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Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 14. Februar 2014 21:48
von Maibaum
Völlige Abneigung vermag ich da nicht zu erkennen. Eher so etwas wie Vorsicht . Und Desinteresse. Aber weniger an Bond als an allem.
Der Fehler ist daß sie sich zu schnell verliebt, das ist schwach. Und dann auch noch mit dieser kitschigen Montage. Später dann funktioniert es ganz gut für mich.
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 15. Februar 2014 01:14
von Invincible1958
Maibaum hat geschrieben:Völlige Abneigung vermag ich da nicht zu erkennen. Eher so etwas wie Vorsicht . Und Desinteresse. Aber weniger an Bond als an allem.
Der Fehler ist daß sie sich zu schnell verliebt, das ist schwach. Und dann auch noch mit dieser kitschigen Montage. Später dann funktioniert es ganz gut für mich.
Vielleicht soll das auch einfach ein altmodischer Kommentar in Richtung der Frauen sein, nach dem Motto: "Heute so, morgen so - nie wisst ihr, was ihr wirklich wollt."
Ich sehe es aber auch so, dass sie eher vorsichtig handelt. Und als sie dann merkt, dass Bond es ernst meint, lässt sie sich darauf ein.
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 15. Februar 2014 12:46
von danielcc
So positiv wie Hannes sehe ich den Film nicht, und habe auch nie verstanden, warum sich innerhalb der Fan-Gemeinde so eine Art "jetzt erst recht" Gefallen an dem Film entwickelt hat. Bzw. erklären kann man das natürlich aber lassen wir das.
Jenseits der Diskussion um Lazenby und die merkwürdigen Logik-Brüche um Blofeld finde ich, dass der Film einfach eine schwachse Story hat. Vor allem ist die Mischung aus persönlicher Liebes-Story und Welt-Dominations Plan nicht schlüssig. Da gibt es Null Chemie zwischen Lazenby und Rigg, da gibt es eine sehr merkwürdige Charakterentwicklung bei Tracy, dann wird sie sehr lang im Film einfach vergessen, und dann kommt sie unmotiviert wieder in Handlung zurück.
Daneben wird Blofelds total alberner Plan nur gegen Ende überhaupt mal irgendwie kurz erwähnt. Überhaupt wirkt es so, als ermittele Bond zwar eine ganze Menge aber irgendwie gibt es gar kein Bedrohungsszenario. Es ist so eine allgemeine Suche nach Blofeld, den er relativ schnell findet, um dann zufällig noch zu merken, dass der was im Schilde führt.
Großes Lob gebürt hier auf jedem Fall dem Stunt Team. Die weitläufigen Skiszenen sind super. Lazenby macht als Actionheld eine tolle Figur.
Ich mag die weihnachtliche, verschneite Kuschelstimmung des Films aber wünschte mir, dass Connery oder Craig diesen Film gemacht hätten - am besten gleich ein Remake mit Craig und Eva Green. DAS wäre was!
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 15. Februar 2014 13:02
von Thunderball1965
DAS wäre schlecht!
Apropos Bedrohungsszenario: Inwiefern gibt es so eins in den 5 nicht-Gilbert Moores, oder in irgeinem Craig?
Die Kitschmontage haette man gleich rausschneiden können. Ein Wiedersehen auf Bonds Flucht hätte mMn gereicht.
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 15. Februar 2014 14:14
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:So positiv wie Hannes sehe ich den Film nicht, und habe auch nie verstanden, warum sich innerhalb der Fan-Gemeinde so eine Art "jetzt erst recht" Gefallen an dem Film entwickelt hat. Bzw. erklären kann man das natürlich aber lassen wir das.
