Da bin ich skeptisch, der wird ein neuer Schnitt auch nicht viel retten können.
Die zweite Meldung dagegen ist positiv, Bale nervt mich fast immer.
Der Michael Mann Thread
- vodkamartini
- Agent
- Beiträge: 12057
- Registriert: 8. Dezember 2005 14:17
- Lieblings-Bondfilm?: Octopussy
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
- Wohnort: Bayern
- Contact:
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
- AnatolGogol
- Agent
- Beiträge: 7671
- Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
ob das beim Blackhat-DC dann wieder genau so gravierende Änderungen werden wie bei Heat und Thief? 

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
- vodkamartini
- Agent
- Beiträge: 12057
- Registriert: 8. Dezember 2005 14:17
- Lieblings-Bondfilm?: Octopussy
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
- Wohnort: Bayern
- Contact:
Auf BluRay: Thief - Der Einzelgänger
ofdb-filmworks hat eine phantastische 5-Disc-Edition aufgelegt. Grund genug dieses wenig bekannte Frühwerk von Michael Mann wieder oder gar neu zu entdecken. Es lohnt sich. Garantiert.
http://www.ofdb.de/review/25449,688783,Der-Einzelgänger
ofdb-filmworks hat eine phantastische 5-Disc-Edition aufgelegt. Grund genug dieses wenig bekannte Frühwerk von Michael Mann wieder oder gar neu zu entdecken. Es lohnt sich. Garantiert.

http://www.ofdb.de/review/25449,688783,Der-Einzelgänger
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
- AnatolGogol
- Agent
- Beiträge: 7671
- Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
vodkamartini hat geschrieben:Auf BluRay: Thief - Der Einzelgänger
ofdb-filmworks hat eine phantastische 5-Disc-Edition aufgelegt. Grund genug dieses wenig bekannte Frühwerk von Michael Mann wieder oder gar neu zu entdecken. Es lohnt sich. Garantiert.
http://www.ofdb.de/review/25449,688783,Der-Einzelgänger
Gleich mal ein paar Fragen dazu: man konnte lesen, dass bei der ofdb-VÖ die deutsche Tonspur zu tief enthalten war - wurde dies mittlerweile behoben? Ich habe mir den Film vor einiger zeit in Form der britischen Arrow-BD geholt, darauf war auch der DC von Mann enthalten als neues 4K-Master. Du gehst in deiner Review ja auch auf die Farbgebung ein, die ist im Gegensatz zur Kinofassung ja doch ziemlich anders, nämlich deutlich kühler und blaulastiger. Wie stehst du als Mann-Fan denn dazu? Thief passt so zwar besser ins Mann-Oevre, aber irgendwie habe ich den wärmeren Look des Films doch etwas vermisst. Inhaltlich passt es natürlich durchaus, da der Film wie auch seine Charaktere und Geschichte schon sehr kühl daherkommen. Was sagst du denn zum DC, siehst du bei dieser Micro-Änderung (ähnlich wie zB auch bei Heat) überhaupt einen Zusatznutzen? Braucht der Film die Szene mit dem Penner wirklich?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
- vodkamartini
- Agent
- Beiträge: 12057
- Registriert: 8. Dezember 2005 14:17
- Lieblings-Bondfilm?: Octopussy
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
- Wohnort: Bayern
- Contact:
Ich sehe, du kennst den Film. 
1. ofdb arbeitet fieberhaft an einer neuen Ton-Version. SInd so weit ich weiß schon in den Presswerken. Jeder kann dann seine Disc austauschen lassen. Mich hat es gar nicht so gestört, aber wenn man es weiß, ist es schon hörbar.
2. Ich favorisere den Director´s Cut gerade wegen der Farbgebung, die mir besser gefällt. Muss mir mal den Audiokommentar anhören, ob Mann da auf die Gründe für die Änderung eingeht.
3. Die Szene mit dem Penner halte ich für sehr wichtig und aufwertend. Es ist die Ruhe nach dem anfänglichen Sturm und ein Augenblick der Reflexion. Ein Stilmittel, das sich beispielsweise auch in Heat und Miami Vice findet und sehr gut die innere Stimmung der Protagonisten einfängt.
__________________________________________
Kleine Ergänzung (Meldung vom 19. Mai):
Ich habe heute die Meldung bekommen, daß die neuen Master jetzt noch getestet werden und dann in Kürze zum Presswerk gehen.
Übrigens: Neben einer deutlich verbesserten Tonspur gibt es auch noch den frisch abgetasteten deutschen Trailer als kleinen Sonder-Bonus auf den Austausch-Discs. :icon_cool:
Gruß
Dr. Kosh

1. ofdb arbeitet fieberhaft an einer neuen Ton-Version. SInd so weit ich weiß schon in den Presswerken. Jeder kann dann seine Disc austauschen lassen. Mich hat es gar nicht so gestört, aber wenn man es weiß, ist es schon hörbar.
2. Ich favorisere den Director´s Cut gerade wegen der Farbgebung, die mir besser gefällt. Muss mir mal den Audiokommentar anhören, ob Mann da auf die Gründe für die Änderung eingeht.
3. Die Szene mit dem Penner halte ich für sehr wichtig und aufwertend. Es ist die Ruhe nach dem anfänglichen Sturm und ein Augenblick der Reflexion. Ein Stilmittel, das sich beispielsweise auch in Heat und Miami Vice findet und sehr gut die innere Stimmung der Protagonisten einfängt.
