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Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 14:39
von danielcc
Aber nachdem dieser Stil schon durch andere erfolgreiche Filme definiert und etabliert war, bestand da auch keine Gefahr mehr für QOS. Der Film ist genauso hin auf die Masse hin inszeniert, nur nicht bei allen im Detail so gut angekommen
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 14:51
von Casino Hille
QOS ist eben etwas experimenteller als jeder andere Bond, aber selbstverständlich auch ein vollkommener Mainstream-Film.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 14:54
von Maibaum
Ob das andere schon gemacht haben ist sicher ein Punkt, die Frage ist trotzdem wie man es bewertet.
Einerseits ist da die Tatsache daß Bourne 2 und 3 genauso wie QoS Erfolg hatten bei einem Mainstreampublikum, andererseits sind da die extrem heftigen Gegenreaktionen eines stilistisch konservativ eingestellten Publikums.
Man kann das so oder so sehen.
Zeitlupe war anfangs auch etwas das fast avantgardistisch wirkte in Genre Filmen, und zuvor auch fast nur in Experimentalfilmen und anspruchsvollen Filmen angewandt wurde. Aber seit den 70ern ist es filmsprachlich zum totalen Mainstream Instrument geworden.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 14:56
von Maibaum
Casino Hille hat geschrieben:QOS ist eben etwas experimenteller als jeder andere Bond, aber selbstverständlich auch ein vollkommener Mainstream-Film.
Ja, so sehe ich das auch. Gleichzeitig hat er aber auch inhaltlich die stärksten Abweichungen von allen Bond Filmen indem er ein differenziertes Weltbild zeichnet, daß sich durch Unübersichtlichkeit und Ambivalenz statt durch Einfachheit auszeichnet. Da geht er auch noch viel weiter als CR und SF.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 15:26
von vodkamartini
Maibaum hat geschrieben:
Zeitlupe war anfangs auch etwas das fast avantgardistisch wirkte in Genre Filmen, und zuvor auch fast nur in Experimentalfilmen und anspruchsvollen Filmen angewandt wurde. Aber seit den 70ern ist es filmsprachlich zum totalen Mainstream Instrument geworden.
Echt? Mir fällt es v.a. immer (negativ) in billigen DTV-Actionfilmen auf, die mit großer Vorliebe darauf zurück greifen. In hoch budgetierten A-Varianten ist dieses Stilmittel dagegen kaum zu finden.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 15:34
von dernamenlose
In den Matrix Filmen findest du das andauernd.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 15:44
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben:Mainstream ist das, was für die breite Masse produziert wird. Ein Cowboys & Aliens ist auch mit schlechtem Einspielergebnis noch Mainstream.
Soweit korrekt.
Trotzdem wird auch etwas, was nicht für die breite Masse produziert wurde, zum Mainstream, wenn die breite Masse es annimmt. Sowas nennt man dann Trendsetter.
Die Masse entscheidet, was Mainstream ist, nicht der Produzent.
Wenn ein Eddie Murphy Film namens "Pluto Nash" für über $100 Mio produziert wird, es aber am Ende niemanden interessiert und er weltweit nur $7,1 Mio einspielt, dann ist dieser Film am Mainstream vorbei produziert worden. Egal, wie hoch das Budget war. Es ist dann kein Mainstream.
Bei "Cowboys & Aliens" ist das anders, der war zwar auch teuer, hat aber immerhin $175 Mio eingespielt, was ein gewisses Interesse des Publikums zeigt. Ein Film wie "Pluto Nash" wurde, obwohl fürs Mainstream-Publikum hergestellt, von diesem nichtmal wahrgenommen. Und dann kann man meiner Meinung nach nicht mehr von Mainstream sprechen.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 16:07
von Casino Hille
Nein, wenn ein Film nicht für die breite Masse produziert wurde und plötzlich Erfolg hat, ist er kein Mainstream, sondern eben ein solcher Trendsetter. Mainstream sind dann erst die Filme, die als Folge darauf ähnlich produziert werden, also nach dem die Machart des Trendsetters massentauglich geworden ist.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 16:12
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben:Nein, wenn ein Film nicht für die breite Masse produziert wurde und plötzlich Erfolg hat, ist er kein Mainstream, sondern eben ein solcher Trendsetter. Mainstream sind dann erst die Filme, die als Folge darauf ähnlich produziert werden, also nach dem die Machart des Trendsetters massentauglich geworden ist.
Okay, einigen wir uns darauf.

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 17:45
von Maibaum
vodkamartini hat geschrieben:Maibaum hat geschrieben:
Zeitlupe war anfangs auch etwas das fast avantgardistisch wirkte in Genre Filmen, und zuvor auch fast nur in Experimentalfilmen und anspruchsvollen Filmen angewandt wurde. Aber seit den 70ern ist es filmsprachlich zum totalen Mainstream Instrument geworden.
Echt? Mir fällt es v.a. immer (negativ) in billigen DTV-Actionfilmen auf, die mit großer Vorliebe darauf zurück greifen. In hoch budgetierten A-Varianten ist dieses Stilmittel dagegen kaum zu finden.
Seit den 70ern wird Zeitlupe doch sehr gerne in Actionfilmen eingesetzt. Nicht jedesmal als durchgehendes Stilmittel wie bei Peckinpah oder Woo, aber doch immer wieder um einzelne Momente zu akzentuieren. Wobei die Meisten bis in die 90er hinein damit Probleme hatten mit der Zeitlupe umzugehen. Mittlerweile weiß aber praktisch jeder Actionregisseur wie man Zeitlupe cool aussehen lässt.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 18:29
von vodkamartini
Ich würde jetzt mal so aus der Erinnerung heraus behaupten, dass das z.B. weder in den Die Hard-Filmen noch in der Lethal Weapon-Reihe irgendeine signifikante Rolle spielt, wenn überhaupt eingeabut.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 19:01
von Maibaum
Selbst wenn, was besagt das?
In Die Hard 2 und 3 war glaube ich schon Zeitlupe, bin mir aber nicht sicher.
Oliver Stone hat z.b. gerne Zeitlupe benutzt, und auch sehr virtuos. In Triple X War definitiv Zeitlupe. Es fällt mir heute gar nicht mehr wirklich auf, weil es so vollkommen normal ist.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 21. Februar 2015 19:04
von Casino Hille
In Die Hard ist auch Zeitlupe. Gerade im ersten Teil gibt es doch da den herrlich epischen Moment, wenn das Dach in die Luft fliegt.
Ansonsten findet man doch eigentlich heutzutage fast überall Zeitlupen, auch, wenn man viele gar nicht mehr wahrnimmt. Wir reden hier ja nicht über einen Einsatz wie bei den Wachowskis oder Woo, wo einem die Dinger sofort ins Auge stechen.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 22. Februar 2015 00:26
von vodkamartini
Ich dachte wir reden hier von Zeitlupe als signifikantes Stilmittel innerhalb der Actionsequenzen (kämpfe, Shootouts, Verfolgungen etc.). Diesbezüglich ist in Die hard imo rein gar nichts zu finden. In Letahl Weapon auch nicht.
Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme
Verfasst: 22. Februar 2015 00:28
von vodkamartini
Maibaum hat geschrieben:Selbst wenn, was besagt das?
Dass ich deine obige aussage "wird im Actionkino inzwischen gerne eingesetzt" für arg übetrieben halte. Das stimmt eben nur für das Low Budget Segment und da nervt es die allermeisten Genre-Fans ganz gehörig. Ich kann dem auch rein gar nichts abgewinnen.