hast immer noch nicht zum Aston Martin DB5 gesagt

MX87 hat geschrieben:Du hast immer noch nicht zum Aston Martin DB5 gesagt

Oh, also:
Nun ja, da der DB5 nun ja seit GE nahezu regelmäßig dabei ist, fand ich es nicht so sensationell. Da ich das mit dem Ejector Knopf wusste, und auch von den MGs gelesen hatte, war es für mich natürlich nicht mehr so überraschend.

Ich fand aber die gesamte Inszenierung sehr schön: Dass der DB5 eingelagert ist, wie es der Fleming Bond auch in den Romanen gemacht hat, der kurze Spruch von und Bonds Antwort ("Get in!"), die kurze Anspielung im Auto und die Bondmelodie... alles sehr nett.

Richtig cool fand ich dann den Einsatz der MGs, weil ich nicht gedacht hatte, dass es so früh im Showdown kommt und es ist auch sehr spannend vorbereitet mit der Kamera, die fastg um den DB5 schleicht während sich die Bösewichte an der Haustür zu schaffen machen.

Auch cool der Moment als Bond den zerstörten DB5 sieht und die Musik auf einmal richtig aufdreht als sei es von nun an "persönlich"

Ja die Zerstörungsszene und Bonds Gesichtsausdruck ist einfach nur göttlich Da wird wieder "Boys and their Toys" zelebriert

Obwohl ich fast alles wusste (nur der konkrete Einsatz in Skyfall wusste ich nicht), hat mich der Einsatz des Fahrzeuges vielleicht nicht vollends überrascht - aber auf jedenfalls mitgerissen. Allein die Atmosphäre wenn das Publikum den Wagen sah... sehr nahe an der Massenhysterie

Mittlerweile ist Bonds Auto und damit meine ich den DB5 zu einem Charakter für sich geworden - ähnlich wie in den Romanen. Ich hoffe Bond lässt den Wagen wieder aufbauen, so dass er in Bond 24 wieder mit dabei ist. Das wäre doch eine schöne Szene nach der PTS: Bond holt den Wagen beim Restaurator ab. Gab's da nicht auch in den Romanen einen Mechaniker des Vertrauens für Bond? (meine mal was von darin gelesen zu haben).

Es war ohnehin interessant auch M von Bonds Wohnung sprechen zu lassen. Hoffentlich sehen wir das auch in B24

Bei den ganzen Details in Skyfall dürfte es dann mal interessant sein, was man noch so im Lagerraum mit Bonds Sachen erspäht.
Man ist erst richtiger Fan wenn man Standbilder untersucht ...

Natürlich bleibt noch die Frage woher M so genau von dem Schleudersitz wusste, aber egal... der Gag funktionierte und war grandios. ^^

Das Gedicht hab ich immernoch nicht auf Deutsc gefunden....

auf unserer facebook-seite hat es jemand übersetzt. ich muss das nächste mal auf den genauen wortlaut in der deutschen synchro achten.

LFTSkyfall hat geschrieben:Das Gedicht hab ich immernoch nicht auf Deutsc gefunden....

http://www.midwinter.de/lurk/making/ulysses.html

So ist es auch im Filmwortlaut:

Obwohl uns viel genommen ist, bleibt viel; und obwohl
wir nicht mehr jene Kraft sind die in alter Zeit
Himmel und Erde bewegte, sind wir, was wir sind, -
gleichartig im Wesen, mit heldenhaften Herzen,
geschwächt von Zeit und Schicksal, doch stark im Willen
zu streben, zu suchen, zu finden und nicht aufzugeben.

Danke danielcc

Ich hab den Film nun auch gesehen. Wo ich ihn einordnen werde, kann ich im Moment noch nicht sagen.

