danielcc hat geschrieben:Abgehobener ATAC MacGuffin? Das ist doch nix anderes als die Dechiffrier Maschine in FRWL
Doch, das ist halt der eine Supercomputer, den der Bösewicht auf gar keinen Fall bekommen darf, weil dann halt die Welt (oder Großbritannien) untergehen würde. Was der MacGuffin genau kann, ist doch irrelevant, er ist letzten Endes nur eine Variation der gestohlenen Atombomben aus TB und TSWLM oder des Solex-Gerätes in TMWTGG. Der Film wird nicht realistischer, nur weil der gesuchte Gegenstand kein atomarer Sprengstoff ist, sondern solche steuern kann.
danielcc hat geschrieben:Kristatos ein Alibigauner? und was verschleiert dann Kamal Khan in OP?
Gar nichts, weil Orlov in OP ganz eindeutig der Antagonist des Filmes ist und weil er von vornherein als Strippenzieher aufgezeigt wird, während dieser Aspekt bei Gogol völlig untergeht, weil der Film Gogol auch volle 110 Minuten ignoriert, während Berkoff immer wieder eingestreut wird. Kamal Khan ist eher ein zweiter Antagonist, während Kristatos der alleinige Gegner seines Filmes ist. Das ist in OP alles viel konsequenter und eindeutiger auf den Kalten Krieg hingemünzt. FYEO ist eigentlich nur in der Hinsicht außergewöhnlich, als das am Ende wirklich ein Russe der Auftraggeber war, wäre die Person im Helikopter aber ein SPECTRE-Mann gewesen, wäre der Film wohl keinen Deut anders. Da liegt der relevante Unterschied.
danielcc hat geschrieben:grade wenn die der Spaßfilm plötzlich zum ernsthaften A-Bomben Szenario wird hat das eine echte Klasse
Ich finde gar nicht, dass der Film da eine plötzliche Drehung macht, das ist viel mehr ein sich aufbauender und schleichender Prozess. Schon nach der Dschungel-Verfolgung findet langsam eine Humor-Reduzierung statt, die Szenen mit Octopussy sind sehr intim und zeigen zwei Personen auf Augenhöhe (wieder etwas, das FYEO etablierte und hier ausgereifter umgesetzt wird), Moore wirkt im Kampf in Octopussys Palast sehr ernst, dann Vijays Ermordung und so weiter... das geht alles schon deutlich früher los und bis auf das deutsche Ehepaar im Auto (wohl eine der ganz wenigen Szenen, wenn nicht die einzige, die ich im Film überhaupt nicht mag) kommt da dann an Slapstick auch gar nicht mehr viel.
danielcc hat geschrieben:Es gibt aber auch viel was ich am Film nicht mag - und das sind all die Indien Klischees.
Das kann ich nun gar nicht verstehen. Viele Klischees sind da doch gar nicht oder? Die Jahrmarktszene ist sogar recht normal, wer mal in Indien war, wird das bestätigen und das Ekeldinner ist ja wie Anatol feststellte noch deutlich zurückhaltender, als es sein könnte. Gut, die Dschungelszene übertreibt es mit dem vielen Getier vielleicht, aber sonst ist da doch wirklich nicht viel mehr.
danielcc hat geschrieben:großartige Actionszenen, die aber irgendwie nicht so richtig in Erinnerung bleiben
Eine Schande. Immer wieder traurig, wenn um die besten Actionszenen diskutiert wird und die drei wunderbaren Highlights aus OP (PTS, Zug und Flugzeug) einfach vergessen werden. OP ist actiontechnisch mit Sicherheit einer der besten Bonds. Großes Kino. Das Making Of dazu ist übrigens sehr beeindruckend, kann ich jedem nur empfehlen, grade die Aufnahmen des Showdowns machen einen wirklich dauerstaunend.
AnatolGogol hat geschrieben:Casino Hille hat geschrieben:In OP haben wir immerhin zum ersten Mal einen wirklich bösen Russen
Aber das wird in soweit wieder relativiert, als dass Orlov eindeutig als Einzeltäter ausgewiesen wird, besonders im Rahmen der Politbüro-Szene.
Natürlich, aber es ist doch deutlich mehr, als bis dato in einem Bond veranstaltet wurde, weil wir eben immer noch einen Würdenträger haben, der für die große "Zerstörung" verantwortlich ist. Theoretisch hast du recht, dass das mit Gogol sogar eigentlich expliziter ist und eindeutiger ist, aber gerade weil der Film das versteckt und diese Offensichtlichkeit an allen Ecken und Enden verbergen will sehe ich es in OP dann doch als gravierender an, weil einfach bewusster so inszeniert.