Nummer4Fonda hat geschrieben:Im Grunde werden Koskov und Necros wie die Spectre-Agenten zu ihrem Meister gerufen, um zu berichten.
Nein, das sagt die Szene so nicht aus. Sie zeigt eigentlich schön diese Partnerbeziehung von Koskov und Whitaker. Necros ist natürlich beiden unterstellt, aber es ist doch so, dass Whitaker wissen will, weshalb Koskovs Plan nicht schneller vollzogen wird. Koskov beruhigt ihn und bringt noch mehr Ideen zur Durchführung ein, denen Whitaker zustimmt. Daran sieht man doch, dass Whitaker sich von Koskov beeinflussen lässt und dass er eben nicht derjenige ist, auf dessen Mist alles wächst. Er hat die Mittel, Koskov die Ideen und dazu führt er sie auch noch aus. und natürlich ist Koskov auf Whitaker angewiesen, aber nur bis der Plan aufgegangen ist. Dann hätte sich Koskov garantiert abgesetzt, da er Whitakers Schutz dank des Geldes nicht mehr braucht.
Nummer4Fonda hat geschrieben:Gleiches gilt lange Zeit für Dr. No und die Blofelds in YOLT und DAF, weil Bond sie nicht zu Gesicht bekommt, sondern nur mit ihren Leuten zu tun hat.
Der Unterschied ist nur, dass diese Bösewichter Bonds Ermittlungen immer überschatten. Um Dr. No wird von Beginn an ein Mysterium geknüpft und die Angst seiner Leute vor ihm bekommt auch Bond mehrmals mit, sodass Bond sofort an dem Chinesen interessiert ist. Auch Blofeld wird von hinten gefilmt klar als Chef gezeigt und wenn er Bond gegenübersteht wird er klar als der Boss gezeigt und dass die anderen Bösewichter im Film nur für ihn arbeiten, machen schon die Besprechungen mit ihm deutlich.
Nicht so Whitaker. Er wird namentlich erwähnt und Bond findet heraus, dass er irgendwie mitdrinhängt. Aber das war´s auch schon. Bond weiß schon relativ früh, dass Whitaker dabei ist, aber er geht Koskov nach und will Koskovs Plan vereiteln, herausfinden, was Koskov vorhat. Das ist kein über einen Hilfsschurken zum Oberschurken geleitet werden, schließlich kommt Bond erst ganz zum Schluss zu Whitaker, als eigentlich schon alles vorbei ist und das in erster Linie, um Koskov abzuholen, der auch noch nicht gefasst ist. Es ist klar, dass Koskov Whitaker eigentlich komplett egal ist, aber das ist umgekehrt genauso, weshalb die Szene mit Whitaker da auch gut hineinpasst. Whitaker und Koskov werden beide in dieser Szene gestellt und es ist nicht so, dass Koskov nebenher abgestempelt wird, sondern seiner und Whitakers Abgang werden jeder für sich hintereinander gezeigt und dabei liegt der Fokus auf beiden jeweils gleich.
Koskov ist also genausowenig Hilfsschurke wie Orlov es in OP ist.
Nummer4Fonda hat geschrieben:Welcher Twist? Es ist doch von vorneherein glasklar, dass Koskov ein falsches Spiel treibt.
Wieso denn? Die ganze Fluchtaktion und der Überfall von Necros sind doch so inszeniert, dass der Zuschauer über die Hintergründe noch gar keine Ahnung hat und es wirklich so aussieht, als nähme Necros Koskov gefangen, um ihn zurück nach Russland zu bringen und das wird ihm erst bei Bonds genauerer Untersuchung von Kara klar.
Nummer4Fonda hat geschrieben:Er trägt einen großen Teil des Films, spielt aber am Ende keine Rolle mehr, weil Whitaker eben der Obermotz ist.
Wie ich oben schon sagte, kommt Bond vor allem wegen Koskov am Ende zu Whitaker und wenn er keine Rolle mehr spielt, weshalb legt der Film am Ende nochmals den Fokus auf ihn?