Die Ausrichtung von Bond 24

Hier kamen alle Neuigkeiten, Gerüchte und Spekulationen zum 24. Bondfilm SPECTRE (Kinostart Oktober 2015) mit Daniel Craig als 007 herein! [LESEFORUM]
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Invincible1958
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Maibaum hat geschrieben:Der stammt natürlich nicht aus den 50gern. Die 1. Hälfte von CR hat nichts mit dem Roman zu tun, die 2. Hälfte etwas mehr, aber auch nicht so ganz viel.
Also die erste Hälfte des Films hat schon was mit dem Roman zu tun.

Im Roman verliert LeChiffre das Geld, weil er in Bordelle investiert. Kurz darauf wird die Prostitution in Frankreich verboten und das Geld ist weg. Deshalb muss er es am Spieltisch zurückgewinnen.
Auch die zwei Tötungen von Bond, die zum 00-Status führen, werden erwähnt.

Im Film verliert LeChiffre das Geld, weil Bond seinen Plan am Flughafen Miami durchkreuzt.

Man hat also nur die Art und Weise wie LeChiffre das Geld verspielt "modernisiert", ansonsten ist aber alles intakt. Im Roman investiert er in Prostitution, im Film in eine Flugzeugaktie.

Wenn man so will, dann wurde das für den Film alles ein wenig ausgebaut. Im Roman wird LeChiffres Vorgeschichte ja nicht so lange ausgedehnt.
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Maibaum
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Das ist aber nicht Teil der Handlung im Roman. Der Roman beginnt im Casino, und der Rest wird nur erwähnt. Die Handlung die CR (der film) in der 1. Hälfte erzählt ist komplett neu erfunden. Und auch in der 2. Hälfte ist viel dazu erfunden worden. Während die spektakulärste Idee des Romans (das Attentat) im Film nicht auftaucht.

Wenn du alles zusammenzählst, dann bleibt nicht viel übrig vom Roman. Außerdem unterscheidet sich auch die Personenzeichnung und die gesamte Atmosphäre stark. Vesper ist eine vollkommen andere Figur als im Roman. Bond auch.
In FRWL dagegen sind da noch größere Übereinstimmungen. Aber auch da wurde schon sehr viel verändert, und hinzugefügt.

CR ist ein Film der auf Teilen des Romans basiert, aber es ist keine Verfilmung des Romans.
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SirHillary
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Bin größtenteils bei dir.
Eine Romanverfilmung kann man es nicht nennen, aber näher am Roman als die meisten.
Aber dass Vesper eine 'vollkommen andere Figut als im Roman' sein soll, das kann ich nicht nachvollziehen.
Vielleicht sieht sie anders aus, als im Roman beschrieben oder sie arbeitet nicht für Mathis sondern fürs Schatzamt. Aber die entscheidenden Eigenschaften sind doch vorhanden. Die Grundzüge dieser Figur ist doch der Zwiespalt oder die Ohnmacht zwischen Verrat, Liebe und die darausfolgende Verzweiflung und der Selbstmord (auch wenn im Film anders dargestellt als im Roman). Und diese Grundzüge sind vorhanden. Dass sie im Film noch aufgepeppt werden mit einer der besten schauspielerischen Leitungen eines Bondgirls ist die Zugabe. :-) Also meiner Meinung nach weit entfernt von einer vollkommen anderen Figur.
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Invincible1958
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SirHillary hat geschrieben:Vielleicht sieht sie anders aus, als im Roman beschrieben oder sie arbeitet nicht für Mathis sondern fürs Schatzamt. Aber die entscheidenden Eigenschaften sind doch vorhanden. Die Grundzüge dieser Figur ist doch der Zwiespalt oder die Ohnmacht zwischen Verrat, Liebe und die darausfolgende Verzweiflung und der Selbstmord (auch wenn im Film anders dargestellt als im Roman). Und diese Grundzüge sind vorhanden.
Sehe ich genauso.

Und ebenso sind die Grundzüge des Roman vollkommen intakt im Film.
Und daher würde ich es schon als Romanverfilmung bezeichnen.

Eine Romanverfilmung muss ja einen Roman nicht 1:1 umsetzen, vor allem nicht einen Roman, der Anfang der 50er spielt, wenn die Filmhandlung im 21. Jahrhundert angesiedelt ist. Solange aber der Grundtenor intakt ist, ist das für mich eine Romanverfilmung, weil ja auch nichts Entscheidendes hinzugefügt oder verändert wurde. Das sind alles nur Details am Rande, die die Grundstory aber nicht tangieren.

