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So, hier bin ich wieder, und nachdem ich NSNA nun auch gesehen habe, würde ich mich freuen, wenn ihr unserer Diskussion wieder Interesse schenken würdet.

Ich halte NSNA für den schlechtesten Bond- Film.

Aber zuerst einmal die Pluspunkte:

+Guter Titelsong
+Die Trainingsszene ist gut

Und nun zu den Minuspunkten:

-Schlechte Besetzung (M, Q)- M ist ein völlig unpassender Jüngling. Auch Q, aber dazu braucht man ja nicht viel zu sagen, es gibt nur einen Q.

-Die Szene bei Q ist sehr schlecht, denn der "Q" versucht die "Arbeit" von Desmond Llewelyn bloss zu stellen ("Wenn es vielleicht endlich mal fertig wird.") Außerdem denkt er an das Überlaufen. Wenn er der echte Q sein soll ist das völlig fehl am Platz, wenn nicht ist es genau so schlimm, weil man Q nicht ersetzen kann.

-Die TB- Story ist total verstümmelt. Vor allem wegen dem dicken starken im Sanatorium und dem "Auge des Präsidenten".

Fazit: Eine Wichtigtuerei von Irvin Kershner, die in keinster Weise in einer Relation zu den echten Bond-Filmen steht.

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Sehe ich völlig anders.
NSNA ist einer meiner Lieblingsbondfilme und eine tolle, eigenständige und zeitgemäße (für die 80er Jahre) Adaption von Thunderball.
Der ganze Film strotzt nur so vor Selbstironie, angefangen mit Connerys Interpretation, dem man anmerkt, dass er wieder Spass daran hat Bond zu spielen. Er gibt eine augenzwinkernde und lässige Hommage an seine eigenen Bonddarstellungen und will sagen: "Schaut her Leute, ich bins, der beste Bond aller Zeiten, aber nehmt die Sache blos nicht zu ernst!"
Wie er sich über seinen kleinkarierten Chef (Edward Fox läuft hier ebenfalls zur Höchstform auf, obwohl sein Part sehr klein ist) lustig macht, ist einfach köstlich. Allein der Satz: "Dann werde ich das Weißbrot weglassen" (Kenner des Films wissen, welche Stelle ich meine) ist ein Knaller. Überhaupt ist der Dialogwitzanteil sehr hoch, ohne in Albernheiten abzugleiten (wie teilweise in Diamantenfieber und auch Moonraker).
Das ganze Ensemble ist extrem spielfreudig. Barabara Carrera gibt eine herrlich überkandidelte, durchgeknallte Profikillerin und Klaus Maria Brandauer glänzt als überaus charmanter aber durchaus gefährlicher Schurke Largo. Auch Kim Basinger als Domino fügt sich in ihrer ersten großen Rolle perfekt in das harmonisch agierende Schauspielerteam. Der ganze Ton des Films ist leicht und lockker und sicherlich weniger Thriller als der "Ur-Thunderball". Passt aber perfekt in die 80er Jahre und ist in sich runder als der zeitgleich erschienene Octopussy.
Natürlich fehlen die Bondmusik, Gunbarrel und die typischen Darsteller von M, Q und Moneypenny, aber das kann man dem Film nun wirklich nicht vorwerfen, schließlich durften diese Dinge nicht verwendet werden.
Die Thunderballstory ist für meine Begriffe sogar sehr deutlich beibehalten worden. Spectre (mit Blofeld) stiehlt Atombomben und erpresst die westliche Welt damit. Sie kommen über den Piloten ran (ob mit Doppelgänger oder Augenabdruck ist nun wirklich egal, die Idee ist genau die gleiche). Der Schurke heißt Largo, hat ein Domizil auf den Bahams, seine Jacht ist die Disco Volante (und spielt eine wichtige Rolle bei der Transportation der Bomben), er hat ein Verhältnis nit Domino (der Schwester des richtigen Piloten) und diese Domino wird am Ende von Bond verführt. Also eindeutiger gehts wohl nicht. Wenn NSNA kain Remake von TB ist, dann gibt es überhaupt keine Remakes.

Fazit: Der Film hat Tempo, Charm, Witz, Selbstironie und ein toll aufspielendes Starensemble. (9/10 Punkten).

