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Einer meiner ersten Gedanken an einen Cameo von Tom Hardy in SW8 - Geiles Ding.
UND
wenn davon meine Kollegen (ein Star-Wars-Freak dabei ! - und die wissen, dass ich ein Tom-Hardy-Fan bin!) erfahren, wird das total witzig, wenn "mein" James Bond und Tom Hardy auch Bestandteil des SW-Franchises werden.
Samedi hat geschrieben:Tom Hardy soll in Episode VIII eine ähnliche Rolle haben wie Craig in TFA.
Also gar keine "echte" Rolle?
Mal ganz ehrlich: Craigs Rolle war fast größer und bedeutender als die von Gwendoline Christie und deren Rolle wurde schon rund ein Jahr vor Kinostart kommuniziert und angepriesen.
Craigs Auftritt war eigentlich ein Anti-Cameo denn der Sinn eines Cameos ist ja eher, ein bekanntes Gesicht mal kurz zu zeigen des Wiedererkennungswerts wegen. Ich war fast überrascht dass es eine ganze Sequenz mit ihm gab und er sogar geredet hat
"It's been a long time - and finally, here we are"
Das stimmt, die Christie Rolle war halt auch vom Marketing her komplett lächerlich. Wenn die dann im Making Of erzählt, wie stolz sie erst, der erste weibliche Antagonist in Star Wars zu sein, kann man nur drüber lachen.
Im Zuge des hier stattgefundenen Marathons und weil der Hille vor Urzeiten in diesem Thread danach gefragt hat, hier ein paar Worte zu Episode VII: Das Erwachen der Macht:
Von der Inszenierung her und dank der vielen tollen Modelle habe ich mich erstmals wieder heimisch in Star Wars gefühlt. Actiontechnisch kann der Film auf jeden Fall begeistern und ist unterhaltsam und einige bekannte Charaktere wiederzusehen war auch schön. Darstellerisch ragt vor allem Daisy Ridley heraus, die sogar John Boyega und Harrison Ford an die Wand spielt, obwohl diese ebenfalls sehr gute Arbeit leisten und gerade Ford sorgt gemeinsam mit Chewbacca dafür, dass man sich nach Sekunden wieder an den alten Han Solo erinnert fühlt und überhaupt nicht mehr an dessen Alter denkt. Auch der Droide BB-8 ist eine nette neue Figur und macht Laune, dazu überzeugt Oscar Isaac ebenfalls in seiner sympathischen Rolle. Auf der Bösewichtsseite macht Adam Driver seine Sache gut und auch Domnhall Gleeson spielt gut, jedoch wird er in seiner Rolle verschenkt. Wer überhaupt nicht funktioniert, ist Gwendoline Christies Rolle, die weder sonderlich viel zu tun hat, noch irgendwie Akzente setzt und genauso sang und klanglos verschwand, wie sie aufgetaucht ist( übrigens auf Kisten in einer Anspielung an die alten Filme, die bei mir nicht wirklich zünden konnte).
Was jedoch wirklich schade ist, ist die Tatsache, dass die Story so dermaßen von den Vorgängern abgekapselt ist, dass unweigerlich der Gedanke kommt, dass Abrams entweder zu faul war oder zu wenig Selbstvertrauen hatte, eigenständig etwas auf die Füße zu stellen. Leider hat die Story im Gegensatz zu ihrem Original das Problem, dass es trotz des an sich gut vorankommenden Storyflusses so viele nervige Verweise auf Dinge gab, die man noch nicht wissen konnte und alle in den nächsten Episoden aufgelöst werden sollten. Ich hatte wirklich während des gesamten Films ständig das Gefühl, irgendetwas nicht mitbekommen zu haben und nicht zu wissen, weil einem genau diese Tatsachen permanent in irgendeiner Form an den Kopf geworfen wurden. Das war bei "Krieg der Sterne" sehr viel besser gewesen, weil man dort immer wusste, was Sache war und keine unnötigen Verweise auf die späteren Filme erhalten hat, die einen aus dem Geschehen geworfen haben.
Aber unterhaltsam ist der Film dennoch und gerade die letzte Szene ist wirklich grandios geraten. Nach den Prequels sollte man, denke ich, auch nicht allzu hohe Ansprüche haben und ich freue mich trotzdem auf den nächsten Teil, bei dem die Schwächen von Abrams Erstling hoffentlich relativ ausgemerzt worden sind.
Punkte:(7/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)
00T hat geschrieben:Nach den Prequels sollte man, denke ich, auch nicht allzu hohe Ansprüche haben und ich freue mich trotzdem auf den nächsten Teil
Und das ist dann wohl der Grund, warum TFA verhältnismäßig gut abgeschnitten hat. Die Ansprüche waren niedrig, Abrams sehr genaue Fehleranalyse der Prequels einwandfrei - ein Fest für Nostalgiker und Traditionalisten. Wie ich in meinem Review schrieb, ist auch gerade dieses Befriedigen der Fanwünsche die große Stärke des Abrams Films, aber eben für mich nicht ausreichend - auch wenn ich dennoch wie du auf eine persönliche Bewertung (in meinem Fall von 6 Punkten) komme. Schön, dass du die wahre große Stärke des Filmes (namentlich Daisy Ridley) wie ich als solche empfindest und sein wir ehrlich: Ihre darstellerische Leistung ist einfach superb, da kann man nicht meckern.
00T hat geschrieben:gerade die letzte Szene ist wirklich grandios geraten
So ist das. Einmalig guter Moment, bin mir sicher, dass Abrams den nicht inszeniert hat. Viel zu intelligent und feinsinnig für seine Machart.
Casino Hille hat geschrieben:So ist das. Einmalig guter Moment, bin mir sicher, dass Abrams den nicht inszeniert hat. Viel zu intelligent und feinsinnig für seine Machart.
Nö, da übertreibst du also. Der Schluss ist auch meine Lieblingsszene des Films und zeugt von einer emotionalen Intensität, aber das liegt in allererster Instanz an den Herren Williams und Hamill und weniger an der inszenatorischen Umsetzung. Tatsächlich ist mir schon bei der ersten Kinosichtung die perspektivische Willkürlichkeit der Kamerawinkel bei Reys Aufstieg aufgefallen und diese unpassende, kreisförmige Luftaufnahme ganz zum Ende finde ich daneben.