Ich bewerte QOS mit...

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Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

271
http://www.cineman.ch/movie/2008/JamesB ... rview.html

Hier das finde ich z.B. interessant:

"Marc, erstmal herzliche Gratulation zum Film. Ist wirklich eine tolle Sache. Das war bestimmt eine sehr intensive Zeit für dich. Wie fühlst du dich jetzt, wo alles vorbei ist?
Ein solcher Film ist natürlich schon sehr ermüdend. Ich habe zuvor gerade noch «Kite Runner» gemacht und bin unmittelbar nach dem Ende dieses Filmes beim Bond-Projekt eingestiegen. Das war natürlich schon sehr intensiv.

Was möchtest du dem Publikum mitgeben? Was soll ihm am stärksten haften bleiben von deinem Bond-Film?
Es ging mir hauptsächlich darum, wirklich auf den Charakter von James Bond einzugehen und ihn genau zu studieren. Am letzten Bond-Film hat mich am meisten interessiert, dass Bond am Ende des Filmes seine grosse Liebe verliert und danach einen gewissen Schmerz in sich hat. Dieser Schmerz war das Rückgrat der emotionalen Wanderung, auf der er ist. Ich wollte das, durch zum Teil sehr intensive Action-Sequenzen erzählen, weil Bond selber zum Verfolgten wird und keine Ruhe findet. Er ist eigentlich eine gebrochene Figur. Das hat mich interessiert; ein wenig tiefer in die emotionalen Gefilde von Bond einzutauchen.

Und doch ist der Film sehr actiongeladen und rasant. Hattest du da völlig freie Hand beim Schnitt oder gab es da bestimmte Vorgaben?
Nein, ich habe den Film kreiert, den ich machen wollte. Die Produzenten haben mir auch nie dreingeredet, es gab absolut keine Konflikte. Sie haben mich immer nur unterstützt. Alle meine Filme entstehen eigentlich in der Vorproduktion. Ich bin da sehr präzise. Wenn ich einmal drehe, ist das eigentlich nur der Abspann von dem, was zuvor kreiert wurde. Bei den Actionszenen gehört halt sehr viel Planung dazu. Zwei davon - die Szene mit dem Flugzeug und die Autoverfolgungsjagd am Anfang - wurden von meinem zweiten Kamerateam aufgenommen. Ich habe diese Szenen nicht mit den Schauspielern gedreht. Wir haben uns aber genau abgesprochen. Wenn ich die Sachen gesehen hatte, die gedreht worden waren, habe ich manchmal neue Anweisungen gegeben und sie mussten es noch einmal drehen, damit es dann genau dem entsprach, was mir vorschwebte. Die Action, die ich selber gedreht habe, hat zum Teil grossen Spass gemacht, aber es braucht schon sehr viel Geduld. Ich glaube deshalb eher, dass ich als nächstes wieder etwas kleines, psychologisches machen werde.

Deinen Film haben mittlerweile schon einige Leute gesehen und die Kritiken sind sehr durchzogen. Man hört auch viel, dass Leute gewisse Dinge vermissen oder dass ihnen andere Dinge negativ aufgefallen sind. Wie gehst du damit um?
Das war bei meinen früheren Filmen auch schon so, man kann es nie allen recht machen. Es wird immer gute und schlechte Kritiken geben. Das ist als Filmemacher halt so. Ich lese die Kritiken selber auch gar nie, denn wenn man gelobt wird, hat man das Gefühl, man sei genial und wenn einem jemand runtermacht, meint man, man habe kein Talent. Dabei ist beides eine absolute Illusion. Es spielt auch gar keine Rolle. Wichtig ist, dass ich meine Vision verfilmt habe und ich zufrieden bin mit dem Film, den ich gemacht habe. Aber es ist unmöglich, es mit einem Film allen recht zu machen oder das grösstmögliche Publikum zu erreichen. Ich könnte das gar nicht, denn für mich ist es schlussendlich wichtig, auf meine Vision einzugehen und diese durchzusetzen.

