Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"

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Casino Hille
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Hannes007 hat geschrieben:Ich finde es schade, dass Bond Goldfingers Willen ausgeliefert ist. Ich liebe es einfach, wenn Bond verdeckt ermitteln darf, wenn er selbst Erfolge feiert.
Mich stört Bonds Passivität eigentlich aus drei unterschiedlichen Gründen nicht:

1. Haben wir dadurch sehr viele Szenen mit Fröbe, der einfach herrlich spielt und der als Villain so richtig zur Geltung kommen kann. (Vermutlich gibt er eine der 5 besten Leistungen der ganzen Reihe.)
2. Macht es Bond als Person menschlicher, wenn er schwächelt und wenn ihm mal nicht alles auf Anhieb gelingt. Übrigens ist 007 bei Fleming sehr ähnlich angelegt, macht Fehler am laufenden Band, ist ständig unprofessionell und gewinnt oft nur durch glückliche Umstände.
3. Spielt Connery seinen Bond so souverän, dass man ihn trotzdem immer für denjenigen halten könnte, der den Ton angibt, obwohl er das innerhalb der Handlung ja nun weiß Gott nicht ist.
Thunderball1965 hat geschrieben:Vor allem gut geschrieben. Inhaltlich sehe ich deine Kritik aber oft anders.
Danke für das Lob, in welchen Punkten siehst du meine Kritik denn anders? Wie würdest du den Film bewerten?
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Thunderball1965
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Tempo
Das sehe ich bei GF eher weniger. Als Film mit "Tempo" würde ich eher LTK bezeichnen. Das T. hier ist eher auf normalem Niveau.
eine Gut-gegen-Böse-Konstellation, die von dem Aufeinandertreffen von Pro- und Antagonist lebt
Auch das muss kein Vorteil sein. Wie es mir vorkommt, hat Goldfinger zu viele Szenen. Klar kann sich Fröbe so ausspielen und seinen großen Gegenspieler facettenreich interpretien, aberr, wie ich selbstreflektierend feststelle, hat ein guter Bösewicht für mich wenige Szenen. Wenn diese dann aber so präzise sind, dass sie den Antagonisten mit wenig Laufzeit genug Platz geben, reicht das völlig. Ich meine, Goldie und 007 treffen göleich zu Anfang aufeinander! ... :?
der glorreiche Macho-Superheld James Bond aus den vorherigen Filmen
So nehme ich ihn gerade sowohl in den Vorgängern als auch in den Nachfolgern nicht wahr. Das mag das öffentliche Bild sein, aber eigtl. trifft es auf keinen richtig zu. Und wenn das Bild, was Bond in anderen Filmen zeigt, das eines "glorreiche[n] Macho-Superheld[en] James Bond " ist, wüsste ich nicht, inwiefern sich GF davon unterschidet, zumal er die Pussy ja in der Scheune... äh... überzeugt.
Überhaupt erlaubt das Drehbuch sich hier etwas, was im heutigen Kino absolut unverzeihlich wäre: Es verdammt seinen Helden zur Passivität
Ist wirklich unverzeihlich.
Gerd Fröbe als Auric Goldfinger
Es mag seltsam klingen, aber Grinse-Goldie ist mMn ein leicht überdurchschnittlicher Bösewicht. (Gleich hagelt es heftig!) Seine oft gelobte Leistung wird durch die vielen Auftritte natürlich begünstigt, wie ich das sehe aber schwächt es die Rolle ein wenig ab. Die Laser-Szene ist dennoch, auch schauspielerisch, villeicht die beste der Reihe.
Goldfingers Verhältnis zu Bond ist in dieser Form wahrscheinlich einmalig in der Filmgeschichte.