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NSNA ist auch ein guter Bondfilm. Trotzdem würde ich NSNA keine 9 Punkte geben. Tendiere da zwischen 7-8/10 Punkte.
Die Minuspunkte von Onkel Donald kann ich nicht nachvollziehen. Gerade dies macht den Film so einmalig. Und der Pluspunkt, der Titelsong, ist bei mir eindeutig ein Negativpunkt.
Also ich zähle mal auf -->
Pluspunkte:
- Sean Connery....lässig, charmant und in diesem Alter auch physisch top.
- Barbara Carrera....nicht so gut wie Luciana Paluzzi und das die ständig im Pelz rumlaufen muss (ich hasse Pelzträger), aber sie spielt die Irre ziemlich glaubhaft.
- Trainingseinheit und Besprechung mit M: "Dann lasse ich halt das Weißbrot weg." :D
- Sanatorium und Kampf mit dem großen, dicken :wink: --> James Bonds Urinprobe :lol:
- Verfolgungsjagd auf Motorrad und Bonds letzte Szene mit Fatima Blush: "Da war noch 'ne kleine in Philadelphia."..."Schnauze!" :lol:

Minuspunkte:
- der gesamte Soundtrack. Das passt überhaupt nicht zu Bond und der Titelsong ist schlecht. Dadurch wirkt der Film auf mich eben nicht wie ein richtiger Bondfilm. Das nimmt etwas von der Atmosphäre.
- fehlende Gunbarrel-Sequence. Mir ist klar, dass man es nicht benutzen durfte, aber Schade ist es.

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Besser als vodkamartini es beschrieben hat, hätte ich es nicht in Worte fassen können.
@Onkel Donald.
Schön, dass Du Dir den Film jetzt angesehen hast. Und auch wenn ich Deine Meinung nicht teile, so kann ich sie jetzt doch respektieren! Vielleicht versuchst Du den Film weniger im Kontext zu TB zu sehen und insgesamt weniger mit den Broccoli Bonds zu vergleichen, dann gefällt er Dir vielleicht besser.

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Das würde ich sehr gerne tun, aber es fällt mir einfach schwierig, weil ich dabei immer an die TB- Szenen denken muss und wie sie adaptiert wurden.
Mit einer eigenständigen Handlung hätte man mehr oder weniger auf Gunbarrel und Soundtrack verzichten können, denn dann hätte der FIlm mit den "echten" mitziehen könne, so bricht er aber in die normale Bond- Historie ein und steht im Licht einer Trotzreaktion da.

Also jedenfalls ist NSNA ein sehr kontroverser Film und man kann auf gar keinen Fall auf einen Gemeinsamen Nenner kommen.

Johannes

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Eine eigenständige Handlung war aber rechtlich eben nicht drin!

Ich für meinen Teil liebe NSNA und halte den Film für deutlich besser als der Konkurrent OP!
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“
Erich Fried

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Also ich muss sagen ich bin genau Gegenteiliger Meinung.

Ich fand OP besser als NSNA denn NSNA war für mich im Gegensatz zum Orginalbond TB zu wenig Actionreich also mit anderen Worten die Spannung hat bei mir irgendwie gefehlt.

Es gab aber auch positive Ansätze wie der Humor der in NSNA doch deutlich besser war als in OP doch war OP der ja bekanntlich zu gleichen Zeit lief für mich einen Tick Spannender und Interessanter.


Also NSNA würde ich so 7/10 Punkten geben.

Allerdings muss ich zugeben das ich den Film auch schon eine ganze Weile nicht gesehen habe genauer gesagt seit dem letzten Mal als er im Tv lief also vielleicht ändert sich ja die Punktegebung nochmal.


Gruß Mike007 :wink:
Bond: Erwarten Sie das ich Rede?

Goldfinger: Nein Mr. Bond ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!!!

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Im Folgenden eine Kritik mit allen meinen Argumenten zusammengefasst.
OnkelDonald hat geschrieben: Sag niemals Nie- Kracher oder Lacher?


Eines ist sicher: Der wohl kontroverseste Film mit Sean Connery ist der in den 80er- Jahren erschienene "Bond-Film" "Sag niemals Nie".