Besser ist es, denn OHMSS ist in jeder Hinsicht ein wirklich spannender und toll gemachter Bond-Film, dessen Schwächen bloß in dem schwachen Hauptdarsteller und dem in der ersten halben Stunde etwas zu unklaren Ziel der Handlung liegen, ansonsten wird da extrem viel richtig gemacht, auch finde ich die Liebesgeschichte zwischen Bond und Tracy durchaus okay so, lediglich diese Bilder-Collagé stört ein wenig und ist insofern unnötig, als das man den Prozess des Verliebens auch in der Alpen-Flucht hätte unterbringen können. Ansonsten halte ich die Kritik an der schwachen Bedrohung für ungerechtfertigt, denn der "Plan" Blofelds ist doch bloß die Alibi-Handlung, die in einen Bond-Film eben reingehört, vordergründig geht es doch um das Katz und Maus Spiel auf Piz Gloria, dass toll geschrieben und entwickelt wurde. Das jedoch immer die Ski-Szenen von OHMSS insbesondere gelobt werden, verstehe ich nicht ganz, natürlich sind sie zweifelsohne brillant gefilmt und es ist beeindruckend, wie hier einzelne Shots zueinander passen und eine gewisse Eigendynamik entwickeln, doch ist, was den puren Aufwand der Stuntabteilung angeht, dies später von ihnen selbst in FYEO noch einmal auf bemerkenswerte Art und Weise getoppt worden.
Thunderball1965 hat geschrieben:Apropos Bedrohungsszenario: Inwiefern gibt es so eins in den 5 nicht-Gilbert Moores, oder in irgeinem Craig?
Okay, die anderen Moores haben das (zumindest OP und AVTAK), aber zumindest bei den Craigs stimme ich dir da bedingungslos zu, denn genau wie OHMSS setzen diese ihre Schwerpunkte ganz anders und das kann genauso richtig oder falsch sein, wie zum fünfhundersten Mal mit zwei Atombomben den Globus zu erpressen.

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 15. Februar 2014 14:52
von danielcc
Ich finde nicht, dass jeder Bondfilm eine Atombomben-artige Bedrohung braucht aber grade die für mich schwächeren Beiträge der Serie leiden oft darunter, dass es keine rechte Bedrohung gibt (FYEO, TMWTGG,...).
Die Craig Filme legen einen ganz anderer Schwerpunkt und das ist so konsequent, dass es absolut stimmig ist. CR braucht sowas nicht, der Film überzeugt auf der ganzen Linie durch Charakterentwicklung und den Mann gegen Mann Kampf am Pokertisch.
Aber ich mag die Filme nicht, die versuchen alles zu sein aber nichts richtig konsequent machen
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 15. Februar 2014 14:53
von Hannes007
@ Thunderball1965:
Ich wollte am Anfang auch 8 vergeben, letzten Endes habe ich mich aber entschieden einen mehr zu vergeben. Erkären kann ich es nicht, weil es eine Bauchentscheidung war. Aber soweit liegen wir zwei eh nicht auseinander.
@ MrWhiTe:
danke für das Lob. Es freut mich, dass es wen gibt, der meine Kritiken gerne liest. Das gilt natürlich für alle User hier!! Eigentlich habe ich immer Angst, dass ich zuwenig schreibe....
Im übrigen zähle ich mich nicht zur "jetzt erst Recht" Fraktion. OHMSS bin ich von der ersten Sichtung an mit einer positiven Grundstimmung gegenübergetreten.
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 6. August 2014 18:05
von ErnstStavroBlofeld
Der Film ist nicht schlecht und auch der viel kritisierte George Lazenby macht seine Sache nicht schlecht. Der erste Teil des Filmes ist, wie ich finde, brillant. Und die Endszene, in der Tracy ermordet wird, wird von Lazenby herausragend gespielt. Ich halte viel von Connery, aber ich glaube nicht, dass er diese Szene derart glaubhaft hätte spielen können. Die Trauer um Tracy war von Lazenby herausragend gespielt. Auch die romantischen Szenen im Schnee zum schönen Weihnachtslied "Do you know how Christmas Trees are grown" finde ich klasse, ebenso das Feuerwerk. Es ist der "Weihnachtsbond".
Schwach und kitschig wird der Film, als Sir Hillary mit Blofelds "Todesengeln" zusammentrifft. Diese "gackernden Hühner" finde ich kitschig. Es erinnert mich an irgendwelche amerikanischen Kitschfilme der 60er. Deshalb habe ich auch nur 7 Punkte gegeben.
Übrigens finde ich die Darsteller für Drako und Tracy herausragend gewählt. Sie beide spielen ihre Rolle absolut großartig. Irgendwie passt es auch, dass Bond Tracy heiratet, weil sie sich von seinen üblichen Affären positiv abhebt. Bei dieser Frau, das merkte man im Film, war mehr dahinter als nur die äußere Attraktivität.