__________________________________________
Kleine Ergänzung (Meldung vom 19. Mai):
Ich habe heute die Meldung bekommen, daß die neuen Master jetzt noch getestet werden und dann in Kürze zum Presswerk gehen.
Übrigens: Neben einer deutlich verbesserten Tonspur gibt es auch noch den frisch abgetasteten deutschen Trailer als kleinen Sonder-Bonus auf den Austausch-Discs. :icon_cool:
Gruß
Dr. Kosh
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
- AnatolGogol
- Agent
- Beiträge: 7671
- Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
Thief ist ein Film, der mir mit wiederholten Sichtungen immer ein bisschen mehr Spass gemacht hat. Die erste Hälfte ist toll, die zweite baute finde ich dagegen etwas ab, allerdings entschädigt das großartige Finale mehr als dafür. Mittlerweile würde ich ihn bei knappen 8 Punkten sehen.vodkamartini hat geschrieben:Ich sehe, du kennst den Film.
Das mit dem Austausch ist sehr löblich, wobei man so einen Lapsus wie verbockte Tonhöhe eigentlich eher bei einem Major erwartet hätte.vodkamartini hat geschrieben: 1. ofdb arbeitet fieberhaft an einer neuen Ton-Version. SInd so weit ich weiß schon in den Presswerken. Jeder kann dann seine Disc austauschen lassen. Mich hat es gar nicht so gestört, aber wenn man es weiß, ist es schon hörbar.
Das wäre wirklich interessant. Ich bin da immer sehr skeptisch, wenn Filme nach vielen Jahren plötzlich in ganz anderer Farbgebung daherkommen, man denke beispielsweise an James Camerons Unsitte seine älteren Filme bei deren BD-VÖ an seine aktuellen Vorlieben anzugleichen (so sehen T1 und Aliens jetzt auf einmal nicht mehr metallisch-blau sondern stattdessen grünstichig aus). Wenn ein Regisseur zur Erst-VÖ aus welchen Gründen auch immer nicht die Möglichkeit hatte, seine Vorstellung umzusetzen kann ich das dann noch halbwegs nachvollziehen, allerdinsg gibt es ja auch da einige Negativbeispiele wie den ollen Lucas Schorsch oder auch den von mir eigentlich sehr geschätzten William Friedkin, der bei BD-Erstveröffentlichung von French Connection die Farben komplett durch den digitalen Fleischwolf drehen liess (weil er so wollte), nur um bei der BD-Zweitveröffentlichung dann wieder alles zurückdrehen zu lassen (weil er so wollte). Ich mochte den bräunlichen Look von Thief eigentlich auch ganz gern, da es den ansonsten recht kalten Film schön konrastierte wie ich fand. Bin aber zugegebenermaßen auch kein allzu großer Fan von Manns üblicher kühler Stilisierung.vodkamartini hat geschrieben:2. Ich favorisere den Director´s Cut gerade wegen der Farbgebung, die mir besser gefällt. Muss mir mal den Audiokommentar anhören, ob Mann da auf die Gründe für die Änderung eingeht.
Das ist eine Argumentation, die ich nachvollziehen kann. Ich muss die Szene bei der nächsten Sichtung mal bewusst unter diesem Gesichtspunkt anschauen, bisher fand ich sie eher unerheblich. Bei so späten "nachträglichen" DCs bin ich genau wie bei der Farbgebungsthematik auch zwiegespalten. Gerade wenn die Herren Regisseure ihre Wunschfassung alle Naselang ändern, wie z.B. auch Herr Mann bei Last of the Mohicans, wo meiner Ansicht nach bei keiner seiner nachträglichen Versionen eine Verbesserung gegenüber der Kinofassung rauskam.vodkamartini hat geschrieben:3. Die Szene mit dem Penner halte ich für sehr wichtig und aufwertend. Es ist die Ruhe nach dem anfänglichen Sturm und ein Augenblick der Reflexion. Ein Stilmittel, das sich beispielsweise auch in Heat und Miami Vice findet und sehr gut die innere Stimmung der Protagonisten einfängt.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
- vodkamartini
- Agent
- Beiträge: 12057
- Registriert: 8. Dezember 2005 14:17
- Lieblings-Bondfilm?: Octopussy
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
- Wohnort: Bayern
- Contact:
Generell bin ich ganz deiner Meinung, Nachbesserungen a la Director´s Cut sind in den seltensten Fällen ein Mehrwert (Die Star Wars Special Edition sind da ein sehr gutes Beispiel).
Auf der 5 Disc-Edition sind auch die Original-Kinofassung [Blu-ray und DVD] sowie die
„Special Director’s Edition“ aus dem Jahre 1995 [nur DVD] enthalten.
Muss mir den direkten Vergleich mal ansehen, das könnte interessant werden. Habe vor kurzem eben den Director´S Cut gesichtet und insbesondere stilistisch wie farblich als sehr stimmig befunden.
Auf der 5 Disc-Edition sind auch die Original-Kinofassung [Blu-ray und DVD] sowie die
„Special Director’s Edition“ aus dem Jahre 1995 [nur DVD] enthalten.