[Die Fragen stellte Portmann Media] "

Wenn er sich das nicht schöngelogen hat ,dann bestätigt mir das vieles was ich in dem Film sehe.
Zuletzt geändert von Maibaum am 10. Juli 2012 00:46, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

274
danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Du bist aber nur noch bereit alles Negative zum Film zu akzeptieren, für das Positive interessierst du dich schon lange nicht mehr.
ich sag ja, wir sind uns sehr ähnlich. Umgekehrt ist es ja genauso.
Auch da täuschst du dich wieder. Du bist mittlerweile nur noch dabei an QoS herumzunörgeln, obwohl du ihn gar nicht sooo schlecht findest.

Ich liebe den Film, und es gibt nichts was ich an ihm schönreden müsste.

Ich gebe nur wenigen Filmen ein 10/10, nur dann wenn sie für mich eigentlich keine Fragen offen lassen (was nicht heißt das sie durchweg perfekt sein müssen), wenn ich beim Ansehen sprachlos werde.
Es überrascht mich ja selber etwas das ich QoS mittlerweile so stark finde, der Film entwickelt sich. Im Kino fand ich ihn noch gar nicht so stark, aber es war mir schon damals klar das es locker und mit Abstand der beste Bond war. Das war mein spontanes Urteil direkt nach der Vorstellung. Weiß gar nicht mehr wie die anderen ihn fanden.

Er ist jetzt einer der 100 Besten die ich je gesehen habe, und das ist ein verdammt exklusiver Club. Und ich habe viele gesehen. Sehr viele.

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

275
1. Supi, jetzt weiß ich auch, dass die Flugzeugszene auch nicht von ihm ist. Und mit Sicherheit sagt man bei so einem aufwendigen Dreh nicht einfach: Och bitte noch mal nachdrehen, gefällt mir nicht...
2. Natürlich hat er viel vorher geplant, das ist ja der Standardprozess bei jedem großen Film
3. Ich glaube ihm natürlich, dass es ihm um Bonds innere Zerrissenheit ging, dass er die Actionszene so gehetzt haben wollte.

Aber das hier ist für mich der Hammer. Es ist nämlich exakt diese "ich mach mein Ding" Einstellung, die auch Dalton ins verderben geführt hat. Wie kann man so ignorant sein? Er dreht einen Bondfilm FÜR die Zuschauer. Wie kann ihm da deren Meinung egal sein?
Maibaum hat geschrieben:?
Das war bei meinen früheren Filmen auch schon so, man kann es nie allen recht machen. Es wird immer gute und schlechte Kritiken geben. Das ist als Filmemacher halt so. Ich lese die Kritiken selber auch gar nie, denn wenn man gelobt wird, hat man das Gefühl, man sei genial und wenn einem jemand runtermacht, meint man, man habe kein Talent. Dabei ist beides eine absolute Illusion. Es spielt auch gar keine Rolle. Wichtig ist, dass ich meine Vision verfilmt habe und ich zufrieden bin mit dem Film, den ich gemacht habe. Aber es ist unmöglich, es mit einem Film allen recht zu machen oder das grösstmögliche Publikum zu erreichen. Ich könnte das gar nicht, denn für mich ist es schlussendlich wichtig, auf meine Vision einzugehen und diese durchzusetzen.
Das längere Interview hatte ich schon mal gelesen. Es bestätigt leider meine Meinung über ihn und auch, warum dir der Film wohl gefällt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

276
danielcc hat geschrieben:1. Supi, jetzt weiß ich auch, dass die Flugzeugszene auch nicht von ihm ist. Und mit Sicherheit sagt man bei so einem aufwendigen Dreh nicht einfach: Och bitte noch mal nachdrehen, gefällt mir nicht...
Da steht aber das sie eben doch von ihm ist, auch wenn er sie selber nicht gedreht hat, jedenfalls die Außenaufnahmen nicht. So was macht man mit Storyboards wo man den Second Unit Leuten ganz exakt vorgibt wie und was sie zu Drehen haben.
Und da steht doch daß er sie hat nachdrehen lassen wenn es ihm nicht gefiel, und das er jederzeit alles kontrolliert hat.
Also das Gegenteil von dem was du schreibst. ???