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 6. August 2014 18:22
von Casino Hille
ErnstStavroBlofeld hat geschrieben:Und die Endszene, in der Tracy ermordet wird, wird von Lazenby herausragend gespielt. Ich halte viel von Connery, aber ich glaube nicht, dass er diese Szene derart glaubhaft hätte spielen können. Die Trauer um Tracy war von Lazenby herausragend gespielt.
Naja, Lazenby hat besagte Szene nun aber auch so oft geprobt und wiederholen müssen, dass es gar nicht möglich war, sie nicht herausragend zu spielen.
Übrigens benutzt du auch hier wieder das Wort kitschig an einer Stelle, an der ich eher zeitgemäß (für die 60er Jahre) sagen würde. Was genau bedeutet für dich Kitsch?
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 6. August 2014 18:32
von ErnstStavroBlofeld
Casino Hille hat geschrieben:Übrigens benutzt du auch hier wieder das Wort kitschig an einer Stelle, an der ich eher zeitgemäß (für die 60er Jahre) sagen würde. Was genau bedeutet für dich Kitsch?
Das, was für Dich "zeitgemäß" bedeutet

In den 60ern wurden die Filme etwas amerikanischer. Also bedeutet für mich Kitsch "Durcheinander gackernde Mädchen", kitschig grelle Farben, amerikanische Dialoge, vielfältige Dialoge in DAF usw. Ich fand die amerikanischen Filme der 60er Jahre kitschig und diese Elemente haben hier bei den Bondfilmen Einzug gehalten. Und sie finde ich kitschig, Du findest sie zeitgemäß und das sind sie auch. Aber mir gefallen sie nicht

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 6. August 2014 18:38
von Casino Hille
ErnstStavroBlofeld hat geschrieben:Casino Hille hat geschrieben:Übrigens benutzt du auch hier wieder das Wort kitschig an einer Stelle, an der ich eher zeitgemäß (für die 60er Jahre) sagen würde. Was genau bedeutet für dich Kitsch?
Also bedeutet für mich Kitsch "Durcheinander gackernde Mädchen", kitschig grelle Farben
Für mich bedeutet das mehr, dass C&A Sommerschlussverkauf hat.
Okay, ich weiß zwar was du meinst, aber sind nicht grade die Brosnan-Bonds und auch die Craig-Filme viel amerikanischer als noch die alten 60er-Schinken? Sind die dann auch kitschig oder eher weniger, weil sie näher an den aktuellen Sehgewohnheiten liegen?
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 6. August 2014 19:17
von Thunderball1965
Casino Hille hat geschrieben:ErnstStavroBlofeld hat geschrieben:Casino Hille hat geschrieben:Übrigens benutzt du auch hier wieder das Wort kitschig an einer Stelle, an der ich eher zeitgemäß (für die 60er Jahre) sagen würde. Was genau bedeutet für dich Kitsch?
Also bedeutet für mich Kitsch "Durcheinander gackernde Mädchen", kitschig grelle Farben
Für mich bedeutet das mehr, dass C&A Sommerschlussverkauf hat.
Okay, ich weiß zwar was du meinst, aber sind nicht grade die Brosnan-Bonds und auch die
Craig-Filme viel amerikanischer als noch die alten 60er-Schinken? Sind die dann auch kitschig oder eher weniger, weil sie näher an den aktuellen Sehgewohnheiten liegen?
Ich erspar' dem Forum meine Meinung genau...
hier.

Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 8. August 2014 09:21
von ErnstStavroBlofeld
Casino Hille, mir ist klar, dass unter Begriffen wie beispielsweise mein "Kitsch" jeder etwas anderes versteht, deshalb hätte ich es anders umschreiben müssen. Aber Du weißt ja nun, was ich meine.
Ich finde nicht, dass diese Elemente, die ich als "Kitsch" bezeichnete, in den neueren Bondfilmen vermehrt auftreten. Sie finde ich besonders in OHMSS, DAF und in Teilen in GF vor. Und an meinen Sehgewohnheiten dürfte es nicht liegen, da ich aktuelle Filme (abgesehen von wenigen Ausnahmen und den Bondfilmen) eher weniger ansehe. Mir gefallen die älteren Filme persönlich besser ...
