Wie findet ihr OHMSS?

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Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

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Also meine Meinung zu "Im Geheimdienst ihrer Majestät" Für mich war der Film eher einer der schlechteste Bond Film aus der Reihe! Schon allein der Satz "Das wäre dem anderen nie passiert". Womit er natürlich Connery meinte, aber für mich war das völlig daneben. Wenn plötzlich ein anderer Schauspieler eine Rolle übernimmt, dann muss er sie auch so spielen als hätte er schon die ganze Zeit diese Rolle gespielt, höchstens in einem Making-Of darf man zugeben das es vorher noch einen anderen gab. Und der Vorspannt hat mir auch nicht so gut gefallen. Die Tatsache das dort Bilder aus den Vorangegangen Bond Filmen gezeigt wurden, lässt es so wirken als sei kein anderer Bond-Film mehr geplant gewesen. Außerdem wirkte es so als ob sie lieber mit den alten Filmen werben wollten anstatt mit dem damals neuen Bond George Lazenby zu werben, als würde sie gar nicht 100 % hinter ihm stehen. Ebenfalls beknackt fand ich die Szene, wo einer der Mädchen ihm Lippenstift ihre Zimmernummer auf's Bein geschrieben hat, und er dann noch Andeutungen auf eine Erektion machte, das fand ich selbst für einen Bond-Film etwas zu anstößig. Der Ganze Film wirkte eher so als ob die Rolle James Bond nicht mehr so ganz ernst genommen wurde wie es davor der Fall war.
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Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

317
Franky007 hat geschrieben:Also meine Meinung zu "Im Geheimdienst ihrer Majestät" Für mich war der Film eher einer der schlechteste Bond Film aus der Reihe! Schon allein der Satz "Das wäre dem anderen nie passiert". Womit er natürlich Connery meinte, aber für mich war das völlig daneben. Wenn plötzlich ein anderer Schauspieler eine Rolle übernimmt, dann muss er sie auch so spielen als hätte er schon die ganze Zeit diese Rolle gespielt, höchstens in einem Making-Of darf man zugeben das es vorher noch einen anderen gab. Und der Vorspannt hat mir auch nicht so gut gefallen. Die Tatsache das dort Bilder aus den Vorangegangen Bond Filmen gezeigt wurden, lässt es so wirken als sei kein anderer Bond-Film mehr geplant gewesen. Außerdem wirkte es so als ob sie lieber mit den alten Filmen werben wollten anstatt mit dem damals neuen Bond George Lazenby zu werben, als würde sie gar nicht 100 % hinter ihm stehen. Ebenfalls beknackt fand ich die Szene, wo einer der Mädchen ihm Lippenstift ihre Zimmernummer auf's Bein geschrieben hat, und er dann noch Andeutungen auf eine Erektion machte, das fand ich selbst für einen Bond-Film etwas zu anstößig. Der Ganze Film wirkte eher so als ob die Rolle James Bond nicht mehr so ganz ernst genommen wurde wie es davor der Fall war.
Ich fand die Selbstironie erfrischend. Und die beinahen Austin-Powers-artigen Szene wie die mit dem Lippenstift ("Nur eine kleine Versteifung.") ist doch fast kultig.

MfG,
Tanaka
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

318
Tanaka hat geschrieben:[Ich fand die Selbstironie erfrischend. Und die beinahen Austin-Powers-artigen Szene wie die mit dem Lippenstift ("Nur eine kleine Versteifung.") ist doch fast kultig.
Ich finde es immer etwas skuril, wenn die Historie auf diese Art verdreht wird. Es gibt ja Austin Powers nur, weil es vorher diese Bondszenen gab! Nicht umgekehrt ;-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

319
danielcc hat geschrieben:
Tanaka hat geschrieben:[Ich fand die Selbstironie erfrischend. Und die beinahen Austin-Powers-artigen Szene wie die mit dem Lippenstift ("Nur eine kleine Versteifung.") ist doch fast kultig.
Ich finde es immer etwas skuril, wenn die Historie auf diese Art verdreht wird. Es gibt ja Austin Powers nur, weil es vorher diese Bondszenen gab! Nicht umgekehrt ;-)
Ja, das ist mir schon klar, Daniel. Ich wollte ein Eigenschaftswort für die Szene finden - und mir fiel auf die Schnell bloß Austin-Powers-artig ein. :)