Wird wohl dann alles gelogen sein. Oder hast du einfach mal wieder was nicht verstanden?
Aber das hier ist für mich der Hammer. Es ist nämlich exakt diese "ich mach mein Ding" Einstellung, die auch Dalton ins verderben geführt hat. Wie kann man so ignorant sein? Er dreht einen Bondfilm FÜR die Zuschauer. Wie kann ihm da deren Meinung egal sein?
Aha, da ist er also mit seinem Erfolgsfilm ins Verderben gerannt. Hat anscheinend genau den Film gedreht den er wollte, und trotzdem fast genausoviel Zuschauer erreicht wie der nur für die Zuschauer gedrehte CR. Das ist ja eine echte Katastrophe. Da ärgert er sich bestimmt heute noch drüber.
Klingt als hätte auch Forster (ignoranter Kerl) es versäumt die richtigen Lehren aus dem TB Kassen Desaster zu lernen.

Echt, der Hammer ...

Daniel, denkst du eigentlich gelegentlich auch mal darüber nach was du dir da so alles zusammenschreibst?

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

277
Auch wenn ich mir als Bondfan QOS anders gewünscht habe muss ich doch sagen dass es selbstverständlich das gute Recht eines Regisseurs ist seine künstlerische Vision zu verwirklichen. Man kann Forster sicherlich keinen Vorwurf machen dass er seine Prioritäten anders gesetzt hat als dies vielleicht ein Großteil der Bondfans (inklusive mir) getan hätten. Wenn man hier jemandem einen Vorwurf machen wollte, dann doch wohl dem Produzentengespann, welches sich in jüngerer Zeit zu der strategischen Marschroute entschieden haben ihren Regisseuren weitgehend freie Hand zu lassen, verstärkt noch dadurch dass man völlig „serienfremde“ ins Boot holt (im Gegensatz zu den sich nach bewährter DFB-Manier hochgedienten Hunt und Glen). Sobald ein Künstler beginnt sich Gedanken darüber zu machen was das Publikum sehen möchte verwässert das seine Vision und letztlich auch das Ergebnis. Von daher war es von Forster konsequent und richtig genau seiner Vorstellung zu folgen, welcher hätte er denn ansonsten auch folgen sollen? Meiner? Der von Daniel? Der von einem gewichteten Durchschnitt? Leider hat sich letzteres in Hollywood in den letzten 25 Jahren im Mainstream-Kino zunehmend durchgesetzt und entsprechend sehen nahezu alle Blockbuster auch alle gleich aus und sind konturlose, abgeschliffene Massenvehikel, die den durchschnittlichen Publikumsgeschmack (man beachte unbedingt die Zweideutigkeit) bedienen.

Ja, ich mag Forsters Vision nicht – aber trotzdem kann man nicht einen Regisseur mit seinem künstlerischen Ruf verpflichten und sich dann beschweren dass er einen ungewöhnlichen und eigenständigen Ansatz wählt. Das ist genau die gleiche widersinnige Denke wie seinerzeit die Vorwürfe bei Serras GE Score.

Durch eure anregende Diskussion hab ich jetzt doch tatsächlich Lust - na sagen wir lieber Interesse – QOS doch noch mal eine Chance zu geben. Aber das hatte ich bei CR67 vor nem Vierteljahr ja auch...
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

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Kar, letztlich sind die Produzenten verantwortlich. Ich bin da froh, dass diese ja scheinbar nach QOS wieder eine etwas andere Richtung im Kopf haben, siehe Kameramann, Verpflichtung von Kleinman, etc.

