Bloody Brilliance – Die Filme des Quentin Tarantino

Für die Filmkenner: In unserem Cinema könnt ihr über den neuesten Blockbuster im Kino, alten Klassikern, neuen Kultfilmen bis hin zu euren Lieblingsserien uvm. diskutieren! Alles aus der TV/Kinowelt, das nicht ins Bondforum passt, bitte hier herein!

Welcher ist der beste Film von Quentin Tarantino?

Reservoir Dogs
5
15%
Pulp Fiction
8
24%
Jackie Brown
1
3%
Kill Bill: Volume 1
2
6%
Kill Bill: Volume 2
2
6%
Death Proof: Todsicher
2
6%
Inglourious Basterds
7
21%
Django Unchained
2
6%
The Hateful Eight
3
9%
Once Upon a Time... in Hollywood
2
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 34
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AnatolGogol
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Maibaum hat geschrieben: True Romance ist eindeutig mehr QT als Scott. Ganz klar ein QT Film.
Sehe ich anders, da dafür TR viel zu sehr der üblichen Scottschen visuellen - Trommelwirbel für eines unserer Foren-Lieblingsunworte - Stilisitik folgt. :wink: :wink: :wink: Der Film steht visuell sehr stark in der Tradition von anderen Tony-Scottlern wie Revenge, BHC 2 oder Crimson Tide, so sieht doch kein QT-Film aus.
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GoldenProjectile
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From Dusk Till Dawn geht in der ersten Hälfte noch einigermassen als QT/RR-Symbiose durch, die zweite Hälfte in der Bar ist aber Rodriguez pur.
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Maibaum
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AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: True Romance ist eindeutig mehr QT als Scott. Ganz klar ein QT Film.
Sehe ich anders, da dafür TR viel zu sehr der üblichen Scottschen visuellen - Trommelwirbel für eines unserer Foren-Lieblingsunworte - Stilisitik folgt. :wink: :wink: :wink: Der Film steht visuell sehr stark in der Tradition von anderen Tony-Scottlern wie Revenge, BHC 2 oder Crimson Tide, so sieht doch kein QT-Film aus.
Ja, und schon eswegen erreicht TR nicht das Niveau der anderen QT Filme. Trotzdem ist er in vieler Hinsicht reinster QT.
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Revoked
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GoldenProjectile hat geschrieben:Das ist kein Prequel, ist immerhin sein Debütfilm.
Heisst es nur Prequel wenn es nachtraeglich als Vorfilm gedreht wurde?

Zumindest sagt Wiki dass es der erste Teil der Mariachi Trilogie ist.
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dernamenlose
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Tom Hardy würde ich auch gerne mal bei Tarantino sehen. Einer der besten Schauspieler derzeit, gehört inzwischen auch zu den "Stamm"schauspielern von Christopher Nolan, ihn würde ich auch gerne mal bei Tarantino sehen.
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GoldenProjectile
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Revoked hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Das ist kein Prequel, ist immerhin sein Debütfilm.
Heisst es nur Prequel wenn es nachtraeglich als Vorfilm gedreht wurde?

Zumindest sagt Wiki dass es der erste Teil der Mariachi Trilogie ist.
Ist es auch, aber ja, ein Prequel ist immer eine Fortsetzung.
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Maibaum
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Revoked hat geschrieben: Heisst es nur Prequel wenn es nachtraeglich als Vorfilm gedreht wurde?
Ja
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Bin da bei Anatol:

> True Romance ist eindeutig Scott
> Natural Born Killers ist eindeutig Stone
> From Dusk Till Dawn ist eindeutig Rodriguez


Bloß weil sich Elemente von QT dort finden lassen, sind das nicht Filme von seinem Stil. Da ist Four Rooms eindeutig mehr QT als alle drei oben genannten zusammen :P
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Reservoir Dogs >>> gut, aber es fehlt noch was
Pulp Fiction >>> sehr gut, Top3
Jackie Brown >>> BESTER!
Kill Bill >>> Kein Kommentar
Death Proof >>> leicht überdurchschnittlich (liegt v.a. an Russell)
Inglourious Basterds >>> ziemlich overhyped, lässige Figuren... der Rest ~
Django Unchained >>> sehr gut
The Hateful Eight >>> noch nicht gesehen
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Revoked
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Four Rooms?
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Maibaum
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S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben:Bin da bei Anatol:

