Das sehe ich auch so. Das liegt wohl auch daran, dass wie mit Vesper drei Filme zuvor eine änliche Beziehung sehen, die aber deuttlich gelungener ist.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46Als Madeline Swann steht ihm Léa Seydoux zur Seite, die ich persönlich sehr mag, die aber mit Craig im Zusammenspiel nicht das Paar entstehen lässt, das der Zuschauer glauben soll.
Das sehe ich grundsätzlich auch so und er erinnert an an klassischen Henchmen wie Oddjob oder Beißer. Leider hat man hier meiner Meinung nach zu wenig rausgeholt - deutlich weniger als etwa bei Beißer. Beim ersten Aufeinandertreffen mit Bond sitzt er hinter dem Steuer von seinem Jaguar - dafür braucht es keinen Bodybuilder. Immerhin gibt es aber noch die Szene im Zug.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46 Als Highlight ist fast Dave Bautista zu nennen, der mit Mr. Hinx eine klassische Henchman-Rolle bedingt und durch seine Physis einiges an Eindruck schindet.
Ein schöne Szene, da stimme ich dir zu. Der Gelbfilter? Ich finde, zum Tag der Toten passt das noch ganz gut. Es muss ja nicht gleich der ganze Film sein.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46 Der Film startet mit einer tollen Plansequenz in eine PTS, in der es vor Menschen nur so wimmelt. Es ist bunt, es ist lebendig – und das auf einer Parade zum Tag der Toten. Leider liegt ein Gelbfilter über der Szenerie, der den ganzen Film über nicht so wirklich verschwinden wird.
Die Bond-Blofeld-Connection ist eine bescheuerte Idee, aber das ist mir gleichgültig. Ich finde die Idee blöd, aber mich juckt das auch nicht weiter, wenn ich SP schaue. Bei den letzten Punkten stimme ich dir aber zu. Wir haben jetzt mehrere Filme am Stück, in denen der MI6 letztendlich nur den selbst geschaffenen Scherbenhaufen zusammenzukehren oder die eigene Existenz zu retten. Das wird irgendwann zu viel.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46 Unzählige komische Story-Ideen (Mr. White hat einen Geheimraum in ein Hotelzimmer gebaut???, das MI6-Team weiß schon vor Bond, dass es zum Krater geht) reihen sich mit wirren Dialogzeilen aneinander und gipfeln schließlich in der völlig an den Haaren herbeigezogenen Bruder Kuckuck-Geschichte. Ich weiß wirklich nicht, ob „Spectre“ eigentlich eine groß angelegte Parodie auf die Bondfilme sein soll, aber wer allen Ernstes glaubt, die Motivation des Baddies damit zu erklären, dass sein Vater als Kind nicht genug mit ihm, sondern mit dem Helden gespielt hätte, sei eine gute Idee, der gehört sofort aus dem Bond-Kosmos verbannt. Als ich damals im Kino saß dachte ich schon „Was zur Hölle“ und so geht es mir bei jeder einzelnen Sitzung. Wieso um alles in der Welt muss es eigentlich schon wieder so persönlich sein? Anstatt die Arbeit des MI6 zu zeigen, ist dieser schon wieder nur mit sich selbst beschäftigt….
Das sehe ich anders. Während mir in den vorherigen Filmen, insbesondere in QOS, vieles zu modern erschien, haben wir hier wieder ein klassisches Treffen der Bösewichte, wie ich es mag. Gefällt mir auch besser als Blofelds Geburtstagsfeier in NTTD, merkwürdige Idee.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46Genauso überzogen und parodistisch erscheint die Spectre-Sitzung, groß und prunkhaft in einem italienischen Schloss mit dem ominösen Anführer im Schatten. In einem 60er-Jahre-Abenteuer-Bond: Keine Frage, super! Aber im Jahr 2015 in einem Film, der sich nach außen hin ernst nehmen will, so etwas zu verkaufen, grenzt schon an Selbstverleugnung.
