Wobei das bei den biederen Mauer-Schweden schwer vorstellbar scheint. D hat in der ersten HZ nach den Fehlpässen von Rüdiger und Kroos Angsthasen-Fußball gespielt. Immerhin haben sie nach der Pause Moral und Kampfgeist gezeigt, da hatten die Schweden imo großes Glück, dass sie nicht schon vorher 1-2 eingeschenkt bekamen, so gesehen geht der Sieg voll in Ordnung.
Sehe aber nach wie vor wenig Ermutigendes, um Brasilien rauszuwerfen.
Fussball-Thread
- vodkamartini
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Abgesehen davon daß Brasilien ja bisher auch nicht viel geboten hat. Und auch erst Mal schauen muß daß sie gegen Serbien nicht auf die Schnauze fallen. Den Gruppensieg haben sie jedenfalls auch noch längst nicht sicher.
Nee, wie die Deutschen gegen ein mauerndes Team sich durchgespielt haben, das war schon ermutigend, denn das ist garantiert nicht einfach. Wenn dann jetzt noch Enthusiasmus zunehmend die Lahmarschigkeit ersetzt, und das Defensivverhalten weiter verbessert wird, die Spieler an Sicherheit gewinnen, die Mannschaft also ins Turnier findet, dann ist wie immer noch einiges möglich. Zumal Löw auch noch personell interessante Alternativen hat (Brandt, Goretzka und, warum nicht, auch noch Özil)
Ich sehe bislang noch keinen klaren Favoriten, da sind viele Mannschaften gut gestartet, und einige Favoriten haben noch Luft nach oben. Eine bislang gute und spannende WM.
An die Titelverteidigung glaube ich nicht so richtig, aber das HF wäre wieder mal möglich.
Aber klar, das Ausscheiden im AF ebenso ...
Nee, wie die Deutschen gegen ein mauerndes Team sich durchgespielt haben, das war schon ermutigend, denn das ist garantiert nicht einfach. Wenn dann jetzt noch Enthusiasmus zunehmend die Lahmarschigkeit ersetzt, und das Defensivverhalten weiter verbessert wird, die Spieler an Sicherheit gewinnen, die Mannschaft also ins Turnier findet, dann ist wie immer noch einiges möglich. Zumal Löw auch noch personell interessante Alternativen hat (Brandt, Goretzka und, warum nicht, auch noch Özil)
Ich sehe bislang noch keinen klaren Favoriten, da sind viele Mannschaften gut gestartet, und einige Favoriten haben noch Luft nach oben. Eine bislang gute und spannende WM.
An die Titelverteidigung glaube ich nicht so richtig, aber das HF wäre wieder mal möglich.
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- AnatolGogol
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Hehe, es hat mich tatsächlich gefreut, dass die deutsche Mannschaft in der zweiten Hälfte eine tolle kämpferische Vorstellung abgeliefert hat.

Eher beunruhigend ist hingegen, dass die DFB-Elf sich auch weiterhin äusserst schwer damit tut zwingende Torchancen herauszuarbeiten. Erst im letzten Viertel des Spiels, als die Schweden müde gespielt waren und ihr Abwehrverbund nicht mehr ganz die durchgängige Ordnung aufwies, gab es die eine oder andere wirklich zwingende Torgelegenheit, davor war in spielerischer Hinsicht wie auch im Hinblick auf die Chancenerspielung sehr vieles Stückwerk bzw. blieb in den anfänglichen Stadien stecken. Sicherlich ist es schwierig gegen ein solch massiertes Abwehrbollwerk einer Mannschaft, deren Taktik nahezu vollständig auf Destruktion ausgelegt ist, anspielen zu müssen. Andererseits war es eben aber auch „nur“ Schweden und die qualitative Überlegenheit der deutschen Spieler sollte hier ausreichend sein, um einen deutlicheren Spielverlauf zu gewährleisten.
Auffallend ist meiner Ansicht nach auch, dass die deutsche Spielanlage doch sehr starr und unflexibel ist. Echte Kreativität oder ein Chancenerspielen aus der Situation heraus wie es beispielsweise gestern Kolumbien desöfteren sehr schön gezeigt hat gibt es bei uns kaum bis gar nicht, stattdessen verlaufen praktisch alle Angriffe nach dem gleichen Schema: sich den Gegner an der Strafraumgrenze fast wie beim Handball „zurechtlegen“ und im Idealfall Freiräume aufzureissen, um dann irgendwann eine Chance zum Torschuss zu ermöglichen. Die ungeheuere Schnelligkeit und Dynamik von Spielern wie Werner oder Reus wird bei diesem stark spanisch angehauchten Ballbesitzfussball oftmals leider regelrecht eingebremst. Allerdings sind das natürlich grundsätzliche Dinge, welche sich bei einem Turnier nur bedingt ändern lassen und es ist nunmal die Philosophie von Trainer Löw. Es fällt aber schon auf, dass die „richtigen“ Spieler für dieses System, also Kroos, Özil oder auch Gündogan, sich bei diesem Turnier bislang weitgehend außer Form präsentieren, während die formstarken Spieler in unserem bevorzugten System nicht so zur Geltung kommen, wie sie es könnten.
