Maibaum hat geschrieben:Kein Bond ist konsequenter in der Verzahnung von Inhalt und Stil.
Vollkommen korrekt. Das kann man auch ganz ohne die eigene Meinung zu QOS einfließen zu lassen so festhalten. Konzeptionell ist QOS mit Sicherheit der überlegteste Bondfilm, wenn man die Inszenierung betrachtet.
Revoked hat geschrieben:Kann sein, dass wir in B25 erfahren "müssen", wie Q zum MI6 kam.
Das ist eine logische Konsequenz. Der Bondcharakter ist irgendwann durch, da kann man irgendwann nicht mehr noch weiter entmystifizieren, noch mehr persönliches verhandeln. Konsequent werden dann die immer mehr in den Mittelpunkt gerückten MI6-Crewmember ausgebaut (siehe hierzu Mission: Impossible 5, in dem Benji bereits im Showdown zur Geisel wurde und damit das Bedrohungsszenario an seine Figur gekoppelt war, ergo: man bangt um sein Leben). Das lässt sich in SP ja auch bereits beobachten, denn M und Q haben hier ihren eigenen Subplot und ihren eigenen Antagonisten durch C (auch wenn wir in SP kurioserweise den Fall haben, das bezogen auf das Bedrohungsszenario der Plot rund um C und M der eigentliche "Fall" ist, und Bonds Spiele mit Blofeld die Nebenhandlung), sie sind wichtige Bestandteile der Erzählung. Das war auch schon verstärkt in der Brosnan Ära durch das deutliche Ausbauen von Dench in TWINE und DAD vorbereitet worden: Wenn in TWINE M entführt wird und somit gerettet werden muss, kann das heute historisch fast schon als Probelauf für die Craig-Epoche gesehen werden. Gut möglich, dass Bond 25 ein Versagen von M oder Q in den Mittelpunkt der Handlung rückt, genauso wäre denkbar, dass Moneypenny wegen etwas aus ihrer Vergangenheit (dem ominösen Liebhaber aus SP?) Bond um Hilfe bittet, und die beiden gemeinsam rogue gehen. Sollte Jeffrey Wright noch Zeit für Bond finden, wäre auch eine Erweiterung seiner Rolle sinnvoll, etwa gekoppelt an eine Rückkehr seines Vorgesetzten aus QOS. Das sind die Plots, die das nach Verknüpfungen à la Marvel sich sehnende Publikum heute eben erwünscht. So zu tun, als wäre das nur eine momentane Craig- oder Mendes-bedingte Phase, verschließt die Augen vor der Realität.