> True Romance ist eindeutig Scott

> From Dusk Till Dawn ist eindeutig Rodriguez


Bloß weil sich Elemente von QT dort finden lassen, sind das nicht Filme von seinem Stil.
Da finden sich mehr als nur Elemente von QT. In TR ist jedenfalls mehr QT als Tony Scott, der ohnehin keiner war der persönliche Filme machte.
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AnatolGogol
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Maibaum hat geschrieben:Da finden sich mehr als nur Elemente von QT. In TR ist jedenfalls mehr QT als Tony Scott, der ohnehin keiner war der persönliche Filme machte.
Tony Scott hatte aber einen sehr hohen Wiedererkennungswert wie ich finde was dann auch irgendwo als eigene Handschrift durchgeht. Die Videoclipästhetik ist zwar auch nicht so wirklich meins, aber immerhin hat er diesen Stil praktisch seine ganze Karriere über durchgezogen und immer wieder etwas modifiziert bzw. an die gerade aktuellen Gegebenheiten anpgepasst. TR hat halt sehr typische Tarantino-Figuren, Konstellationen und Dialoge, allerdings finde ich macht Scott einen ernsthafteren Film daraus, als es Tarantion wohl getan hätte. Bei Tarantino sind oftmals die Gewaltexzesse - so brutal sie auch sein mögen - mit einem Augenzwinkern in Szene gesetzt, etwa wenn De Niro Bridget Fonda "aus dem Verkehr zieht". Vergleicht man dagegen Hoppers Ende in TR, dann ist das sehr hart und völlig ohne Augenzwinkern inszeniert. Der launige Moment davor, als Hopper seine amüsante Geschichte zum besten gibt, verstärkt den Schockeffekt von Walkens Handeln eigentlich nur noch, ansonsten ist das aber sehr straight und hart dargestellt ohne witzigen Unterton oder übertriebene Coolness. Bei Tarantino wäre TR wohl viel mehr in Richtung RD oder PF gegangen was Ironie, Witz und Sarkasmus angeht. Scotts TR hat durchaus Skurrilität (resultierend aus Tarantinos Ideen), aber ist viel ernsthafter umgesetzt als Tarantinos eigene Filme.
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Maibaum
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AnatolGogol hat geschrieben:. Scotts TR hat durchaus Skurrilität (resultierend aus Tarantinos Ideen), aber ist viel ernsthafter umgesetzt als Tarantinos eigene Filme.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Reservoir Dogs oder Jackie Brown sind eher ernsthafter als TR. Und Pulp Fiction eigentlich auch. Jedenfalls nicht weniger ernsthaft.

Scott inszeniert oberflächlicher, aber durchaus handwerklich interessant, aber die Substanz von QT ist so stark daß sie den Film dominiert. Auch weil Scott sich weitgehend ans Drehbuch gehalten hat, während Stone auch sehr viel verändert und hinzugefügt hat.
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AnatolGogol
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Das sehen wir dann doch sehr unterschiedlich. Ich denke zB daran wie Tarantino die Szene in RD inszeniert hat, in der Madsen seine Rasiermesserfolter abzieht und dabei singend durch die Gegend schwoft. Das ist für mich eine sehr bewusste Brechung der an sich sehr ernsten und harten Szene. Oder die ganze Szene mit Travoltas versehentlich losgegangener Kanone: alles derart überzeichnet, dass man einfach darüber lachen muss. Solche Szenen findest du gerade in PF durchgängig: harte und oftmals wenig appetitliche Szenen werden komisch aufgelöst. Wo hat man sowas in TR? Nimm zB die Szene, in der Arquette von Gandolfini gefoltert wird: wo ist da eine humorvolle Brechung oder Auflösung*? Oder der finale Shootout, die jeweiligen Enden von Oldman, Jackson und Hopper: alles bierernst in Szene gesetzt. Wenn TR witzig ist wie zB, als Rubineks Assi in seinem Porsche mit ner Ladung Koks in der Fresse von der Polente erwischt wird oder die Szenen mit dem bekifften Brad Pitt, dann ist der Film ausschliesslich komisch, wenn er ernst ist, dann ist er ausschliesslich ernst. Scotts Inszenierung trennt das sehr strikt von einander ungeachtet dessen, was Tarantino vielleicht im Sinn hatte. Bei Tarantinos Filmen dagegen begleitet das komische auch immer das harte. TR nimmt sich, seine Handlung und seine Figuren viel ernster, als es Tarantinos Film für gewöhnlich tun. Ich finde das aber durchaus interessant, da der Film dennoch hervorragend funktioniert, aber eben in meinen Augen deutlich anders als ein "normaler" Tarantino-Film.


* Ich könnte mir gut denken, dass Tarantino beim Schreiben dieser Szene durchaus Humor im Sinn hatte, zB als Arquette den Korkenzieher gegen Gandolfini erhebt wie ein Kruzifix, das birgt durchaus komisches Potenzial. Scott inszeniert diesen Moment, auch unterstützt durch Zimmers hier fast schon klagende Musik, eher so, dass man mit der offenbar nun völlig hoffnungslosen Arquette Mitleid bekommt.
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Maibaum
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Anatol, da kann ich dir kaum zustimmen.

Ich sehe da wenig Unterschiede, wobei TR ja noch ein Frühwerk QTs ist, und genau wie From Dusk noch nicht so konzentriert durchgearbeitet ist wie RD oder PF. Das Drehbuch zu NBK war da wahrscheinlich schon weiter, soweit ich das anhand der Synopsis beurteilen kann.

Madsens Tanz in RD nimmt der Szene nicht die geringste Kleinigkeit seines Ernstes, ganz im Gegenteil das verstärkt noch die Grausamkeit des Ganzen.

Scott sind in TR schon ein paar sehr starke Szenen gelungen, aber insgesamt hat er das zu oberflächlich inszeniert. Er hat wenig Gefühl für den Stoff, aber er hat das sicherlich auch nicht verdorben. Und er hat sich nicht getraut die leicht unchronologische Erzählweise beizubehalten. Das war zwar weitaus beliebiger als in RD und PF, aber es hätte auch hier den Film ein wenig aufgewertet.
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