Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Casino Hille hat geschrieben:Vodka, das Psycho-Remake ist sicher auch nicht überflüssiger als der x-te Star Wars oder James Bond Neuaufguss.
Interessanter Aspekt. Angesichts der Tatsache, dass wir mittlerweile eine neue Modeerscheinung haben, bei der Quasi-Remakes als Sequels verkauft werden (Terminator Genysis, Jurrasic World, The Force Awakens etc.) hast du vermutlich vollkommen recht. Van Sants Psycho-Remake geht dennoch finde ich einen deutlichen Schritt weiter, weil er sich so sklavisch an die Vorlage hält und diese imitiert, dass praktisch keine eigene und damit neue Idee hinzugefügt wird. Ein Film, der einem original außer Farbe und neuen Darstellern gar nichts neues hinzufügt ist in meinen Augen wirklich komplett überflüssig (obwohl es rein praktisch natürlich Gründe dafür gibt).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Casino Hille hat geschrieben:Vodka, das Psycho-Remake ist sicher auch nicht überflüssiger als der x-te Star Wars oder James Bond Neuaufguss.
Da vergleichst du aber Äpfel mit Birnen. Die von dir Genannten variieren ein Schema, eine Formel. Das Psycho-Remake filmt einen alten Film Einstellung für Einstellung neu ab. Das halte ich für ausgemachten Blödsinn. Wie anatol schon sagte. Keine eigene Handschrift, keine Ideen, keine Interpretation.
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Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Das Psycho-Remake ist aber eben durchaus als Essay zu eben dieser Thematik zu sehen. Gus Van Sant ist eigentlich nur einen Schritt weiter gegangen und hat diese weit verbreitete Form der Abnudelung und Ausschlachtung alter Formate eben gekonnt auf die Spitze getrieben. Ich kann mich da köstlich drüber amüsieren und sehe den Film daher vor allem als Diskussionsbeitrag zur Sinnhaftigkeit von Remakes im Allgemeinen. Und bei all den immer gleichen generischen Marvel-Filmen und sonstigen Effektblockbustern heutzutage ist es doch schon fraglich, ob die wirklich so viel mehr eigene Note haben. Brillant finde ich daher auch einige Änderungen im Psycho-Remake, die sich für mich sehr bewusst nach Verschlimmbesserungen anfühlen (die Änderung der Arbogast-Ermordung ist so peinlich schlecht, dass ich hier nur Absicht erkennen kann) und ganz wunderbar zeigen, wie austauschbar diese "Eigennoten" doch sind, wenn man letztendlich nur alten Wein in neuen Schläuchen präsentiert bekommen. Ne, ne, ich mag den Film.
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Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Kann natürlich immer sein, aber ich habe den Film 98 im Kino genauso wahrgenommen (und besimmt nicht als Einziger, auch wenn mir das egal wäre). Und da Van Sant auch sonst kein Regie-Stümper ist, bin ich schon ziemlich sicher, dass hier mehr dahinter steckt. Davon ab funktioniert der Film als Diskussionsbeitrag zu diesem Thema natürlich unabhängig von der ursprünglichen Intention. Jetzt hätte ich jedenfalls Lust, ihn unbedingt mal wieder zu sehen.
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Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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DonRedhorse hat geschrieben: 30. Januar 2019 19:10
NickRivers hat geschrieben: 30. Januar 2019 18:07 ich sah vor kurzem das Remake von "Dirty Dancing" Ui! War das ein Mist
Kein Wunder. Da ist schon das Original Mist.
Die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich muss gestehen, dass ich bisher tatsächlich weder das Original, noch das Remake gesehen habe.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Was mir an "Dirty Dancing" gefällt sind v.a. die sehr komplexen Zeichnungen der Figuren. Jede sogar noch so triviale ist interessant.
die friedensbewegte Babe aus hochintellektuellem jüd. Medizinerhaushalt verliebt sich in den tumben Tanzlehrer Johnny.
Da der Hedonist und schamlose Opportunist Robbie.
Dort die Kellermanns im Zwiespalt zwischen Obszönität und Sittlichkeit
etc. etc...
Dass damit der Durchschnitts-Bondi nichts anfangen kann, verwundert mich wenig. Welche Figur außer Blofeld (und das auch nur als Clown-Bösewicht) im Bondiversum hatte irgendeinen Nachhall außer natürlich Bond selber
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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