Muss mir den direkten Vergleich mal ansehen, das könnte interessant werden. Habe vor kurzem eben den Director´S Cut gesichtet und insbesondere stilistisch wie farblich als sehr stimmig befunden.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
- HCN007
- Agent
- Beiträge: 3687
- Registriert: 27. Januar 2007 12:41
- Lieblings-Bondfilm?: Casino Royale
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Daniel Craig
- Wohnort: Frankfurt am Main, Hessen
- Contact:
Lieblingsfilmreviews von HCN007 Nummer 2
Vor längerer Zeit habe ich an dieser Stelle mit „Edge of Tomorrow“ aus dem Jahre 2014 angefangen und bereits angekündigt, dass ich euch in regelmäßigen Abständen meine Lieblingsfilme vorstellen möchte. Nun kommt das ganze aber regelmäßig und damals habe ich euch bereits ja auch gesagt, mit welchen Filmen ich beginnen wollte. Der Film, den ich euch nun vorstellen möchte, ist bereits 12 Jahre alt und hat sich seit meiner Erstsichtung trotz Unmengen an guten Filmen, die ich seitdem gesehen habe, immer noch in meiner Top10 gehalten. Es ist ein weiterer Film in der Filmografie von Tom Cruise und gehört zu seinem Doppelpack aus dem Jahre 2004:
Collateral (2004)
Regie: Michael Mann
Darsteller: Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett-Smith, Javier Bardem, Mark Ruffallo, Peter Berg, Bruce McGill uvm.
Score: James Newton Howard, Tom Rothrock, Antonio Pinto
Kamera: Dion Beebe, Paul Cameron
Länge: 115 Minuten (DVD-Fassung)
Worum geht es in Collateral ?
„Collateral“ ist ein originaler Film mit einer simplen Grundidee. Aus einer Taxifahrt durch das nächtliche Los Angeles wird ein ausgewachsener Thriller. Auf der einen Seite haben wir den Taxifahrer Max (Jamie Foxx) und auf der anderen Seite den Auftragskiller Vincent, der für 600 Dollar das Taxi von Max für eine Nacht mietet.
Warum liebe ich Collateral ?
Als großer Tom-Cruise-Fan (selbst bereits im Jahre 2004 als 17-Jähriger !) war ich absolut gespannt auf Collateral. Ich kam leider nicht zu einem Kinoticket, daher habe ich auf die Heimkinoveröffentlichung gewartet und wurde vollkommen umgehauen, wie auch mit seinem anderen Film aus dem Jahre 2004, „The Last Samurai“.
Für das klassische Rollenbild von Tom Cruise als heroischer Strahlemann und Protagonist ist es extrem selten, ihn in der Rolle des Antagonisten und Bad Guys zu sehen. Bisher war das neben Collateral nur noch in der Rolle des Lestat aus „Interview mit einem Vampir“. Sein Vincent ist für mich einer der sympathischsten, coolsten und nachvollziehbarsten Antagonisten der Filmgeschichte. Der perfekte Gegenpol ist hier Jamie Foxx, der in dieser originalen Rolle aus dem Nichts seine für mich beste Leistung abliefert. Das Duo Cruise/Foxx hat hier eine absolut perfekte Chemie und die Charakterentwicklung durch Aktionen und Dialoge der beiden sorgt für einen unglaublichen Tiefgang der ansonsten relativ simplen Grundidee. Aus den Dialogen entwickelt sich auch eine schleichende, immer weiter zuspitzende Hochspannung bis zum Höhepunkt. Neben den handlungsbezogenen Dialogen sorgt der Film auch durch fast philosophisch anmutende Gespräche über das Leben, Träume, Lebensziele für einen wie schon erwähnten großartigen Tiefgang. Das aus Metaphern am Ende Bogen geschlagen werden, rundet das Ganze ab.
Hintergrund für Vincents nächtliche Taxifahrt ist das Töten von 5 Kronzeugen in einem wichtigen Prozess gegen Drogenbosse. Der Film versteht es blendend, das Töten dieser Kronzeugen nicht als redundantes Stationhopping abzuarbeiten, sondern jeder Station ein eigenes Gesicht zu geben. Der Film fängt das Nachtleben von Los Angeles perfekt ein und ist fast als eine Liebeserklärung anzusehen. Der Film ist dazu in der damals innovativen Digitaltechnik gefilmt worden und fängt die Bilder nicht nur authentisch, sondern auch absolut ästethisch ein. Zu der Optik gesellt sich auch der akustische Background des Films. Neben dem treibenden Score von Newton Howard, Rothrock und Pinto gibt es einen schönen variierenden Soundtrack mit Rockmusik (Audioslave – Shadows on the Sun) ; Techno (Paul Oakenfold – Ready Steady Go) ; Jazz (Miles Davis – Spanish Key) und Klassik – Diese Vielfalt unterstützt auch die kulturelle und musikalische Vielfalt von Los Angeles.
Es gibt so unglaublich viele tolle Szenen, die mir immer im Gedächtnis bleiben, aber das großartigste Bild ist das von Max und Vincent im Taxi. Ganz cool ist auch der Cameo von Jason Statham mit einer Anspielung auf seinen Transporter – genau wie die Auftritte von Javier Bardem und dem damals noch relativ unbekannten Mark Ruffallo.
Unterhaltsam, spannend, und vieles mehr – Das ist Collateral - und einer meiner Lieblingsfilme !
Collateral bekommt von mir daher 10/10 Punkte !