Genauso wie mittlerweile Silvas. :twisted: :wink:
Hamiltons kluge Regie
Ich halte Terence Youngs Arbeit für die beste der Reihe. Hamiltons Filme sind inszenatorisch eher schwach.
später ist es dann aber Goldfinger, der in der brillanten Laserstrahl-Szene seine Macht voll und ganz ausspielt. An Genialität gewinnt diese Sequenz noch dadurch, dass Bond hier allein auf seinen Verstand angewiesen ist. Während er vorher in der etwas zu langen und übertriebenen Aston-Martin-Verfolgungsjagd auf eine Vielzahl an albernen Spielzeugen zugreifen konnte, die ihm aber letzten Endes auch nicht wirklich weiterbrachten, muss er sich hier ganz allein durch seinen Intellekt aus der misslichen Lage befreien. Nur durch seine vorherigen Ermittlungen schafft er es, am Leben zu bleiben.
Wo ist der stift zum Unterschreiben?
eine emanzipierte Frau mit Persönlichkeit, die genau weiß, was sie will
Bei Bond waren die Frauenrollen schon immer moderner.(?)
dem Helden erliegt
Genau sowas meine ich mit "gut geschrieben" :D
offensichtliche Schwächen [...] und dramaturgische Probleme
Ja, allerdings.
8,5/10
Als ich ihn letztesmal gesehen habe, vergab ich 7. Mittlerweile liegt meine Wertung bei 8.
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Dirk
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Ein Klassiker! Goldfinger ist der beste Bond mit Connery. Nicht nur daß er gegen Gerd Fröbe spielen durfte, beide haben sich gut ergänzt. Und Oddjob war auch ein guter, weil außergewönlicher, Handlanger.
Die Story ist gelungen, aber ein "popeliger" Goldraub ist auch nicht gerade der Brüller. Die ganze Geschichte, daß er das Gold verstrahlt um sein eigenes Gold gewinnbringend zu vermarkten, ist zwar interessant, hätte aber besser gestaltet werden können. Bei DAF hat Blofeld zwar auch Diamanten im großen Stil gestohlen, aber zu einem höheren Zweck, nämlich um einen "Todeslaser" im All zu installieren und die Welt erpressen zu können. So ein "höheres Ziel" hätte Goldfinger auch gut getan. Nichtsdestotrotz ist und bleibt Goldfinger einer der besten Bond-Filme.
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Thunderball1965
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Deiner letzten These widerspreche ich insofern, da ein kleiner Auslöser einer Handlung auch genügen kann (s. Frwl). Für gf reicht der plot, gerade weil Gert ebendieses Gefühl vermittelt, dass hier alles groß genug ist.
Zuletzt geändert von Thunderball1965 am 2. Oktober 2014 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Dirk
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Thunderball1965 hat geschrieben:Deiner letzten These widerspreche ich insofern, da ein kleiner Auslöser einer Handlung auch genügen kann +s. Frwl). Für gf reicht der plot, gerade weil Gert ebendieses Gefühl vermittelt, dass hier alles groß genug ist.
Gert Fröbe ist unbestritten einer der besten Bond-Bösewichte. Er hat die Rolle voll ausgefüllt. Aber wenn die Rolle mehr hergegeben hätte, hätte er das auch noch brilliant gemeistert, da bin ich mir sicher. Meine Kritik richtete sich nicht gegen Gert Fröbe, sondern gegen die Rolle des Goldfinger, bzw. gegen die Intention von Goldfinger.

Und was heißt "+s. Frwl)" ? :-)
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Thunderball1965
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Dirk hat geschrieben: "+s. Frwl)" ? :-)
Ups. Danke für die Korrektur.
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Dirk hat geschrieben: Die Story ist gelungen, aber ein "popeliger" Goldraub ist auch nicht gerade der Brüller. Die ganze Geschichte, daß er das Gold verstrahlt um sein eigenes Gold gewinnbringend zu vermarkten, ist zwar interessant, hätte aber besser gestaltet werden können. Bei DAF hat Blofeld zwar auch Diamanten im großen Stil gestohlen, aber zu einem höheren Zweck, nämlich um einen "Todeslaser" im All zu installieren und die Welt erpressen zu können.
