Das ist schade, dass Dich die Bondfilme nicht mehr fesseln. Ich habe da die Fanbrille auf und bewerte die Filme locker mit 2 Punkten mehr im Vergleich zu einem "normalen" Film. Mein Favourit "TSWLM" z.B. erhält von mir 10/10 Punkten, würde ich ihm mit anderen Filmen vergleichen, käme er vielleicht auf 8 Punkte. Klar haben alle Bondfilme Fehler (die haben andere Filme auch) und sind simpel, vorhersehbar und oberflächlich. Aber als Fan fühle ich mich perfekt unterhalten und kann einen Film auch 20 oder 50 mal anschauen. Einen Marvel-Film schaue ich z.B. nur einmal, das reicht mir.Amadeus hat geschrieben: Eigentlich schafft es kein Bondfilm mehr mich zu fesseln. Es sind doch überwiegend simpel gestrickte, redundante, vorhersehbare und oberflächliche Werke. Auch die besseren unter ihnen verfehlen nicht, mich durch irgendeine aufgesetzte, alberne, geschmacklose Episode augenrollend aus dem Geschehen zu katapultieren. Eine Kinderkrankheit von Big-Budget Produktionen.
LTK kann an wenigen Stellen auch nicht anders, aber es ist gut überschminkt. Das positive Grundkonzept überwölbt die kleinen Patzer ganz gut.

Viel Zustimmung, die Story ist in sich okay und der Film funktioniert gut. Die Actionszenen sind gut integriert. Die Darsteller wissen zu überzeugen. Nur der Ausgangspunkt der Story, die persönliche Rache von Bond, gefällt mir überhaupt nicht. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Ausstattung, einerseits wirkt die Szenerie manchmal wie in einer mexikanischen Telenovella, andererseits passt das gut zu der Story.Amadeus hat geschrieben: Es ist eine tolle Story. Nichts wirkt für Bond konstruiert. Die Gegenspieler haben ein Eigenleben, unabhängig vom Plot, der nicht um Bond herumgestrickt ist, sondern Bond ist wie ein fremder Faden, der nur mühevoll und langsam das Muster durchkreuzt. Dieses Muster besteht nicht bloß aus einer willkürlichen Anreihung der buntesten Fäden, es ist ein wohldurchdachtes, sich aus seinen Figuren wie von selbst zusammenfügendes. Das ist dann auch spannend mit anzusehen. Sanchez ist nicht allwissend, Bond muss sein Köpfchen benutzen und tut dies dann auch aus der Situation heraus auf kluge und riskante Art. Wie er seine Resignation und sein doppeltes Spiel nutzt um Lügen durch Wahrheiten zu decken und so einen Drahtseil-Akt vollführt um Sanchez Vertrauen zu gewinnen ist einzigartig in der Reihe. Solch verzwickte Beziehungen sind einfach viel spannender als die "Ich-habe-Sie-bereits-erwartet-Mister-Bond-Lassen-Sie-mich-nur-kurz-noch-meinen-Plan-erklären-und-Sie-dann-umständlich-beseitigen"-Szenarien.
Besonders interessant ist, dass diese Umgebung, in die Bond sich förmlich stürzt, auf ihn deutlich mehr einwirkt als sonst. Die ganze Brutalität seines Rachefeldzugs hat ihren Ursprung in der seiner Gegenspieler. Das Down-to-Earth Konzept greift hier noch eine Schicht tiefer als sonst.
In keinem anderen Film ist die Action so gut integriert. Sie ergibt sich aus dem unabhängigen Plot und Situationen oder Settings, in die Bond erst eindringt. Der Einbruch, das Informantentreffen, der Drogendeal auf hoher See, die Flucht mit den Tankern. (Das Gegenteil wären die verschiedenst motorisierten Attentäter die gerne Moores Bond verfolgten, wie aus dem Nichts auftauchend)
Glen inszeniert diese Action mit einer effizenten Sicherheit und Einfachheit - keine sauer aufsteigende Über-Ästhetisierung. Mehr kann man von ihm auch nicht erwarten, dass ist alles was er kann.
Dafür halten die durchweg ordentlichen bis sogar guten Darsteller (von den Kleindarstellern abgesehen) den Film in der Figurendramatik über Wasser. Besonders Sanchez, Krebs und Dario.
Das alles könnte nicht ohne ein intelligentes, die Realität zumindest nicht verklärendes Script, nicht möglich sein. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie diese Niveu-Sprünge bei selben Autor(en) zustande kommen.
Sehe ich genauso. Die Pre-Titel Szene ist ebenso peinlich wie der Schluß. Zudem finde ich die Action in der Pre-Titel Sequenz langweilig.Amadeus hat geschrieben: Doch an manchen Stellen merkt man dann wieder, woher die Macher vor wenigen Jahren noch kamen.
Q's Auftritt ist kurz davor eine aufgezwungene Peinlichkeit zu werden.
Die Bondgirls haben zwar Klasse, aber es wird ihnen eine naiv-banale Verliebtheit in Bond aufgezwungen - eine völlig belanglose, wohl geplante "Konfliktsituation".
Die Pre-Title Sequenz und Hochzeit. Sowas darf man einem Glen nicht in die Hand geben, das eckt gefährlich nah am Kitsch an. Gleiches bei der End-Party. Ein absolut blöder Einfall, wo sich die nie wirklich vorhandene Dreieckskonflikt zwischen Bond, Lupe und Pam löst. Der Fisch hätte eher würgen als zwinkern sollen...
Insgesamt sehe ich LTK sehr ambivalent, da ich auch kein Freund von Dalton bin. Aber ich sehe den Film längst nicht mehr so kritisch wie 1989.