Übersicht über die bereits reviewten Lieblingsfilme von HCN007:
Edge of Tomorrow (2014)
Collateral (2004)
Vorschau auf die Weiterführung meiner Lieblingsfilmreihe:
The Last Samurai
Inception
Rain Man
The Revenant (Neuauflage)
The Hateful Eight (Neuauflage)
Bridge of Spies (Neuauflage)
Mad Max Fury Road (Neuauflage)
Casino Royale (Neuauflage)
Und nach der erneuten Review von Batman v Superman: Dawn of Justice durch den 31 Minuten längeren Ultimate Cut kommt von mir ein Review einer Lieblingstrilogie von mir:
The Dark Knight-Trilogie
Freut euch auf weitere von mir kommende Reviews zu meinen Lieblingsfilmen.
Vor längerer Zeit habe ich an dieser Stelle mit „Edge of Tomorrow“ aus dem Jahre 2014 angefangen und bereits angekündigt, dass ich euch in regelmäßigen Abständen meine Lieblingsfilme vorstellen möchte. Nun kommt das ganze aber regelmäßig und damals habe ich euch bereits ja auch gesagt, mit welchen Filmen ich beginnen wollte. Der Film, den ich euch nun vorstellen möchte, ist bereits 12 Jahre alt und hat sich seit meiner Erstsichtung trotz Unmengen an guten Filmen, die ich seitdem gesehen habe, immer noch in meiner Top10 gehalten. Es ist ein weiterer Film in der Filmografie von Tom Cruise und gehört zu seinem Doppelpack aus dem Jahre 2004:
Collateral (2004)
Regie: Michael Mann
Darsteller: Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett-Smith, Javier Bardem, Mark Ruffallo, Peter Berg, Bruce McGill uvm.
Score: James Newton Howard, Tom Rothrock, Antonio Pinto
Kamera: Dion Beebe, Paul Cameron
Länge: 115 Minuten (DVD-Fassung)
Worum geht es in Collateral ?
„Collateral“ ist ein originaler Film mit einer simplen Grundidee. Aus einer Taxifahrt durch das nächtliche Los Angeles wird ein ausgewachsener Thriller. Auf der einen Seite haben wir den Taxifahrer Max (Jamie Foxx) und auf der anderen Seite den Auftragskiller Vincent, der für 600 Dollar das Taxi von Max für eine Nacht mietet.
Warum liebe ich Collateral ?
Als großer Tom-Cruise-Fan (selbst bereits im Jahre 2004 als 17-Jähriger !) war ich absolut gespannt auf Collateral. Ich kam leider nicht zu einem Kinoticket, daher habe ich auf die Heimkinoveröffentlichung gewartet und wurde vollkommen umgehauen, wie auch mit seinem anderen Film aus dem Jahre 2004, „The Last Samurai“.
Für das klassische Rollenbild von Tom Cruise als heroischer Strahlemann und Protagonist ist es extrem selten, ihn in der Rolle des Antagonisten und Bad Guys zu sehen. Bisher war das neben Collateral nur noch in der Rolle des Lestat aus „Interview mit einem Vampir“. Sein Vincent ist für mich einer der sympathischsten, coolsten und nachvollziehbarsten Antagonisten der Filmgeschichte. Der perfekte Gegenpol ist hier Jamie Foxx, der in dieser originalen Rolle aus dem Nichts seine für mich beste Leistung abliefert. Das Duo Cruise/Foxx hat hier eine absolut perfekte Chemie und die Charakterentwicklung durch Aktionen und Dialoge der beiden sorgt für einen unglaublichen Tiefgang der ansonsten relativ simplen Grundidee. Aus den Dialogen entwickelt sich auch eine schleichende, immer weiter zuspitzende Hochspannung bis zum Höhepunkt. Neben den handlungsbezogenen Dialogen sorgt der Film auch durch fast philosophisch anmutende Gespräche über das Leben, Träume, Lebensziele für einen wie schon erwähnten großartigen Tiefgang. Das aus Metaphern am Ende Bogen geschlagen werden, rundet das Ganze ab.
Hintergrund für Vincents nächtliche Taxifahrt ist das Töten von 5 Kronzeugen in einem wichtigen Prozess gegen Drogenbosse. Der Film versteht es blendend, das Töten dieser Kronzeugen nicht als redundantes Stationhopping abzuarbeiten, sondern jeder Station ein eigenes Gesicht zu geben. Der Film fängt das Nachtleben von Los Angeles perfekt ein und ist fast als eine Liebeserklärung anzusehen. Der Film ist dazu in der damals innovativen Digitaltechnik gefilmt worden und fängt die Bilder nicht nur authentisch, sondern auch absolut ästethisch ein. Zu der Optik gesellt sich auch der akustische Background des Films. Neben dem treibenden Score von Newton Howard, Rothrock und Pinto gibt es einen schönen variierenden Soundtrack mit Rockmusik (Audioslave – Shadows on the Sun) ; Techno (Paul Oakenfold – Ready Steady Go) ; Jazz (Miles Davis – Spanish Key) und Klassik – Diese Vielfalt unterstützt auch die kulturelle und musikalische Vielfalt von Los Angeles.
Es gibt so unglaublich viele tolle Szenen, die mir immer im Gedächtnis bleiben, aber das großartigste Bild ist das von Max und Vincent im Taxi. Ganz cool ist auch der Cameo von Jason Statham mit einer Anspielung auf seinen Transporter – genau wie die Auftritte von Javier Bardem und dem damals noch relativ unbekannten Mark Ruffallo.
