Sehr gut beschrieben.Amadeus hat geschrieben:Was mir an diesem Film auffällt, ist, wie sehr verschenkt doch eigentlich so ziemlich jedes Szenario ist. Da stecken so viele gute Ideen drin.
Bonds fingierter Tod: Verliert irgendwie seine Bedeutung, da es nur minimal mit der Story des Filmes verbunden ist und dadurch wie schnell "heruntergefilmt" wirkt.
Tanaka: den hätte man noch viel besser ins Geschehen einbringen können.
Osaka Inc.: Bonds Ermittlung ab dem Tod seines Kontaktmans hätte man mehr Aufmerksamkeit schenken sollen. Guter Kampf, dann aber lahme Flucht, absurde Rückkehr und banaler drive-by Anschlag auf Bond.
Japanisches Dorf: hier fehlt auch eine interessante Umsetzung. Die Mordanschläge hätte man mit gleichzeitig längeren Ermittlungen hier einbinden sollen.
Blofelds Auftritt: Die sehen sich zum ersten Mal. Da hätte man ruhig noch ein 5 Min Wortgefecht mit Bezug zu ihrem jahrelagen Widerstreit sich etfalten lassen können.
Es ist wie das Ergebnis von der Arbeit eines fähigen Architekten und lausigen Baumeisters.
Und dann ist da noch Connery...: Seinen Text spricht er einfach so herunter und schlendert ohne jeglichen Elan durch den Film. Man merkt es in den Actionszenen, wo kein Stuntman eingesetzt wurde (lediglich der Osaka Office Kampf mss wohl ein guter Tag für ihn gewesen sein).
Das scheint auch an der Regie abgefärbt zu haben. Wie Bond seine Gegner schlaff über den Haufen schießt oder mit einem platten Faustschlag komatös schlägt (Hafen), da muss derjenige im Regiestuhl eigentlich aufspringen und die verantwortlichen Abteilungen zu besserem bewegen.
Filmbesprechung: "You Only Live Twice (YOLT)"
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Habe vor wenigen Tagen wieder mal YOLT gesehen. Eigentlich ein toller Film, extrem unterhaltsam und mit klasse Schauwerten und ein paar schönen Onelinern, Einfällen und Gadgets. Das war's dann aber auch schon fast. Naja, Karin Dor finde ich noch ziemlich cool.
Aber die Dramaturgie ist geradezu infam: Was soll dieses dämliche Treffen von Osata und Bond? Was will Bond eigentlich bei ihm und erfindet dazu diese haarsträubende Geschichte mit einem Williamson, der im Werk in eine Pulvermühle gefallen ist? Was soll dieser Flug über die Insel, außer ein Aufhänger für eine ziemlich langweilige Gadget-Verheizung gegen vier Hubschrauber zu sein?
Und das Allergeilste kommt von Tanaka: "Meine Männer sind fast fertig, nur noch zwei Tage Training." Aber ja. Der Dritte Weltkrieg droht, die Tarnung ist längst aufgeflogen, das Camp wird offen sabotiert, aber zwei Tage Training machen den Kohl jetzt fett. Die Vorgänge führen ja übrigens auch die japanische Tarnhochzeit vollkommen ad absurdum. Hätte man sie eine halbe Stunde vorher im Film stattfinden lassen, hätte sie noch halbwegs Sinn ergeben, so aber tut's nur noch weh.
Ich sehe bei Bondfilmen gerne über kleine Ungereimtheiten hinweg (von wo z.B. überhaupt das "unbekannte Flugobjekt gefilmt wird), aber das alles ist in der Summe selbst aus damaliger Sicht eine ziemliche Unverschämtheit.
Und trotzdem: Einmal im Jahr sehe ich diesen Film furchtbar gerne ...
Aber die Dramaturgie ist geradezu infam: Was soll dieses dämliche Treffen von Osata und Bond? Was will Bond eigentlich bei ihm und erfindet dazu diese haarsträubende Geschichte mit einem Williamson, der im Werk in eine Pulvermühle gefallen ist? Was soll dieser Flug über die Insel, außer ein Aufhänger für eine ziemlich langweilige Gadget-Verheizung gegen vier Hubschrauber zu sein?