Und Attentate auf Bond gibt es im Film im Casino (beim Treppenhauskampf und bei der Vergiftung). Die Ersetzen halt die Bombe und die Spazierstockwaffe im Rücken.

Wie gesagt: im Buch und im Film kommt am Ende dasselbe bei raus, und auch auf demselben Weg (auch wenn es im Buch vielleicht eine Kopfsteinpflasterstraße ist und im Film eine asphaltierte Straße ;-) ).
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Maibaum
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Nein, vollkommen anders für mich.
Viele der Dialoge die sie im Film spricht wären für die Roman Vesper undenkbar. Bond nennt sie sogar mal in Wut ein dummes Ding, und es blieb mir vollkommen schleierhaft wie er sich in diese unerfahrene Frau verlieben konnte. Bzw. Fleming hat es nicht geschafft das nachvollziehbar zu gestalten. Während im Film der Stil und die schauspielerische Leistung das für mich erfahrbar machen. Im Film funktioniert das, im Roman gar nicht.

Die Film Vesper ist für mich ein ganz anderer Mensch. Die Rolle ist an sich ähnlich angelegt, aber der Charakter ist ein ganz verschiedener.
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Maibaum
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Invincible1958 hat geschrieben:
SirHillary hat geschrieben:Vielleicht sieht sie anders aus, als im Roman beschrieben oder sie arbeitet nicht für Mathis sondern fürs Schatzamt. Aber die entscheidenden Eigenschaften sind doch vorhanden. Die Grundzüge dieser Figur ist doch der Zwiespalt oder die Ohnmacht zwischen Verrat, Liebe und die darausfolgende Verzweiflung und der Selbstmord (auch wenn im Film anders dargestellt als im Roman). Und diese Grundzüge sind vorhanden.
Sehe ich genauso.

Und ebenso sind die Grundzüge des Roman vollkommen intakt im Film.
Und daher würde ich es schon als Romanverfilmung bezeichnen.

Eine Romanverfilmung muss ja einen Roman nicht 1:1 umsetzen, vor allem nicht einen Roman, der Anfang der 50er spielt, wenn die Filmhandlung im 21. Jahrhundert angesiedelt ist. Solange aber der Grundtenor intakt ist, ist das für mich eine Romanverfilmung, weil ja auch nichts Entscheidendes hinzugefügt oder verändert wurde. Das sind alles nur Details am Rande, die die Grundstory aber nicht tangieren.

Und Attentate auf Bond gibt es im Film im Casino (beim Treppenhauskampf und bei der Vergiftung). Die Ersetzen halt die Bombe und die Spazierstockwaffe im Rücken.

Wie gesagt: im Buch und im Film kommt am Ende dasselbe bei raus, und auch auf demselben Weg (auch wenn es im Buch vielleicht eine Kopfsteinpflasterstraße ist und im Film eine asphaltierte Straße ;-) ).
Nein, das muß nicht 1:1 sein, aber viel bleibt hier nicht übrig. Es sind sehr viel mehr Abweichungen als Gemeinsamkeiten.

Von Mathis bleibt nur der Name, und Leiter ist auch eine andere Figur. Ebenfalls Le chiffre, M und Bond selber. Ich bezweifle auch das da viele Dialoge übernommen wurden. Auch in der 2. Hälfte, die auf dem Roman beruht, sind noch viele Szenen und Charaktere hinzugefügt worden.

Das Grundgerüst des Romanes ist in der 2. Hälfte erkennbar, in der 1. gar nicht.

Ich sehe auch generell in den frühen Verfilmungen schon sehr starke Unterschiede.
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SirHillary
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Maibaum hat geschrieben: Nein, das muß nicht 1:1 sein, aber viel bleibt hier nicht übrig. Es sind sehr viel mehr Abweichungen als Gemeinsamkeiten.

Von Mathis bleibt nur der Name, und Leiter ist auch eine andere Figur. Ebenfalls Le chiffre, M und Bond selber. Ich bezweifle auch das da viele Dialoge übernommen wurden. Auch in der 2. Hälfte, die auf dem Roman beruht, sind noch viele Szenen und Charaktere hinzugefügt worden.

Das Grundgerüst des Romanes ist in der 2. Hälfte erkennbar, in der 1. gar nicht.

Ich sehe auch generell in den frühen Verfilmungen schon sehr starke Unterschiede.
Da bin ich bei dir.