Unterhaltsam, spannend, und vieles mehr – Das ist Collateral - und einer meiner Lieblingsfilme !
Collateral bekommt von mir daher 10/10 Punkte !
Übersicht über die bereits reviewten Lieblingsfilme von HCN007:
Edge of Tomorrow (2014)
Collateral (2004)
Vorschau auf die Weiterführung meiner Lieblingsfilmreihe:
The Last Samurai
Inception
Rain Man
The Revenant (Neuauflage)
The Hateful Eight (Neuauflage)
Bridge of Spies (Neuauflage)
Mad Max Fury Road (Neuauflage)
Casino Royale (Neuauflage)
Und nach der erneuten Review von Batman v Superman: Dawn of Justice durch den 31 Minuten längeren Ultimate Cut kommt von mir ein Review einer Lieblingstrilogie von mir:
The Dark Knight-Trilogie
Freut euch auf weitere von mir kommende Reviews zu meinen Lieblingsfilmen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
- Casino Hille
- 'Q Branch' - MODERATOR
- Beiträge: 27636
- Registriert: 19. November 2009 22:13
- Lieblings-Bondfilm?: OP, TB, FRWL, TSWLM
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
- Contact:
Collateral hab ich ewig nicht gesehen. Cruise war saustark, der Rest nur mittelmäßig. Keine Ahnung, wie ich das heute sehen würde.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
- GoldenProjectile
- 'Q Branch' - MODERATOR
- Beiträge: 9895
- Registriert: 22. August 2010 17:56
- Lieblings-Bondfilm?: OHMSS, TSWLM, LTK
- Lieblings-Bond-Darsteller?: George Lazenby
- Wohnort: Bern
Collateral habe ich noch nie gesehen, ein Freund von mir der eineen ziemlich "pingeligen" Geschmack hat hat ihn kürzlich geschaut und gesagt er sei stark bis auf ein katastrophales Ende.
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
- Funksoulbrother
- Agent
- Beiträge: 589
- Registriert: 6. November 2006 22:41
- Lieblings-Bondfilm?: Casino Royale
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Daniel Craig
Michael Mann ... ein kühler Großstadtromantiker!
1981: Der Einzelgänger (Thief) - 8/10 Punkte
1986: Blutmond (Manhunter) - 7/10 Punkte
1992: Der letzte Mohikaner - 7,5/10 Punkte
1995: Heat - 10/10 Punkte
1999: Insider - 9/10 Punkte
2001: Ali - 7/10 Punkte
2004: Collateral - 9/10 Punkte
2006: Miami Vice - 7,5/10 Punkte
2009: Public Enemies - 7/10 Punkte
1981: Der Einzelgänger (Thief) - 8/10 Punkte
1986: Blutmond (Manhunter) - 7/10 Punkte
1992: Der letzte Mohikaner - 7,5/10 Punkte
1995: Heat - 10/10 Punkte
1999: Insider - 9/10 Punkte
2001: Ali - 7/10 Punkte
2004: Collateral - 9/10 Punkte
2006: Miami Vice - 7,5/10 Punkte
2009: Public Enemies - 7/10 Punkte
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)
(Joe Bang)
- HCN007
- Agent
- Beiträge: 3687
- Registriert: 27. Januar 2007 12:41
- Lieblings-Bondfilm?: Casino Royale
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Daniel Craig
- Wohnort: Frankfurt am Main, Hessen
- Contact:
iHaveCNit – My masterpieces and faves – Episode 21
03.07.2017
Ein weiterer Film gibt sich die Ehre und reiht sich in die Liste folgender Filme ein:
Edge of Tomorrow
Collateral
Don Jon
The Last Samurai
Die Jagd
Die Insel
Rain Man
Unstoppable – Außer Kontrolle
Speed
The Town
Hercules
Eine Frage der Ehre
Black Rain
Planet Terror
Mad Max: Fury Road
Blood Diamond
Ohne Limit
Captain Phillips
Million Dollar Baby
Ex_Machina
„Miss Sloane“ bzw. im deutschen „Die Erfindung der Wahrheit“ steht bei mir diese Woche an. Die Zeit hat sich daher geeignet, einem meiner Lieblingsfilme wieder die Ehre zu geben, der mit einer ebenso brisanten Thematik wie der Waffenindustrie aufwartet und auch auf einer wahren Begebenheit fußt. Der Film gehört für mich rückwirkend zu dem Besten Film aus dem Jahre 2000 und der stärksten Leistung eines Russell Crowe. Die Rede ist von ...
„The Insider“ (2000)
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Michael Mann und Eric Roth
Musik: Pieter Bourke und Lisa Gerrard
Kamera: Dante Spinotti
Schauspieler: Russell Crowe, Al Pacino, Michael Gambon, Diane Venora, Christopher Plummer, Philip Baker Hall, Nestor Serrano, Bruce McGill, Gina Gershon, Stephen Tobolowsky, u.v.m.
Laufzeit: ca. 151 Minuten (DVD-Fassung)
Worum geht es in „The Insider“ ?
