Stimme dir absolut zu. Oscar-Fav ist Ejiofor. Und Cumberbatch hat auch nen guten Job gemacht. Würde den Mann gerne öfter in großen Produktionen sehen. Freue mich schon sehr auf Inside WikiLeaks.

Eric, ich lege dir auch Shame ans Herz. Der 2. Film von McQueen mit Fassbender und Carey Mulligan. Ebenfalls ganz, ganz stark.

Agent 009 hat geschrieben:Und Cumberbatch hat auch nen guten Job gemacht. Würde den Mann gerne öfter in großen Produktionen sehen. Freue mich schon sehr auf Inside WikiLeaks.

Wobei er letztes Jahr weder in Into Darkness noch in WikiLeaks so wirklich hat überzeugen können, was ich merkwürdig finde, wo man doch aus "Sherlock" weiß, dass er wesentlich mehr drauf hat.

Findest DU. Ich fand er war mit das beste an Star Trek.

Da gibt es diese eine Szene in der Arrest Zelle, die für mich allein den Kinopreis rechtfertigt. Wenn Khan/Cumberbatch von seiner Vergangenheit und seiner Crew erzählt, da spielt sich in seinem Gesicht so viel ab, da läuft es mir kalt den Rücken runter. Besser gehts nicht und das ist ganz große Schauspielkunst.

Agent 009 hat geschrieben:Findest DU. Ich fand er war mit das beste an Star Trek.

Naja, dass war auch nicht so schwer.

Im Ernst, aus meiner Sicht ist Cumberbatchs Stimme das einzige, was mir von seinen bisherigen Ausflügen auf die große Kinoleinwand im Kopf hängen geblieben ist, den Rest sehe ich als mittelprächtig und manchmal leicht deplatziert an, da kann er, wie in jener Arrest-Szene noch so bedeutungsschwanger in die Linse starren, dass passt einfach nicht und hat Spuren von starken Overacting. Große Schauspielkunst, finde ich, sieht da ganz anders aus.

Ich finde Cumberbatch bislang sehr stark in allem was er spielt. Und das sind ganz unterschiedlcihe Sachen.

Gerade gesehen:

Halloween H20

Die stärkste und beste Fortsetzung seit Teil 1 und 2. Gut das man die teilweise schwachen Teile 3-6 ignoriert und sich auf die Uhr-Geschichte zurück besinnt. Der Regisseur nimmt die Stärken des Franchise, setzt sie in die 90er um umd holt Jamie Lee Curtis zurück. Zwei extreme Gänsehaut-Momente, Soundtracktechnisch durch Carpenter's Kult-Thema immer über alle Zweifel erhaben. Auch Mr. Sandmann und einige Stücke aus den Originalfilmen sind dabei. Alles sehr stimmig, sehr cool. Die Trilogie 1, 2 und H20 gehört für mich zu den stärksten im Genre.

8/10 scharfen Küchenmessern.

Schon vor ein paar Wochen:

Blau ist eine warme Farbe - Abdellatif Kechiche

Die deutsche Fassung ist nach der abgeänderten Comic Vorlage benannt, eigentlich heißt er Das Leben von Adèle - Kapitel 1 & 2

Ich mag diese Filme in denen ich fast das Gefühl bekomme das alles was auf der Leinwand passiert real und nicht gespielt ist, die das "richtige" Leben ausschwitzen. Allerdings ist Kechiches Stil nicht ganz so faszinierend wie z.B. die Filme von Cassavetes. Deshalb nur 8/10 für diesen höchst unterhaltsamen und spannnenden Film.

Prisoners (2013) - Denis Villeneuve

Sehr spannender Thriller mit enormer atmosphärischer Dichte, der vor allem in der ersten Filmhälfte mit düsterer Stimmung, Thematik und Figuren zu fesseln weiss und auch wenn er gegen Ende diesbezüglich etwas nachlässt seine Geschichte gut zu ende bringt. Ein Wermutstropfen ist die doch sehr konstruiert wirkende Geschichte, die vor allem gegen Ende trotz diverser aus dem Hut gezauberter Karnickel zumeist doch recht vorhersehbar ist (mal ehrlich, wer hat angesichts Melissa Leos aktueller Prominenz als Charakterdarstellerin wirklich geglaubt dass ihre Figur nix direkt mit der Story zu tun hat ). Auch erlaubt sich der Film gegen Ende leider einige Hollywood-typische Konzessionen, hier hätte man sich dann doch - passend zur generellen Stimmung des Films - etwas mehr Mut und Unkonventionalität gewünscht. Aber auch das hindert den Film nicht daran in Summe aufgrund Spannung und ATmosphäre deutlich überdurchschnittlich zu bleiben.
Wertung: 8 / 10

