Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Filmbesprechung: TB

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Maibaum
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ErnstStavroBlofeld hat geschrieben: und nicht zuletzt durch seine filmerische Qualität, die den 60ern weit voraus war.


Was war denn genau filmisch weit voraus?

Rein filmisch betrachtet, also nur von der Inszenierung her sehe ich das gar nicht.
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ErnstStavroBlofeld
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@Maibaum: Erwischt ;-)

Nun hast Du mich dazu "gezwungen", über meine eigene Aussage nachzudenken, denn diese ist aus einem Gefühl und nicht aus direkten Fakten entstanden. Ich hatte den Vor- und Nachfolgefilm vor mir. Um das wirklich beurteilen zu können, müsste ich mich intensiv mit der Filmart der 60er und 70er Jahre beschäftigen. Aber GF fand ich in Teilen kitschig (gerade die Laser-Waffe und die Schlacht in Fort Knox) und YOLT war mit seinen Standbildern und mancherlei Aufnahmen auch schwächer.

Was war filmisch hochwertig an TB? Die Verfolgungsszenen auf der Jacht sicherlich nicht, da gebe ich Dir recht. Ich fand neben den Unterwasseraufnahmen, die sicherlich hochwertig, zugleich aber auch zu ausgedehnt waren und deshalb bei mir ein Kritikpunkt an TB sind, den Film einfach nicht so kitschig. Auch hatte ich das Gefühl, gute und teilweise schnelle Filmschnitte zu erleben. Ob das nun aber filmisch hochwertig war, das kann ich nicht beurteilen. Ich hatte diesen Kommentar aus einem Gesamtgefühl heraus abgegeben und es ist mein subjektiver Eindruck.
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Casino Hille
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ErnstStavroBlofeld hat geschrieben:Aber GF fand ich in Teilen kitschig (gerade die Laser-Waffe und die Schlacht in Fort Knox)
Was genau empfindest du an der Laser-Waffe und der Schlacht in Fort Know denn als Kitsch?
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Thunderball1965
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Die Laser-Szene ist die beste des Films. Punkt. Aber in puncto Kitsch ist GF leider echt weit vorn. Die Flieger-Frauen, um nur ein Beispiel zu nennen. Und ich glaube, die Naivität der 60er hat auch andere Stellen hervorgebracht, die ich im Foum einst genannt hatte (S.14 GF-Fred).
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Casino Hille
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Thunderball1965 hat geschrieben:Aber in puncto Kitsch ist GF leider echt weit vorn. Die Flieger-Frauen, um nur ein Beispiel zu nennen. Und ich glaube, die Naivität der 60er hat auch andere Stellen hervorgebracht, die ich im Foum einst genannt hatte.
Vielleicht kenne ich eine andere Definition von Kitsch, aber das ist weniger kitscher, als eher comichaft und darüber hinaus irgendwie typisch für unseren 007.
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Ja, sehe das ähnlich wie Hille. Kitsch würde ich das absolut nicht nennen. Und GF halte ich für einen doch deutlich besseren Film. TB ist nicht mehr als 6-7 Punkte wert, einfach weil er stellenweise echt langatmig ist und ich mit den Unterwasser-Schlachten absolut gar nichts anfangen kann und sogar eher extrem gelangweilt bin.
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ErnstStavroBlofeld
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Irgendwie sind wir gerade mehr bei GF als bei TB ;-)
Definitiv: Die Laser-Szene ist die beste Szene in GF! Dem stimme ich völlig zu, obgleich hier nicht das Laser an sich, sondern vielmehr Gerd Fröbe entscheidend ist. Die berühmten Worte, gepaart mit großer schauspielerischer Kunst, lassen diese Szene unvergesslich erscheinen.
Was ich kitisch an dem Laser fand, war nicht diese Szene, sondern vielmehr der Einsatz des Lasers bei der Eroberung von Fort Knox. Und hier fand ich nichtmal den Laser an sich kitschig, sondern diese nervig winselnden Laute, die dieses Gerät von sich gegeben hat ...