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www.kino.de
Mal abgesehen von schauspielerischen Leistungen ist der Film in einen Kreislauf geraten, der Fans der Reihe wie Fans von Connery entzweit.

Ein Teufelskreis
Außer Frage ist, dass der Film, wäre er kein Bond-Film, ein genialer Film wäre. Aber er muss ein Bond-Film sein, weil Sean Connery seine schauspielerische Leistung nur als Agent 007 ausbauen kann und nicht als x-beliebiger Agent, der so sein soll wie Bond! Aber um einen Bond-Film zu machen ist es schlecht eine Story re-zu-maken denn man kann keinen Bond 2 Mal drehen. Zwar war die Crew bemüht, etwas neuartiges zu kreieren, aber man muss sich immer wieder an die Vorlage von "Thunderball" (1965) und ihre nicht immer gelungene Adaption erinnern. Dieses Problem war und ist unlösbar.

"Q", "M" und "Moneypenny" sind nicht zu ersetzen!

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www.bbc.co.uk

Edward Fox ist wohl ein guter Schauspieler. Doch man kann keinen echten "M" so unwürdig vertreten!
Es ist ja nicht verwunderlich, dass Desmond Llewelyn und Robert Brown (damals "M") sich zur Teilnahme an einer Broccoli-unabhängigen Bond- Produktion nicht hinreißen lassen, zumal sie zu dieser Zeit ja mit "Octopussy" beschäftigt waren (welches ein echter Bond-Film ist). Auch das solche Stil-Elemente wie die "Gunbarrel" nicht dabei sind macht "NSNA" zu einem merkwürdigen Objekt stilechter Film-Wirtschaft.

Mein Fazit

NSNA ist kein schlechter Film. Als Nicht-Bond betrachtet wäre er ein genialer Film! Doch man kann ihn nicht als Nicht-Bond betrachten, da Bond die Hauptrolle spielt. Eine Abwandlung der Story wäre wünschenswert gewesen und ein neu ausformulierter Charakter.
So aber wird sich NSNA nie in den Herzen der Fans verankern und steht als Außenseiter im Abseits.

Johannes

Bild


www.echazfilm.de.gg (Das Bild gehört aber mir!)

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Auch, wenn der letzte Beitrag schon länger zurückliegt, möchte ich etwas dazu sagen: Ob es ein Bond-Film ist oder ein guter oder auch nicht, ist wie immer Ansichtssache.
Aber vielleicht sollte man bei der Einschätzung auch bedenken, daß Connery sein gesamtes Honorar, das er für diesen Film erhielt, für wohltätige Zwecke nutzte.
Nebenbei bemerkt: Ich finde diesen inoffiziellen Bond-Film gut.

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was ich noch positiv an dem Film finde ist die Tatsache, dass man hier mal neues einbringen konnte ohne die eigentliche Reihe zu gefährden. So finde ich es zum Beispiel mal recht amüsant, dass die Gadgets von Q nicht so richtig funktionieren und er im Gegenzug zum original Q nicht so verbissen auf seine Arbeit ist. Ich sehe den Film nicht so oft, aber dennoch recht gerne. Einfach wegen seiner Einzigartigkeit. Negative Punkte wie z.B. der Soundtrack brauchen keine Diskussion. Aber der Film beinhaltet viel gutes.
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Nun da ich vor knapp 2 Jahren diese Disskusion, damals noch als Walther PPK, angezettelt habe fühle ich mich verpflichtet auch noch etwas dazu bei zu steuern.

Nag Niemals Nie kam im jahr 1983 fast parallel zu Octopussy raus. Da Ur-Bond Sean Connery schon einmal nach einer Pause für Diamebtebfieber als 007 zurückkehrte denke ich, hat NSNA etwas mit seinem Ego zu tun. Er wollte sich beweisen, dass er das Zeug Bond...James Bond zu sein und es immer noch drauf hat. Ich weiß nicht genau, ob er vielleicht etwas persönliches gegen Roger Moore oder dessen 007 Filme hatte, allerdings hat er einmal in einem Interview gesagt, dass Moores Bond Witze ("Der war schon immer ein ziehmlich aufgeblasener Kerl" usw) einfach, ich zitiere "lächerlich" sind. Während dessen seine (Connerys) Witze locker aus dem Ärmel kommen (z.B. Der spielt jetzt auf einer goldenen Harfe).