Die Frage ist, ob dies DAF etwas gebracht hat oder nicht. Ich denke eher nicht. DAF ist für mich weit entfernt von GF. Gut, das liegt natürlich nicht nur am Laser. :-) Wenn man die Motive der 'Bösewichte' in den Bondfilmen vergleicht haben nicht alle Allmachtsfantasien...eher die wenigstens. Daher würde ich nicht von einem 'popeligen' Motiv sprechen. Und wenn ich GF schon mit anderen Bonds vergleiche, dann noch nicht ausgerechnet mit DAF. Ich weiß nicht, ob dieser besser gestaltet ist. Aber das ist natürlich Ansichtssache. :-)
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Casino Hille
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SirHillary hat geschrieben:Die Frage ist, ob dies DAF etwas gebracht hat oder nicht. Ich denke eher nicht. DAF ist für mich weit entfernt von GF. Gut, das liegt natürlich nicht nur am Laser. :-) Wenn man die Motive der 'Bösewichte' in den Bondfilmen vergleicht haben nicht alle Allmachtsfantasien...eher die wenigstens. Daher würde ich nicht von einem 'popeligen' Motiv sprechen. Und wenn ich GF schon mit anderen Bonds vergleiche, dann noch nicht ausgerechnet mit DAF. Ich weiß nicht, ob dieser besser gestaltet ist. Aber das ist natürlich Ansichtssache. :-)
Ich meinte auch eher den Vergleich Diamanten stehlen und daraus einen "Todeslaser" zu machen und die Welt zu erpressen vs. Gold stehlen und für Jahre "unbrauchbar" zu machen. Direkt die Filme wollte ich eigentlich nicht vergleichen, nur die Motive an sich. GF ist definitiv besser als DAF, aber mir gefällt die Motivation von Blofeld in DAF besser als die von Goldfinger.
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Verstehe was du meinst. Aber dann schau dir mal die Motive von manch anderen Schurken an, die sind dann noch 'einfacher'.
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Casino Hille hat geschrieben:Was die Gegner so vorhaben, ist doch bei Bond total zweitrangig. Ob Goldfinger das Gold jetzt stiehlt, in die Luft jagt oder mit pinkem Graffiti besprüht, für den Film hätte es wohl den selben Effekt.
Zweitrangig würde ich nicht sagen. Gerade in dieser Zeit war es doch üblich, daß es um das Wohl und die Freiheit der Menschheit geht. Wenn er das Gold pink angemalt hätte, dann hätte man Bond nicht gebraucht, sondern einen Polizisten aus dem Vandalismusdepartment. Aber Gold stehlen durch "unbrauchbar" machen, das ist eine andere Nummer. Es hätte gut gepaßt, wenn er die Bombe in Fort Knox nur versteckt hätte um Amerika zu erpressen, oder die internationalen Finanzmärkte zu manipulieren. Die Handlung wäre die gleiche, Bond sucht und findet die Bombe und sie wird rechtzeitig entschärft. Aber die Motivation von Goldfinger wäre eine andere.
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GF und DaF zu vergleichen, ist ein bisschen wie die Sache mit den Äpfeln und Birnen. Beide Filme haben ihre Schwachstellen, aber funktionieren doch irgendwie!
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Thunderball1965 hat geschrieben:GF und DaF zu vergleichen, ist ein bisschen wie die Sache mit den Äpfeln und Birnen. Beide Filme haben ihre Schwachstellen, aber funktionieren doch irgendwie!
Ohne Zweifel funtionieren beide, und beide sind auch in sich schlüssig. :)
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Thunderball1965 hat geschrieben:GF und DaF zu vergleichen, ist ein bisschen wie die Sache mit den Äpfeln und Birnen.
Äpfel und Birnen zu vergleichen ist doch eigentlich sogar durchaus möglich, immerhin ist beides Obst. Wirklich unsinnig wäre es, Äpfel und Waschmaschinen gegeneinander antreten zu lassen.
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Thunderball1965 hat geschrieben:GF und DaF zu vergleichen, ist ein bisschen wie die Sache mit den Äpfeln und Birnen.
Äpfel und Birnen zu vergleichen ist doch eigentlich sogar durchaus möglich, immerhin ist beides Obst. Wirklich unsinnig wäre es, Äpfel und Waschmaschinen gegeneinander antreten zu lassen.
:D Das ist doch mal ein Vergleich. Rauskommen würden gewaschene Äpfel.
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