MfG,
Tanaka
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

320
Franky007 hat geschrieben:Also meine Meinung zu "Im Geheimdienst ihrer Majestät" Für mich war der Film eher einer der schlechteste Bond Film aus der Reihe! Schon allein der Satz "Das wäre dem anderen nie passiert". Womit er natürlich Connery meinte, aber für mich war das völlig daneben. Wenn plötzlich ein anderer Schauspieler eine Rolle übernimmt, dann muss er sie auch so spielen als hätte er schon die ganze Zeit diese Rolle gespielt, höchstens in einem Making-Of darf man zugeben das es vorher noch einen anderen gab.
Ich persönlich empfinde die gesamte PTS als äußerst gelungen, wie Bond im Wagen fährt, man nicht sofort das Gesicht sieht, dann die Action am Strand bei romantischen Lichtverhältnissen... Ich glaube jedoch kaum, dass Lazenby sich für diesen Satz eingesetzt hat. Ein Drehbuchverantwortlicher hatte wohl diese Idee, und wohl nicht Lazenby – vermute ich mal. Ich finde auch gut, dass Lazenby nicht einfach direkt Connery kopiert sondern seinen eigenen Stil entwickelt oder es zumindest versucht.
Franky007 hat geschrieben:Und der Vorspannt hat mir auch nicht so gut gefallen. Die Tatsache das dort Bilder aus den Vorangegangen Bond Filmen gezeigt wurden, lässt es so wirken als sei kein anderer Bond-Film mehr geplant gewesen. Außerdem wirkte es so als ob sie lieber mit den alten Filmen werben wollten anstatt mit dem damals neuen Bond George Lazenby zu werben, als würde sie gar nicht 100 % hinter ihm stehen.
Ich persönlich würde die PTS nicht dahingehend interpretieren, dass die Produzenten allzu unzufrieden mit Lazenby waren uns extra deshalb die Szenen der anderen Filme eingebaut haben. Später gibt es ja auch deutliche Anspielungen (Requisiten, Musik) in bonds Büro auf die vorangegangen Filme. Ich persönlich kann deine Kritik daran nicht ganz verstehen, ich sehe das eher als enette Anspielungen, insbesondere auch an den großen Erfolg der Filme. Aber da hat ja jeder mit Recht seine eigene Meinung.
Franky007 hat geschrieben:Ebenfalls beknackt fand ich die Szene, wo einer der Mädchen ihm Lippenstift ihre Zimmernummer auf's Bein geschrieben hat, und er dann noch Andeutungen auf eine Erektion machte, das fand ich selbst für einen Bond-Film etwas zu anstößig.
Hier hat wohl jeder andere Vorstellungen von Moral, Sitte sowie Sittlichkeit und Anstand. Ich kann deine Kritik auch hier nicht ganz nachvollziehen, da es wohl in jedem Bondfilm sexuelle Anspielungen gibt – die meisten gehen auch in dieselbe Richtung. Findest Du dann die anderen, teils legendären, Anspielungen auch anstößig?
Franky007 hat geschrieben:Der Ganze Film wirkte eher so als ob die Rolle James Bond nicht mehr so ganz ernst genommen wurde wie es davor der Fall war.
Also das kann ich nun nicht nachvollziehen. Wieso sollte die Rolle nicht mehr ernst genommen worden sein? Lazenby parodiert doch nicht Bond. Besonders Tracys Tod ist wohl sehr ernst.

Gab es denn für Dich keinerlei positiven Elemente des Films? Unabhängig von Lazenby – man kann ihn mögen oder auch nicht, ich gehöre zu den Ersteren – sehe ich spektakuläre Verfolgungsjagden in der winterlichen Schweiz, eine hervorragende PTS, einen sehr starken instrumentalen Titelsong und auch eine Einbruchszene beim Anwalt, die ohne Action auskommt und trotzdem spannend gemacht ist sowie einen angenehmen, wohldosierten Humor.

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

321
Wofür steht eigentlich die Abkürzung PTS? Tut mir leid das steh ich wohl gerade etwas auf dem Schlauch.

Also erstmal zu den Sexistischen Anspielungen in den Bondfilmen. Ich finde natürlich nicht alle so schlimm, ich finde sogar auch das solche Szene schon ein bisschen dazu gehören wenn man einen Bondfilm dreht. Allerdings finde ich dass sie in der von mir angesprochenen Szene etwas zu weit gegangen sind, damit. Man kann eben alles ein klein wenig übertreiben.