Anfang der 90er Jahre. Der hochintelligente,ehrliche und loyale Chemiker und Mitarbeiter im mittleren Management der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Brown & Williamson, Jeffrey Wigand, wird vom Produzent Lowell Bergman der erfolgreichen Sendung 60 Minutes, die für investigativen Journalismus und Enthüllungen aller Art bekannt ist, als Berater zu Brennwerttabellen von Zigaretten zur Rate gezogen. Wigand zögert erst, weil er gerade gefeuert worden ist. Die zögernde Haltung von Wigand lässt Bergman erkennen, dass Wigand mehr zu erzählen hat, aber durch vertragliche Verpflichtungen daran gehindert wird und aus familiären Gründen quasi keine andere Wahl hat als zu schweigen. Seine Meinung ändert sich, als die Drohungen überhand nehmen. Nun müssen alle gesetzlichen und medientechnischen Tricks eingesetzt werden, dass diese Story ihren Weg ins Fernsehen schafft. Eine Story, die Enthüllungen zu Machenschaften von Big Tobacco freisetzt und die Tabakindustrie erschüttert hat.
Warum liebe ich „The Insider“ ?
Es war irgendwann im September 2004. Ich war erst seit ca. einem Jahr dabei, DVDs zu sammeln und habe auch ein Abo von „AudioVideoFoto-Bild“ gehabt. In der damaligen Ausgabe war „The Insider“ enthalten. Mich hat erst die Laufzeit abgeschreckt, aber dann habe ich mir den Film angesehen und bin begeistert, genau wie jetzt, ganze 13 Jahre später. Der Film war damals weder in den Staaten, noch in Deutschland wirklich erfolgreich gewesen – und dass trotz z.B. 7 Oscarnominierungen, auch wenn er bei der Veranstaltung leer ausging. Unter anderem für „Bester Film“ ; „Beste Regie“ ; „Beste Kamera“ ; „Bester Hauptdarsteller (Russell Crowe), usw.. Es war aber das große Jahr von Sam Mendes und seinem Meisterwerk „American Beauty“, dass die Veranstaltung und auch „The Insider“ überstrahlt hat. Mir egal, mir gefällt „The Insider“ weitaus mehr.
Ich setze bei einigen großen Regisseuren gerne gegen den Trend, wenn es um meinen Lieblingsfilm von großen Regisseuren geht. Wenn Leute von Michael Mann reden, kommen ihnen als Erstes 4 Buchstaben „HEAT“ in den Sinn. Bei mir stehen zum Einen „Collateral“ und zum Anderen „The Insider“ über dem klassischen Mann-Meisterwerk.
Al Pacino ist wie immer großartig und spielt hier den abgebrühten, erfahrenen, engagierten aber auch sehr ehrlichen und loyalen TV-Produzenten Lowell Bergman unglaublich gut. Die Chemie zu Russell Crowe und auch Christopher Plummer ist fantastisch. Russell Crowe – hat damit für mich genau die Performance abgeliefert, an der ich alle seine anderen Performances messen muss. Sein hochintelligenter, ehrlicher, ruppiger und auch introvierter Jeffrey Wigand gehört zu seinem Meisterstück, unabhängig davon, wie stark er als Maximus Decimus Meridius, John Nash, Jack Knife, Jackson Healey, Noah, Jor-El, Jim Braddock, Max Skinner, Captain Jack Aubrey oder auch Robin Longstride gewesen ist. Von der Oscarverleihung 2000 bis 2002 war Russell Crowe ganze dreimal als Bester Hauptdarsteller nominiert und ich verstehe die Prämierung für „Gladiator“ auch als nachträgliche Würdigung für „The Insider“. Mit welcher Präzision er hier in jedem Augenblick den Jeffrey Wigand spielt ist absolut glaubwürdig und zieht mir immer wieder die Schuhe, Socken und Füße aus. Rein charakterlich bekommen wir hier ein Meisterstück geliefert in Sachen wie Moral, Loyalität und Vertrauen – und welchen Leidensweg man gehen muss, wenn man an die Wahrheit nicht sagen darf. Mit welchem Drama man privat zu kämpfen hat, wenn einem Morddrohungen folgen (die etwas überdramatisiert sind) und der Verlust für die Tochter wichtiger Krankenversicherungszuwendungen droht. Mit welchen gesetzlichen Hürden man in den Staaten zu kämpfen hat, eine TV-Sendung auszustrahlen.
Jeffrey Wigand wurde damals gekündigt, weil er Bedenken zu einer Neuerung in der Zigarettenproduktion geäußert hat, einer „Geschmacksverstärkung“, die die Wirkung der Zigaretten in Blut- und Nervenkreislauf nicht nur beschleunigt, sondern auch karzinogen, also krebserregend gewirkt hätte. Genau diese Fakten und auch die Tatsache, dass die Köpfe hinter Big Tobacco damals der Meinung waren, dass Zigaretten „nicht suchtgefährdend“ sind, wurden damals auf den Tisch gelegt und haben eine Welle von Gerichtsverfahren in Gang gesetzt.
Gerade Filme wie im letzten Jahr „Spotlight“ wie auch „The Insider“ sind ein Plädoyer für freie Pressearbeit, unabhängig ob im TV oder Printsektor.
Richtig stark wird dieser Medien-, Justiz- und Politthriller noch durch seine messerscharfen Dialoge, die interessanten Kameraeinstellungen und Schnitte sowie die sehr starke Musik von Lisa Gerrard und Pieter Bourke. Im bewussten kühlen, in Blautönen gehaltenen Michael-Mann-Stil schafft es Mann, über 2,5 Stunden ohne jegliche Form von Schießereien, Verfolgungsjagden und Explosionen bei diesem Thriller Spannung, Dramatik und emotionale Tiefe zu erzeugen. Der Film fesselt auch mich immer wieder und gehört für mich zu einem der unterschätztesten Meisterwerke der letzten 20 Jahre.