Ich denke aber es ist ein schmaler Grat zwischen 'ich verwirkliche mich als Regisseur selbst' und 'ich schere mich ein Dreck um mein Publikum' um es mal ueberspitzt zu formulieren. Das Bemerkenswerte an Campbells CR finde ich, dass dies so positiv gelungen ist. Bei QOS sehe ich leider in Summe zu viel Regisseur und zu wenig Franchise.
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Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

279
danielcc hat geschrieben:Kar, letztlich sind die Produzenten verantwortlich. Ich bin da froh, dass diese ja scheinbar nach QOS wieder eine etwas andere Richtung im Kopf haben, siehe Kameramann, Verpflichtung von Kleinman, etc.
Mit solchen Aussagen wäre ich vor Sichtung des finalen Produktes doch sehr vorsichtig, Mendes erscheint mir nicht gerade als der klassische Erfüllungsgehilfe, vor allem weil er ähnlich wie Forster auch nicht gerade den klassischen Action-/Blockbusterhintergrund hat. Ich habe nicht den Eindruck, dass man nun dazu übergeht die Kompetenzen des Regisseurs wieder zu beschneiden, im Gegenteil ist der Austausch von Arnold durch Newman ein genau entgegengesetztes Zeichen.
danielcc hat geschrieben:Ich denke aber es ist ein schmaler Grat zwischen 'ich verwirkliche mich als Regisseur selbst' und 'ich schere mich ein Dreck um mein Publikum' um es mal ueberspitzt zu formulieren.
Die Geister die man rief... Nachdem nahezu die gesamte Filmwelt Juchheissa geschrieen hat angesichts des neuentdeckten „Anspruchs“ in CR ist da wohl in den Köpfen der Produzenten ein Mechanismus in Bewegung gesetzt worden. Mag sein, dass da jemand in der Vergangenheit sich schon immer „künstlerisch“ zurückversetzt gefühlt hat und dies nun mit aller Macht wettmachen will. Erstaunlich ist jedenfalls schon, dass sich in jüngerer Zeit die EON-Herrschaften bevorzugt leitendes Personal mit „künstlerischem Background“ und idealerweise gleich auch noch hochdekoriert ins Haus holt. Da dann aber das übliche Popcornspektakel zu erwarten ist nicht nur blauäugig sondern weltfremd. Ich hol mir halt keinen Picasso ins Haus, wenn ich nur die Decke gestrichen haben möchte. Und wenn ich es doch tue darf ich mich nicht beschweren, wenn die Decke hinterher statt unifarbig dann mit unzähligen Figuren oder ähnlichem ausgeschmückt ist.
danielcc hat geschrieben: Das Bemerkenswerte an Campbells CR finde ich, dass dies so positiv gelungen ist. Bei QOS sehe ich leider in Summe zu viel Regisseur und zu wenig Franchise.
Das ist Ansichtssache. Wie du weißt stiessen die Veränderungen in CR nicht ausschliesslich auf positive Resonanz bei der Fanbase. Ohne Campbell zu Nahe treten zu wollen, so weißt sein Werk nicht unbedingt eine eigene Handschrift aus – zumindest kann ich keine erkennen. Da ist die Gefahr, dass der finale Film sich auf unbekanntem Terrain bewegt deutlich geringer. Die Abweichungen zum Gesamtkanon der Bondfilme sind folgerichtig in CR auch im Detail zu finden, während sie bei QOS eher struktureller Natur sind. Was uns beim Mendes-Film erwartet werden wir sehen, angesichts des von mir nicht allzu sehr geschätzten bisherigen Werks dieses Herren (den sehr gelungenen American Beauty mal aussen vorgelassen) bin ich da eher skeptisch.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

280
Das Forster gar nicht ans Publikum gedacht hat kann man ihm auch gar nicht vorwerfen. Da hat er übrigens auch gar nicht gesagt, und das Zitat mit dem Dany das belegt ist ausschließlich auf Kritiken gemünzt.
QoS ist trotz seiner Eigenwilligkeiten ein hochkommerzielles Produkt, und einem überwiegend aus Action bestehenden Film vorzuwerfen er denke nicht ans Publikum ist grotesk. Forster ist es vielmehr gelungen den Bond so zu machen wie er wollte, und trotzdem die kommerziellen Erwartungen zu erfüllen. Das ist es was ich dann als die Quadratur des Kreises bezeichnen würde.
jedenfalls belegt der Erfolg des Filmes das er auch nicht am Publikum vorbeiproduziert wurde.

Im übrigen hat es ja DAD auch nicht geholfen nur ans Publikum zu denken was seine Akzeptanz bei diesem betrifft. Die Fans hassen ihn ja noch viel mehr als QoS.