Dennoch haben die taktischen bzw. personellen Veränderungen gegen Schweden gegriffen. Vor allem Werner gab einen guten Linksaußen ab und zeigte sich auf dem Flügel (wo er mehr Platz hatte und seine Schnelligkeit ausspielen konnte) deutlich effektiver als im Sturmzentrum, in welchem sich wiederum ein Gomez als Bereicherung erwies, da er sowohl mehrere gegnerische Verteidiger binden konnte und auch als Anspielposition unter Druck von großem Wert war. Reus war ebenfalls immer für eine überraschende Aktion gut und belebte die Offensive deutlich mehr als es bislang Özil oder Draxler gelang, obwohl ihm wie gesagt eigentlich etwas der Raum fehlt. Besorgniserregend ist hingegen die aktuelle Schwäche unseres defensiven Mittelfelds, was insbesondere trotz seines meisterhaften Siegtores auch für Toni Kroos gilt. Gündogan schien komplett verunsichert und konnte im Aufbauspiel keinerlei Akzente setzen, schade dass Rudy schon so früh rausmusste und möglicherweise auch für den weiteren Turnierverlauf nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung steht. Vielleicht wäre es einen Versuch wert mit einem defensiver eingestellten Goretzka gegen Südkorea zu beginnen, der meiner Ansicht nach auf dieser Position auch nicht „deplazierter“ wäre als ein Gündogan, dessen Stärken (normalerweise) bekanntlich auch eher in der Offensive denn in der Defensive liegen.
Müller war bislang leider auch sehr schwach, ihn würde ich aber dennoch immer spielen lassen, da er in Punkto Einstellung und Mentalität auch bei schwächerer oder glückloserer Form immer eine Bereicherung für die Mannschaft ist, gerade wenn wie aktuell diverse Leistungsträger offensichtlich auch über die fussballerische Form hinaus mehr mit sich selbst beschäftigt sind, als dass es wünschenswert wäre. Denn mein zart vor sich hinwucherndes Pflänzchen Hoffnung nährt sich wie bereits erwähnt in erster Linie aus den „typisch deutschen“ Tugenden Mentalität und Kampfgeist und da ist ein Müller als Gallionsfigur eben wesentlich tauglicher als ein Özil oder Draxler. Die Frische und Unbekümmertheit eines Brandt eignet sich wie ich finde perfekt als taktische Variante, um einen bereits müde werdenden Gegner weiter unter Druck zu setzen. Das kann gerade im weiteren Verlauf des Turniers bei einer möglichen Verlängerung ein echter Schlüssel zum Erfolg werden.
Es ist besteht also durchaus noch Hoffnung: wenn die deutsche Elf sich weiter stabilisiert und vor allem an sich selbst glaubt, dann in Russland noch einiges möglich und man bräuchte sich gerade vor einem bislang ebenfalls wenig beeindruckenden Team wie Brasilien wahrlich nicht fürchten. Indes: irgendwie habe ich das Bauchgefühl, dass sich gegen Südkorea der eine oder andere gegen Schweden rausrotierte Spieler wieder in der Anfangself finden lassen wird, was für mich in der aktuellen Situation das falsche Zeichen wäre.
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Tja, bitter für die deutsche Nationalmannschaft und ihre Fans. Sehr witzige Aktion von Neuer, auch wenn mir ein 1-0 lieber gewesen wäre. ^^
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War wohl doch nicht zu schwarz gemalt. Ich finde, man konnte im ersten Spiel schon erkennen, dass es diesmal nichts wird. Da passt fast nichts.vodkamartini hat geschrieben: ↑18. Juni 2018 10:11 Viele Spieler sind erkennbar über den Zenit und/oder satt (Boateng, Müller, Khedira, Hummels). Özil war noch nie eine Stütze wenn es drauf ankommt oder eng wird (auch bei Arsenal nicht), Draxler ist höchstens ein Ergänzungsspieler, von Plattenhart mal ganz zu schweigen. Werner passt nicht ins System und Kimmich ist nach der langen Saison in der er jedes Bayern-Spiel gemacht hat überspielt. Scheint auch bei Kroos so zu sein.
Einstellung und Taktik war deutlich suboptimal, deswegen glaube ich auch nicht, dass dich der Schalter umlegen lässt. das hätte längst passieren müssen. Vielleicht hätte auch ein neuer Trainer mal gut getan, 12 Jahre sind auf dem Posten heute eine Ewigkeit.
