Wie findet ihr OHMSS?

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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Habe mir den Film zumindest in weiten Teilen gestern Nacht angeschaut. Passte gut zur Weihnachtszeit und dem grade eintretenden Schneefall.

Das ist aber auch schon die wesentliche Stärke des Films: Die dichte Winter-Atmosphäre! Ganz ehrlich, abgesehen davon kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum dieser Film inzwischen so einen Kult-Status unter Teilen der Fans genießt. bzw, eigentlich kann man das sehr gut erklären - aber lassen wir das..

Lazenby ist einfach KEIN Schauspieler. Seine Gestik und Mimik ist über weite Strecken einfach unbeholfen.
Zudem stört mich - aus heutiger Sicht zumindest - die "Naivität" die viele Bondfilme von TB/YOLT bis hin zu OP haben (mir fällt kein besseres Wort ein als Naivität, und mit Sicherheit gibt es dennoch sehr gelungene Filme aus der Zeit, und auch andere Bondfilme die mal mehr oder weniger naiv sind).
Die Story ist einfach ziemlich albern, die ganze Sache mit den Girls, Blofelds alberner Plan aber noch mehr sein Wunsch adelig zu werden, Bond als "Hilli", aber vor allem die furchtbar schlecht geschriebene, entwickelte und gespielte Beziehung von Bond zu Tracy sind mir ein Dort im Auge.

Die an sich beeindruckende Ski Sequenz wird durch die absurden Rückprojektionen leider entwertet, von der Bob-Fahrt im Showdown ganz zu schweigen.

Sicher gibt es nette Momente, gute Einfälle, und ich mag mehr und mehr den rasanten und innovativen Schnitt in den Kampfszenen - aber abgesehen davon und von der Atmosphäre, ist OHMSS leider ein unterdurchschnittlicher Bondfilm
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

438
Habe mir den Film heute Nacht auch wieder angesehen. Kann deine Meinung aber nur bedingt teilen. OHMSS ist für mich einer der besten Bonds, aus verschiedenen Gründen.

- Kein Bond zuvor und lange Zeit danach war so gut gefilmt und geschnitten.
- Die Story ist eine von Flemings besten und das gilt auch für das Film-Drehbuch.
- Der Soundtrack ist eines der heimlichen Meisterwerke Barrys
- Die gesamte Atmosphäre des Films.

Ich habe OHMSS um 2006 herum erstmals gesehen. Damals der einzige Bondfilm den ich noch nicht gesehen hatte. Zuvor hatte ich um den Film einen Bogen gemacht, weil Lazenby so schaurig gewesen sein soll. Als ich den Film sah verstand ich es aber nicht. Lazenby machte einen erstaunlich guten Job, in Kampfszenen schlug er sich vlt. sogar noch besser als Connery in manchen Filmen. Es sollte nicht vergessen werden, dass jeder Schauspieler seinen Bond anders spielt als der Vorgänger. Moore würde ja in LALD auch nicht unbedingt super abschneiden, wenn man Connery als Messlatte nimmt. Zu unterschiedlich die Verkörperungen. Auch benötigt ein Darsteller meist um die 3 Filme um sich wirklich zu etablieren und vom Publikum akzeptiert zu werden.
Ich denke OHMSS wäre mit Connery noch besser geworden, aber schaurig schlecht ist Lazenby bei weitem nicht. Ich sehe da mitunter eine Parallele zum pauschalen Craig-Bashing, das nach CR weitgehend verstummte aber immernoch bei einigen aufkommt.
danielcc hat geschrieben: Zudem stört mich - aus heutiger Sicht zumindest - die "Naivität" die viele Bondfilme von TB/YOLT bis hin zu OP haben (mir fällt kein besseres Wort ein als Naivität, und mit Sicherheit gibt es dennoch sehr gelungene Filme aus der Zeit, und auch andere Bondfilme die mal mehr oder weniger naiv sind).
Die Story ist einfach ziemlich albern, die ganze Sache mit den Girls, Blofelds alberner Plan aber noch mehr sein Wunsch adelig zu werden, Bond als "Hilli", aber vor allem die furchtbar schlecht geschriebene, entwickelte und gespielte Beziehung von Bond zu Tracy sind mir ein Dort im Auge.
Die Naivität nennt sich Eskapismus und ist einer der Gründe wieso sich Millionen Menschen Bond in den 60ern ansahen :wink: Bondfilme spielen halt in ihrer eigenen Welt. Wenn man wollte so ist SF auch als ziemlich naiv anzusehen, auch wenn er auf dem ersten Blick "realistisch" wirkt.
Blofelds Plan ist aus meiner Sicht der realistischste seit FRWL oder TB: Biologische Kriegsführung mit Schläferagenten. Klingt so gesehen doch realistischer als Raumkapseln zu entführen oder? :wink:
Blofelds fixe Idee vom Adel bezeichnet selbst M im Film als altertümlich und snobbistisch, aber solche fixen Ideen gibts. Nicht vergessen, dass es in der Realität einen D-Prominenten gibt, der im Rotlichtmileu reich wurde und sich von einem Adligen adoptieren ließ - um eben einen Titel zu tragen. Es gibt Menschen denen sowas seltsamerweise wirklich wichtig ist...