Im Gegensatz zu QoS ist CR tatsächlich kein Film der eine persönliche Handschrift aufweist, der aber durchweg gut inszeniert ist, aber eben auf eine weitaus konventionellere Art. Das muß aber nicht bedeuten daß dann das Ergebnis automatisch das Schlechtere ist.
CR ist auf seine andere Art ja ebenfalls sehr gelungen.

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

281
"Wichtig ist, dass ich meine Vision verfilmt habe und ich zufrieden bin mit dem Film, den ich gemacht habe. Aber es ist unmöglich, es mit einem Film allen recht zu machen oder das grösstmögliche Publikum zu erreichen. Ich könnte das gar nicht, denn für mich ist es schlussendlich wichtig, auf meine Vision einzugehen und diese durchzusetzen."

Das ist deutlich. Vielleicht hat er damit sogar recht, vielleicht muss man das als Regisseur so machen, wenn man sich nicht total ausverkaufen will. Aber wenn das seine Vision wirklich so war, dann deckt sie sich nicht mit meiner - weder von einem Bondfilm noch von einem guten Actionfilm. Hat übrigens gar nix mit fehlenden Gadgets oder so zu tun...


A propos eigene Vision: Ich finde es bemerkenswert, dass seine eigene Vision zu 95% im Kopieren des visuellen Stilmittels der Bourne Reihe besteht inklusive der Verpflichtung der dafür verantwortlichen ;-)

Aber noch besser ist, dass er im Interview sagt, ihm habe Teil 1 und 2 der Bourne Filme gut gefallen, Teil 3 sei ihm zu extrem vom Schnitt gewesen... Ich müsste das noch mal vergleichen aber ich denke QOS ist das bis dato extremste Beispiel was den Schnitt angeht oder?

Zum Erfolg: maibaum, du weisst genauso wie ich, dass der Erfolg von QOS nicht 1 zu 1 ds wiederspigelt, was die Zuschauer über den Film denken. Dazu hilft dann eher imdb oder rottentomatoes... Alles in allem bin ich natürlich froh, dass QOS ein großer Erfolg war, wobei ich das exorbitante Budget bis heut nicht ganz verstehe im Vergleich zu CR)
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Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

282
Ich finde es allgemein übrigens etwas begrenzt, wenn man "eine eigene Handschrift" nur auf offensichtliche "Gimmicks" reduziert wie schneller Schnitt, wacklige Kamera, etc.
Forster hat ja mit QOS nicht seine eigene Handschrift weitergeführt, er hat eine eigene Vision, nur für diesen einen Film, verwirklicht.
Der Film ist ja was die Handschrift angeht nicht mit seinen anderen Filmen vergleichbar oder?

Also um es gemein zu formulieren, hat er seine Vision verwirklicht, die darin bestand einen Bondfilm wie einen Bourne Film zu inszenieren. OK, das ist auch unfair, da natürlich zu seiner Vision eben auch der stärker charaktergeprägte Ansatz gehörte (wobei, wenn doch das Drehbuch schon vorher fertig war...)

Campbell hat vielleicht mit CR auch eine für ihn sehr spezifische Vision verwirklicht. Nur ist es nicht so offensichtlich anders.

A propos "anders": Das ist ein Grundproblem was ich sehe. Für mich ist "Anders sein" kein Wert an sich und auch kein Ausruck von künstlerischem Anspruch. und leider sehe ich in QOS an vielen Stellen eben keine Idee oder Vision hinterm dem offensichtlich Andersartigen. Ich denke, Maibaum sieht dies sehr wohl und deswege sind wir so unterschiedlicher Meinung.
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Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

283
Natürlich weiß ich das, ich habe auch nicht behauptet das jeder den Film auch gut fand der ihn sah. Aber ein Franchise Beitrag der einen größeren Teil seines Publikums enttäuscht hat nicht den Erfolg den QoS hatte.
Ohne zufriedene Zuschauer hätte der Film weitaus weniger Publikum gezogen bzw. wäre nach der 1. Woche brutal abgestürzt.