Mexiko gehört nicht zu den Titelasapiranten, ist aber auch keine Mauermannschaft. Mindestens ein Unentschieden hätte man das hinwürgen müssen, wer aber derart lethargisch und pomadig auftritt, der wird auch gegen Schweden nichts reißen. Spätestens aber bei Brasilien ist Schluss.
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ehrlich gesagt war das doch schon lange vor der WM klar, oder? Also nicht, dass sie schon in der Vorrunde ausscheiden, aber dass sie erneut Weltmeister werden? Eher nicht.
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Es ist ein Unterschied, ob man nicht noch mal Weltmeister wird und vielleicht um Halbfinale verliert, oder ob man so eine erbärmliche Vorrunde spielt.
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Zum Glück sind diese elendigen Vorbereitungsspiele nun vorbei. Wann geht die WM los?
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das meinte ich ja (auch).vodkamartini hat geschrieben: ↑27. Juni 2018 20:33 Es ist ein Unterschied, ob man nicht noch mal Weltmeister wird und vielleicht um Halbfinale verliert, oder ob man so eine erbärmliche Vorrunde spielt.
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Da hat vieles nicht gestimmt: satte Weltmeister, über den Zenit oder nicht in Form. Dazu die Erdogan-Geschichte und das Theater um Neuer. Und dann diese Absteige in Watutikidingsbums! Da wäre ich auch lieber früh ausgeschieden.
Warum Jogi nach der guten 2. HZ gegen Schweden wieder die halbe Mannschaft ändert, muss man auch nicht verstehen.
Mit der Confed-Mannschaft hätten wir die Vorrunde locker überstanden!
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Naja, dass ist jetzt wie 2004 die Chance wieder etwas neue Reizpunkte zu setzen und Änderungen vornehmen. Auch unter der Kategorie "Spielphilosophie". Denn da scheint sich ja 90% der Gegner drauf eingestellt zu haben.
Zum Glück gibt es aktuell mehr talentierte dt Spieler als 2004. Also 2 Jahre Zeit um wieder Schwung in die Bude zu bringen.
Zum Glück gibt es aktuell mehr talentierte dt Spieler als 2004. Also 2 Jahre Zeit um wieder Schwung in die Bude zu bringen.
TOFANA IOAM
Ja, das wird er sich vorhalten lassen müssen, warum er jetzt schon wieder Khedira und Özil (die ich beide an sich sehr schätze) gebracht hat,DonRedhorse hat geschrieben: ↑27. Juni 2018 21:16
Warum Jogi nach der guten 2. HZ gegen Schweden wieder die halbe Mannschaft ändert, muss man auch nicht verstehen.
Warum nicht gegen die schmächtigen Asiaten den kopfballstarken Brecher Gomez von Anfang an, und warum nicht früher gewechselt wenn es schon nicht gut genug funktionierte?
Da haben sie wohl die Lehren von 1982 falsch interpretiert, das Nicht-Spielen im 3. Gruppenspiel nach einer Blamage im Ersten muß nicht zwangsläufig funktionieren ...
Tja, das war ernüchternd, dabei war das Potential trotzdem da. Wenn sie wenigstens gegen Brasilien im AF ausgeschieden wären, das hätte noch Würde gehabt. Aber wahrscheinlich hätten sie die dann geschlagen ...
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Tja, da hast du dich ja schön verkalkuliert.Thunderball1965 hat geschrieben: ↑16. Juni 2018 20:31DeutschlandSamedi hat geschrieben: ↑15. Juni 2018 11:51Thunderball1965 hat geschrieben: ↑15. Juni 2018 11:03damit sehe ich eigt. auch nur noch einen einzigen Titelfavoriten bei dieser WM.
Und wer wäre das deiner Meinung nach?

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Der Vergleich hat – abgesehen vom konträren Resultat des Prozederes – allerdings einen nicht unbedeutenden Haken: anno 82 haben die Deutschen gegen Österreich von Beginn an druckvoll agiert und auf ein Tor gespielt, was sie dann ja auch frühzeitig geschossen haben. Man hat also – zumindest zu Beginn und in etwas abgeschwächterer Form die komlette erste halbe Stunde – sein Schicksal selbst bestimmt und sich dadurch erst in die Situation gebracht, ein Ergebnis durch Spielvermeidung zu verwalten. Im gestrigen Match hat hingegen das übermäßige Sicherheitsdenken meiner Ansicht nach das verdiente Debakel erst ermöglicht, da man sich daduch einerseits unnötig unter Druck setzte (da so wichtige Zeit nutzlos verpuffte), man zudem den Gegner aufbaute (da Korea schnell merkte, dass Deutschland nicht so überlegen agierte, wie sie es eigentlich sollten und so immer mutiger und selbstbewusster agierte) und den Gegner letztendlich auch nicht physisch forderte und müdespielte, wie es zumindest in Teilen gegen Schweden der Fall war.
