Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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Ich stimme vodka zu, dass so etwas vorkommt. Das ist aber kaum bewusst oder manipulativ gemeint von der Presse - zumindest nicht kollektiv. Ich glaube einfach, Menschen ticken so.
Ein Film ist überraschend gut, dann überschlägt man sich vor Lob. Der nächste Film ist gleich gut aber weniger überraschend/neu, dann jammert man (auf hohem Niveau).

Viele haben sich seit CR (oder noch länger) einen Bond wie SP gewünscht. Jetzt ist er da, aber man findet was neues was man vermisst.

Man kann es nicht allen Recht machen. Dass SP SO dermaßen viel Lob abbekommen hat, überrascht eigentlich. Aber da war die Stimmung eben extrem positiv. Wenn ich jetzt lese, dass SP ja eine EXTREM starke Story gehabt habe, kann ich eigentlich nur lachen. Aber irgendwie scheint das so eine kollektive Wahrnehmungsstörung zu sein. Gut für den Film :-)

Was mich eigentlich nur erstaunt oder ärgert ist, dass scheinbar viele (Normalzuschauer, Fans oder Kritiker) nicht genau erkennen oder artikulieren können, warum sie etwas mögen oder nicht.
Besonders schlimm finde ich das bei den Feuilleton Journalisten, die teilweise eine DinA3 Seite über einen Film schreiben, aber scheinbar aus Angst davor sich klar zu bekennen, lieber in intellektuell verzwirbelten Dünnpfiff flüchten. Am Ende der Kritik fragt man sich dann: Mochte er den Film oder nicht?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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danielcc hat geschrieben:Ich stimme vodka zu, dass so etwas vorkommt. Das ist aber kaum bewusst oder manipulativ gemeint von der Presse - zumindest nicht kollektiv. Ich glaube einfach, Menschen ticken so.
Ein Film ist überraschend gut, dann überschlägt man sich vor Lob. Der nächste Film ist gleich gut aber weniger überraschend/neu, dann jammert man (auf hohem Niveau).
Ganauso ist es. Da steckt natürlich keine Verschwörung dahinter. Kann man beinahe in jedem Bereich beobachten (Stars, Platten, Fußball, Politik, Feiern etc. etc. etc.) hat gar nichts mit Filmen zu tun. Ist leider total berechenbar und deshalb so unfassbar langweilig. Überraschend wäre nur ein erneutes Hochjublen von SP gewesen, aber es kam natürlich wie sattsam erwartet.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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ja, diese feuilleton kritiken sind immer großartig... meistens wird eigentlich nur der inhalt des filmes verblümt nacherzählt, oft gleich mit allen spoilern, die es nur gibt (obwohl "spoilerfrei") und dann halt noch mit ein paar pseuo-philosophischen ergüssen und deutungen verknüpft.

natürlich ist das nicht bei allen so, und manchmal haben sie mit ihren schlüssen ja auch recht, aber generell kommt es einem halt so vor, dass es vor allem intellektuell klingen soll aber relativ wenig inhalt und aussage dahintersteckt.

ja, die bewertungen der craig-filme sind so eine sache. ich persönlich tue mir da ja auch schwer. aber unter 70% für SP wäre schon ein bisschen "unfair".

was mir wieder aufgefallen ist bei diversen interviews die ich zu SP gelesen habe: Craig selbst ist leider nicht besonders gut auf QOS zu sprechen, er entschuldigt sich schon fast dafür.

finde ich eigentlich schade.
Bond... JamesBond.de

Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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Gernot hat geschrieben:ja, diese feuilleton kritiken sind immer großartig... meistens wird eigentlich nur der inhalt des filmes verblümt nacherzählt, oft gleich mit allen spoilern, die es nur gibt (obwohl "spoilerfrei") und dann halt noch mit ein paar pseuo-philosophischen ergüssen und deutungen verknüpft.

natürlich ist das nicht bei allen so, und manchmal haben sie mit ihren schlüssen ja auch recht, aber generell kommt es einem halt so vor, dass es vor allem intellektuell klingen soll aber relativ wenig inhalt und aussage dahintersteckt.
Stimmt leider in den allermeisten Fällen. Prätentiöses Gefasel.

Gernot hat geschrieben: was mir wieder aufgefallen ist bei diversen interviews die ich zu SP gelesen habe: Craig selbst ist leider nicht besonders gut auf QOS zu sprechen, er entschuldigt sich schon fast dafür.
Ist schon länger so. Entschuldigen musss er sich nicht. Hat ja als Darsteller ohnhin nicht viel Einfluss auf das Endergebnis. Und so schlecht ist QOS nun auch wieder nicht. Nach CR definitiv eine Enttäuschung, aber wenn nach einem solch - noch dazu völlig unerwartet - starkem Film so etwas eher Mittelmäßiges kommt, dann ist die Enttäuschung natürlich groß.
http://www.vodkasreviews.de


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Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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QOS funktioniert halt alleine nicht gut und stellt damit innerhalb des Franchise eine krasse Ausnahme dar. Aber als Teil der Reihe und als mögl. Konstrukt um die Organisation Specte (morgen weiß ich vllt. mehr;)) ist QOS schon sehr gut. Und auch der oft kritisierte Villain Greene funktioniert gut, wenn man ihn einfach als einen Arm des Tintenfischs sieht und nicht als Superschurken mit Weltherrschaftsambitionen, der er nie sein sollte.
Wahre Bond-Fans kannten die Leaks NICHT! ;)

Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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vodkamartini hat geschrieben:@Maibaum
Darauf habe ich gewartet. Kam schneller als gedacht. :D Stimmt hier aber nicht ganz. CR wurde bei weitem nicht so hochgejubelt wie SF (war beinahe schon eine sakrale Überhöhung) - obwohl er keineswegs schlechter ist - sondern eher überrascht positiv aufgenommen.

