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von danielcc
00-Agent
Komme gerade aus dem Film und weiß noch gar nich was ich denken oder schreiben soll.
Daher mal eher so zusammenhanglose Kommentare
- Ich glaube Hille hatte gesagt, wem Fallout gefällt, dem gefällt auch dieser. Das kann ich so nicht bestätigen oder möchte ich zumindest anzweifeln. Ich finde aufgrund seiner enormen Laufzeit, seines Themas, der sehr großen Anzahl von Charakteren, und dem Grundton des Films der noch mal VIEL düsterer oder ernster ist, wirkt DR1 auf mich schon noch mal deutlich anders. Ich weiß gar nicht ob besser oder schlechter aber anders
- Insgesamt hat der Film mich gut unterhalten, was vor allem an drei Dingen liegt. Zum einen an den kurzen Momenten, in denen der Film sich wirklich mal nicht ernst nimmt (Fiat 500!), zum anderen an dem wirklich innovativen Ansatz, was den „Bösewicht“ angeht (bin gespannt wie das weitergeht). Auch die Charaktere machen Spaß, vor allem die Neuzugänge Atwell und Morales sind auf gänzlich unterschiedliche Art eine Bereicherung.
- Der Film ist mir wirklich zu lang bzw. ich habe die Länge gemerkt. Einfach jedes Setpiece, jede Actionszene, selbst die Dialoge werden wahnsinnig ausgetreten. Das Ganze ist so, dass man regelmäßig am Ende der Actionszene gar nicht mehr weiß, worum es ging und wie es jetzt weitergeht, weswegen der arme Ving Rhames jedes Mal (!) nach einer Actionszene wieder rekapitulieren muss.
- Mir waren es auch zu viele Charaktere. Wenn jemand hier sagt, man müsse die anderen Filme nicht vorher gesehen haben, zeugt das davon, wie wenig man sich in einen unregelmäßigen Kinozuschauer hineinversetzen muss. Der Film zelebriert geradezu an vielen Stellen Verweise zu den Figuren und alten Filmen und als Unwissender ist man da bei der Fülle der Charaktere ziemlich verloren
- Was die Action angeht, hat mich vor allem Rom beeindruckt! Das macht Spaß und ist im besten Sinne völlig gaga. Positiv überrascht hat mich der Showdown im Zug bzw. an der Brücke. Klar, das ist eine noch spektakulärere Variante von Spielbergs Jurassic Park 2 Setpiece – aber es war echt spannend. Ansonsten ist mir zu viele Laufen, Laufen, Laufen, und ständiges Prügeln
- Die größte Enttäuschung war der groß angekündigte Motorradstunt – und wahrscheinlich war man sich dessen auch bewusst, und hat ihn deshalb vorab so angekündigt. Ich finde ja immer, die Größe einer Actionszene muss in Relation dazu stehen, wie sehr sie gerechtfertigt ist und die Handlung vorantreibt. Hier ist das leider die denkbar schlechtes Relation. Hunt, der seit x Filmen überall drauf, drunter, und reinkommt, schafft es nicht, in einen Zug zu kommen, in den jede andere Figur des Films auch reinkommt, und nur deshalb fährt er mit einem Motorrad aus einem Tal hoch auf einen Berg, um dann wieder runterzuspringen??? Doch die allergrößte Dämlichkeit ist, dass der Stunt so gefilmt ist, dass man von Cruise selbst gar nichts sieht. Alles, was man sieht ist ein CGI Felsen. Also bitte…
- Im Laufe des Films habe ich gemerkt, wie sehr es mich stört, dass die Handlung jetzt nicht abgeschlossen ist (und NEIN Hille, das ist sie wirklich in keinster Weise!).
- Ist das eigentlich exakt die gleiche Brücke, die auch im aktuellen Indiana Jones gesprengt wird? Die (zufälligen) Parallelen sind ja verrückt!
- Interessant, dass niemand hier der so viel an den aktuellen Bonds zu kritisieren hat, hier ähnliche Maßstäbe anlegt. Einfach alles ist pseudo dramatisch, persönlich, jedes Wort wirkt bedeutungsschwanger, der aus dem Hut gezauberte Love Interest wird gleich zwei Mal getötet für persönliches Drama, wieder mal ist der eigene Geheimdienst der Böse, wieder ist Hunt auf der Flucht, jede einzelne Note des Scores ist super tragisch und dramatisch,…
Ich würde vermutlich eine 8 von 10 geben und hoffe, dass Teil 2 da storymäßig noch spannend weiter macht.
"It's been a long time - and finally, here we are"