Schwer zu begreifen, wie man ein Spiel, bei dem man einen Sieg braucht gegen eine erwartungsgemäß extrem defensiv und unangenehm spielende Mannschaft so verhalten angehen kann, allen Abwehr- (bzw. ja eigentlich eher Mittelfeld-)Problemen der ersten beiden Spiele zum Trotz. Ebenso schwer fällt es Löws (befürchtete – vodka, du bist nicht der einzige Prophet hier

Auffällig ist allerdings schon, dass nehezu alle Spieler so weit unter Normalform agierten, was man eigentlich dann nicht mehr an normalen Formschwankungen festmachen kann. Auch muss man klar konstatieren, dass das peinliche WM-Aus kein Ereignis, sondern lediglich der (vorläufige?) Endpunkt eines Prozesses darstellt, der sich mindestens über das gesamte Jahr 2018 erstreckt, eigentlich aber auch darüber hinaus. Da jetzt viel von notwendiger Aufarbeitung die Rede ist, sollte man dies auch tatsächlich machen (was aber angesichts der beliebten und vermeintlich bewährten DFB-Aussitze-Taktik eher nicht zu erwarten ist) und etwas genauer hinschauen. So war auch der gefeierte Sieg beim letztjährigen Confed-Cup keine spielerische Sternstunde, sondern kam nichtzuletzt auch deswegen zustande, da die damalige deutsche Elf sich ungewohnterweise häufiger in der Rolle der spielerisch unterlegenen und permanent unter Druck gesetzten Mannschaft sah (vor allem in den Spielen gegen Chile), dadurch aber auch wesentlich mehr Raum zum schnellen Konterspiel hatte (der allerdings hier auch genutzt wurde im Gegensatz zu den wenigen Momenten bei der WM), der Spieler wie Werner wesentlich besser zur Entfaltung kommen liess.
12 Jahre sind eine sehr lange Zeit für einen Trainer und die Geschichte lehrt, dass jede noch so grossartige Bundestrainer-Ära irgendwann aufgrund immer deutlicher zu Tage tretender Abnutzungserscheinungen zu Ende ging. Das war bei Herberger so, das war bei Schön so und das ist bei Löw wohl auch nicht anders. Unabhängig von der Person des Südbadeners fände ich es sinnvoll, wenn der bereits verkündete Umbruch im Team auch einhergehen würde mit einer personellen Neubesetzung der sportlichen Führung, um wirklich neue Akzente setzen zu können - gerade auch bei den Spielern, die weitermachen (und das werden mit Sicherheit mehr als die Hälfte des aktuellen Kaders sein). Ansonsten befürchte ich, dass es „weiter-im-alten-Trott“ gehen könnte und es steht zudem zu befürchten, dass auch der Bundestrainer selbst keiner besonders angenehmen Zeit engegen geht, da ihm künftig jeder noch so kleine Misserfolg (nicht nur ergebnisseitig, sondern vor allem auch spielerisch) von den Medien genüsslich aufs Brot geschmiert wird mit dem Verweis auf das (laut eigenen Worten) von ihm zu verantwortendene epochale WM-Debakel. Auch hier ist ein Blick in die Historie hilfreich, was aus übermäßiger Nibelungentreue erwachsen kann. So hatte dann ein Berti Vogts nach der WM 98 auch über kurz und nicht über lang keine große Freude mehr an seinem behaltenen Bundestrainerjob. Ein Wechsel wäre also durchaus ratsam und Alternativen zum „ewigen Jogi“ gäbe es ja durchaus.
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Wenigstens sind die Spieler sehr selbstkritisch. Es ist schon bezeichnet, dass sie zugeben, dass das "Feuer", der letzte Wille gefehlt hat. Und das muss man vor allem dem Trainerteam ankreiden. Ich glaube nicht, dass Löw zurücktritt. Warum sollte er? Er hat den bequemsten und besten Trainerjob der Welt. Und wo sind die Alternativen? Die üblichen Verdächtigen (Klopp, Tuchel, Nagelsmann) sind alle unter Vertrag. Ein Umbruch wird nun sicherlich kommen. Aber ob die neue Garde (Goretzka, Gnabry, Sane, Werner, Süle, Brandt ...) an die guten Leistungen 2014 anknüpfen können, wage ich zu bezweifeln. Die Bundesliga ist international auf dem absteigenden Ast, das wirkt sich nun auch auf die "Mannschaft" aus.
Bin sehr auf die neue Saison gespannt. Bayern (scheint) den Fehler zu machen, sich nicht adäquat zu verstärken. So werden sie in CL nichts reißen. Aber vielleicht wird die BuLi dadurch wieder etwas spannender.
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