Da ich anerkannter Connery Fan bin und er auch außerhalb der 007 Welt mein lieblings Schauspieler ist, kann und draf ich nichts schlechten über NSNA sagen. :D
Sean Connery wollte allen noch mal zeigen, dass er immer noch da ist und es immer noch so gut kann wie in Goldfinger oder Diamantenfieber nur leider hat ihm das alter da einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zum Film an sich:
Ich finde NSNA ist zwar kein guter James Bond Film, aber auch kein schlechter. Wie ihr hier schon merkt ist für mich NSNA ein James Bond Film, und er steht in meiner Bond Sammlung auch neben den echten Bondfilmen, zwar neben Casino Royale von 1964 aber er ist Teil meiner Sammlung und ich denke, er sollte in keine guten Bond Sammlung fehlen.
Die Idee für ein Remake finde ich an sich, dass es eine sehr gute war. Allerdings hätte ich für ein Remake nicht unbedingt Feuerball sondern eher Filme mit mehr erfolg genommen. Connery hätte ja zum Beispiel mit seinem letzten James Bond Film auch gut ein Remake machen können für seinen ersten James Bond Film Dr.No.

Die Meinungen über diesen so umstrittenen `James Bond` Film sind nach wie vor geteilt und werden es auch noch in Zukunft sein. Einige von euch werden den Film zwar blöde oder schlecht finden, dennoch solltet ihr im Hinterkopf behalten, dass es in dem Film einen britischen Geheimagenten Names James Bond gibt, mit der Decknummer 007 der die Lizenz zum Töten besitzt.
Also ist es für mich zweifelsohne ein James Bond Film... wenn er auch nicht zu meinen lieblings Bond Filmen gehört.
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The danger, the fear and BOND out now!

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BondAutor hat geschrieben:Da Ur-Bond Sean Connery schon einmal nach einer Pause für Diamebtebfieber als 007 zurückkehrte denke ich, hat NSNA etwas mit seinem Ego zu tun. Er wollte sich beweisen, dass er das Zeug Bond...James Bond zu sein und es immer noch drauf hat. Ich weiß nicht genau, ob er vielleicht etwas persönliches gegen Roger Moore oder dessen 007 Filme hatte, allerdings hat er einmal in einem Interview gesagt, dass Moores Bond Witze ("Der war schon immer ein ziehmlich aufgeblasener Kerl" usw) einfach, ich zitiere "lächerlich" sind. Während dessen seine (Connerys) Witze locker aus dem Ärmel kommen (z.B. Der spielt jetzt auf einer goldenen Harfe).
Also erstens bin ich davon überzeugt, dass Connery niemandem etwas zu beweisen hatte, wozu auch? Er hatte einfach wieder Lust auf die Rolle und das sieht man ihm auch deutlich an. Gerade diese Selbstironie macht den Film für mich aus.

Des Weiteren haben sich Connery und Moore gegenseitig geschätzt und hegten auch Sympathien füreinander. Die angebliche Fehde zwischen den beiden (Zeitungszitat: "Der alte 007 will Roger Moore ans Leder") ist eine reine Erfindung der Presse.
BondAutor hat geschrieben: Die Idee für ein Remake finde ich an sich, dass es eine sehr gute war. Allerdings hätte ich für ein Remake nicht unbedingt Feuerball sondern eher Filme mit mehr erfolg genommen. Connery hätte ja zum Beispiel mit seinem letzten James Bond Film auch gut ein Remake machen können für seinen ersten James Bond Film Dr.No.
Gerade das war eben nicht möglich. Ein Remake von Feuerball war nur möglich, weil sich Kevin McClory die Rechte einer Wiederverfilmung sicherte, da der Roman Feuerball auf einem Drehbuch basierte, das Fleming zusammen mit eben jenem McClory und Jack Whittingham(?) geschrieben hatte. Als es zu keiner Verfilmung kam, verwendete Fleming die Geschichte einfach für seinen Roman Feuerball, so dass McClory überhaupt erst die Möglichkeit hatte, ein Wiederverfilmungsrecht gerichtlich zu erstreiten.
Theroretisch hätte McClory sogar die Möglichkeit gehabt, den ganzen Kram nochmals neu zu verfilmen.