Und das Allergeilste kommt von Tanaka: "Meine Männer sind fast fertig, nur noch zwei Tage Training." Aber ja. Der Dritte Weltkrieg droht, die Tarnung ist längst aufgeflogen, das Camp wird offen sabotiert, aber zwei Tage Training machen den Kohl jetzt fett. Die Vorgänge führen ja übrigens auch die japanische Tarnhochzeit vollkommen ad absurdum. Hätte man sie eine halbe Stunde vorher im Film stattfinden lassen, hätte sie noch halbwegs Sinn ergeben, so aber tut's nur noch weh.
Ich sehe bei Bondfilmen gerne über kleine Ungereimtheiten hinweg (von wo z.B. überhaupt das "unbekannte Flugobjekt gefilmt wird), aber das alles ist in der Summe selbst aus damaliger Sicht eine ziemliche Unverschämtheit.
Und trotzdem: Einmal im Jahr sehe ich diesen Film furchtbar gerne ...
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U.E., du fasst das sehr gut zusammen, was ich zuerst bei TB,dann aber vor allem bei YOLT gedacht habe, als ich die Filme chronologisch gesehen habe. Es ist so hahnebüchen, dass es manchmal schon weh tut. Den Schauwerten wird jede Logik geopfert und Bond stolpert von Episode zu Episode ohne das irgendwas davon Sinn macht im Sinne einer logischen Ermittlungsarbeit
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Das würde ich so extrem nicht sagen. TB ergibt insgesamt schon Sinn. Aber klar, die Bonds drehen sich um Schauwerte. Und daher ist das für mich nicht weiter schlimm. Zumal beispielsweise ein Terence Young hervorragend wusste, wie man absolut nichts so erzählen kann, dass es spannend wird. Solche Regisseure brauchte Bond immer.
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TB ist ohnehin kaum mit YOLT zu vergleichen. Bei ersterem handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen, vollständigen Film, YOLT beinhaltet Episoden, von denen nicht jede zündend interessant oder spannend ist.Casino Hille hat geschrieben:Das würde ich so extrem nicht sagen. TB ergibt insgesamt schon Sinn. Aber klar, die Bonds drehen sich um Schauwerte. Und daher ist das für mich nicht weiter schlimm. Zumal beispielsweise ein Terence Young hervorragend wusste, wie man absolut nichts so erzählen kann, dass es spannend wird. Solche Regisseure brauchte Bond immer.
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YOLT ist auch die erste Verfilmung, die fast nichts mehr mit den Romanvorlagen zu tun hat. Während bei den Vorgängern alle Storys vom Aufbau bis zum Ende logisch und zusammenhängend wirkten, ist es in diesem Film leider nicht mehr der Fall.
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danielcc hat geschrieben:U.E., du fasst das sehr gut zusammen, was ich zuerst bei TB,dann aber vor allem bei YOLT gedacht habe, als ich die Filme chronologisch gesehen habe. Es ist so hahnebüchen, dass es manchmal schon weh tut. Den Schauwerten wird jede Logik geopfert und Bond stolpert von Episode zu Episode ohne das irgendwas davon Sinn macht im Sinne einer logischen Ermittlungsarbeit
Dem stimme ich auch in der Deutlichkeit der Worte zu - was YOLT betrifft.
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Heute Teil 5 des Bondmarathon: You only live twice.
Spectre bekommt von Asiaten viel Geld, wenn es zum Krieg zwischen den USA und Russland kommt. Also entführt man abwechselnt die Raumschiffe der 2 Weltmächte, die sich wegen des angespannten Verhältnisses des kalten Krieges natürlich gegenseitig verdächtigen.
Die Idee des Raumschiffklaus finde ich fantastisch. Die PTS ist genial. Bond wird erschossen. Wie krass. Die Locations sind sehr schön. Die Idee mit dem Versteck im Vulkan ist auch sehr gut, aber leider stimmen die Größenverhältnisse zwischen den Naturaufnahmen des Sees und der Kulisse in den Pinewood Studios überhaupt nicht. Aber egal die Titanic war im Original auch 4 mal größer.
Dann wird man der Japanischen Kultur mit ihren Gebräuchen etwas näher gebracht. Sumo-Ringer, Sake, Ninjas, traditionelle Kleidung, Häuserarchitekturen und die Papierwände der japanischen Häuser.