Und zu der Frage ob ich auch was gut finde an "Im Geheimdienst ihrer Majestät", ja mir haben z.b. einige Actionszenen wie z.b. die Verfolgungsjagd auf den Skier im Eis und Schnee sehr gut gefallen, und auch noch hinterher als sie einen Bob gefahren sind. Und die Darstellung von Telly Savalas als Blofeld hat mir sehr gut gefallen.

Übrigens, ich hatte irgendwo mal gelesen und gehört, das George Lazenby doch versucht hätte Sean Connery's Art James Bond zu spielen kopiert hätte. Er hatte ja zudem auch noch den selben Synchronsprecher, ich vermute dass das aber daran lag, das der Vertrag mit Gert Günther Hoffmann als Bond's Sprecher länger lief als der Vertrag mit Sean Connery selbst. Oder war es damals eher so das der Vertrag doch noch länger lief Connery ihn aber vorzeitig von sich aus gekündigt hatte? Da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher. Auf jeden Fall kann es gut sein dass mich das alles ein wenig in meiner Meinung beeinflusst hat.

Dennoch hat es auf mich so gewirkt (muss ja nicht deswegen auch so gewesen sein) das die Macher des Films nicht so ganz 100 % hinter George Lazenby standen, weil sie ja lieber mit den Vorgängerfilmen geworben haben. Aber wie gesagt, es kann auch nur so gewirkt haben, ob es auch tatsächlich so war ist ja wieder ne ganz andere Frage. Manchmal kommt es halt vor das man auf gewisse Personen nicht die Wirkung erzielt die man eigentlich erreichen wollte.

Ich würde George Lazenby's Darstellung nicht direkt als Parodie bezeichnen, aber ich fand schon das in manchen Szenen ein klein wenig übertrieben wurde, ob das nun von ihm selber ausging oder von den Produzenten und Drehbuchautoren.

Was mir übrigens auch noch einfällt, ich fand Erich Räuker, der ihn in einigen Szenen nachsynchronisiert hat, als später nachträglich noch welche reingeschnitten wurden, etwas unpassend gewählt. Seine Stimme ähnelt der Stimme von Gert Günther Hoffmann in keinster Weise, wodurch der Stimmenwechsel zu stark auffällt. Bei Telly Savalas ist das der selbe Fall, da fällt es einem auch sehr stark auf, wo er statt von Martin Hirthe von Jürgen Kluckert gesprochen wurde.
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Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

324
Franky007 hat geschrieben: Er hatte ja zudem auch noch den selben Synchronsprecher, ich vermute dass das aber daran lag, das der Vertrag mit Gert Günther Hoffmann als Bond's Sprecher länger lief als der Vertrag mit Sean Connery selbst. Oder war es damals eher so das der Vertrag doch noch länger lief Connery ihn aber vorzeitig von sich aus gekündigt hatte? Da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher.
Wohl eher nichts von beidem. GG Hoffmann dürfte keinen Vertrag gehabt haben, der über mehr als einen Film geht. Zudem dürfte der Vertrag zwischen Hoffmann und dem Synchronstudio bestanden haben, nicht zwischen ihm und EON oder UA.

Und in Connerys Vertrag tauchte der Name Hoffmann wohl auch nicht auf und er hat ja auch nicht darauf bestanden, zukünftig nur noch von Hoffmann synchronisiert zu werden, was ja gerade in den späten 60ern bis Mitte 80er leider nicht immer der Fall war (Das rote Zelt, Zardoz, Die Uhr läuft ab, Flammen am Horizont, Camelot). Da konnte Arnold Marquis echt froh sein, dass John Wayne von ihm so begeistert war, dass er auf ihn bestanden hat.

Lazenby wurde ja schon als Connery-Kopie aufgebaut und da war es natürlich aus Sicht der Produktion sinnvoll, den gleichen Sprecher zu nehmen, um das Fehlen Connerys noch mehr zu verbergen.