„The Insider“ bekommt von mir 10/10 Punkte.
03.07.2017
Ein weiterer Film gibt sich die Ehre und reiht sich in die Liste folgender Filme ein:
Edge of Tomorrow
Collateral
Don Jon
The Last Samurai
Die Jagd
Die Insel
Rain Man
Unstoppable – Außer Kontrolle
Speed
The Town
Hercules
Eine Frage der Ehre
Black Rain
Planet Terror
Mad Max: Fury Road
Blood Diamond
Ohne Limit
Captain Phillips
Million Dollar Baby
Ex_Machina
„Miss Sloane“ bzw. im deutschen „Die Erfindung der Wahrheit“ steht bei mir diese Woche an. Die Zeit hat sich daher geeignet, einem meiner Lieblingsfilme wieder die Ehre zu geben, der mit einer ebenso brisanten Thematik wie der Waffenindustrie aufwartet und auch auf einer wahren Begebenheit fußt. Der Film gehört für mich rückwirkend zu dem Besten Film aus dem Jahre 2000 und der stärksten Leistung eines Russell Crowe. Die Rede ist von ...
„The Insider“ (2000)
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Michael Mann und Eric Roth
Musik: Pieter Bourke und Lisa Gerrard
Kamera: Dante Spinotti
Schauspieler: Russell Crowe, Al Pacino, Michael Gambon, Diane Venora, Christopher Plummer, Philip Baker Hall, Nestor Serrano, Bruce McGill, Gina Gershon, Stephen Tobolowsky, u.v.m.
Laufzeit: ca. 151 Minuten (DVD-Fassung)
Worum geht es in „The Insider“ ?
Anfang der 90er Jahre. Der hochintelligente,ehrliche und loyale Chemiker und Mitarbeiter im mittleren Management der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Brown & Williamson, Jeffrey Wigand, wird vom Produzent Lowell Bergman der erfolgreichen Sendung 60 Minutes, die für investigativen Journalismus und Enthüllungen aller Art bekannt ist, als Berater zu Brennwerttabellen von Zigaretten zur Rate gezogen. Wigand zögert erst, weil er gerade gefeuert worden ist. Die zögernde Haltung von Wigand lässt Bergman erkennen, dass Wigand mehr zu erzählen hat, aber durch vertragliche Verpflichtungen daran gehindert wird und aus familiären Gründen quasi keine andere Wahl hat als zu schweigen. Seine Meinung ändert sich, als die Drohungen überhand nehmen. Nun müssen alle gesetzlichen und medientechnischen Tricks eingesetzt werden, dass diese Story ihren Weg ins Fernsehen schafft. Eine Story, die Enthüllungen zu Machenschaften von Big Tobacco freisetzt und die Tabakindustrie erschüttert hat.
Warum liebe ich „The Insider“ ?
Es war irgendwann im September 2004. Ich war erst seit ca. einem Jahr dabei, DVDs zu sammeln und habe auch ein Abo von „AudioVideoFoto-Bild“ gehabt. In der damaligen Ausgabe war „The Insider“ enthalten. Mich hat erst die Laufzeit abgeschreckt, aber dann habe ich mir den Film angesehen und bin begeistert, genau wie jetzt, ganze 13 Jahre später. Der Film war damals weder in den Staaten, noch in Deutschland wirklich erfolgreich gewesen – und dass trotz z.B. 7 Oscarnominierungen, auch wenn er bei der Veranstaltung leer ausging. Unter anderem für „Bester Film“ ; „Beste Regie“ ; „Beste Kamera“ ; „Bester Hauptdarsteller (Russell Crowe), usw.. Es war aber das große Jahr von Sam Mendes und seinem Meisterwerk „American Beauty“, dass die Veranstaltung und auch „The Insider“ überstrahlt hat. Mir egal, mir gefällt „The Insider“ weitaus mehr.
Ich setze bei einigen großen Regisseuren gerne gegen den Trend, wenn es um meinen Lieblingsfilm von großen Regisseuren geht. Wenn Leute von Michael Mann reden, kommen ihnen als Erstes 4 Buchstaben „HEAT“ in den Sinn. Bei mir stehen zum Einen „Collateral“ und zum Anderen „The Insider“ über dem klassischen Mann-Meisterwerk.