Hier hätte man mehr draus machen müssen, keine Frage. Immerhin sehen wir aber in Mexico, wie Bond einen Anschläge vereitelt, wie wir in der Sitzung in Rom erfahren. Trotzdem sehen wir von den Anschlägen zu wenig. Das wäre auch eine gute Gelegenheit gewesen, mal einen längegen Teil ohne Bond zu zeigen, ähnlich wie in TB mit der Vulcan-Entführung oder in GE mit dem Tiger und Servenaya, was ich beides mag.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46 Durch die Beschäftigung des MI6 mit sich selbst und Bonds Streifzug durch die Welt hin zu seinem verschollenen Stiefbruder fehlt auch eine richtige Bedrohung, die den Zuschauer packen könnte. Wir sehen kurz auf Fernsehbildschirmen Anschläge in irgendwelchen Städten, die andere Länder dazu bringen sollen, dem 9 Eyes-Programm zuzustimmen.
"Backfire" fand ich schon immer besser als sein Ruf und ist für mich auch das musikalische Highlight in SP. Den Moment mit Moneypenny am Kühlschrank mag ich aber auch nicht. Die Musik, die zur Actionszene vielleicht noch passt, geht total darüber hinweg und tut so, als sähen wir weiterhin eine große Actionszene. Es passt für mich ohnehin nicht so recht, dass von der Actionszene zu Moneypenny im Bett/am Kühlschrank geschaltet wird.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46Thomas Newmans Soundtrack tut dazu auch sein Übriges. Vieles ist aus Skyfall kopiert, passt hier aber noch schlechter. Absolutes Lowlight ist für mich die Verfolgungsjagd mit Rom, während der Bond mit Moneypenny telefoniert. Wir sehen Moneypenny in der Küche am Kühlschrank und Newman dudelt weiter seine unpassenden rhythmischen Klänge herunter.
btw.: Sehen wir hier nicht Moneypennys Lover? Warum dürfen wir dann in NTTD nichts von Q's Date erfahren? Aber gut, anderes Thema.
Das denke ich auch. Die ersten beiden Craig-Filme hatte man sich meiner Meinung nach zu sehr vom alten Kurs entfernt, hier sehen wir aber wieder einen Schritt in die richtige Richtung.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46Was mir gefällt, ist tatsächlich der Humor. Auch wenn dieser wie schon beschrieben zu Craig selbst nicht ganz passen will – er ist eben nicht Roger Moore – konnte ich mir doch an der ein oder anderen Stelle ein Schmunzeln nicht verkneifen. Vor allem das humoristische Spielen mit Traditionen mag ich gerne. Bonds Uhr, die „die Zeit anzeigt“, der DB10, in dem 009s Playlist läuft oder dessen Munition nicht geladen ist: So etwas gefällt mir!
Das denke ich auch. Mit der Zeit ist SP bei mir immer weiter abgesackt, wobei er wohl trotzdem noch im Mittelfeld sein dürfte. Aus dem Kontext seiner Entstehung heraus habe ich SP und auch SF aber noch besser bewertet als früher. Wie ich ja schon im Zusammenhang mit SP geschrieben habe, fand ich es zum Beispiel gut, dass in SF Q zurückgekehrt ist und SP geht dann auch beim Thema Gadgets noch weiter mit dem DB10. So etwas habe ich in CR und QOS vermisst und bin deshalb froh, dass man in dieser Hinsicht einen Kurswechsel gemacht hat. Mit der Zeit verblasst dies aber immer mehr und SF und SP sind nur noch zwei Filme von vielen, und so stechen die negativen Punkte immer mehr hervor.Nico hat geschrieben: 10. September 2025 17:46 Spectre ist ein komischer Film. Hin und hergerissen zwischen dem neuen Kurs des Vorgängers und dem krampfhaften Versuch, sich wieder ein wenig mehr den Bond-Traditionen anzunähern. Wieder einmal klinge ich insgesamt sehr negativ, weil mir wenig konkrete Dinge einfallen, die mir am Film wirklich gefallen – insgesamt ist er aber wohl doch leicht besser als die Summe seiner Verfehlungen glaubhaft machen könnte. Ihn regelmäßig in den Player schmeißen würde ich trotzdem nicht.