Bis einschließlich 1971 wurden ja alle Bonds in Berlin synchronisiert. Ab Moores Einstand ließ man dann in München synchronisieren (ab Dalton war es dann wieder Berlin). Das ist wohl Clausnitzer geschuldet, der zu diesem Zeitpunkt ja schon als Moores Stimme etabliert war (durch die ZDF-Synchro von Simon Templar) und in München arbeitete. Wenn ein Film mit Moore in Berlin synchronisiert wird, kommt ja meist Lothar Blumhagen (bekannt als Moores Sprecher aus Die 2) zum Einsatz, wie auch bei der Nachsynchro einiger Templar-Folgen für Sat1.

Aber Blumhagen, der Moore ja kurz vor seinem ersten Bond-Einsatz eben in Die 2 gesprochen hat, wäre für Moore als Bond eher unpassend gewesen. Der passt meiner Meinung nach eher auf lustig angelegte Rollen (z. B. Highway, Bullseye) und weniger auf ernste Rollen, wie z. B. bei seiner Gastrolle in Alias, wo auch Blumhagen zum Einsatz kam.

Synchronsprecher waren und sind nicht in der Position, länger laufende Verträge auszuhandeln. Das sieht man u. a. an David Nathan und Marcus Off bei den Fluch der Karibik-Filmen und auch an Wolfgang Draeger, der für den aktuellen Film mal eben als Stammstimme von Woody Allen abgesägt wurde.

Connery wiederum hatte nach Man lebt nur zweimal seinen Vertrag erfüllt. Wäre der Vertrag noch nicht erfüllt gewesen, hätten Saltzman und Broccoli wohl nicht gehen lassen.

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

326
sonni73 hat geschrieben:Und in Connerys Vertrag tauchte der Name Hoffmann wohl auch nicht auf und er hat ja auch nicht darauf bestanden, zukünftig nur noch von Hoffmann synchronisiert zu werden, was ja gerade in den späten 60ern bis Mitte 80er leider nicht immer der Fall war (Das rote Zelt, Zardoz, Die Uhr läuft ab, Flammen am Horizont, Camelot). Da konnte Arnold Marquis echt froh sein, dass John Wayne von ihm so begeistert war, dass er auf ihn bestanden hat.
Lag wohl aber in erster Linie daran, dass GGH in den 70ern auch recht häufig im TV vor der Kamera im Einsatz war (Sonderdezernat K1) und in dieser Zeit in München lebte – was Terminüberschneidungen mit seiner Synchrontätigkeit mit sich brachte. Lag also weniger daran, dass man ihn nicht besetzen wollte – und unter uns: man muss eigentlich froh sein, dass er in den wirklich herausragenden Connery-Filmen der damaligen Zeit trotzdem immer an Bord war.
sonni73 hat geschrieben:Lazenby wurde ja schon als Connery-Kopie aufgebaut und da war es natürlich aus Sicht der Produktion sinnvoll, den gleichen Sprecher zu nehmen, um das Fehlen Connerys noch mehr zu verbergen.
Das sehe ich auch so, aber wie du zuvor schon richtig geschrieben hast hatte die Produktion (=EON/UA) hier wohl nicht die Finger im Spiel sondern es war eine Entscheidung der für die Synchronisation verantwortlichen Ultra Film. Man besetzte wohl hier in erster Linie nach der dem Zuschauer vertrauten Figur James Bond und nicht nach dem Darsteller – was in Anbetracht des nicht vorhandenen Bekanntheitsgrades von Lazenby auch nachvollziehbar ist. Möglicherweise wäre GGH auch bei einem Lazenby-Nachfolger (John Gavin?) wieder zum Einsatz gekommen, aber nach Connerys Wiederkehr stellte sich diese Frage dann eh nicht und mit dem Einstand von Moore übernahm dann erstmals ein Darsteller die Rolle, der in Deutschland bereits (mit Clausnitzer) über einen Stammsprecher verfügte (eigentlich durch den ungeheueren Erfolg von Die Zwei mit der dortigen Moore-Stimme Blumhagen ja sogar über zwei).
sonni73 hat geschrieben: Ab Moores Einstand ließ man dann in München synchronisieren (ab Dalton war es dann wieder Berlin).
Das stimmt so nicht ganz, denn die Dalton Filme wurden auch weiterhin in München synchronisiert (von der Cine Adaption), gut erkennbar durch den Einsatz der münchner „Bond-Wiederholungstäter“ wie Herbert Weicker, Horst Naumann oder Dagmar Heller.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