Die Unterwasserszenen sind äußerst langatmig und damit kann ich auch nichts anfangen, das habe ich ja schon geschrieben. Dennoch gefällt mir TB aus den genannten Gründen sehr gut.
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Maibaum
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Ich mag die Unterwasserszenen, auch in ihrer vergleichsweisen Langsamkeit. Das Ende ist gut, damals hätte es auch noch 15 min länger dauern dürfen, aus heutiger Sicht wäre für mich ein kurzer, knackiger und brutaler Kampf wie im Roman wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen.
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00T
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Feuerball(1965)

Connerys vierter Auftritt. Connerys Leistung ist wie immer fabelhaft, Adolfo Celi ist ein sehr guter Bösewicht und Claudine Auger als "gutes" Bondgirl und vor allem Luciana Paluzzi als "böses" Bondgirl sind sehr schön anzusehen. Aber auch hier gefällt mir der DN-Leiter wesentlich besser.

Es geht los mit einer schönen PTS mit Jetrucksack, die mir sehr gefällt und auch der Song von Tom Jones passt und gefällt mir.
Danach eine PHANTOM-Sitzung und die Exekution eines Agenten, der Geld unterschlagen hat, mit einem Stuhl, der unter Strom gesetzt wird, alles sehr schön inszeniert. Dann geht es sehr gut weiter mit Bonds Ermittlungen Shrublands, gefällt mir alles sehr gut. Aber dann kommt die Szene mit der Flugzeugentführung und dem Stehlen der Atombomben, das war zu langatmig, hätte man kürzer fassen sollen.
Die Sitzung der 00-Agenten gefällt mir gut, das einzige Mal in der Reihe, wo so eine Sitzung stattfindet. Danach wieder ein amüsantes Gespräch mit M und Moneypenny, besonders gefällt mir hier Moneypennys Satz: "Das können sie dem Alten erklären, aber nicht mir!" und Ms zeitgleiches Eintreten.
Bond trifft Domino und es gibt einen ersten Dialog zwischen den beiden. Die Casino-Szene
gefällt mir gut, wie in DN und auch danach immer wieder.
Bond taucht zur Disco Volante, wird aber wieder vertrieben. Danach trifft Bond zum ersten Mal Fiona Volpe, die Begegnung gefällt mir gut, auch die späteren Szenen(Ausspähen von Palmyra und Gespräch mit Largo) sind nett anzusehen.
Dann infiltriert Bond Palmyra, die Szene im Haifischbecken gefällt mir sehr gut. Später dann wird er von Fiona gestellt und flieht, wird sogar angeschossen, schafft es aber doch. Die gesamte Szene von der Flucht aus dem Auto bis zu Fionas Tod und Bonds Spruch sind fabelhaft. Auch die Szenen, als Bond Domino von ihrem Bruder berichtet und Vargas harpuniert, gefallen mir gut.
Dann kommt der Unterwasserkampf. Der gefällt mir, um es direkt zu sagen, nicht wirklich. Erstens ist er zu lang und zweitens gefällt es mir einfach nicht, wie Bond seine Runde über das Schlachtfeld macht. Ohnehin finde ich, dass der Film zu viele Unterwasserszenen hat. Der Kampf mit Largo gefällt mir dann wieder gut.
Musik und Locations sind wie immer sehr schön.

Gesamt also einer von Seans guten Filmen, mit vielen guten Szenen, aber auch weniger guten, vor allem Unterwasserszenen.

