Maibaum hat geschrieben:Ich habe mit Ryan nie ein Problem gehabt. Schon weil er durchweg unterhaltsam war kommt er auf mindestens 6/10. Dazu kommt dann noch eine meist sehr gute Inszenierung inklusive erstklassiger Ballereien. Und sonstiger guter Kram wie Schauspieler, Photographie etc.
Dem steht dann hier und da etwas Pathos gegenüber und ein etwas problematischer Schluß. Die typischen Spielberg Probleme. Also auch heute noch 8/10
Aber er ist weit davon entfernt bis "unter die Haarspitzen verlogen" oder gar manipulativ zu sein. Und den erhobenen Zeigefinger kann ich mich jetzt auch nicht wirklich erinnern.
Der Film presst die vielkolportierte Aussage von der "Sinnlosigkeit, Willkür und Menschenverachtung" des Krieges in fasst schopn apokalyptisch grausame Bilder, die selbst Kriegsbegeisterten sauer aufstoßen dürften. Hier gibt es kein Heldentum, kein Draufgängertum nur Angst, Blut und Tod. Eine ganz starke Sequenz.
Im Rest des Films - so gut 2 Stunden lang - wird diese Aussage dann Stück für Stück zurück genommen und ein Hohelied auf Heldentum, den gerechten Kampf und dessen sinnstiftendes Element gesungen. Die Inszenierung wird erheblich konventioneller und eine aufdringliche Schwarz-Weiß-Malerei hält Einzug.
Der Gegner besteht aus häßlichen, feigen, hinterhältigen Bösewichten, die in Gefangenschaft um Gnade winseln und bei nächstbester Gelegenheit dem Feind in den Rücken schießen. Damit die Blödesten merken wie fies der deutsche Landser seinerzeit war, wird der gutmütige Onkel Hanks und klare Held des Fiulms am Ende von just dem Soldaten erschossen, den er zuvor nicht nur vor dem Erschießungstod gerettet hat, sondern den er auch noch freigelassen hatte.
Das ist in Anlage, Aussage und Simplizität - ganz zu schweigen von der historischen Blödsinnigkeit - auf dem Niveau zahlloser Western der 50er Jahre, also Deutsche = Indianer. Wären die Amerikaner in dem Krieg auf einen solchen Gegener getroffen, hätte dieser keine 2 Monate gedauert.
Für einen Film bei dem der Rgisseur lauthals tönte die Wirklichkeit und den SChrecken des Kriegs einmal "ungeschönt" zeigen zu wollen, ist das ein ARmutszeugnis von kolossalen Dimensionen. Ich bleibe dabei, der Film ist tendenziöser Schrott.