Ist ja dann trotzdem alles geklärt. Alle Bonds sind gleich, den Unterschied macht nur die wie immer doofe Presse, die auch keinen eigenen Geschmack hat, sonder wellenförmig hypt und anti-hypt.

Eine Aufarbeitung der Defizite der Filmkritik hat jedenfalls nach meiner Meinung eine differenziertere Betrachtung verdient als das was hier (und auch sonst im www) dazu so herablassend und diffamierend verbrochen wird.
Der Sachverhalt ist viel zu komplex um dem mit solchen Verallgemeinrungen gerecht zu werden.

Das einzige was ich bedenkenlos unterschreiben würde ist das einige, oder auch nicht wenige (aber nicht die Mehrheit) gerne Zeilen schinden durch das ausführliche Nacherzählen der Handlung mit ein paar eingestreuten Deutschunterricht-Interpretationen des Inhalts.

Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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Maibaum hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:@Maibaum
Darauf habe ich gewartet. Kam schneller als gedacht. :D Stimmt hier aber nicht ganz. CR wurde bei weitem nicht so hochgejubelt wie SF (war beinahe schon eine sakrale Überhöhung) - obwohl er keineswegs schlechter ist - sondern eher überrascht positiv aufgenommen.

Ist ja dann trotzdem alles geklärt. Alle Bonds sind gleich, den Unterschied macht nur die wie immer doofe Presse, die auch keinen eigenen Geschmack hat, sonder wellenförmig hypt und anti-hypt.
Nein, nicht alle Bonds sind gleich. Aber das Wechselspiel zwischen Jubel und (genüßlicher) Ablehnung willst du doch nicht ernsthaft negieren. Hat einerseits mit typisch menschlichem Verhalten und andererseits natürlich mit Quote/Aufmerksamkeit zu tun. Logischerweise trifft das nicht auf jeden Kritiker und jedes Blatt zu, aber der allgemeine Trend ist doch sehr deutlich.
Schön, wenn du ein so positives Bild von der Presse hast, ich sehe sie wesentlich kritischer. Aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Im kulturellen Bereich - und das ist nicht der eigentlich wichtige - ist schon sehr viel selbstverleibtes, prätentiöses Gefasel unterwegs, v.a. bei ZEIT, Spiegel, Sueddeutsche etc. Aber das darfst du gerne anders sehen. Wir haben ja Meinungsfreiheit.
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Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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Ich weiß, ich bin hier eine Ausnahme.
Aber ich kann die ganzen negativen Kritiken nachvollziehen.

Das hier bringt es für mich z.B. auf den Punkt:

"In the end, Spectre is just too much of a good thing. Though each scene is carefully wrought, there's little grace, majesty, or romance in the way the pieces are connected."
(Quelle: http://www.villagevoice.com/film/spectr ... at-7856027)

Da ist wieder diese klinisch reine Leere, von der ich sprach. Es packt mich nicht, und nimmt nicht die Fahrt auf, die ich gerne bei einem Bondfilm hätte.

Ich glaube nicht an dieses Auf und Ab der Kritiken, was Bondfilme angeht.
Bei den Craig-Filmen ist es für mich tatsächlich qualitativ ein Auf und Ab.

Re: PRESSE-Reviews und -Kritiken zu SPECTRE

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vodkamartini hat geschrieben: Nein, nicht alle Bonds sind gleich. Aber das Wechselspiel zwischen Jubel und (genüßlicher) Ablehnung willst du doch nicht ernsthaft negieren. Hat einerseits mit typisch menschlichem Verhalten und andererseits natürlich mit Quote/Aufmerksamkeit zu tun. .
Was für ein Wechselspiel denn? Bislang scheint SP doch eher positiv wegzukommen. Es war für mich doch eher so daß SF auf eine nicht nachvollziehbare Art gelobt wurde, und dann ist es nur natürlich daß der nächste Bond wieder normaler betrachtet wird. Und wenn SF wirklich ein überragender Film gewesen wäre, dann wäre es noch natürlicher das der nächste Bond schlechter eingestuft wird, einfach weil es wahrscheinlicher ist daß er das Niveau nicht hält. Das ist jetzt wie von Bayern enttäuscht sein daß sie das Triple nicht gleich wiederholt haben, dann aber die Fans dafür verantwortlich machen das es nicht geklappt hat.

So wie du das darstellst müssten schon alle Bonds gleich sein, denn du ignorierst hier das ja SP einfach nur ein Films sein kann der den Kritikern nicht mehr so gut gefällt.

Natürlich werden Leute die heute gelobt werden, weil es neu und erfrischend ist was sie machen, dann mit ihren Folgearbeiten kritischer betrachtet, aber daraus muß ich nicht gleich ein Kritikerbashing fabrizieren.

Noch mal, ich sehe die Filmpresse gar nicht so positiv, aber das hier ist mir zu billig.