Ich bin wie immer richtig begeistert von dem Film, trotz der unlogischen Dinge, die es in jedem Bondfilm gibt und über die man hier herrlich diskutieren kann. Z.B.: Bond und seine Pseudo-Ehefrau brauchen einen halben Tag um zum Vulkan zu kommen. Dann wird sie zurückgeschickt um die Ninjas zu holen. Das geht dann in ca. 1 Stunde(geschätzte Zeit, bei dem was Bond so alles macht) inkl. zum Dorf zu schwimmen, die Ninjas auszurüsten und wieder zum Vulkan zurück zu kommen.
Richtig kultig sind neben der PTS, noch der Abgang von Henderson und Kissy, den Spruch: "Kein Vogel baut sein Nest in einen kahlen Baum" und Treffen von Bond und Osata, als Osata auf dem Röntgenbild die Pistole sieht: "Sie machen gerade etwas sehr gefähliches. Rauchen. Spüren sie schon einen leichten Druck auf dem Brustkorb?".
YOLT ist einer von 8 Bondfilmen, die von mir die 10/10 bekommt.
Spectre bekommt von Asiaten viel Geld, wenn es zum Krieg zwischen den USA und Russland kommt. Also entführt man abwechselnt die Raumschiffe der 2 Weltmächte, die sich wegen des angespannten Verhältnisses des kalten Krieges natürlich gegenseitig verdächtigen.
Die Idee des Raumschiffklaus finde ich fantastisch. Die PTS ist genial. Bond wird erschossen. Wie krass. Die Locations sind sehr schön. Die Idee mit dem Versteck im Vulkan ist auch sehr gut, aber leider stimmen die Größenverhältnisse zwischen den Naturaufnahmen des Sees und der Kulisse in den Pinewood Studios überhaupt nicht. Aber egal die Titanic war im Original auch 4 mal größer.
Dann wird man der Japanischen Kultur mit ihren Gebräuchen etwas näher gebracht. Sumo-Ringer, Sake, Ninjas, traditionelle Kleidung, Häuserarchitekturen und die Papierwände der japanischen Häuser.
Ich bin wie immer richtig begeistert von dem Film, trotz der unlogischen Dinge, die es in jedem Bondfilm gibt und über die man hier herrlich diskutieren kann. Z.B.: Bond und seine Pseudo-Ehefrau brauchen einen halben Tag um zum Vulkan zu kommen. Dann wird sie zurückgeschickt um die Ninjas zu holen. Das geht dann in ca. 1 Stunde(geschätzte Zeit, bei dem was Bond so alles macht) inkl. zum Dorf zu schwimmen, die Ninjas auszurüsten und wieder zum Vulkan zurück zu kommen.
Richtig kultig sind neben der PTS, noch der Abgang von Henderson und Kissy, den Spruch: "Kein Vogel baut sein Nest in einen kahlen Baum" und Treffen von Bond und Osata, als Osata auf dem Röntgenbild die Pistole sieht: "Sie machen gerade etwas sehr gefähliches. Rauchen. Spüren sie schon einen leichten Druck auf dem Brustkorb?".
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Ich hatte manchmal Probleme Aki und Kissy auseinanderzuhalten (so hießen die beiden doch). Mag aber eigentlich beide.
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Ich leide immer wieder mit, wenn Aki stirbt. Sie sieht einfach besser aus!dernamenlose hat geschrieben:Ich hatte manchmal Probleme Aki und Kissy auseinanderzuhalten (so hießen die beiden doch). Mag aber eigentlich beide.
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10/10 für YOLT. Sollte jetzt noch ein Forumsmitglied mit einer 10/10 für DAF, DAD oder TMWTGG ums Eck kommen habe ich hier alles gesehen.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
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Ich leide da auch mit. Und sie sieht nicht nur gut aus sondern ist auch noch ganz sympathisch. Ich mag aber beide. Nur seine "Frau" mag ich nicht besonders. Am Anfang gar nicht, mit der Zeit etwas mehr.Thunderball1965 hat geschrieben:Ich leide immer wieder mit, wenn Aki stirbt. Sie sieht einfach besser aus!dernamenlose hat geschrieben:Ich hatte manchmal Probleme Aki und Kissy auseinanderzuhalten (so hießen die beiden doch). Mag aber eigentlich beide.
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Bei DAF und TMWTGG glaube ich mich sogar, erinnern zu können...Hannes007 hat geschrieben:10/10 für YOLT. Sollte jetzt noch ein Forumsmitglied mit einer 10/10 für DAF, DAD oder TMWTGG ums Eck kommen habe ich hier alles gesehen.
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Gabs nicht mal eine Liste bei der DAF ganz oben stand?
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