Die Beziehung Bond-Tracy ist nicht unbedingt mies geschrieben, es fehlte wohl eher die Chemie zwischen den Darstellern. In einigen Szenen macht sich auch die unterschiedliche schauspielerische Qualität bemerkbar. Lazenby spielt wie erwähnt nicht unbedingt sauschlecht, aber Diana Rigg spielt ihn trotzdem in einigen Szenen an die Wand. Insgesamt finde ich die Beziehung so wie sie im Film ist okay, wenn auch bei weitem nicht perfekt.

Moralisch fragwürdig ist eher, dass Bond verliebt sein soll aber dennoch durch die Betten von Piz Gloria treibt als gäbe es kein Morgen. :lol:
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

439
Mich wundert dann schon, dass ein Bond-Fan diese Naivität bemängelt, die eigentlich alle Bond-Filme inne haben. Bei Dalton hat man in dieser Hinsicht schon Abstriche gemacht und bei Craig versucht man doch einen etwas anderen/realistischeren Weg einzuschlagen. Natürlich ohne Realitätsanspruch und ohne gewisse Übertreibungen und Unmöglichkeiten aufzugeben.
OhMSS tanzt natürlich für damalige Verhältnisse (bzw. bis Dalton) aus den bekannten Gründen aus der Reihe, aber das macht ihn für mich zu etwas besonderem, im positiven Sinn.
Am Anfang hat er auch nicht zu meinem Favoritenkreis gezählt, bzw. zu den Filmen, die ich mir am meisten angeschaut habe, vielleicht auch altersbedingt.
Aber das hat sich irgendwann (eigentlich relativ schnell) geändert. Und so schaue ich mir diesen seit geraumer Zeit öfters an als z.B. GF, TB, TSWLM, MR oder ähnliche.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

441
MX87 hat geschrieben: Moralisch fragwürdig ist eher, dass Bond verliebt sein soll aber dennoch durch die Betten von Piz Gloria treibt als gäbe es kein Morgen. :lol:
Um mal JB zu zitieren:
"Meine Liebe, was ich heute getan hab, hab ich für König und Vaterland getan. Sie glauben doch nicht etwa, es hat mir Spaß gemacht?"
:shock: :lol:
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

443
Also OHMSS ist eindeutig der beste Bond von Lazenby. :mrgreen: lm Ernst, finde dass sich Lazenby gut schlägt. Für mich ein perfekter Bondfilm, trotz oder wegen Lazenby. Atmosphäre, Locations, Action, Cast (die wunderbare Diana Rigg und Telly Savalas, imho der beste Blofeld-Darsteller bis dato), die Musik ... das passt alles. Und Bondfilmen Naivität vorzuwerfen ... Das ist so, als würde man sich beschweren, dass bei Star Wars Aliens mitspielen ... :alien:
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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SirHillary hat geschrieben:
MX87 hat geschrieben: Moralisch fragwürdig ist eher, dass Bond verliebt sein soll aber dennoch durch die Betten von Piz Gloria treibt als gäbe es kein Morgen. :lol:
Um mal JB zu zitieren:
"Meine Liebe, was ich heute getan hab, hab ich für König und Vaterland getan. Sie glauben doch nicht etwa, es hat mir Spaß gemacht?"
:shock: :lol:
Feuerball? Wird ihm nicht gleich darauf von Fiona seine Arroganz um die Ohren gehauen? :P
It's the BIGGEST... It's the BEST
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AND BEYOND

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

445
danielcc hat geschrieben:Ganz ehrlich, abgesehen davon kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum dieser Film inzwischen so einen Kult-Status unter Teilen der Fans genießt. bzw, eigentlich kann man das sehr gut erklären - aber lassen wir das..
Danke dafür.

Zu OHMSS sollte ich dann jetzt passend zur Winter-Zeit wohl auch mal ein Review schreiben... ist ja eh als nächstes dran.
https://filmduelle.de/
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Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

446
Sicher sind alle Bondfilme Produkte die vor allem die Fantasie bedienen - also bewusst ein stückweise naiv sind. Aber das doch in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Erstaunlich, dass das oft nicht so bemerkt wird. OHMSS hat mich schon immer mehr an eine der absurd fantastischen Folgen von damaligen TV Serien wie avengers erinnert.