328
Habe jetzt OHMSS noch einmal gesehen.

Je stärker ich mich mit JB beschäftige desto mehr fällt auf wie sehr OHMSS aus der ganzen Reihe herausfällt. Tatsächlich sind all die anderen Bonds Teil einer in sich logischen Abfolge von Filmen in denen sich die Serie beständig weiterentwickelt hat (bis TSWLM, danach wurde nur noch das verwaltet was sich bewährt hatte). Nicht immer zum Guten hin, aber die Filme bauen jeweils auf dem Vorherigen auf, und DAF ist eigentlich das perfekte Bindeglied zwischen YOLT und den Roger Moore Filmen. Als Teil der Serie würde OHMSS aber eher zwischen GF und TB passen, wenn er überhaupt irgendwo rein passt. Stilistisch der größte Ausreißer aller Bonds vor CR. Und ja, jetzt würde ich auch mit Sicherheit sagen das es nicht nur der beste Bond der 60ger ist, sondern auch überhaupt der beste Bond Film vor Dany Craig.

Der mit Abstand visuell schönste Bond, und auch der mit den filmischsten Actionszenen (vor Craig). Schade daß bei letzteren, neben ein paar der üblichen sichtbaren Rückprojektionseinstellungen, auch der Versuchung nicht widerstanden wurde mit Zeitraffern zu arbeiten, die einfach beschissen aussehen. Gerade Hunt der ja als gelernter Cutter ohnehin auf die Dynamisierung der Action durch schnelle Schnitte setzte, und das hier im Gegensatz zu vorher durchgehend als Stilmittel einsetzte, hätte das eigentlich nicht nötig gehabt. Oder haben sollen.

Was auch noch auffällt ist das M hier oftmals auf eine kalte Art distanziert ist, eher so wie ihn Fleming beschreibt, als wie er in den Filmen interpretiert wurde.

Auch der langsame Handlungsaufbau unterscheidet OHMSS stark von allen anderen Bondfilmen. Die meisten typischen Bond Elemente sind zwar da ,aber sie sind teils anders zusammengestellt, bzw sie entfalten eine andere Wirkung als damals üblich.

Wenn ich dann noch den neuen Hauptdarsteller dazu nehme, der zwar sicher versucht die Kontinuität zu Connery herzustellen, aber doch so ganz anders wirkt, dann wird nur noch mehr klar wie stark OHMSS abweicht. Tatsächlich kann ich mir mittlerweile Connery gar nicht mehr in OHMSS vorstellen. Aber sehr wohl Lazenby in DAF. Mit Lazenby, Hunt, Savalas (und z.B. Raquel Welch) ware DAF wahrscheinlich ein weiterer Höhepunkt der Serie geworden, und dann vielleicht auch eine richtige Fortsetzung in der es wirklich auch um Bonds Rache gegangen wäre. Allerdings wäre DAF möglicherweise dann auch der kommerzieller Tod von JB geworden.

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

329
Maibaum hat geschrieben:Habe jetzt OHMSS noch einmal gesehen.

Je stärker ich mich mit JB beschäftige desto mehr fällt auf wie sehr OHMSS aus der ganzen Reihe herausfällt. Tatsächlich sind all die anderen Bonds Teil einer in sich logischen Abfolge von Filmen in denen sich die Serie beständig weiterentwickelt hat (bis TSWLM, danach wurde nur noch das verwaltet was sich bewährt hatte). Nicht immer zum Guten hin, aber die Filme bauen jeweils auf dem Vorherigen auf, und DAF ist eigentlich das perfekte Bindeglied zwischen YOLT und den Roger Moore Filmen. Als Teil der Serie würde OHMSS aber eher zwischen GF und TB passen, wenn er überhaupt irgendwo rein passt. Stilistisch der größte Ausreißer aller Bonds vor CR. Und ja, jetzt würde ich auch mit Sicherheit sagen das es nicht nur der beste Bond der 60ger ist, sondern auch überhaupt der beste Bond Film vor Dany Craig.

Der mit Abstand visuell schönste Bond, und auch der mit den filmischsten Actionszenen (vor Craig). Schade daß bei letzteren, neben ein paar der üblichen sichtbaren Rückprojektionseinstellungen, auch der Versuchung nicht widerstanden wurde mit Zeitraffern zu arbeiten, die einfach beschissen aussehen. Gerade Hunt der ja als gelernter Cutter ohnehin auf die Dynamisierung der Action durch schnelle Schnitte setzte, und das hier im Gegensatz zu vorher durchgehend als Stilmittel einsetzte, hätte das eigentlich nicht nötig gehabt. Oder haben sollen.