Punkte: (8/10)
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(Joseph Wiseman in Dr. No)
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Thunderball1965
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Na gut, wenn einem die Unterwasser-Zeit zu lang vorkommt, ist man gerade bei diesem Film etwas deplatziert.
Wie kommt es, dass dir die Szene, in der die Bomben gestohlen werden, "zu langatmig" vorkommen? Gerade diese Szenwn gehören zu meinen Favoriten. :D (Wie eigtl. der ganze Film :) )
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danielcc
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Die Entfuehrung und das Borgen der Raketen ist einfach extrem langatmig weil man ewig zuschauen muss wie etwas erzaehlt wird, was keinerlei Spannung mit sich bringt. Typische Vorspul-Szene fuer mich. Dumm nur, dass man anschliessend noch eine Stunde dabei zuschauen muss, wie die Dinger wieder gesucht werden :-)
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Hannes007
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Ein erster Kritikpunkt von mir ist der Handlungsstrang 'Tod von Major Derval-Flugzeugentführung-Landung im Wasser-Bombenabtransport. Der könnte kürzer sein, ich finde ihn etwas zu lang geraten.
Um mich mal selber zu zitieren. So habe ich es damals in meiner Kritik geschrieben und so sehe ich es immer noch.

Dass Bond dann fast eine Stunde nach den Bomben suchen darf, mag ich.Schon klar, dass er Erfolg haben wird, aber der Weg dahin ist für mich sehr gut.
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Casino Hille
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danielcc hat geschrieben:Die Entfuehrung und das Borgen der Raketen ist einfach extrem langatmig weil man ewig zuschauen muss wie etwas erzaehlt wird, was keinerlei Spannung mit sich bringt.
TB hat doch weiß Gott andere Probleme als die Entführung der Raketen. Die Entführung selbst ist spannend gestaltet, es ist zudem etwas, was wir in vielen Bondfilmen immer so zu Gesicht bekommen. Das ganze ist in seiner Ausführlichkeit natürlich auch für die Wirkung der späteren Szenen wichtig, es zeigt uns die präzise Vorgehensweise der Organisation und deren schnelles und handliches Können, sodass wir uns ein Bild davon machen können, wer diese Leute sind und wie gefährlich diese sein können. Daher muss die Szene lang sein, sie muss exakt deren Vorgehen zeigen und selbstverständlich ist das auch spannend, alleine, weil die Aufnahmen für sich aufregend genug sind, aber auch weil wir die Bösen beobachten und uns während des Sehens klar wird, was deren eigentlicher Plan ist und wie sie ihn angehen. Ich wüsste nicht, warum diese Szene kürzer hätte ausfallen sollen. Da sind im späteren Verlauf der Handlung der viel zu lange Endkampf (oder besser die Herangehensweise an eben diesen) und die konfuse Integration der Domino-Figur doch deutlich unverzeihlicher.
danielcc hat geschrieben:Dumm nur, dass man anschliessend noch eine Stunde dabei zuschauen muss, wie die Dinger wieder gesucht werden :-)
Warum ist das dumm? Wo sich die Raketen befinden, wissen weder wir, noch weiß Bond es und daher rührt doch ein Teil der Spannung.
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Thunderball1965
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Casino Hille hat geschrieben: Das ganze ist in seiner Ausführlichkeit natürlich auch für die Wirkung der späteren Szenen wichtig, es zeigt uns die präzise Vorgehensweise der Organisation und deren schnelles und handliches Können, sodass wir uns ein Bild davon machen können, wer diese Leute sind und wie gefährlich diese sein können. Daher muss die Szene lang sein, sie muss exakt deren Vorgehen zeigen und selbstverständlich ist das auch spannend, alleine, weil die Aufnahmen für sich aufregend genug sind, aber auch weil wir die Bösen beobachten und uns während des Sehens klar wird, was deren eigentlicher Plan ist und wie sie ihn angehen. Ich wüsste nicht, warum diese Szene kürzer hätte ausfallen sollen.
Hätte ich nicht besser ausdrücken können. Also danke :) , genau dafür sind solche Szenen in Filmen.
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ErnstStavroBlofeld
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@00T: Deine ausführliche Filmbeschreibung bringt es gut auf den Punkt und ich kann Dir eigentlich nur zustimmen. Übrigens finde auch ich Felix Leiter aus DN herausragend. Erst der gänzlich andere Leiter, dargestellt von Jeffrey Wright, kann Jack Lord auf Augenhöhe begegnen. Und Fiona ist ein herrlich böses Bondgirl, sie gehört überhaupt zu meinen Bondgirl-Favouriten ;-)
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