Aber dass du, wie gesagt, die Figur von Vesper als eine völlig andere beschreibst ist für mich zu arg. Dass der Autor/Regisseur, wer auch immer, die Rolle der Film-Vesper (zu ihrem Vorteil) ausgebaut hat ist natürlich richtig und auch gut so. Aber mit 'völlig anders' würde ich etwas anderes verbinden.
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Maibaum
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Ich meine das von dem her was sie sagt (das vor allem) und tut ein Mensch ist der sich stark von der Romanfigur unterscheidet. Sie scheint für mich ein ganz anderes Denken, ein ganz anderes Selbstverständnis zu haben.

Mein Eindruck.
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SirHillary
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Verstehe ich und stimme dir auch zu.
Ich störe mich nur an dem Ausdruck 'völlig anders'. :-)

Aber da kommen wir wohl nicht zusammen. ;-)
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Maibaum
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Nee, nicht so ganz. Ich finde auch hier die Abweichungen sind größer als die Gemeinsamkeiten.

Ich bin auch immer beim Lesen der Bondromane bereit die Charaktere in meinem Kopf mit den Darstellern aus den Filmen zu besetzen, selbst da wo sie von der Beschreibung her komplett abweichen (Largo). Aber bei Vesper war das unmöglich. Wie auch bei allen anderen Figuren in CR.

FRWL ist bislang der einzige in dem es mir gelang mir Bond wie Connery vorzustellen. Alle anderen wie im Film sowieso.
Aber Bond bleibt für mich bei Fleming immer irgendwie gesichtslos.
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SirHillary
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Hmm..ob das ein Argument ist..die Vorstellungskraft des Lesers. Es gibt da mehrere Möglichkeiten, wenn ich ein Buch lese, nachdem ich den Film gesehen habe. Entweder geht die eigene Vorstellungskraft flöten, weil ich immer die Darsteller aus dem Film im Kopf habe oder die Beschreibungen im Buch sind so gut, dass ich die Schauspieler vergesse oder ich versuche krampfhaft die Schauspieler, so wie du sagst, in die Romanfiguren zu pressen. Das muss jeder für sich entscheiden, wie er das mag oder kann.
Schon bei Bond ist das schwer, weil er im Roman schwarzhaarig ist und weder Roger Moore (zumindest in jüngeren Jahren) noch Daniel Craig tragen eine schwarze Haarpracht. Und klar ist Le Chiffre ein ganz anderer Typ im Roman als im Film. Das war natürlich nur auf das Optische bezogen.
Aber, um nochmal auf Vesper zu kommen, für mich wäre es eine komplett andere Rolle bzw. ein anderer Charakter, wenn selbst die Grundzüge nicht passen würden. Vesper wäre zum Beispiel vom Schatzamt, würde Bond unterstützen, ihn unabsichtlich in eine gefährliche Situation bringen und zum Schluss, wie viele Bond-Girls in seinen Armen liegen.
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Maibaum
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Das wäre eine andere Rolle.

Die Rolle ist ähnlich, auch die Funktion in der Handlung, aber sie ist für mich einfach ein anderer Typ Mensch.
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Invincible1958
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Maibaum hat geschrieben:Das wäre eine andere Rolle.

Die Rolle ist ähnlich, auch die Funktion in der Handlung, aber sie ist für mich einfach ein anderer Typ Mensch.
Vielleicht liegt das auch einfach daran, dass man im Jahr 2006 eben einen einigermaßen modernen Typ Mensch zeigen wollte und keine 1952er-Frau.
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Maibaum
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Natürlich, das ist ein ganz wesentlicher Aspekt.
Vieles an Flemings Romanen ist logischerweise mehr oder weniger stark veraltet. Daß diese trotz der konstanten Beliebtheit der Filme nur schwer verkäuflich sind beweist auch wie weit weg sie vom heutigen Geschmack sind.

Ich denke eine 1:1 Umsetzung der Fleming Romane würde heute niemanden mehr ins Kino locken. Nicht mal vor den Fernseher.
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thadeusbraun
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Lieblings-Bondfilm?: Casino Royale
Lieblings-Bond-Darsteller?: Daniel Craig

Ich denke, dass man die ganze Quantum Geschichte wieder aufgreifen sollte, und das Potenzial, was darin steckt, sollte nicht wieder so verpulvert werden, wie mit SPECTRE, bzw. Phantom.

Versteht mich nicht falsch: Bond soll nun nicht in jedem kommenden Film gegen Quantum, bzw. dessen Anführer antreten, aber nett wäre, wenn Quantum z.B. in einer Nebenhandlung kurz erwähnt wird, falls Quantum nicht Hauptgegner eines Films wird. Ähnlich, aber nur ähnlich dem Scarecrow in den letzten 3 Batman Filmen.

Und ab und zu, ist Quantum dann der Hauptgegner.
Ob ich ihr ein bisschen den Arm brechen soll...?
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