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 24. August 2014 10:39
von 00T
Im Geheimdienst ihrer Majestät
Lazenbys Auftritt. Bei George Lazenby denke ich mir, man hätte bessere, aber auch schlechtere auswählen können. Diana Rigg und Gabriele Ferzetti gefallen mir gut, aber vor allem mag ich Telly Savalas als Blofeld. Allerdings ist bei mir die Synchronisation einzelner Charaktere verschieden. Sowohl bei Bond wie auch bei Tracy und Blofeld ändert sich die Synchronstimme plötzlich. Da gefällt mir Hoffmanns Stimme für Lazenby doch besser als die von Erich Räuker. Aber kommen wir zum Film...
Eine schöne PTS, wobei mir nicht ganz klar ist, wieso der MI6 seinen Agenten nicht findet, aber egal. Lazenby wird hier vorsichtig eingeführt mit erst nciht gezeigtem Gesicht und rettet dann Tracy vor dem Ertrinken. Der hieraus erfolgende Kampf gefällt mir gut, ebenso wie der Satz am Ende: "Das wäre dem anderen nie passiert." Die Titelsequenz ist schön mit Rückblenden aus den vorangegangenen Bond-Filmen versehen, um die Zuschauer auf Lazenby vorzubereiten.
Eine Casino-Szene und ein Kampf in Tracys Zimmer gefallen mir gut, bis auf Bond im Rüschenhemd.
Ein nettes Gespräch mit Draco und anschließender Moneypenny-Szene, wie immer schön anzusehen. Dann noch ein kurzes Gespräch mit M, dennoch nicht schlecht.
Zum eersten Mal sehen wir Bonds Büro und auch das einzige Mal bis DAD. Hier kramt Bond Stücke aus vergangenen Abenteurn hervor.
Tracys Verhaltensumschwung von nicht interessiert zu verliebt ist komisch, das gefällt mir nicht.
Dafür gefällt mir Bonds Infiltrierung der Anwaltskanzlei und das Besuchen des Wohnsitzes von M, ebenfalls neu.
Bond besucht als Sir Hillary Bray den Piz Gloria, wo Blofeld einen Sportclub gekauft hat. Warum Blofeld Bond nicht erkennt, ist mir nicht wirkllich klar, aber im Endeffekt stört mich das nicht übermäßig. Nun ermittelt Bond hier bei lauter gackernden Mädchen. Diese haben mich immer genervt und das hat sich auch diesmal nicht geändert. Bond ist im Schottenrock...na ja. Dass Bonds Schwäche für Frauen ihn diesmal in die Schlinge bringt, passt.
Nun ist Bond gefangen und Blofeld präsentiert einen Plan, welcher absolut albern ist und der Bezug zur Realität fehlt hier.
Ebenso verstehe ich nicht, warum Blofeld Bond ausgerechnet ins Seilbahnwerk sperrt. Er müsste doch wissen, dass es eine Möglichkeit gibt, zu entkommen. Die darauf folgenden Skiszenen sagen mir absolut zu, ebenso wie die Autoverfolgungsjagd. Tracy taucht nun wieder auf und nachdem diese vorher die ganze Zeit vergessen wurde, geht es nun mit der Liebesgeschichte weiter, Bond macht Tracy einen Heiratsantrag und danach geht es weiter auf Skiern vor Blofeld zu fliehen. Das geht schief mit einer Lawine und der Verschleppung von Tracy.
Nun greifen Bond und Draco die Forschungsstation Blofelds an, der gesamte Angriff gefällt mir sehr gut, ebenso wie Bonds und Blofelds Kampf in der Bobbahn.
Die Hochzeit kommt mit einigen interessanten Gesprächen, wie: "Ah, November 64, die Goldfinger-Affäre!" Das Ende ist wohl das emotionalste eines Bondfilms überhaupt.
Gesamt also ein Bondfilm, der mir im Grunde gefällt, aber doch mehrere schwache Momente hat und vor allem eine schwache Story. George Lazenby finde ich nicht schlecht, ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn er auch noch in DAF mitgespielt hätte.
Punkte: (7/10)
Re: Filmbesprechung "On her Majesty´s Secret Service"
Verfasst: 24. August 2014 17:55
von 00T
Musik und Locations des Films sind natürlich auch super.