Was auch noch auffällt ist das M hier oftmals auf eine kalte Art distanziert ist, eher so wie ihn Fleming beschreibt, als wie er in den Filmen interpretiert wurde.

Auch der langsame Handlungsaufbau unterscheidet OHMSS stark von allen anderen Bondfilmen. Die meisten typischen Bond Elemente sind zwar da ,aber sie sind teils anders zusammengestellt, bzw sie entfalten eine andere Wirkung als damals üblich.

Wenn ich dann noch den neuen Hauptdarsteller dazu nehme, der zwar sicher versucht die Kontinuität zu Connery herzustellen, aber doch so ganz anders wirkt, dann wird nur noch mehr klar wie stark OHMSS abweicht. Tatsächlich kann ich mir mittlerweile Connery gar nicht mehr in OHMSS vorstellen. Aber sehr wohl Lazenby in DAF. Mit Lazenby, Hunt, Savalas (und z.B. Raquel Welch) ware DAF wahrscheinlich ein weiterer Höhepunkt der Serie geworden, und dann vielleicht auch eine richtige Fortsetzung in der es wirklich auch um Bonds Rache gegangen wäre. Allerdings wäre DAF möglicherweise dann auch der kommerzieller Tod von JB geworden.
Dem meisten stimme ich absolut zu. Die deutliche Abweichung zu Vorgängern und Nachfolger liegt darin begründet, dass man Hunt bei der Realisierung von OHMSS ähnlich freie Hand gelassen hat wie es EON heute ihren Regisseuren bei den aktuellen Filmen zugesteht. Der relative Misserfolg von OHMSS sorgte dann wohl für ein komplettes Umdenken nach dem Motto "keine weiteren Experimente". Ich stimme mit deiner Vermutung überein, dass eine Fortführung der OHMSS-Linie beim nachfolgenden DAF wohl der Todesstoss für die Filmserie geworden wäre. Gut möglich, dass man anschliessend dann tatsächlich den Weg ins Fernsehen gewählt hätte, wie es Cubby und Harry Anfang der 70er ja ohnehin im Hinterkopf hatten. OHMSS ist in vielen Dingen - gerade wegen seiner abweichenden Herangehensweise - absolut grandios. Leider - und hier wiederhole ich mich zum zigsten mal - war die Besetzung des Hauptdarstellers ein echter Genickbrecher. Die abweichende Herangehensweise bei OHMSS hätte das Publikum alleine schon auf eine harte Probe gestellt (und wohl so oder so für Umsatzrückgänge gesorgt), durch die fatale Wahl von Lazenby als Bond wurde dies aber noch potenziert. Es half letztlich auch wenig, dass sich der Wunschdarsteller der Macher noch vor Filmpremiere öffentlich mehrmals gegen Film und Serie äußerte. Es wäre sicherlich für jeden Darsteller als Nachfolger von Connery eine schwere Aufgabe geworden - für unmöglich wie häufig beschrieben halte ich sie aber nach wie vor nicht. Der Umsatzrückgang bei OHMSS wäre so oder so nicht vermeidbar gewesen (die Tendenz gab es ja bereits bei YOLT), aber er hätte nicht so drastisch ausfallen müssen und vor allem sehe ich durchaus die Chance, dass ein neuer charismatischer Darsteller über 2-3 Filme den verlorenen Boden zumindest wieder auf dem Niveau gutmachen hätte können wie Connery und Moore in DAF bzw LALD. Dass man statt der Idealbesetzung Oliver Reed lieber einen untalentierten Autoverkäufer auswählte bleibt eine der größten Tragödien der Filmgeschichte.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"

330
Na ja, ich finde ihn ja mittlerweile ganz gut in der Rolle.

Du hast ja gerade das OHMSS Buch gelesen. Lässt sich daraus de Rückschluss ziehen das Hunt den Film wirklich kontrolliert und nicht nur inszeniert hat? Tatsächlich sieht OHMSS auch so aus.

Lassen sich aus dem Buch aus Rückschlüsse ziehen über den Einfluss den andere Regisseure auf die Serie hatten?

Ich habe die Serie ja immer weitgehend als Produzenten Serie empfunden, zumindest bis LtK. Bei Brosnan aber eigentlich auch noch.