vodkamartini hat geschrieben: 17. Oktober 2018 07:00Das mit dem Finale und der Kritik am Superhelden-Plagiat: Kingsman ist auch eine Comicverfilmung.
Aber das hat jetzt doch mit dem, was ich geschrieben habe nichts zu tun. Oder irre ich mich? Mein Problem ist, dass da zwei Ansätze sich überhaupt nicht vertragen: Einmal die Bond-Parodie oder nennen wir es Hommage an alte Agentenfilme, dann aber der genau im Blockbuster-Trend liegende Showdown mit viel Zeitlupen-Geballer und CGI-Massenzerstörungen, die direkt aus den Avengers-Filmen stammen könnten. Kann man mögen, tu ich aber ganz und gar nicht - und was an meinem vorherigen Post garstig formuliert sein soll, weiß ich auch nicht. Wenn du die Kingsman Filme magst, möchte ich dich nicht davon abhalten, aber Teile des ersten Films und der gesamte Zweite sind für mich schlicht misslungen. Der H8ful 8 Vergleich passt imo überhaupt nicht, ganz unterschiedliche Filme und ich habe nicht mit Gewalt an sich ein Problem, sondern damit, wie sie bei den Kingsman zum Einsatz kommt.
DonRedhorse hat geschrieben: 17. Oktober 2018 08:40
Was mich bei Kingsman stört, ist die Vermischung von Parodie und roher, exzessiver Gewalt. Das bekomme ich nicht zusammen. Ich habe nichts gegen Gewaltszenen in einem Film, wenn sie einem bestimmten Zweck dienen.
Das unterschreibe ich. Die sehr brutale Gewalt in Kingsman war für mich auch meist eher unpassend, genauso wie ihre ironische Brechnung (etwa beim Kopf-Feuerwerk im ersten Film) und lässt die Filme arg konservativ wirken. Wirklich lustig fand ich beispielsweise das blutige Abschlachten der Kirchenbesucher durch Colin Firth auch nicht - gerade diese Szene hätte doch ernst und heftig wirken müssen, um die Bedrohung und den Schock über den Kontrollverlust von Firth deutlich zu machen, stattdessen läuft aber Lynyrd Skynyrd und Vaughn zeigt uns vorher kurz, dass die Leute da es eh verdient haben, umgelegt zu werden (im Comic ist es stattdessen eine harmlose Hochzeitsgesellschaft, die ins Gras beißt, was deutlich pervertierter gewirkt hätte).
Schade ist das für mich deshalb, weil "X-Men: First Class" von Vaughn einer der allerbesten Superheldenfilme überhaupt ist und mit seinem schicken 60s Look und vielen tollen Anspielungen an die alten Bonds und Dr. Strangelove durchaus suggerierte, dass er für eine Bond-Hommage im Agentenfilmbusiness genau der richtige sein könnte. Aber letztlich nimmt er seine Kingsman leider viel zu ernst, und so blieb es für mich bei Stückwerk.