Al Pacino ist wie immer großartig und spielt hier den abgebrühten, erfahrenen, engagierten aber auch sehr ehrlichen und loyalen TV-Produzenten Lowell Bergman unglaublich gut. Die Chemie zu Russell Crowe und auch Christopher Plummer ist fantastisch. Russell Crowe – hat damit für mich genau die Performance abgeliefert, an der ich alle seine anderen Performances messen muss. Sein hochintelligenter, ehrlicher, ruppiger und auch introvierter Jeffrey Wigand gehört zu seinem Meisterstück, unabhängig davon, wie stark er als Maximus Decimus Meridius, John Nash, Jack Knife, Jackson Healey, Noah, Jor-El, Jim Braddock, Max Skinner, Captain Jack Aubrey oder auch Robin Longstride gewesen ist. Von der Oscarverleihung 2000 bis 2002 war Russell Crowe ganze dreimal als Bester Hauptdarsteller nominiert und ich verstehe die Prämierung für „Gladiator“ auch als nachträgliche Würdigung für „The Insider“. Mit welcher Präzision er hier in jedem Augenblick den Jeffrey Wigand spielt ist absolut glaubwürdig und zieht mir immer wieder die Schuhe, Socken und Füße aus. Rein charakterlich bekommen wir hier ein Meisterstück geliefert in Sachen wie Moral, Loyalität und Vertrauen – und welchen Leidensweg man gehen muss, wenn man an die Wahrheit nicht sagen darf. Mit welchem Drama man privat zu kämpfen hat, wenn einem Morddrohungen folgen (die etwas überdramatisiert sind) und der Verlust für die Tochter wichtiger Krankenversicherungszuwendungen droht. Mit welchen gesetzlichen Hürden man in den Staaten zu kämpfen hat, eine TV-Sendung auszustrahlen.
Jeffrey Wigand wurde damals gekündigt, weil er Bedenken zu einer Neuerung in der Zigarettenproduktion geäußert hat, einer „Geschmacksverstärkung“, die die Wirkung der Zigaretten in Blut- und Nervenkreislauf nicht nur beschleunigt, sondern auch karzinogen, also krebserregend gewirkt hätte. Genau diese Fakten und auch die Tatsache, dass die Köpfe hinter Big Tobacco damals der Meinung waren, dass Zigaretten „nicht suchtgefährdend“ sind, wurden damals auf den Tisch gelegt und haben eine Welle von Gerichtsverfahren in Gang gesetzt.
Gerade Filme wie im letzten Jahr „Spotlight“ wie auch „The Insider“ sind ein Plädoyer für freie Pressearbeit, unabhängig ob im TV oder Printsektor.
Richtig stark wird dieser Medien-, Justiz- und Politthriller noch durch seine messerscharfen Dialoge, die interessanten Kameraeinstellungen und Schnitte sowie die sehr starke Musik von Lisa Gerrard und Pieter Bourke. Im bewussten kühlen, in Blautönen gehaltenen Michael-Mann-Stil schafft es Mann, über 2,5 Stunden ohne jegliche Form von Schießereien, Verfolgungsjagden und Explosionen bei diesem Thriller Spannung, Dramatik und emotionale Tiefe zu erzeugen. Der Film fesselt auch mich immer wieder und gehört für mich zu einem der unterschätztesten Meisterwerke der letzten 20 Jahre.
„The Insider“ bekommt von mir 10/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
- Agent 009
- 00-Agent
- Beiträge: 11062
- Registriert: 9. November 2008 18:21
- Lieblings-Bondfilm?: CR / LTK / OHMSS
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
- Wohnort: Werne
- Contact:
Kann jemand die Umfrage aktualisieren?
Gesehen habe ich bisher nur Blutmond (6.5) und Collateral (9). Aber vieles von seinem Repertoire klingt sehr interessant.
Gesehen habe ich bisher nur Blutmond (6.5) und Collateral (9). Aber vieles von seinem Repertoire klingt sehr interessant.
- AnatolGogol
- Agent
- Beiträge: 7671
- Registriert: 10. Dezember 2010 16:22
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
Ich konnte am WE mit The Keep jetzt endlich eine der letzten Lücken im Mann-Oeuvre schliessen. Leider war es aber eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Die Idee, eine übersinnlichen Horror-Fantasy-Mischung im 2. Weltkrieg anzusiedeln ist prinzipiell eigentlich ziemlich interessant. Auch die Location (unheimliche Bergfestung in den Karpaten) kann mit viel unheimlicher Atmosphäre und tollem Setdesign ordentlich punkten. Die Besetzung ist recht namhaft mit Ian McKellen, Scott Glenn, Jürgen Prochnow und Gabriel Byrne, aber irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass diese tollen Darsteller sich weitgehend unter Wert verkaufen müssen, da ihnen das Drehbuch entweder wenig zu tun gibt oder sie oft in Klischees sprechen lässt. Am besten hat mir noch Prochnow gefallen, dessen Figur als "der gute Wehrmachtsoffizier" zwar auch ihre Klischees mit auf den Weg mitbekommt, der aber auch einige tolle schauspielerische Momente hat. Und wenn wir schon beim Drehbuch sind, so muss man leider auch festhalten, dass der Mischmasch aus Fantasy, Nazigräuel und Horror inhaltlich (wie eben auch figürlich) doch ziemlich unausgegoren ist. Auch Manns Inszenierung kann diesen oft etwas wirr anmutende Handlungsverlauf nicht wirklich in Form halten. Möglicherweise ist das das Resultat der massiven Studio-Eingriffe in den Endschnitt (Laufzeit Kinofassung: 96 Minuten, Laufzeit Manns Originalschnitt: 210 Minuten
), allerdings kann ich mir angesichts der lahmenden 2. Filmhälfte nur schwer vorstellen, wie eine mehr als doppelt so lange Fassung da den Film wirklich besser gemacht hätte (dramaturgisch sinniger möglicherweise, aber besser und flüssiger?). So bleibt am Ende doch eine recht große Enttäuschung darüber, dass man aus der eigentlich spannenden Ausgangsituation am Ende so wenig rausgeholt hat.
Wertung: 5 / 10

Wertung: 5 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"