Und was er da über seine Vison sagt, das heißt nicht das er nicht auch ans Publikum gedacht hat. Und wie Anatol schon meinte wer nur ans Publikum denkt macht meist auch nur austauschbare Wischi-waschi Ware. Sellenloses Konfektineskino.
Man muß das nciht mögen was Forster gemacht hat, aber eine Seele hat es, und ich finde er verdient zumindest Respekt dafür.

Und was die Bourne Filme betrifft, hat er bei denen auch nur Second Unit Leute engagiert ,das sind nur Handlanger, und als genau solche hat er sie eingesetzt. Und außer das er schnelle Schnitte bei den Actionszenen macht sehe ich da momentan nur wenige Ähnlichkeiten im Stil .QOs hat mich jedenfalls weitaus mehr beeindruckt als die Bourne Filme ,die für mich so im Bereich 6/10 liegen.
Und der 1. bourne war meiner Erinnerung nach gar nicht schnell geschnitten sondern nciht soagr sehr langsam? Nicht eher so 70ger Jahre mäßig?
Den schnellen Schnitt hat doch erst Paul Greengras hineingebracht ,und der hat das schon vor Bourne gemacht.

Ob der 3. Bourne schneller war? Keine Ahnung. Ich habe die Trilogie nur einmal gesehen, und kann mich nur noch an wenig erinnern. Die Action war jedenfalls nicht mal halb so gut wie bei QoS.

Und was die eigene Vision betrifft. Das muß ja nicht heißen das er dafür das Rad neu erfinden muß. Die eigene Vision schließt nicht aus das er Sachen benutzt die andere schon vor ihm gemacht haben. Und sie umfasst weitaus mehr als nur die schnellen Actionszenen.
Ich habe nirgends behauptet das QoS ein innovativer Film ist, oder sein müsste, aber die Mischung ist aufregend

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

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AnatolGogol hat geschrieben:....Durch eure anregende Diskussion hab ich jetzt doch tatsächlich Lust - na sagen wir lieber Interesse – QOS doch noch mal eine Chance zu geben. Aber das hatte ich bei CR67 vor nem Vierteljahr ja auch...
Geht mir ähnlich so. Wobei ich sagen muss, dass ich die Diskussion nur überflogen habe. Schließlich habe ich keinen Bock die Diskussion von Bengels (sorry für diese Ausdrucksweise!) im vollen Umfang mir anzutun. Ob es Lecks in der Story gibt (in welchem Film gibt es sie nicht und wie bereit ist man, sich den Film so oft anzusehen um alle Fehler zu finden?) oder der Film zu schnell geschnitten wurde, ist mir wurscht. Besonders beim letzten Punkt finde ich das eher positiv, da eine Verfolgungsjagd in der Realität nicht im Zeitlupentempo stattfindet. Aber das hatten wir ja bestimmt zur genüge. Man kann es letztendlich zusammenfassen in:

"Ob der Film dem Zuschauer einen netten Abend bereitet, dass bleibt jedem selbst überlassen."

Dass das Thema "Wasser" aufgegriffen wird, finde ich sehr interessant. Wasserknappheit ist ein Thema, auch wenn es dem "Otto-Normal-Autofahrer" an der Zapfsäule nicht gerade auffällt. Von daher ist Bond aktueller den je und man sollte "dankbar" sein, dass da darauf hingewiesen wird...

Gone-with the wind
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Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

285
danielcc hat geschrieben:Ich finde es allgemein übrigens etwas begrenzt, wenn man "eine eigene Handschrift" nur auf offensichtliche "Gimmicks" reduziert wie schneller Schnitt, wacklige Kamera, etc..

Hat das denn hier jemand gemacht? Ich bezog mich auch weniger auf CR im Speziellen als mehr auf Campbells Gesamtwerk. Ich denke da auch bei weitem nicht nur an optische Trademarks sondern vielmehr an Erzählstil, Inszenierungstempo, Thematiken, Interpretationsebenen u.ä.
Ein Peckinpah-Film ist ja letztlich nicht nur aufgrund der obligatorischen Zeitlupe charakteristisch. Aber anders gefragt: siehst du denn eine einheitliche Handschrift oder Linie in Campbells Werk? Ich vermag dies nicht.
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