Maibaum hat geschrieben:CS ist was? Cinemascope? Und was ist BW? Breitwand?
Jedenfalls kostet das Filmmaterial für 1,85:21 und für 2,35:1 solange es 35 mm Film war das Gleiche. Es ist nämlich exakt der selbe Rohfilm der für beides verwendet wurde. Ich wüsste jetzt auch nicht warum das das bei digitalem Film anders sein sollte mit den Kosten.
Und es gibt auch viele andere aufwändige Filme die für 1,85:1 gedreht wurden. Avatar z.B.
Daß ein kürzerer Film an sich erst mal billiger sein sollte als ein teurer scheint erst mal logisch, ist es aber nicht wirklich. Immerhin war QoS sehr viel teurer als CR, und SF hat glaube ich auch nicht mehr gekostet. Man kann auch in 90 min so viele teure Szenen haben wie in einem doppelt so langen Film.
Und in Osteuropa werden auch sonst sehr viele aufwändige Hollywood Filme gedreht. Sogar welche die in den USA spielen. Und keiner hats gemerkt. Western werden in Rumänien gedreht. Und für Filme die in Rußland spielen wäre es verrückt nicht in Ost-Europa zu drehen. Früher, vor der Perestroika, war es meist Finnland.
Klar dreht man da hauptsächlich weil es billiger ist, aber es werden auch sehr teure Filme dort gedreht, die wären dann wenn direkt in Hollywood gedreht noch teurer, oder würden bei gleichem Budget billiger aussehen.
Und mit Kreativität hat weder Länge noch Filmformat noch Drehort das geringste zu tun.
Das wird jetzt etwas albern, oder? Seit wann sind die Rohfilmkosten der dickste Brocken bei einer Produktion? Da kommen wohl noch ein paar andere Posten dazu - vornehmlich in der Postproduktion - die da wesentlich relevanter sind. Und der Prozess, wie CS erreicht wird, ist mir durchaus bekannt. Ebenso wie Super35, Techniscope und viele andere Aufnahmeprozesse.
Natürlich ist ein Woody Allen-Film mit zwei Stunden Laufzeit, der nur aus Dialogen besteht, günstiger als ein Die Hard-Film. Nur wer will bei Die Hard nur Dialogszenen sehen? Soll Bruce Willis mit den bösen Jungs die Situation ausdiskutieren? Wohl kaum. Und wir reden hier schon konkret über Die Hard, oder? Bei einem Die Hard-Film dürften die einzelnen Takes erheblich aufwändiger sein. Das involvierte Team dürfte erheblich größer sein. Weniger Studio-Takes, erheblich mehr Special Effects (die man manchmal nicht mal als solche erkennt), etc. Da spielen die Kosten für einen Drehtag in einer ganz anderen Liga.
Übrigens, ich habe Avatar auch in Scope im Kino gesehen. Aber Avatar ist da auch nicht der klassische Fall, da er für beide Formate konzipiert wurde. The Avengers war auch nicht in Scope, obwohl die meisten Marvel-Filme sonst in Scope sind. Es hat dem Film aber nicht geschadet, weil der Film trotzdem aufwändig aussah. Ebenso die Jurassic Park-Filme. Oder Men in Black.
Andererseits gehört für mich bei Die Hard oder auch Indiana Jones, Bond, Star Wars, Star Trek,... das breitere Format einfach dazu.
Die Anzahl der Scope-Filme bei aufwändigen Produktionen ist ganz klar in der Überzahl. Und das dürfte auch einen ziemlich offensichtlichen Grund haben.
Und das es keiner merkt, wenn ein Film in Osteuropa statt in den USA gedreht wurde, halte ich für ein Gerücht. Das kann man durchaus sehen. Vor allem bei Filmen, die in der Gegewart spielen (wie z. B. Killing Season). Bei Filmen, die in der Vergangenheit oder in Fantasiewelten (z. B. Hellboy, LXG, Van Helsing) spielen, kann dieser fremdliche Look sogar hilfreich sein.