The Conjuring

Erstklassiger Horror-Grusel von James Wan. (Saw, Insidious, Dead Silence) Nach Dead Silence war ich etwas enttäuscht. Wan hatte mit Saw eine neue Welle von Horrorfilmen losgetreten, wovon aber jeder schwächer war als sein "Original". Mit Death Sentence schaffte er einen Thriller mit Kevin Bacon extrem gut zu inszenieren. Großartig, tragisch und Brutal. Saw ist sowieso ein großartiger Film, der leider sehr unter seinen Fortsetzungen leidet, die alle samt nicht mehr an das Original heranreichen. Und das weiß ich, das behaupte ich obwohl ich nur die ersten 3 Filme gesehen habe. Jedenfalls waren nach dem zuletzt gesichteten Dead Silence die Erwartungen dennoch sehr hoch. Die Kritiken waren teilweise so überragend das ich Angst hatte zu hohe Erwartungen zu haben. Aber nichts da. Der Film war großartig erzählt, hatte tolle Darsteller und eine sehr spannende, teilweise auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte und weiß mit wenig, viel zu schaffen. Es gibt immer wieder gut dosierte Schockmomente, tolle wissenschaftliche Aspekte, die mal ein anderes Licht auf die Aktivitäten des Paranormalen werfen. Ich fühlte mich super unterhalten und fieberte fleißig mit. Ich gebe 9/10 Punkten und kann jedem Fan von vernünftigen Horror bzw. Grusel empfehlen, sich diesen Film anzuschauen. Ich freue mich sehr auf das "Annabelle" SpinOff und auf die Fortsetzung. Wird groß, habe ich so im Gefühl.

AnatolGogol hat geschrieben:Prisoners (2013) - Denis Villeneuve
Wertung: 8 / 10

Bis auf die Kritikpunkte stimme ich dir zu. Für mich hielt Prisoners sein hohes Level in Sachen Atmosphäre, Spannung, Schauspiel, Inszenierung und Konzipierung der Story bis zuletzt. Zeugen können dir bestätigen, dass ich im Kino wie gelähmt war und nach Filmschluss augenblicklich in Lobeshymnen ausgebrochen bin. Das war allergrösstes Kino, absolut meisterhaft. Meine subjektiven 10/10 sind auch gemessen an meinen Lieblingsfilmen absolut gerechtfertigt.

À propos: gestern erst ist mir aufgefallen, dass Prisoners nun fürs Heimkino zu kaufen ist. Und irgendwelche Cinema-Leute haben genau dasselbe auf das Cover geschrieben, wie ich damals gesagt habe: "Der nervenaufreibendste Thriller seit Se7en". Absolute Zustimmung von mir, liebe Coverbeschrifter. Zwei Meisterwerke für die Ewigkeit!

Fandest du die Vermengung der drei Subplots nicht doch etwas zu dick aufgetragen? Vor allem der Twist um den Nachahmungstäter war mir dann doch etwas zuviel des guten. Was ich auch eher aufdringlich empfand war wie offensichtlich der Film seine "versteckten" Hinweise an den Mann brachte. Das war dann doch wieder typisch Hollywood, wo man offensichtlich seinem Publikum nicht zutraut selber Kombinationen herzustellen und ihm alles haarklein vorkaut - wenn auch in der Verkleidung "versteckter Hinweise". Das macht den Film zwar kaum weniger spannend, aber diese diversen kleinen Mosaiksteine lassen den Film für mich dann doch weniger gelungen erscheinen wie zB Demmes Schweigen der Lämmer - vor allem auch bezüglich der Konsequenz mit der die jeweiligen Filme zu ende gebracht wurden. Diesbezüglich ist mir Prisoners dann doch zu sehr auf Happy End ausgerichtet.

Ach was, ich liebe dieses stetige Zusammensetzen von Puzzleteilen, die erst zum Ende wirklich alle einen Sinn ergeben. Prisoners hat da keine überflüssigen Elemente, alle machen zum Ende Sinn an ihrem jeweiligen Platz. Die Story um die Schlangen und Labyrinthe ist da ebenfalls gut eingeflochten und unglaublich gruslig, spannend und atmosphärisch. Happy End? Das ist doch vielmehr ein offenes Ende, eher sogar ein pessimistisches.

Frances Ha - Noah Baumbach

Im August im Kino, gestern Abend schon im TV. Sehr charmanter Film über eine New Yorkerin die nach Orientierung sucht und am Ende sich halbwegs gefunden hat.
Greta Gerwig spielt die Hauptrolle und hat zusammen mit Baumbach auch das Drehbuch geschrieben. 8/10

GoldenProjectile hat geschrieben:Happy End? Das ist doch vielmehr ein offenes Ende, eher sogar ein pessimistisches.

Offen ist es eigentlich nicht,

Spoiler

es zeigt nur die offensichtliche Rettung von Jackman nicht

. Was empfindest du am Ende pessimistisch? Es werden doch alle Stränge positiv beendet:

Spoiler

- Gyllenhaal erschiesst die Entführerin
- das Opfer wird - natürlich in letzter sekunde - vor dem Gifttod gerettet
- Hackman wird dank der Pfeife seiner Tochter (btw: wie kam die eigentlich ins Verlies??) von Gyllenhaal gerettet

Hätte man sich hier bei zumindest einem dieser Punkte zu einem nicht positiven Ausgang getraut wäre die Wirkung des Filmes in meinen Augen deutlich drastischer und konsequenter gewesen.

Dazu passt dann auch noch

Spoiler

, dass man Danos Figur auch gleich noch von jeglicher Schuld freispricht, da er "ja nur mit den Kindern spielen wollte"

- damit sind dann am Ende wirklich alle guten fein raus und die bösen bestraft.

Spoiler

Dass Jackman einer Gefängnisstrafe entgegensehen muss ist letztlich der einzige kleine Negativaspekt des Endes

.

Bitte nicht falsch verstehen: ich will den Film nicht schlechtschreiben, in großen Teilen finde ich ihn sehr gelungen - was meine hohe Bewertung ja auch zeigen soll. Aber einiges finde ich dann eben doch nicht ganz so gelungen.