Re: Thema, Story, Drehbuch

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Nico hat geschrieben:Man kann auch verstehen, was Foster damit bezweckt hat und es trotzdem schei*e finden...
Zweifellos!
Nico hat geschrieben:Jaja, die Schnitte spiegeln Bonds innere Unruhe wider.
Wer hat mit dem Quatsch eigentlich mal angefangen? War das Forster selbst oder irgendein Möchtegern-Filmanalytiker?
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Casino Hille hat geschrieben:
Nico hat geschrieben:Jaja, die Schnitte spiegeln Bonds innere Unruhe wider.
Wer hat mit dem Quatsch eigentlich mal angefangen? War das Forster selbst oder irgendein Möchtegern-Filmanalytiker?
Der Möchtegerner, das war ich (danke), und das macht jede Menge Sinn. Nicht nur die Schnitte in den Actionszenen, auch noch anderes spiegelt das wieder. Forster hat aber auch ein paar Äußerungen in diese Richtung gemacht die das als Absicht bestätigen.

Filmkritiker sehen selten so tief wenn es nicht wiederkehrende gängige Konzepte sind, oder wenn sie sich nicht nachhaltig mit einem Film beschäftigen.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Maibaum hat geschrieben:Der Möchtegerner, das war ich (danke), und das macht jede Menge Sinn.
Ach iwo, nicht persönlich nehmen, aber ich lese das komischerweise nicht nur hier vemehrt immer häufiger und kann dem nur sehr sehr bedingt zustimmen.

Das mag zumindest ganz allgemein die Intention gewesen sein, passt dann aber nicht unbedingt zu dem, was ich im Film sehe. Denn dann müsste die Autojagd die schnellste des Filmes sein, ist es aber in Wahrheit nicht und dann müsste der Film immer ruhiger und klarer werden, tut er aber nur bedingt, mit zahlreichen Unterbrechungen dieser (scheinbaren) Abfolge. Selbst wenn das Absicht gewesen sein sollte, sehe ich nicht, dass der Film das wirklich verdeutlicht bzw. überhaupt so umsetzt, dass man es wirklich als Stilmittel erkennen könnte und wenn dann nur sehr eingeschränkt auf wenige Szenen.
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Doch das passt. Es sind auch nicht nur die Schnitte. Es ist das Gesamtkonzept das darauf abzielt, es macht jede Menge Sinn den ganzen Film als Spiegel von Bonds Innenleben zu betrachten.

Und die Actionszenen werden schon langsamer zum Ende hin. Die Flugzeugszene ist viel langsamer als die Auto-, Sienna- und Boot- Szenen, und dazwischen kommen die Szenen die Bonds Wandel einleiten. Ich denke die Hotelszene ist dann noch mal langsamer geschnitten, aber immer noch schnell. Erst das Ende vermittelt Ruhe, aber eine kalte, während Bond davor den ganzen Film über immer in Bewegung ist, bis zu den Szenen die seinen Wandel einleiten. Da sind auch die Farben freundlicher, und das Ambiente wechselt kurz.

Aber man kann den Film auch schauen ohne sich darüber Gedanken zu machen, einfach nur als Ballerfilm der Spaß macht (oder auch nicht bei denen die das alles nicht mögen).

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Also, ich sehe das Farbenspiel, das ist wenig subtil und ziemlich offensichtlich, da stimme ich dir zu und ganz sicher ist auch, dass das Spiel mit den vier Elementen als Bestandteile der Action sehr bewusst beabsichtigt ist. Aber wenn es um die Schnitte geht, dann geht das nicht völlig auf. So ist Siena klar schneller geschnitten als die Autojagd, der Kampf im Fahrstuhl des Hotels gar der schnellste von allen und auch die Flucht Bonds aus der Bar nach dem Dialog mit Felix zu schnell, wenn hier tatsächlich eine fortwährende Verlangsamung eintreten sollte (ich sage nicht, dass es wirklich langsam werden sollte, nur, dass es langsamer werden sollte).
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Re: Thema, Story, Drehbuch

246
Das Farbenspiel soll nicht subtil sein? Warum denn dieses? Da es sich nicht aufdrängt kommt es mir schon sehr subtil vor. Und wenn es nicht subtil ist, welcher Film ist dann subtil?

Das mit der Verlangsamung der Schnitte habe ich nicht gemessen, aber generell wurde der Film ab Mathis etwas ruhiger, und ich denke schon daß da auch die Action langsamer wird, es wird übersichtlicher, nicht mehr ganz so hektisch.

Ob Sienna schneller ist oder nicht? Keine Ahnung, kommt mir ungefähr gleich vor. Es geht auch nicht darum das abzuzählen, die Szenen müssen ja auch in sich organisch funktionieren. Aber das Gesamtkonzept funktioniert in Bezug auf Tempo und Ruhe.