Und ich bleibe dabei: Lazenby ist einfach kein guter Schauspieler. In vielen Situationen steht er dumm rum oder weiß nicht was er mit seinem Gesicht machen soll. Dieses "angestrengte Dreinschauen" ist typisch für Amateure Darsteller. Allerdings reißt GGH Profistimme natürlich in der deutschen Version noch einiges raus.

Und dann dieser Plot.... Der Tracy einfach mal eine halbe Stunde vergisst, während sich Bond durch die Betten schläft, um ihn dann durch einen absurden Zufall wieder auf sie Treffen zu lassen... Wo er ihr dann flugs einen Heiratsantrag in der Hütte macht. Unfassbar...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

447
danielcc hat geschrieben:Und dann dieser Plot.... Der Tracy einfach mal eine halbe Stunde vergisst, während sich Bond durch die Betten schläft, um ihn dann durch einen absurden Zufall wieder auf sie Treffen zu lassen... Wo er ihr dann flugs einen Heiratsantrag in der Hütte macht.
Ah ah ah... viel wichtiger ist doch die Vorarbeit in der ersten Hälfte. Die Collage mit den unterschiedlichen Erlebnissen der beiden, aber noch bedeutender natürlich die Charakterisierung der Selbstmord-gefährdeten Tracy und Bonds Rettung Tracys vor ihr selbst. OHMSS ist da doch deutlich durchdachter und intelligenter als du es gerne hättest. Auch wenn nicht sofort ersichtlich wird, was Bond an ihr so faszinierend findet. Aber das sind eh Sachen, die einem Filme nicht erklären müssen, die zumindest ich nicht erklärt haben brauche.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

448
danielcc hat geschrieben: Ganz ehrlich, abgesehen davon kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum dieser Film inzwischen so einen Kult-Status unter Teilen der Fans genießt. bzw, eigentlich kann man das sehr gut erklären - aber lassen wir das..
Damit willst du dann ja wieder mal zum Ausdruck bringen daß der Film eigentlich objektiv schwach ist, und die die ihn gut finden das nicht tun weil sie ihn gut finden (geht ja auch gar nicht da objektiv schwach) sondern weil sie angeben wollen, oder halt aus Prinzip nur das gut finden was die Masse nicht so gut findet, oder ähnliches was erklärt warum man Filme gut findet die man gar nicht gut findet.

Aber lassen wir das ... ;)

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

449
danielcc hat geschrieben:Sicher sind alle Bondfilme Produkte die vor allem die Fantasie bedienen - also bewusst ein stückweise naiv sind. Aber das doch in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Erstaunlich, dass das oft nicht so bemerkt wird.
Und wieso denkst du, dass OHMSS besonders 'naiv' ist im Vergleich zu DN, YOLT, MR, DAF, TND, OP....(zufällige Aufzählung, ohne Überprüfung auf Vollständigkeit ;-) ) ?


danielcc hat geschrieben: Und dann dieser Plot.... Der Tracy einfach mal eine halbe Stunde vergisst, während sich Bond durch die Betten schläft, um ihn dann durch einen absurden Zufall wieder auf sie Treffen zu lassen...
Wäre jetzt interessant zu lesen, wie man Tracy in diese halbe Stunde hätte einbringen können?
Sie könnte mit ihrer besten Freundin ein Hochzeitskleid aussuchen...andere Vorschläge?
Zuletzt geändert von SirHillary am 27. Dezember 2014 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Bei Bond spielen Zufälle doch immer eine große Rolle.

Deshalb sollte man sich nicht Gedanken darüber machen, warum Tracy ausgerechnet in der Nähe von Bond Schlittschuh fährt.
Da gibt es in jedem Bondfilme Momente, wo man objektiv betrachtet stark zweifeln darf, ob es solche Zufälle wirklich geben könnte.

Hier geht es um Fantasie, zudem geht es um Romantik.
Warum Bond und Tracy jetzt zusammenkommen, mag der Film vielleicht nicht wirklich begründen. Aber da gibt es ja auch im realen Leben keine "Begründung", warum zwei Menschen sich anziehend finden. Und ich denke, es gibt unzählige andere Filme, in denen sich Menschen verlieben, ohne dass für den Zuschauer klar wird, warum jetzt ausgerechnet diese Frau oder dieser Mann der auserwählte sein soll. Es wird einfach so hingenommen, weil das Drehbuch es nunmal so vorschreibt.