Ich habe nur zwei Kritikpunkte! Erstens, die Asien-Locations kamen meiner Meinung nach etwas zu kurz. Ich hätte Bond gerne noch etwas länger in Shanghai und Macau gesehen dafür etwas weniger lange Dialoge im Steinbunker in London, und zweitens, die Bond-jagd-Silva-in-London-Sache empfand ich, zumindest beim ersten Anschauen doch ziemlich unspektakulär Es kam mir vor als würde Bond Silva eigentlich kaum jagen, sondern mehr suchen.

Darum mal eine Frage an alle: Findet ihr, Skyfall hat genügend oder zuwenig Actionszenen?

Ich finde, Skyfall ist so wie er ist genau richtig. Es gibt doch keinen guten Grund für mehr Action!

Genau das, was du als Makel empfindet, empfand ich als sehr spannend. Es ist ja gar nicht als Actionszene angelegt sondern eine spannende Verfolgung. Wie der ganze Film eine Art Katz- und Mausspiel ist.

Noch etwas zum Showdown, was viele kritisieren und ich auch erst nicht richtig verstanden habe.
Warum zieht sich Bond mit M aus London zurück? Warum verschanzen sie sich in einem einsamen Ort ohne großartige Unterstützung?

Ich glaube es gibt dafür gute Gründe:
1. M und Bond müssen London verlassen, da M's Anwesenheit dort eine Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellt (siehe Gerichtszene, siehe U-Bahn, siehe MI6 Explosion)2
2. Sie müssen an einen Ort, an dem Silva keinen Vorteil durch technische Tricks hat, und umgekehrt Bond einen Vorteil durch seine Ortskenntnisse hat
3. Sie dürfen keine große Unterstützung anfordern, denn sonst würde Silva nicht kommen

Daher legen Sie auch die Brotkrumen, so dass Silva zwar weiß wo sie hinfahren, aber es nicht zu offensichtlich ist, dass sie ihn in eine Falle locken.

danielcc hat geschrieben:Noch etwas zum Showdown, was viele kritisieren und ich auch erst nicht richtig verstanden habe.
Warum zieht sich Bond mit M aus London zurück? Warum verschanzen sie sich in einem einsamen Ort ohne großartige Unterstützung?

Ich glaube es gibt dafür gute Gründe:
1. M und Bond müssen London verlassen, da M's Anwesenheit dort eine Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellt (siehe Gerichtszene, siehe U-Bahn, siehe MI6 Explosion)2
2. Sie müssen an einen Ort, an dem Silva keinen Vorteil durch technische Tricks hat, und umgekehrt Bond einen Vorteil durch seine Ortskenntnisse hat
3. Sie dürfen keine große Unterstützung anfordern, denn sonst würde Silva nicht kommen

Daher legen Sie auch die Brotkrumen, so dass Silva zwar weiß wo sie hinfahren, aber es nicht zu offensichtlich ist, dass sie ihn in eine Falle locken.

ja, das sind die offiziellen erklärungen (die ja auch im film gesagt werden).

ich hatte da auch so anfangs ein paar probleme mit der entscheidung bzw. ist es eigentlich mein einziger größerer kritikpunkt an der story. grundsätzlich ist bonds entscheidung M nach schottland zu bringen schon verständlich, auch wenn es wohl noch andere möglichkeiten für ihn und M gegeben hätte...

was ich mich weiterhin frage: woher wissen Q und tanner wohin M und Bond fahren? im film jedenfalls hört man doch nicht, dass sie miteinander gesprochen haben, oder?

offensichtlich haben sie das aber - weil sie ja den weg nach schottland mit brotkrümeln für silva streuen. Q und tanner nutzen ja auch die überwachungskameras - dann sollten sie doch silva oder dessen leute auch nach schottland fahren sehen? und genau wissen, wann sie ankommen (silva mit dem helikopter dann natürlich nicht)? wieso schicken sie denn dann nicht verstärkung los? oder man hätte ja auch schon vorher verstärkung in zivil hinschicken können, das sollte der geheimdienst schon zusammenbringen, ohne groß herumkomminizieren zu müssen, dass es silva mitkriegt...

Von mir kommt morgen was ausführliches.