Re: Thema, Story, Drehbuch

247
Also wenn die Actionszenen die vier Elemente widerspiegeln sollen dann ist klar dass die Flugzeugszene Luft darstellt, die Bootsjagd Wasser und das Hotel Feuer (walk with me). Aber welche ist dann die Erde? Autohetzjagd oder Siena-Rennen? Und welches (fünfte) Element wäre die jeweils andere?
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Re: Thema, Story, Drehbuch

248
Die PTS für mich. Das wären die 4 großen Action Szenen. Sienna ist ja nur ein wenig Gerenne. ;)

Außerdem ist das für mich nicht so wichtig weil das nicht exakt mit der Handlung aufgeht. Erde und Wasser würden zwar der horizontalen Erzählebene entsprechen als die Dinge an denen Quantum interessiert ist, und Feuer ist das entscheidende Element auf der vertikalen Ebene um Bonds Trostsuche, und das findet ja im Showdown seine Vollendung. Aber dann bleibt noch das Luft Element übrig, wenn ich das noch als integriertes Teil der Handlung unterbringen könnte, dann wäre das mit den 4 Elementen wieder spannend.
So ist es eine hübsche Idee, die unaufdringlich den Actionszenen eine Form gibt, aber auch nicht mehr.

Also wenn noch jemand eine geniale Idee hat wie ich das Luft Element auf der vertikalen Ebene metaphorisch oder direkt unterbringe, raus damit.

Re: Thema, Story, Drehbuch

249
Für mich wäre Erde eher die sienna Szene. Die PTS sehe ich eher separat und Sienna sieht mit den Pferden, dem Dreck unter und über der Erde auch mehr nach diesem Element aus.

Das mit den Elementen halte ich für schnickschnack aber das mit den ruhiger werdenden actionszenen kann ich nachvollziehen. Auch wie vor allem din ruhigen Mathis Szenen da eine Entwicklung mit sich bringen erst in seinem Anwesen, dann im Flugzeug, dann bei seinen Tod. Jedes mal bekommt Bond eine kleine Lektion. Da ist schon eine schöne Struktur. Und da die Szene mit M im hotel
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Thema, Story, Drehbuch

250
Obwohl ich ein großer QoS-Fan bin, muss ich aber Hille beipflichten. Das mit den Schnitten hätte man auch anders lösen können, zumal das Motiv Trauer auch Stillstand und Entschleunigung hervorrufen kann. Man muss nicht fünf mal in Folge einen wütenden, rücksichtslosen Bond zeigen. Überhaupt wäre die eine oder andere Action-Einlage weniger, QoS mit hoher Wahrscheinlichkeit zu gute gekommen. Gerade wenn man den Film mit älteren Menschen sichtet, merkt man das durchaus. Ist aber alles Subjektiv. Das Gesamterlebnis stimmt für mich jedenfalls nach wie vor. Ich finde es ist die bis jetzt überzeugendste Performance Daniel Craigs in der Rolle, da hier Spiel und Physis kaum mehr voneinander trennbar sind. Craig ist Bond.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Thema, Story, Drehbuch

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craigistheman hat geschrieben:Craig ist Bond.
Ausgerechnet in dem Bond-Film, der für mich kaum was von Bond hat. Für mich hat QOS kaum was mit James Bond zu tun und Craig ist, gerade auch in diesem Film, nicht überzeugend in seiner Rolle. Es fehlt der Charme und der lockere Humor.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Martin007 hat geschrieben:
craigistheman hat geschrieben:Craig ist Bond.
Ausgerechnet in dem Bond-Film, der für mich kaum was von Bond hat. Für mich hat QOS kaum was mit James Bond zu tun und Craig ist, gerade auch in diesem Film, nicht überzeugend in seiner Rolle. Es fehlt der Charme und der lockere Humor.
Ich sehe CR umd QoS eigentlich als die Filme an, wo Bond sich zu Bond entwickelt. In CR dem Verlust von VL und seinem vermeintlich erstem Fall. In QoS dann mit der Rache und der Entwicklung am Ende den Lover von VL nicht hinzurichten.
TOFANA IOAM

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Ne, Craig ist in allen vier Filmen Bond. Denn den einen Bond gibt es nun mal einfach nicht.
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Casino Hille hat geschrieben:Ne, Craig ist in allen vier Filmen Bond. Denn den einen Bond gibt es nun mal einfach nicht.
Ich habe dies auch nicht so behauptet, nur das seine Darstellung schwach ist und nicht dem Bond (locker, Charme, humorvoll) entspricht, den ich gerne sehe.